@#11: Eigentlich bestätigst Du genau meine Vorbehalte!
Zum Beispiel: "Deine Wohnung ist Deine Wohnung." Genau das ist es doch. Keiner fühlt sich bei dem anderen zuhause, sondern entweder ist es "Deine" oder "seine" Wohnung. Es entsteht kein Wir-Gefühl, kein wirkliches gemeinsames Zuhausefühlen. Man muss sich auch gar nicht zusammen einrichten, Kompromisse finden, einen Paar-Geschmack entwickeln, sich dabei vielleicht auch selbst weiterentwickeln, sondern jeder macht, wie er selbst will. Das ist für mich eben keine Partnerschaft, das ist ein bloßes nebeneinander her!
Nächster Punkt: Du fühlst Dich in seiner Wohnung nicht verantwortlich. Genau das ist es doch, was ich meine: Kein Wir-Gefühl, keine gemeinsame Verantwortung, er und du, aber nicht ihr! Jeder putzt und bügelt für sich. Alles alleine, kein Wir, keine Synergien, keine sie, die gerne bügelt, kein er, der gerne repariert (nur als Beispiel, könnte auch umgekehrt sein), sondern jeder für sich alleine. Na prima. Genau das meine ich, wenn ich sage: Getrennt entsteht eben keine Partnerschaft!
Das Story von Bibliothek vs. Kinozimmer ist einfach nur zu kurz gedacht. In einem Haus könnte man ZUSAMMEN beides haben. Ohne Probleme. Ohne Nachteile, aber mit allen Vorteilen. Das ist Wir-Gefühl, das ist Partnerschaft, das ist Zuhausefühlen.
Wenn Du mich fragst, habt Ihr genau das, was ich immer salopp Spaß- und Fickbeziehung nenne -- Du kannst es auch Sexual- und Freizeitbeziehung nennen, also neutral vielleicht S-F-Beziehung. Inhaltlich ist es genau das, was ich meine. Keine Verantwortung, keine Kompromisse, kein Wir, sondern ein nebeneinander her, wo es eben passt. Das ist für mich keine vollwertige Partnerschaft, sondern ganz weit davon entfernt.
Jeder, der mal nach einer Phase des Kennenlernens zusammengezogen ist, weiß, wie grundlegen ein gemeinsamer Haushalt und die damit verbundenen Aufgaben, Kompromisse und Nähe die Qualität einer Beziehung noch einmal grundlegend ändern: Vom nebeneinander her zu einem zusammen. Komplett eine andere Qualität.