Die FSin hatte hier 3 Threads nahezu parallel gestartet, wo erst sich beim 3. Thread herausstellte, sie ist selbst eine Affäre eingegangen und hoffte, durch tiefgründigen, intellektuellen Austausch und „selbstbewusstes“ Verhalten (ihn nicht zu bewundern für seine Statussymbole und ihm nicht nachlaufen) ihn in eine Beziehung zu bewegen bzw. insgeheim mit ihrem nicht so verfügbaren und angepassten Verhalten insgeheim seinen Beziehungswunsch anzuheizen.
Sie fragte wohl deshalb, weil der Affärenmann, ihr erzählte, dass er sich von seiner Ehefrau nicht mehr begehrt fühlt und sich vorstellen könnte, sich von ihr zu trennen, wenn er nicht so mit der Situation und seinen Gefühlen für seine Frau und der gemeinsamen Zeit hadern würde. Das waren die tiefgründigen Gespräche, wo die FSin ihm Beziehungstipps gab.
Meiner Meinung nach gibt es aber kein Patentrezept, jemanden bewusst aus seiner Ehe über eine Affäre herauslösen zu wollen und zu können. Wenn einer eine Affäre hat, hat er andere Gründe/Absichten, diese einzugehen und meist nicht, seine vorhandene Ehefrau auszutauschen; also ist der Inhalt bzw. Ausgestaltung in einer Affäre für den Mann nicht so relevant, solange er Sex hat - oder im Fall der FSin nur tiefgründige, lebensberatende Gespräche, was ihm auch sein Ego aufgebaut hat; und es ihm Spaß macht, philosophisch im Gespräch dafür die Klingen zu kreuzen. (Andere hätten ihm wohl empfohlen, seine Probleme seinen Frisör zu erzählen.)
Ist die Affäre auch darin sehr kreativ und phantasievoll, gibt ihm die richtigen verbalen Ego-Streicheleinheiten, steigert es für ihn den Mehrwert, sich für eine Auszeit vom Ehealltag mit seiner Affäre zu treffen. Viele Frauen unterschätzen die Gewohnheit, die Bequemlichkeit und das gemeinsam mit der Ehefrau aufgebaute, eingespielte Leben. Er hat nicht nur mit seiner Ehefrau die gemeinsame Adresse und dort all seine materiellen Dinge, sondern kennt die „Knöpfe der Emotionen“ seiner Frau, diese ist ihm (außer ein paar Geheimnissen) in- und auswendig bekannt und auch ihr Freundeskreis, Arbeitsstelle und Familie. Das ist wie die bekannte Leibspeise, die man gern ist und man nicht darauf verzichten möchte, nur weil man mal Appetit auf andere Leckerbissen hat.
Sucht der Mann, als Single, nur was lockeres für nebenbei, mag das Verhalten der FSin funktionieren oder auch nicht, wenn er sich dann überall Appetithäppchen gönnt. Wenn die tieferen Gefühle fehlen, um zu sagen, genau nur mit dieser Person möchte ich mein Leben und meine (fast ganze) Freizeit verbringen, etwas gemeinsam aufbauen und künftig alles (finanzielles, materielles, Gedanken und Lebenspläne, Freude und Probleme, Krankheit, Erfolg) miteinander teilen und nicht nur dies sporadisch, dann bleibt es nur locker, wie unter guten Bekannten oder Freunden (nur mit dem Plus). Je nach persönlichem Empfinden, kann man das dann auch als „Beziehung“ definieren.