Ja, auf jeden Fall.
Letztendlich ist ausschlagebend ob die eigenen Wünsche/Interessen und das eigenen Handeln kongruent sind. Entscheidet sich etwa ein Mann oder eine Frau nach einer Beziehung sich für eine Weile voll auf ein Hobby (oder den Beruf) zu konzentrieren und verbringt fast die gesamte verfügbare Zeit damit z.B. ein Buch zu schreiben, dann ist man 'alleine', da man sich bewußt so entschieden hat.
Es gibt keine Ängste, Zweifel oder Unsicherheiten die diesen 'Zustand' zusätchlich beeinflussen.
Ist man also Single, obwohl man sich gut vorstellen könnte jmd kennenzulernen - und bleibt über viele Monate oder sogar Jahre Single - dann ist das eigentlich immer (Ausnahmen sind z.B. Krankheiten, etc.) auf mangelnde Initiative zurückzuführen. Die grundlegend vorhandene Motivation einen Mann/eine Frau zu treffen/daten, wird dann von selbstkreierten (auch gesellschaftlich/kulturell induzierten) Störfaktoren beeinflusst.
Diese Beispiele kennt jeder. Z.B.:
-Ich weiss nicht wo oder wie ich ein Mann/eine Frau ansprechen/kennenlernen soll
-Ich bin nicht hübsch, groß, muskulös, schlank, reich, eloquent, extrovertiert, homorvoll, erfahren, etc. genug
-Es ist richtig/falsch/komisch/normal/nicht normal/aufdringlich einen Mann/eine Frau auf diese Weise oder an diesem Ort anzusprechen oder kennenzulernen
-Männer wollen erobern/jagen
-Frauen möchten erobert werden
-Frauen/Männer stehen nicht auf einen Mann/ eine Frau wie mich
-Man kann einen Mann/eine Frau nicht ohne triftigen Grund ansprechen
-Ich bin zu schüchtern, um auf fremde Menschen zuzugehen
Die Liste ist endlos. Jeder kennt einige oder alle dieser inoffizielen Regeln, Weltanschauungen, Gedanken und Zweifel. All das sind Blockaden, die leider sehr viele Menschen davon abhalten wirklich zu tun was sie wollen. Sie würden gerne viel mehr Kontakt zum anderen (oder gleichen) Geschlecht haben, aber finden stets Gründe, warum das unmöglich ist.
Angst ist eine der mächtigsten Emotinonen überhaupt. Sie ist der Grund dafür, warum ein Mensch alleine ist, obwohl er gerne in einer Beziehung mit einem tollen Mann/einer tollen Frau wäre. Die Angst vor Verletzung, vor einer Blamage, von der Gesellschaft verurteilt zu werden, als Versager/Schlampe/Idiot/usw. bezeichnet zu werden, und sehr viel mehr.
Wer z.B. merkt, dass er sie sich zu einem Mann oder einer Frau hingezogen fühlt und sich dann entscheidet dieses Interesse nicht zu artikulieren oder kommunzieren, der hat sich bewusst so entschieden. Es gab keinen realen, wirklich existierenden, physischen Grund der in diesem Fall eine Annäherung (oder alles sonst mögliche) verhindert hätte.
Das ist nur ein Beispiel, doch wer einmal darauf achtet warum er oder sie - z.B. in einem romantischen Kontext - eher passiv bleibt, wird sehr häufig feststellen, dass das eigene Ego (geprägt von persönlichen Erfahrungen, gesellschaftlichen Normen, etc.) der Grund dafür ist. Nicht etwa andere Mensche oder äußere Einflüsse.