Mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich ihn, den Menschen, kein Stück vermisse, sondern nur mein altes Zuhause. Die Trennung nach 13 J., die von ihm wegen einer Affäre seinerseits ausgesprochen wurde, hatte mich hart getroffen, Die Zurückweisung, die schäbige Art, aber vor allem die Folgen, die damit verbunden waren. (ich habe ich einer fremden Stadt jobbedingt neu angefangen, neuer Job, keine Freunde hier, das war und ist hart). Aber die Beziehung war lange vorher am Ende, deshalb war ich erstaunlich schnell über ihn weg.
Nicht einmal ein Jahr nach der Trennung war ich verliebt wie noch nie im Leben - für mich war alles perfekt. Er trennte sich für mich überraschend nach einem halben Jahr, das ist jetzt 5 Monate her. Daran knabbere ich heute noch. Ich dachte, es wäre überwunden, und meldete mich in einer Online-Plattform an, traf zwei Männer, hatte zwei nette Dates, aber mehr war es nicht. Der dritte Kontakt: Er ist von mir begeistert, meldet sich bei mir, ist sehr sympathisch, käme theoretisch in Frage - und als ich nach Hause kam, konnte ich auf einmal nur noch heulen. Alles kam wieder hoch. Es geht noch nicht. Bei jedem Wort denke ich, dass es nur so dahergesagt ist, und dass er sowieso gleich wieder weg wäre, sobald ich mich emotional auf ihn einlassen würde...
Ich sage mir, dass das eine 6monatige Beziehung nicht wert ist, solange zu trauern, aber es ist eben so und wird noch dauern.