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Solche biologistischen Steinzeit-Erklärungen sind wie alle Erklärungen, die komplexe Sachverhalte kurz darstellen, immer etwas problematisch und sehr verallgemeinernd; trotzdem hat das hier beschriebene Modell eine gewisse Logik.Im Neandertal und dem allergrößten Teil der Menscheitsgeschichte was es so, dass immer nur 10% bis maximal 20% der Population "füllig" waren. Der Rest was schmal, bzw. eher drahtig. Da die Natur elegant ist, ist die Vorliebe des anderen Geschlechts, für Körperformen, genau darauf ausgelegt: 80-90% finden schlank attraktiv, 10-20% füllig.
Das Dumme ist, dass sich an diesen Vorlieben nichts ändert, wenn durch zivilatorische Dekadenz plötzlich mehr als die Hälfte zu dick ist.
Aber: Meinst du, dass in irgendwelchen Ländern, wo der Großteil der Bevölkerung aufgrund von Hunger unterernährt/abgemagert aussieht, dies das Schönheitsideal und attraktiv wäre? Müsste nach deiner Logik so sein, weil die meisten so aussehen und die elegante Natur es folglich so einrichtet, dass das dann attraktiv ist. Ich meine aber gehört zu haben, dass in solchen Ländern gerade füllige oder übergewichtige Frauen als sehr attraktiv gelten, eben weil sie dort Gesundheit/Fruchtbarkeit etc. symbolisieren. Nur weil die Mehrheit irgendwie ist, muss das nicht automatisch attraktiv sein. Das bestätigt und widerlegt gleichzeitig deine Argumentation.
Ich glaube nicht, dass dein Modell vollkommen abwegig ist, würde aber, wenn man so argumentieren möchte, eher sagen, dass die "Natur" (die hier wie eine Entität mit eigener "agency"/Wirkmacht dargestellt wird) oder natürliche Selektion ("survival of the fittest") es so einrichtet, dass die durchschnittliche Mehrheit gesunde/fitte Menschen attraktiv findet, eben weil die besser überleben und sich vermehren können. Dazu passt, dass starkes(!) Über- und Untergewicht von der Masse als eher unattraktiv bewertet werden.
Ich spreche hier aber von Extremen. Ob eine Frau ein klein bisschen mehr oder weniger Speck irgendwo hat, dürfte gesundheitlich keinen krassen Unterschied machen. Und "deswegen" ist es vielen Männern eigentlich auch nicht so wichtig, solange sie als durchschnittlich-"normal"-gesund wahrgenommen wird.
Können wir aber gerne hier diskutieren.
Es ist ja völlig legitim, dass ein Mann, der schlanke Frauen attraktiv findet, nicht plötzlich zu Übergewichtigen wechselt. Aber es ist doch nicht alles schwarz-weiß.
Ich denke, dass "realistische", bei der Partnersuche "erfolgreiche" Männer bzgl. äußerer Präferenzen Kompromisse eingehen. Wer auf große Brüste steht, nimmt vielleicht auch den zu kleinen/großen Po mit in Kauf. Wer den flachen Bauch schön findet, akzeptiert auch die flache Brust. Oder die schönen Haare kommen mit der unreinen Haut. Man kann halt nicht alles haben ... Willst du zu viel?
Lieber FS, könntest du konkretisieren, wie für dich eine attraktive Frau aussieht?
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