"Jeder Mann ist zu haben, es sei denn er ist tot."
Diese Behauptung ist mir zu eindimensional. Es gibt immer mehrere Betrachtungsweisen und oftmals ist die eine Wahrheit für den Einen die Unwahrheit für den Anderen. Jeder Mensch ist für sich verschieden, ob als Männlein oder Weiblein. Jede Situation in der sich zwei Menschen (abseits einer Beziehung) begegnen können ist unterschiedlich, jeder Reifgrad und Qualität einer Beziehung ist unterschiedlich. Außerdem sind Auslöser, die Vorgeschichte hierzu vielleicht auch in Betracht zu ziehen, viele sehen nur das Ergebnis, aber wollen nicht die Vorgeschichte kennen.
Das ist eine Behauptung/Aussage, der ich übrigens genauso viel Inhalt beimesse wie z.B. Du hast volles, schönes Haar. Du scheinst mir gesund zu sein.
@42 Alexandra
Weil die guten Männer gehalten werden. Das dachte ich mir auch.
und weil gute Männer auch treu sind. Das dachte ich mir auch.
und keinen Anlass zur Trennung geben.
@44 Marianne
Wenn ich liebe, begehre ich niemand anderen. Damit hast Du wohl Recht.
Ich gebe Marianne Recht und natürlich auch Alexandra. Ich liebte nach acht Jahren nicht mehr vollkommen. Es waren nur mehr Fetzen von Liebe vorhanden. Ich hatte keine Lust, ich begehrte nicht mehr. Gleichgültigkeit und Selbstverständlichkeit machten sich breit und ich habe aktiv gesucht, mit Vorsatz. Die Entwicklung im Vorfeld bereue ich, denn auch ich habe zwar vieles geäußert, aber unzureichend gehandelt, denn es ist nicht nur die Eine die Schuld trägt, aber die Umsetzung, den Vollzug bereue ich nicht (idealere Wörter fallen mir nicht ein). Es wurde die Grenze überschritten, ich brauchte, ich nahm ohne Reue und voller Gleichgültigkeit. Irgendwann ist auch bei einem netten Menschen die Rücksichtnahme zu Ende, irgendwann kann man nicht immer nachgeben und betteln wie ein treuherziger Hund. Ich war ausgehungert und hatte es verflucht bitter nötig. Ich habe ihn ihr, der Liebhaberin, Wünsche/Bedürfnisse geweckt, das war mir dann schon selber unheimlich. Wir haben uns wundgeliebt (jugendfrei). Das war das Beste was mir in dieser Hinsicht passiert ist und ich will es verdammt noch Mal nicht missen. Eine Steigerung brauche und will ich nicht.
Ich habe meine Ex-Partnerin (und ebenso mich) 4x verraten. 1. Verrat: Affäre, 2. Verrat: Ihre tiefen Gefühle und Liebesbezeugungen, die sie seit Beginn der Affäre in jedem zweiten Satz bekundete, für mich nachgegeben, 3. Verrat:
und mich für sie entschieden. Dass die Neue, trotz der früheren Liebesbezeugungen, mich sobald weggeschmissen hat als ich mich für sie entschied, war dann nur mehr sekundär, aber ich wurde tief verwundet, denn wenn ich verschenke, dann verschenke ich alles. Ich gebe nicht viel, aber zugleich gebe ich alles. Ich glaubte nicht mehr. Die alte, langjährige Partnerin war reinen Charakters, aber leider nicht mein Typ, die Lust fehlte und tiefe Gefühle waren nur mehr in Ansätzen vorhanden, die Neue wäre mein Typ gewesen und hat mich als Frau sehr fasziniert (hochintelligent, fordernd, aktiv, eine Kämpferin, aber sehr egoistisch und nehmend), aber hatte keinen Charakter, keinen Anstand (Nun, ich wohl z.T. auch nicht.). Wie kann man auch nur so dumm sein, um auf geheuchelte Liebe hereinzufallen? Es ist passiert. Punkt.
Ich bin ein gutmütiger, netter, charakterstarker und anständiger Mensch, der authentisch ist. Ich verfüge über eine große innere Stärke und Ausgeglichenheit. In einer sehr schwierigen Zeit der Beziehung traf ich auf die falsche Frau und gab nach und mich ihr hin, zuerst körperlich dann mit Herz.
Ja, ich verachte mich. Ja, ich schäme mich. Das war mein größter Charakterfehler meines bisherigen Lebens. Ja, ich hätte zuerst mein privates Umfeld regeln müssen, bevor ich so einen Schritt setzte. Und ich weine, dass ich das getan habe und ich einer Lüge aufgesessen bin. Ja, ich zerfließe ein wenig vor Selbstmitleid, weil ich auch nur ein Mensch bin. Richtet und verurteilt mich, aber ich bin mein größter, härtester Richter und Kritiker.
Ich kann Lügner, Heuchler nicht ausstehen. Ich stehe zu dem was ich getan habe, auch wenn es sehr schlimm war. Unter Elitepartner hat eine Dame mein Profil (eher Roman) durchgelesen und mir sofort uneigennützig geholfen, obwohl ich ihr sofort beichtete, was ich getan hatte. Sie hat meine Seele gestreichelt. Ja, trotz allem hat mir jemand uneigennützig geholfen. Danke. Es tut mir so wahnsinnig leid, mein alter Freund, meine langjährige Partnerin. Meine Seele ist noch verletzt, aber Dir habe ich am meisten angetan. Ich habe im Vorfeld viel gelitten und viel, zuviel Rücksicht genommen, aber das macht meinen Charakterfehler und meine Schuld nicht kleiner. Du hättest mich trotz allem noch gewollt. Das war mein 4., mein größter Verrat.
Es ist vieles möglich im Leben, was ich bis vor kurzem noch vollkommen ausgeschlossen hätte. Es müssen aber sehr viele Faktoren zusammenpassen und sehr viele Puzzleteile sich zusammenfügen. Die Aussage alleine "Jeder Mann ist zu haben, es sei denn er ist tot." ist mir zu wenig.
R.
34. J., Tirol