• #1

Ist verwitwet eher negativ?

Ich bin seit mehreren Jahre verwitwet, bin dennoch glücklich und bereit für eine neue Beziehung. Hab das Leben mit meinem Mann und den Kindern sehr genossen, durchaus im Bewusstsein, dass das Leben nicht endlos ist...Interessant finde ich, dass es scheinbar einen Unterschied für viele Männer macht ob eine Frau getrennt, geschieden oder verwitwet ist, sie verhalten sich anders meiner Meinung nach. Ich frage mich warum es diesen Unterschied macht? Was macht den Unterschied aus?
Ich habe das Gefühl, dass es für einige Männer "schwierig" ist, wenn sie eine Frau kennen lernen, die verwitwet ist und dennoch glücklich ihr Leben meistert.
 
  • #2
Oftmals ist der verstorbene Partner noch präsent, sei es durch Fotos oder Erinnerungsstücke, manchmal auch in kleinen Anmerkungen ("...mein Mann hatte immer...").
Es kann sein dass man sich durchaus Vergleichen ausgesetzt sieht. Das kann sehr anstrengend sein, will man ja nicht "schlechter" sein als der Vorgänger.
M/50
 
  • #3
Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass es negativ ist. Wenn man allerdings ständig auch noch nach Jahren ständig an den EX denkt und immer noch über ihn spricht sich dann kommt es so vor als wäre man nur die zweite Wahl.

Ich hatte auch mal eine Beziehung zu einer Frau. Ist zwar schon etwas länger her. Trotzdem passt das Beispiel. Wir waren damals so ungefähr 30. Sie war mal mit jemandem zusammen. Das war genauer gesagt ihr erster Freund. Sie war noch Jugendlich. Sie war ca 15. Er hatte einen tödlichen Unfall mit dem Motorrad.

Ständig musste ich mir das anhören. Natürlich darf man trauern. Keine Frage. Nach 15 Jahren sollte man sich aber auch mal am Riemen reißen. Ansonsten kann man sich auch fragen warum man sonst überhaupt eine neue Beziehung eingeht.

Trotzdem hätte ich ansonsten kein Problem mit einer Frau eine Beziehung einzugehen die verwittwet ist. Allerdings sollte sie mindestens ein Jahr alleine bleiben bevor sie eine neue Beziehung eingeht.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #4
Ich habe das Gefühl, dass es für einige Männer "schwierig" ist, wenn sie eine Frau kennen lernen, die verwitwet ist und dennoch glücklich ihr Leben meistert.

Für mich macht zunächst mal den Unterschied aus, dass es einen Mann im Leben der Frau gibt, von dem sie sich nie vollständig verabschieden wird und der immer als Vergleich herhalten wird. Das ist es, was zunächst mal in meinem Kopf als Bild entsteht. Für mich ist das ein wenig wie eine Affäre mit einer vergebenen Frau. Würde ich auch eher nicht machen.
Bei "verwitwet" entsteht einfach ein Bild im Kopf und "glücklich ihr Leben" meistert sehe ich ja zunächst mal nicht.
Wenn Du ein absolutes Negativbeispiel zur Abschreckung / Erläuterung suchst, kannst Du hier im Forum nach @Valmont googeln, der nach meiner Wahrnehmung ein Double für seine leider viel zu früh verstorbene Frau sucht, die gleichzeitig so hoch auf dem Sockel steht, dass sie nicht zu erreichen ist. Es ist für mich immer traurig, seine Beiträge zum Thema zu lesen und sofort zu sehen, dass bei hm die Türe eigentlich zu ist, weil es die Zwillingsschwester, die das dann auch noch akzeptieren kann, auf dieser Welt vermutlich nicht gibt.

Als Empfehlung würde ich daraus ableiten, das Thema nicht zu hoch zu hängen. Also nicht in jedem dritten Satz "Mit meinem Mann damals..." anbringen (so wie Dich das umgekehrt bei Exfreundinnen auch stören würde), keine große Erinnerungswand mit Fotos im Schlafzimmer, ...
Im Grunde ist das aber bei nicht verarbeiteten Expartnern, die sich getrennt haben, auch nicht viel anders.
Ich würde das Thema auch bei einem der weiteren Dates ansprechen und offen darüber sprechen. Es muss klar werden, dass es die Chance gibt, die Nummer eins in Deinem Herzen und Deinem Leben zu werden und dass es natürlich einen Mann gibt, den Du mal sehr geliebt hast und gerne noch hättest, aber dass der eben (wertvoll und entsprechend gewürdigt) zu Deiner Vergangenheit gehört aber nicht beeinflussend zu Deiner Gegenwart und Zukunft. Für mich wäre das dann kein Hindernis.

Viel Glück!
 
  • #5
Worüber sich einige Leute Sorgen machen...

Im Ernst: solange Du den Schmerz tatsächlich überwunden hast und nicht jeden Moment spüren lässt, dass Du Deiner großen Liebe immer noch nachtrauerst, ist das nicht schlimm.

Vielleicht ist das einfach deswegen so, weil "Witwe" kein schönes Wort ist. Da denkt man unweigerlich als erstes an eine alte, verbitterte Oma in schwarz. Leider kann das Schicksal aber auch früher zuschlagen.
 
  • #6
Interessant finde ich, dass es scheinbar einen Unterschied für viele Männer macht ob eine Frau getrennt, geschieden oder verwitwet ist, sie verhalten sich anders meiner Meinung nach.
Ja das ist leider mal so, das ist die Realität pur, aber das ist auch umgekehrt so, wenn der Mann Wittwer ist, warum ist das so, ich habe selbst Erfahrungen mit zwei Witwen gemacht, wo ich dann bei Beiden die Beziehung beendet habe, nachdem sie die ganze Wohnung mit Fotos unverändert ließen, die Männer waren bei Beiden schon ca 3 Jahre verstorben, die Wohnungen waren noch genauso zu der Zeit, als die Männer noch gelebt haben, ihre verstorbenen Männer waren noch heftig dominant, dazu kamen regelmäßige Friedhofbesuche, ständig alte Erinnerungen aufleben usw. usf. absolut traumatisiert und blockiert für eine neue Beziehung, wenn man mich dazu befragt, übrigens gab es schon sehr viele Diskussionen hier im Forum über dieses Thema!
Ich frage mich warum es diesen Unterschied macht? Was macht den Unterschied aus?
Ich habe das Gefühl, dass es für einige Männer "schwierig" ist, wenn sie eine Frau kennen lernen, die verwitwet ist und dennoch glücklich ihr Leben meistert.
Es kommt natürlich auf den Einzelfall drauf an, der Einzelfall der positiv ist, ist die berühmte Ausnahme, wie die einzige Nadel im Heuhaufen, aber leider, leider gibt es die Ausnahme kaum, ich wäre dennoch bereit diese Ausnahme näher unter die Lupe zu nehmen!
 
  • #7
Interessant finde ich, dass es scheinbar einen Unterschied für viele Männer macht ob eine Frau getrennt, geschieden oder verwitwet ist, sie verhalten sich anders meiner Meinung nach. Ich frage mich warum es diesen Unterschied macht? Was macht den Unterschied aus?

Liebe Fs,
wie sieht denn das vermeintlich wahrgenommene "unterschiedliche Verhalten" von Männern aus. Wenn Du nicht berichten kannst, was für einen Unterschied Du zu sehen glaubst, kann man Dir dazu nichts sagen.
In erster Linie verhalten Männer sich gegenüber verschiedenen Frauen unterschiedlich, denn so funktioniert Kommunikation im allgemeinen - ist keine einseitige Angelegenheit sondern immer eine dynamische Sache, die von beiden bestimmt werden.
Nur die ganz tumben Nuesse (m + w) verhalten sich immer gleich, egal wem sie begegnen.

Ich habe das Gefühl, dass es für einige Männer "schwierig" ist, wenn sie eine Frau kennen lernen, die verwitwet ist und dennoch glücklich ihr Leben meistert.
Gefühle haben bekanntlich wenig mit Tatsachen zu tun. Was Du beschreibst erleben alle Frauen ab einem gewissen Alter, die ihr Leben selber auf die Reihe bekommen und im Mann keinen Heilsbringer sehen, der ihnen die Probleme löst, sondern die qualitativ andere Anforderungen an eine Beziehung haben.

Viele Männer in den 50ern sind da in einem Konflikt: sie wollen eine abhängige Frau, bei der sie das Sagen haben (bist Du nicht, daher uninteressant), aber die Frau darf sie in ihren Freiheiten nicht einschränken.

Den einzigen marginalen Unterschied, den ich mir gegenüber ledigen oder geschiedenen Frauen vorstellen könnte wäre: einige Männer vermuten, dass Du hohe Ansprüche an eine Partnerschaft hast, weil Du keine Ehe gecrasht hast und dass sie diese nicht erfüllen können, weil sie serienweise Beziehungen gecrasht haben.
Ganz ehrlich: ich glaube kaum, dass sich Männer in Deiner Altersklasse um Beziehungen solche Gedanken machen. Dafür sind die wenigsten ausreichend reflektiert und haben viel zu wenig Interesse, sich ausserhalb von ein paar Trivialtitaeten (gibt es genug Sex, streitet sie nicht viel, lässt sie nich machen was ich will) Gedanken um Beziehungen zu machen.

Daher vermute ich, dass Du Deine Probleme bei der Partnersuche falsch verortest. Ein falsch interpretiertes Problem kann niemals zur richtigen Lösung führen.
 
L

Lionne69

Gast
  • #8
Nimm bitte das Forum nicht ernst - hier regieren die NoGos und die Bedenkenliste.
@Valmont hier ist DAS abschreckende Beispiel, aber da ist wohl alles völlig entgleist.
Es gibt auch einen anderen Foristen - @Aries - der als Witwer wieder glücklich verpartnert ist, und sich hier sehr geerdet und sympathisch liest. Nett, wenn er von seiner jetzigen Partnerin schreibt.
Also ist es wie immer individuell zu sehen.

Das hier verstehe ich nicht
Für mich macht zunächst mal den Unterschied aus, dass es einen Mann im Leben der Frau gibt, von dem sie sich nie vollständig verabschieden wird und der immer als Vergleich herhalten wird
Vollständig verabschieden wird man sich nie von seiner Vergangenheit, man schließt ab, aber Erinnerungen bleiben - oder? Auch Du hast Erinnerungen, Photos in irgendwelchen Alben...

Und warum sollte man vergleichen? Wer vergleicht, vergleicht immer aktuelle Partner mit Vergangenen - im Guten wie in Schlechten. Nie gut, für jede neue Partnerschaft kontraproduktiv, weil jeder Mensch einzigartig ist und es ja am Ende das Gesamtpaket ist.
Also warum dieses spontane Bild @Lebens_Lust? Danke übrigens für Dein Kompliment, gebe ich gerne zurück, lese Dich auch sehr gerne...

Egal ob verwitwet oder Ex- Partner - niemand mag permanent Geschichten über vergangene Partner*innen hören, erst recht keine Vergleiche oder Lobeshymnen.
Das sind echte Ausschlusskriterien.

Ella, Du hattest eine gute Ehe? Du hast gute Erinnerungen? Herzlichen Glückwunsch - das haben nicht viele. Bewahre Dir Deinen Optimismus, und die Männer, für die es "schwierig" ist, sind sowieso nicht die Richtigen.

Mein Partner ist auch Witwer - ich bin seiner verstorbenen Frau sehr dankbar. Es war wohl bei ihnen gut - er ist heute auch durch sie der Mensch, den ich liebe.
Keine Verbitterungen, keine Altlasten...
Und dass es Familienphotos gibt, ist für mich selbstverständlich.

W,50
 
  • #9
Hallo Ella, ich bin in der gleichen Situation wie du.
Ich habe 30 glückliche Jahre gehabt. Diese Zeit gehört zu mir. Die Erinnerung an meinen Mann bleibt und die Trauer, dass er so früh gehen musste. Wer das nicht akzeptieren will, wäre bei mir fehl am Platz. Andere Frauen haben kleine Kinder - mag ja auch nicht jeder. Was niemand vergessen sollte: wer getrennt ist, ist oft verbittert, muss die Zurueckweisung verarbeiten oder sagt klar, welche negativen Eigenschaften er ausschließt. Wie viele Männer schreiben hier, sie wollen nicht belogen und betrogen werden. Sieh an. Wir haben in diesem Alter, ich bin auch Jahrgang 68, eine Menge Leben hinter uns. Wenn jemand schreibt, er wünscht keine Altlasten, dann brauche ich den Kerl nicht. Ich trage meine Lebenserfahrungen mit mir rum, der andere seine. Mein Mann hat mich bedingungslos geliebt, bis zum letzten Atemzug. Ich hatte eine 30jährige, glückliche Partnerschaft. Ich werde die Existenz meines Mannes nicht aus meinem Leben löschen. Die Erinnerung werde ich bewahren. Ein neuer Partner braucht nicht eifersüchtig sein, auf einen Toten. Er hat die Chance, genau so geliebt und genau so wenig vergessen zu werden.
 
  • #10
Es kommt immer darauf an, wie man selbst damit umgeht.
Mich persönlich würde eher abschrecken, wenn alle Photos des Mannes verschwunden wären, niemand sich um sein Grab kümmert (so es eines gibt) , niemand sein Andenken bewahrt. Ich sehe darin eine gewisse Beständigkeit.
Die Kehrseite - ein toter Mann macht keine Fehler mehr, wird niemals älter, seine Fehler verblassen und seine guten Seiten werden immer besser. Den neuen Mann als Konkurrenz zum Verstorbenen betrachten - das ist wohl der grösste Fehler.
Ja, das sieht man an Valmont. Keine Frau kann so schön und perfekt sein wie seine verstorbene Frau in seiner Erinnerung ist. Makellos, fehlerlos. Das können nur Erinnerungen - lebendige Menschen nicht.
Sowohl Lionne als auch Lebenslust haben irgendwo recht.
Daher mein Rat an dich - präsentiere dich nicht als Witwe sondern als Frau. Verschweige dein Schicksal nicht, aber rede nicht in einem fort davon. Und vermeide es, die beiden Männer in Konkurrenz zu sehen.

Witwe zu sein ist nicht negativ - der Umgang mit der Witwenschaft kann es sein.
 
  • #11
Liebe Ella,

ich bin seit ca. 1 Jahr verwitwet und kann Ihnen vielleicht den einen oder anderen Ratschlag geben. Es wird weitgehend von Ihnen abhaengen, ob ein Mann Sie naeher kennenlernen moechte. Wenn Sie dies ueber eine Anbahnungsagentur machen, fallen Sie bei einigen Mannern sicher durch das Raster, weil diese sich - wie eine Foristin schreibt - unter einer Witwe eine dunkel angezogene melancholische Frau vorstellen, die staendig von ihrem ach so guten Heinrich/Hans/Kurt spricht. Im realen Leben dagegen wird Ihr Witwe-Sein dagegen keine Rolle spielen, da Sie sich ja persoenlich praesentieren. Da zaehlt Ihr Auftreten, Ihr Charme, Ihr Unternehmungsgeist, Ihr Humor.

Ich nehme an, Sie sind 52 Jahre alt, also fuer heutige Verhaeltnisse im besten Alter (ob das jetzt die 30jaehrigen glauben oder nicht).
Natuerlich muessen Sie etwas mehr fuer Ihr Aussehen tun als eine junge Frau, aber es macht auch Spass, sich wieder herzurichten, falls Sie das nicht ohnehin schon tun.

Ich bin gerade dabei, mich wieder mit meinem alten besten Freund und Liebhaber zusammenzutun (nach 35 Jahren). Er ist auch Witwer. Wir machen Plaene fuer Ausfluege und Unternehmungen fuer die Nachkorona-Zeit, sprechen aber praktisch nie ueber unsere verstorbenen Liebsten. Die tragen wir im Herzen. In den jeweiligen Wiohnungen steht jeweils nur 1 Foto der Verstorbenen. Ich wuerde an Ihrer Stelle, liebe Ella, auch nicht allzuoft die schoenen Zeiten der Ehe hervorheben.
Ihr neuer Freund moechte fuer Sie einmalig sein, er weiss ja, dass Sie verheiratet waren. Beginnen Sie neu, Sie tun Ihrem Mann damit kein Unrecht. Seien Sie heiter und positiv, Auch aeltere Maenner schaetzen Frauen, die ihr Leben meistern, das macht es ihnen leichter. Ich kenne einige Witwer. Keiner von denen will ein naives Anlehnfrauchen.Lassen Sie sich nicht verunsichern.

Alles Gute fuer Sie.
Toscamore
 
  • #12
Mich persönlich würde eher abschrecken, wenn alle Photos des Mannes verschwunden wären, niemand sich um sein Grab kümmert (so es eines gibt) , niemand sein Andenken bewahrt.
Das ist natürlich auch zu extrem. Das würde ich natürlich auch nicht verlangen. Es gibt aber auch viele bei denen die ganze Wohnung voller Fotos und Andenken ist. Da würde ich mich auf fragen warum die Frau dann überhaupt eine neue Beziehung eingeht.

Natürlich sollte sie sich auch um das Grab kümmern. Dazu muss ja nicht unbedingt der Mann ständig mitgehen. Der INSPIRATIONMASTER hat ja schon erwähnt, dass er ständig mitgegangen ist.

Es kann aber auch andere Gründe haben warum sie sich nicht um das Grab kümmern will. Wenn beispielsweise der Mann ein Schläger oder Säufer war dann kann ich das völlig zurecht verstehen.
 
  • #13
Ich würde an deiner Stelle das verwitwet sein nicht so negativ sehen.
Wie oft kann man ja hier lesen, dass der neue Partner wieder mit den Ex zusammen gekommen ist.

Dies alles kann ja den zukünftigen Mann nicht dir nicht passieren.
Also zuerst erst einmal das Positive sehen und nicht nur das Negative.
Das Negative kommt sowieso schon automatisch mit der Zeit.
 
  • #14
Ich lerne gerade einen Mann bißchen näher kennen, der seit knapp 2 Jahren verwitwet ist. Über meinen Verein.
Ich fühle mich in seiner Nähe überaus wohl und gut, geborgen und sicher. Er hat einfach etwas, durch seine lange Liebe zu ihr. Er hat sich doch ihren Tod nicht gewünscht. Er hat ihr beim Sterben zusehen müssen!!!
Wir haben sehr vorsichtige Gespräche.
Ich akzeptiere seine anscheinend große, langjährige Liebe völlig. Ich spüre, er mag mich auch. Aber er hängt noch. Egal. Darf er. Ich mach auch mein Ding allein.
Er akzeptiert meine Trennung vor Jahren. Er fragt nicht. Ich halte ihn für intelligent genug, um zu ahnen.
Wir sprechen über Manches , respektieren uns und die Geschehnisse. Und genießen den jeweiligen gemeinsamen Moment. Wir sporteln. Jetzt im Virus. Was wird, keine Ahnung.
Ich mag ihn. Und ich glaube, er mich auch.
Langsamkeit könnte vll. der Schlüssel sein.
Wir haben doch alle unsere Erfahrungen.
Und Respekt vor dem Gegenüber.
Und wo die Freude ist, da ist der Weg.
Keiner kennt die Zukunft.
Schalt Dein Hirn aus. Laß die Ereignisse sich ereignen.
Ich denke mir, wir könnten uns annähern. Gutes Gefühl. Macht mir Spaß in schwierigen Zeiten.
Selbstwert is the answer.
 
  • #15
Herzlichen Dank für die sehr spannenden, auch witzigen Antworten, interessant welche Bilder und Assoziationen das Wort Witwe auslösen kann.
Ja, ich hatte eine tolle, sehr glückliche Ehe, und Ja, ich denke manchmal an ihm, wie wir alle (hoffentlich) an Menschen denken die uns wichtig sind (waren). Mein Haus hängt nicht voller Bilder oder ist gefüllt mit alten Erinnerungen, und schwarz mag ich gar nicht!
Meine angeborene Freude und Lust am Leben ist ja nicht gestorben.

Wenn ich nicht schon bereit wäre einen Mann einen Platz in meinem Herzen zu geben, wäre ich ja gar nicht hier.
Kann mir durchaus auch ein Leben ohne Partner vorstellen, weder einsam noch unglücklich. Bin ein sehr neugieriger Mensch, Online Partnersuche ist neu für mich - auch in einem Forum zu schreiben, mal schauen wohin die Reise mich führt.
Ella

Das Wort negativ kam nicht von mir...Forum
 
  • #16
Negativ wäre es, wenn du dich über dein Witwensein definieren würdest. Dann ist der Platz neben dir noch nicht frei. Du meisterst dein Leben jedoch glücklich. Ich finde das anziehend. Ich sehe nicht, wie man das negativ sehen könnte. So bringt doch deine Gesellschaft einen Mehrwert. Du bist da im Hier und Jetzt.
Der richtige wird schon noch kommen!

Welche Notwendigkeit gibt es, sich als "Witwe" einzuordnen? Kann man in den SBs nicht auch "Single" eingeben? Dann ist der erste Eindruck vielleicht unbelasteter..
 
  • #17
Ich denke es hängt ein "Vorurteil" in den Köpfen, wie das der bösen Schwiegermutter.
Und der Wunsch das man konkurrenzlos geliebt wird.

Menschen die sich getrennt und abgeschlossen haben, haben im Herzen das "Liebeszimmer" wieder frei. Bei Verwitweten, bleibt ja (wenn man bis zum Schluss) geliebt hatte, jemand für immer in seinem Zimmer wohnen.
Und viele können sich nicht vorstellen, dass es möglich ist ein neues Zimmer dort bauen zu können, was "gleichwertig " ist.

Deshalb denke ich, wird schon etwas "misstrauisch" hingehorcht und zumindest nachgefragt.
Ich war mit einem Witwer zusammen und ich gestehe, wenn es nicht als Freundschaft + geplant gewesen wäre, dann wäre ich wohl zu Anfang weggelaufen.
Weil es zb Unterschiede gab, wenn über die Vergangenheit gesprochen wurde.
Ich sagte zb, wenn über einen Urlaub gesprochen wurde, dass ich mit xy dort war = den Namen meines Exmannes und ich hätte noch die Alternative: mit meinem Ex gehabt.
Er aber sagte: da war ich mit meiner Frau.
Letzendlich war wir Beide irgendwann mit Ehepartnern dort aber es gibt für mich auch die Möglichkeit Ex zu sagen und meine verstorbene Frau ist doch irgendwie auf Dauer nicht toll.
Nur "mit meiner Frau", hört sich es eben fast so an, als wäre man Affäre.

Als geplante Freundschaft + war das ok und da wurden Gespräche darüber auf keine Goldwaage gelegt.
Ich konnte "logischer " und weniger emotional denken. Zb das Fotos im Haus sind, alleine für die Kinder...war völlig normal.

Gleichzeitig ist es aber doch so, dass ein Verwitwer für "Beziehungsfähigkeit" steht.

Vielleicht muss Du etwas mehr auf Feinheiten achten, damit deinem Gegenüber Ängste genommen werden.
 
  • #18
Es gibt auch einen anderen Foristen - @Aries - der als Witwer wieder glücklich verpartnert ist, und sich hier sehr geerdet und sympathisch liest. Nett, wenn er von seiner jetzigen Partnerin schreibt.

Danke, das ist ein sehr liebes Kompliment.

Ella, mein Beileid zu Deinem Verlust.

Es gibt die Leute mit Vorurteilen. Leute, die zu allem ihren reichen Schatz an vorgeblich eigener Erfahrung beitragen. Selbstverständlich negativ. Niemand nimmt das mehr ernst. Es ist wie eine verkratzte Schallplatte, die hängt.
Online gibt es einen unendlichen Katalog an NoGos.

Du hattest das Glück einer langen, guten Ehe. Lass es nicht negativ bewerten. Es ist positiv.

Sei authentisch, lass Dir Zeit.
Wenn ich nicht schon bereit wäre einen Mann einen Platz in meinem Herzen zu geben, wäre ich ja gar nicht hier.
Kann mir durchaus auch ein Leben ohne Partner vorstellen, weder einsam noch unglücklich. Bin ein sehr neugieriger Mensch, Online Partnersuche ist neu für mich - auch in einem Forum zu schreiben, mal schauen wohin die Reise mich führt.

Das ist der richtige Weg. Der passende Partner findet sich.
Ich habe das 2.mal Glück gehabt. Wir sind schon wieder 5 Jahre zusammen.

Ich bin dankbar für beide auf ihre jeweilige Art wunderbare Frauen.

Bewahre Dir Deinen Optimismus, Deine Neugierde, Deine Lebensfreude.

M, 54
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #19
Er aber sagte: da war ich mit meiner Frau.
...
Nur "mit meiner Frau", hört sich es eben fast so an, als wäre man Affäre.

Das passiert aber in Deinem Kopf. Ich spreche heute auch immer wieder von "meiner Frau", obwohl wir nicht verheiratet sind. Letztlich sind das Worte, die natürlich etwas ausdrücken, aber das Gegenüber kann das einordnen, wenn es die Hintergründe kennt.
 
  • #20
Als ich mich nach den Trauerjahren im Online-Daten versucht habe, nutzte ich das Wort Single, nicht Witwe. Vielleicht aber auch mehr wegen schlechter Erfahrung, so einige Mitmenschen meinten noch Jahre nach dem Tod meines ersten Mannes mich auf diesen Status zu reduzieren.

Aber ich habe das gemeinsame Haus verkauft und bin in eine Wohnung gezogen, was ich nicht eine Sekunde bereute. Lass Dir Zeit, bei mir waren es fünf Jahre und seit drei Monaten bin ich wieder verheiratet und sehr glücklich.
 
  • #21
Das ist auch so ein Irrglaube, Wer verheiratet war oder jetzt Witwe ist, dann wird niemals wieder Single.
Das Wort Single wird halt gerne im Internet benutzt.

Man muss nur einfach in seine Ausweisnummer aufrufen lassen. Nach der Ehe wird niemand mehr Single,

Was noch schlimmer ist der Begriff getrennt lebend. Offiziell sind diese Menschen immer noch verheiratet. Auch ein Begriff, der von den SB gerne benutzt wurde.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #22
Das ist auch so ein Irrglaube, Wer verheiratet war oder jetzt Witwe ist, dann wird niemals wieder Single.

Wenn ich "alleine" und frei für eine neue Beziehung bin, dann bin ich in PB Single. Getrennt lebend ist etwas anderes, verheiratet natürlich auch. Für mich ist "Single" schlicht, dass ich keinerlei Abhängigkeit habe, was Partnerschaften anbelangt. "Mit Exfreundin" gibt es ja auch nicht.

Ich bin der Meinung, der Status "verheiratet" oder "geschieden" gehört auch in allen möglichen Formularen abgeschafft, es sollte bestenfalls "Single" und "
Nicht Single" geben, wenn das z. B. aus steuerlichen Gründen Bedeutung hat.
Das ist schlicht meine persönliche Sache Ich gebe da mittlerweile an, was mir gerade gefällt.
 
  • #23
Nur "mit meiner Frau", hört sich es eben fast so an, als wäre man Affäre.
Warum eigentlich nicht
- mit meiner ersten Frau / mit meinem ersten Mann

Eine Sprachregelung anhand der zeitlichen Abfolge ......

Ich denke, man kann vieles lösen - so man keine Scheu hat, es anzusprechen. Natürlich kann man ja auch den Vornamen nutzen - solange man nicht das Pech hat, dass beide den gleichen haben.
 
  • #24
Ich selbst hatte ja zu Anfang die Angst oder Emotionalität nicht und somit auch keinen automatisch Selbstschutz.
Deshalb hab ich auch einiges einfach nur neugierig gefragt.

Ich meinte, dass es mir aufgefallen ist und viele sich automatisch mit den "kleinen" Worten unwohl fühlen.

Natürlich muss man ja immer reden und klären...
Aber dazu muss ein verwitweter Mensch erstmal kommen.

Wenn die FS die Ängste vielleicht nachfühlen kann, erklärt sie ggf automatisch von sich aus.

Aber das müssen ja auch andere "Gruppen", teilweise aufgrund von Vorteilen oder eben Ängsten
 
  • #25
Ich finde es nicht negativ. Kannst Du Dein Gefühl durch ein Beispiel belegen?
Wenn der Todesfall verarbeitet wurde, ist es doch gut, eine Wunde darf bleiben, das wäre doch auch unnormal, wenn nicht.
...und Erinnerungen dürfen auch bleiben, der verstorbene Partner ist ein Teil Deines Lebens. Es war wie es war, heute ist es, wie es heute ist, und Du bist, wer DU bist. Das zählt.

@pixi67 , Liebe Pixi, ich hoffe Deinem kranken Sohn /Euch geht es gut in diesen "schwierigen" Zeiten...LG :)
 
L

Lionne69

Gast
  • #26
Wenn die FS die Ängste vielleicht nachfühlen kann, erklärt sie ggf automatisch von sich aus.

Aber das müssen ja auch andere "Gruppen", teilweise aufgrund von Vorteilen oder eben Ängsten

Aber, liebe Pixie, willst Du bei jedem Date die Liste der möglichen Ängste/Vorurteile abarbeiten und vorbeugend gegenreden?

Ich nicht - ich bin ich. Ich bin nicht perfekt, das ist niemand.
Aber wer schon mit Vorbehalten auf mich zukommt, der soll es doch lassen. Will ich so einen Mann, Du, @Ella1968.

Wir wollen doch eigentlich einen Partner, der einen so wertschätzt, wie man ist.

Wenn ich diese Liste im Kopf habe und das Gefühl habe, ich muss beweisen, dass ich doch passend sein könnte - wo bleibe ich dann, wo bleibt die Leichtigkeit, Neugierde, Freude am Kennenlernen.

Schmetterlinge fliegen auf jeden Fall dann nicht.

Und, liebe Pixie, eines habe ich gelernt, Frauen sind semantisch deutlich spitzfindiger und geübter, hintersinniger/perfider. Viele Männer denken sich oft genug nichts, merken gar nicht, was sie gerade gesagt haben. Ich habe gelernt, entweder es nicht zu hören, weil irrelevant, nachzufragen oder deutlich anzusprechen.

W,50
 
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