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Kann der Rückzug der Freundin des Partners die Trennung unmöglich machen?
Gestern traf ich mich mit einem Studienfreund (wir sind beide 57 und Ingenieure) auf ein Bier. Irgendwann rückte er damit raus, dass sein Leben momentan aus den Fugen ist. Er fragte mich um meine Meinung, die ich ihm freundlich sagte. Ich würde nun gern noch ein paar weitere/andere Meinungen kennen, weil mich das Gespräch beschäftigt, wohl weil ich selbst so anders bin und immer dachte, wir wären uns ähnlich:
Ralf ist seit dreißig Jahren kinderlos verheiratet und hat seit drei Jahren eine zwei Jahre jüngere Freundin; seine Frau hat seit vier Jahren (also ein Jahr länger) einen Freund. Ralf sagte, er wäre anfangs eifersüchtig gewesen, aber Reisende sollte man nicht aufhalten, und seine Frau hätte sich sowieso schon jahrelang über vollständiges Ausbleiben körperlicher Zuwendung beschwert, sie wären sonst aber ein super Team.
Ralf sagte, die neuen Partner wären ungebunden gewesen, und sie hätten sich nur deshalb „eingelassen“, weil Ralf seiner Freundin (und seine Frau ihrem Freund) versicherte, Verharren in der Ehe wäre nicht gewünscht, eine Ehetherapie auch nicht, eine gütliche formale Einigung ohne Zweifel, es wäre formal nur komplizierter wegen gemeinsamen Eigentums und Ralfs kleinem Ingenieurbüro. Allerdings unternahmen sie in den nun drei bzw. vier Jahren nichts, ihre Dinge zu klären, worunter die neuen Partner leiden würden.
Die Freundin würde sich nun, weil nichts vorangeht und weil sie meint, dass Ralf und seine Frau auch emotional doch nicht frei und unabhängig voneinander sind, immer rarer machen. Die Freundin hätte gesagt, mit Freundschaft könnte sie gut leben, aber nach ihrem Gefühl wären Ralf und seine Frau noch so eng, dass sie sich wie ein Fremdkörper fühlen würde (dazu hat er auch Beispiele gesagt, aber das macht den Themenpost zu lang), und ein bisschen käme sie sich auch vor wie ein Werkzeug des Ehepaars. Ralf sagt deshalb, seine Freundin wäre hypersensibel und kompliziert.
Weiters sagte er, er hätte der Freundin (vergeblich) klarzumachen versucht, dass sie allein die Verantwortung für die Stagnation trägt. Seine Frau würde ihm ansehen, dass es ihm nicht gut geht, weil er oft allein ist, und dann würde sie sich aus lauter Verantwortungsgefühl weniger mit ihrem Freund treffen, der darüber dann wieder traurig wäre. Seine Frau hätte schon gesagt, dass sie mit ihrem neuen Partner nur dann glücklich sein und Ralf erst verlassen kann, wenn Ralf mit seiner Freundin glücklich ist. Alle drei (Ralf, seine Frau und deren Freund) sind sich einig, dass die Freundin durch ihren Rückzug induziert, dass die Ehefrau nun zwischen zwei Männern steht (so nennt es Ralf) und dass auch er nicht loslassen kann.
Soweit das Wesentliche, wie es mir von gestern erinnerlich ist.
Nach dreißig Jahren Ehe besteht gewiss viel Verbundenheit, aber wie kann man die Freundin dafür verantwortlich machen? Ich finde ihren Rückzug verständlich. Aber das mögen andere anders sehen. Also, was meint ihr?
Ralf ist seit dreißig Jahren kinderlos verheiratet und hat seit drei Jahren eine zwei Jahre jüngere Freundin; seine Frau hat seit vier Jahren (also ein Jahr länger) einen Freund. Ralf sagte, er wäre anfangs eifersüchtig gewesen, aber Reisende sollte man nicht aufhalten, und seine Frau hätte sich sowieso schon jahrelang über vollständiges Ausbleiben körperlicher Zuwendung beschwert, sie wären sonst aber ein super Team.
Ralf sagte, die neuen Partner wären ungebunden gewesen, und sie hätten sich nur deshalb „eingelassen“, weil Ralf seiner Freundin (und seine Frau ihrem Freund) versicherte, Verharren in der Ehe wäre nicht gewünscht, eine Ehetherapie auch nicht, eine gütliche formale Einigung ohne Zweifel, es wäre formal nur komplizierter wegen gemeinsamen Eigentums und Ralfs kleinem Ingenieurbüro. Allerdings unternahmen sie in den nun drei bzw. vier Jahren nichts, ihre Dinge zu klären, worunter die neuen Partner leiden würden.
Die Freundin würde sich nun, weil nichts vorangeht und weil sie meint, dass Ralf und seine Frau auch emotional doch nicht frei und unabhängig voneinander sind, immer rarer machen. Die Freundin hätte gesagt, mit Freundschaft könnte sie gut leben, aber nach ihrem Gefühl wären Ralf und seine Frau noch so eng, dass sie sich wie ein Fremdkörper fühlen würde (dazu hat er auch Beispiele gesagt, aber das macht den Themenpost zu lang), und ein bisschen käme sie sich auch vor wie ein Werkzeug des Ehepaars. Ralf sagt deshalb, seine Freundin wäre hypersensibel und kompliziert.
Weiters sagte er, er hätte der Freundin (vergeblich) klarzumachen versucht, dass sie allein die Verantwortung für die Stagnation trägt. Seine Frau würde ihm ansehen, dass es ihm nicht gut geht, weil er oft allein ist, und dann würde sie sich aus lauter Verantwortungsgefühl weniger mit ihrem Freund treffen, der darüber dann wieder traurig wäre. Seine Frau hätte schon gesagt, dass sie mit ihrem neuen Partner nur dann glücklich sein und Ralf erst verlassen kann, wenn Ralf mit seiner Freundin glücklich ist. Alle drei (Ralf, seine Frau und deren Freund) sind sich einig, dass die Freundin durch ihren Rückzug induziert, dass die Ehefrau nun zwischen zwei Männern steht (so nennt es Ralf) und dass auch er nicht loslassen kann.
Soweit das Wesentliche, wie es mir von gestern erinnerlich ist.
Nach dreißig Jahren Ehe besteht gewiss viel Verbundenheit, aber wie kann man die Freundin dafür verantwortlich machen? Ich finde ihren Rückzug verständlich. Aber das mögen andere anders sehen. Also, was meint ihr?