• #1

Kann ich mir noch Hoffnung machen?

Hallo Ihr Lieben,
ich brauche mal Eure Meinung zu folgendem:
Nach dem Tod meines Mannes habe ich im April letztes Jahes einen Mann online kennengelernt. Wir haben uns zügig getroffen. Die körperliche Anziehung war gigantisch, auf beiden Seiten.
Leider blieb es dabei, sicher auch wegen Corona, natürlich fanden Gespräche statt, wir haben gemeinsam gegessen, Filme geguckt, er hat mir bei vielem geholfen, wenn ich Probleme hatte.
Für mich kam die emotionale Seite zu kurz, er sagte, er sei halt Prakmatiker.
Im Juni bin ich 4 Wochen auf Abstand gegangen, ich wollte rausfinden, ob mich womöglich nur der Sex hält. Er war verletzt und hat gekämpft und ich habe gemerkt, dass er mir unendlich fehlt, also haben wir weitergemacht. Im Juli/August haben wir 4 Wochen Urlaub getrennt verbracht.
Als er mir danach sagte, er könne mir keine Termine mehr fest zusagen weil immer was dazwischen kommen könne, habe ich es beendet. Er hat wieder gekämpft wie ein Löwe und ich habe nachgegeben.
im September hat er es beendet indem er zu einem Termin nicht gekommen ist ohne abzusagen.
Danach hatten wir erstmal keinen Kontakt. Seit Januar schreiben wir wieder. Er reagiert immer sofort wenn ich Hilfe brauche; er regiert gar nicht wenn ich emotional werde.
Samstag Abend habe ich ihn angerufen und gefragt, ob er sich vorstellen kann, dass wir es nochmal versuchen.
Antwort: Er kann mir das im Moment nicht beantworten, hätte nicht mal drüber nachgedacht, da er im Moment soviel andere Probleme hätte. Erbschaftsstreit, Job verloren, gesundheitliche Probleme, vermutlich Depression (bemüht sich um Therapie).
Er hat sich aber wieder ausführlich nach mir erkundigt.
kann ich mir noch Hoffnungen machen? Mir liegt wirklich sehr viel an ihm.
 
  • #2
Die Frage ist, auf was beziehst Du das Hoffnung machen? Dass mehr als eine Affäre mit unregelmäßigen Treffen drin ist, solltest Du nicht mehr hoffen.
Wenn Du Stabilität und emotionale Sicherheit suchst, scheint er nicht der Richtige zu sein - dann Finger weg oder Du verbrennst sie Dir richtig. Jetzt erlebst Du nur eine Vorahnung auf Schlimmeres.
 
  • #4
Hatten wir den Fall nicht schon mal?! Kommt mir irgendwie bekannt vor.

Also, mit ihm stimmt etwas nicht. Wenn die sexuelle Anziehung stark ist und es dennoch nicht zum Sex kommt, ist etwas nicht in Ordnung.

Wir haben uns zügig getroffen. Die körperliche Anziehung war gigantisch, auf beiden Seiten.
Leider blieb es dabei, sicher auch wegen Corona, natürlich fanden Gespräche statt, wir haben gemeinsam gegessen, Filme geguckt, er hat mir bei vielem geholfen, wenn ich Probleme hatte.

Das ist oberseltsam. Wenn man schon zusammen isst, Filme guckt, Gespräche führt und die körperliche Anziehung stark ist, schläft man auch miteinander. Wer denkt da noch an Corona? Und wenn man schon so lange aufeinander sitzt, hätte man sich ohnehin schon angesteckt.

Filme gucken ist übrigens das Schlechteste, was man in der Frühphase machen kann. Man ist 1,5 Stunden plus auf etwas anderes als einander konzentriert.

Für mich kam die emotionale Seite zu kurz, er sagte, er sei halt Prakmatiker.

Pragmatiker? Was soll das heißen? Haben Pragmatiker keinen Sex, sondern die Theoretiker?!

Im Juni bin ich 4 Wochen auf Abstand gegangen, ich wollte rausfinden, ob mich womöglich nur der Sex hält. Er war verletzt und hat gekämpft und ich habe gemerkt, dass er mir unendlich fehlt, also haben wir weitergemacht.

Also gab es doch Sex. Was denn nun?

vermutlich Depression (bemüht sich um Therapie).

Vielleicht erklären die Depressionen das merkwürdige Verhalten. Antidepressiva sollen impotent machen.

kann ich mir noch Hoffnungen machen? Mir liegt wirklich sehr viel an ihm.

Hoffnungen auf was genau?

Ich würde versuchen herauszufinden, was bei ihm eigentlich los ist? Wie sich das seltsame Verhalten erklärt. Die Karten müssen auf den Tisch. So ist alles diffus und widersprüchlich.
 
  • #5
Sie hatte doch schon Sex mit ihm, sie meinte sie wollte herausfinden ob sie nur der Sex hält.

Und warum sagtest du dann @Magnolie61 dass es dabei auch wegen Corona blieb??
Das widerspricht sich doch...

Ihr hattet doch schon Sex bzw. hattet eine starke körperliche Anziehung, da hättet ihr euch doch sowieso schon angesteckt?
 
  • #6
Du hast doch schon die Erfahrung mit ihm, dass er dir emotional nicht das gibst, was du brauchst und willst, sonst hättest du dich doch nicht schon im Juni 4 Wochen von ihm distanziert. Dann auch 4 Wochen getrennt Urlaub, kurz darauf Ende (erst von deiner Seite), dann weil er dich versetzt... im Grunde, wollte er dich auch schon im September schon nur nach Lust und Laune sehen und wollte keine Verbindlichkeit bei Treffen einräumen bzw. diese für dich fest einplanen und ermöglichen.
Vikky schreibt Affäre... passt insoweit.
Und jedesmal bekommst Du nicht, dass von ihm, was Du willst und wiederholst dieses On/Off- immer in der Hoffnung, er würde sich ändern, nur weil du dich wieder getrennt hast; dabei nimmt er Dir das mittlerweile nicht mehr ab.
 
  • #7
Hier nochmal die FS.
wir hatten schon beim 1. Date Sex, danach regelmäßig und sehr schön, intensiv und andauernd.
Das mit dem Film gucken ist auf meinen Wunsch mal was anderes als Sex zu machen zurückzuführen. Es ging ja kaum was wegen Corona.
Ich sehe durchaus auch Fehler bei mir, habe ihn mehrfach heftig verletzt. Ich denke, ich habe ihn auch zu sehr unter Druck gesetzt, wollte zu schnell zu viel.
Er hat mir mehrfach vorgeworfen, ich würde alles auf mich zentralisieren, würde alles was er sagt negativ interpretieren und er traue sich kaum noch was zu sagen.
Hoffnung mache ich mir auf einen Neuanfang. Ich denke wir können es besser hinkriegen. Es war damals der falsche Zeitpunkt. Für mich definitiv zu früh, mein Mann ist im November 19 gestorben. Für ihn wohl auch, sein Vater ist auch 2019 gestorben, er hat sehr an ihm gehangen, und seit dem steckt er in einem erbitterten Erbschaftsstreit mit seinem Bruder.
Ich denke, er hat generell Probleme damit Gefühle zuzulassen, sich zu öffnen. Auf der anderen Seite war er immer für mich da und ist es auch heute, nur eben auf rationaler Ebene.
warum sollte er das tun nach der ganzen Zeit, wenn er nichts mehr empfindet? Schlechtes Gewissen?
 
  • #8
Erbschaftsstreit, Job verloren, gesundheitliche Probleme, vermutlich Depression
Bist du seine Krankenschwester? Was schuldest du ihm - ein paar schöne Momente in einem ganzen Jahr? Dazwischen ein Auf-und-Ab, das nicht danach aussieht, als ob sich etwas daran ändert?

Gib dir einen Ruck: und versuche, ihn zu vergessen. Auch wenn er sich »nach dir erkundigt« heißt das gar nichts. Kann reine Höflichkeit sein, vielleicht fiel ihm auch sonst kein Gesprächsstoff ein.
Wozu brauchst du ihn wirklich? Verlassen kannst du dich jedenfalls nicht auf ihn und er blockiert bei dir Gefühle, die du lieber anderweitig einsetzen solltest: indem du dir selbst eine Freude schenkst (Wochenendreise, irgendwohin - geht auch in Corona-Zeiten. Ein, zwei neue Klamotten. Treffen mit der besten Freundin - geht genauso gut wie ein Nicht-Treffen mit ihm, usw.).

Solange er dein Hirn besetzt, bist du nicht offen für einen Mann, der besser zu dir passt. Aber auch nicht für dich selbst, weil du zu sehr um ihn kreist. Das kannst du ändern, dafür brauchst du nicht mal eine Impfung!
 
  • #9
Du hast doch schon die Erfahrung mit ihm, dass er dir emotional nicht das gibst, was du brauchst und willst, sonst hättest du dich doch nicht schon im Juni 4 Wochen von ihm distanziert. Dann auch 4 Wochen getrennt Urlaub, kurz darauf Ende (erst von deiner Seite), dann weil er dich versetzt... im Grunde, wollte er dich auch schon im September schon nur nach Lust und Laune sehen und wollte keine Verbindlichkeit bei Treffen einräumen bzw. diese für dich fest einplanen und ermöglichen.
Vikky schreibt Affäre... passt insoweit.
Und jedesmal bekommst Du nicht, dass von ihm, was Du willst und wiederholst dieses On/Off- immer in der Hoffnung, er würde sich ändern, nur weil du dich wieder getrennt hast; dabei nimmt er Dir das mittlerweile nicht mehr ab.
Ich habe ihm im Juni gesagt, dass ich das Gefühl habe, es ginge ihm nur um Sex. Das hat er vehement abgestritten und dazu gesagt, Sex ohne Gefühle ginge für ihn nicht und er würde nur mit Frauen ins Bett gehen, die er auch liebe.
Zu dem „keine Treffen zusagen“: Er hatte damals viel zu tun und wollte nicht kurzfristig absagen müssen.
Warum hat er mich nicht einfach gehen lassen, als ich es beendet habe? Was ich übrigens nur einmal getan habe. Im Juni war es nur ein zeitlicher Rückzug.
War das nur sein Ego, das mich wieder haben wollte?
 
  • #10
Sie hatte doch schon Sex mit ihm, sie meinte sie wollte herausfinden ob sie nur der Sex hält.

Und warum sagtest du dann @Magnolie61 dass es dabei auch wegen Corona blieb??
Das widerspricht sich doch...

Ihr hattet doch schon Sex bzw. hattet eine starke körperliche Anziehung, da hättet ihr euch doch sowieso schon angesteckt?
Es blieb, neben Sex bei den erwähnten Aktivitäten. Wir sind nicht ausgegangen wegen Corona.
 
  • #11
Ich habe ihm im Juni gesagt, dass ich das Gefühl habe, es ginge ihm nur um Sex. Das hat er vehement abgestritten und dazu gesagt, Sex ohne Gefühle ginge für ihn nicht und er würde nur mit Frauen ins Bett gehen, die er auch liebe.
Das nimmst du aber nicht für bare Münze, oder ?
Wer f. will, muss freundlich sein.
Wie wäre es weitergegangen, wenn er gesagt hätte, "genauso ist es, ich bin nur an Sex interessiert und eigentlich ist es mir egal, mit wem" ?
War das nur sein Ego, das mich wieder haben wollte?
Hä ? Nee, davon hat er genug.
Er hat nicht genug Sex, deswegen fragt er dich ab und zu an.

Selten so eine eindeutige Geschichte gehört.

Was mich noch interessieren würde: worin bestanden denn seine praktischen Hilfeleistungen ? Etwas im Haushalt reparieren oder dich vom Bahnhof abholen oder so was ? Und wie lief das ab ?
Wie liefen eure Treffen ab ?
Bei ihm oder bei dir ?
Du hast vorher gekocht ? Er hat währenddessen einen Dübel in die Wand gesenkt und dafür sogar extra seine Bohrmaschine mitgebracht ?
Dann essen, fernsehen, Sex, schlafen, Frühstück, heimgehen ?
Oder nur zwei bis drei dieser sechs Programmpunkte ?

w 54
 
  • #12
@Amytan
ja, im Grunde sprichst Du das aus, was ich auch denke.
Ich versuche es ja auch, bin selbst verblüfft wie schwer es mir fällt. Irgendwie scheinen meine Gefühle doch tiefer gehend zu sein, sonst müßte es doch einfacher sein, oder?
 
  • #13
Der Mann ist ein Waschlappen, der sich nicht festlegen will. Würde er dich wirklich wollen, dann wäre das alles nicht so kompliziert.

Mit wem war er im Urlaub? Was kann einem Arbeitslosen dazwischen kommen? Warum versetzt er dich?

Such dir einen zuverlässigen, vernünftigen, normalen Mann und keinen Vollidioten. Lg w31
 
  • #14
Das nimmst du aber nicht für bare Münze, oder ?
Wer f. will, muss freundlich sein.
Wie wäre es weitergegangen, wenn er gesagt hätte, "genauso ist es, ich bin nur an Sex interessiert und eigentlich ist es mir egal, mit wem" ?

Hä ? Nee, davon hat er genug.
Er hat nicht genug Sex, deswegen fragt er dich ab und zu an.

Selten so eine eindeutige Geschichte gehört.

Was mich noch interessieren würde: worin bestanden denn seine praktischen Hilfeleistungen ? Etwas im Haushalt reparieren oder dich vom Bahnhof abholen oder so was ? Und wie lief das ab ?
Wie liefen eure Treffen ab ?
Bei ihm oder bei dir ?
Du hast vorher gekocht ? Er hat währenddessen einen Dübel in die Wand gesenkt und dafür sogar extra seine Bohrmaschine mitgebracht ?
Dann essen, fernsehen, Sex, schlafen, Frühstück, heimgehen ?
Oder nur zwei bis drei dieser sechs Programmpunkte ?

w 54
Paßt ziemlich gut ??? Nur, das ich nicht gekocht habe...Gab nur Brot. Immer bei mir, jedes Wochenende und immer das ganze Wochenende, also Samstag vormittag bis Sonntag Abend. Unter der Woche ging nicht, da er damals noch Schichtdienst arbeitete, Früh und Spät im Wechsel.
 
  • #15
Der Mann ist ein Waschlappen, der sich nicht festlegen will. Würde er dich wirklich wollen, dann wäre das alles nicht so kompliziert.

Mit wem war er im Urlaub? Was kann einem Arbeitslosen dazwischen kommen? Warum versetzt er dich?

Such dir einen zuverlässigen, vernünftigen, normalen Mann und keinen Vollidioten. Lg w31
Er war allein in Portugal, dort findet ein Teil des Erbstreits statt. Er hatte mich gefragt, ob ich ihn begleite. Ich konnte nicht weil ich meinem Vater Unterstützung bei der Pflege meiner Mutter angeboten hatte. Damals war er nicht arbeitslos und er hatte einiges nach seiner Abwesenheit zu tun.
Versetzt hat er mich, sagt er heute, weil er das da seine Kündigung bekommen hatte und er mir das nicht sagen mochte.
 
  • #16
Nochmal zu @frei
OK, wenn er nur Sex will, warum steigt er dann jetzt nicht wieder ein, nachdem ich ihn schon gefragt habe? Wäre doch einfach für ihn, oder?
 
  • #17
Nochmal zu @frei
OK, wenn er nur Sex will, warum steigt er dann jetzt nicht wieder ein, nachdem ich ihn schon gefragt habe? Wäre doch einfach für ihn, oder?
Vielleicht will er Dich noch ein wenig zappeln lassen oder deine Einladung mit rotem Teppich und mehr Brimborium.

Mich interessiert auch euer jetzt Kontakt seit Mitte Januar? Nur schriftlich? Gelegentlich rufst Du an, oder auch mal er? Worin unterstützt er Dich rational, bei Fragen um deinen Beruf oder deine Gesundheit? Scheinbar trefft ihr euch nicht, oder doch? Wie weicht er Dir und deinen Verführungen und Avancen da aus?

Auch richtest Du dir deine Hoffnungen, zu viel auf Sex, also wenn ihr den irgendwann wieder haben solltet aus, ohne zu definieren, ob ihr eine Beziehung wollt und überhaupt worin. Sex ist in erster Linie eine körperliche Betätigung und kein Garant für Beziehung und Liebe. Klärt doch erstmal, was ihr beide von einander erwartet und was sein Grund ist, den Kontakt mit dir freundschaftlich zu pflegen und zu halten.

Ich vermute, wenn er sich nur schriftlich bei Dir meldet, dann ist seine Unterstützung, in was diese auch besteht, allein dem geschuldet, dass er sich jetzt wertlos fühlt und damit sein eigenes Ego aufwertet, in dem er zu wertvoller Hilfe nützlich ist und du ihn brauchst, dabei dies ohne Druck und Ab und zu, nach Bedarf, passt ganz gut, bei einer Depression, Menschen und emotionale Nähe nach Bedarf, ohne das es eingefordert wird und ihn überfordert, aber so läuft Beziehung nicht und Depression ist auch auf dem Tisch hauen, damit man zumindest teilweise funktioniert und das Leben gänzlich aus seinen Händen zu lenken, verliert. Eine Gradwanderung, Verlangen und Einfordern von Verhalten ist Bedrängung und nicht gut, weil der Depressive schottet sich ab; Verständnis aber ist ebenso wenig gut, denn das Leben und weitergefasst, eine Beziehung und Liebe sind Arbeit und Verantwortung, "Pflicht" zur Zuverlässigkeit, kein Ponyhof und "Ausruhen" von der Krankheit. Betrifft auch andere Erkrankungen und Schicksalsschläge, jeder muss selbst weitermachen und kämpfen bzw. parallel zum Alltag und Beziehungen gesunden.
 
  • #18
Liebe @Andere Frau ,

vielen Dank für Deine ausführlichen Überlegungen.
Der Kontakt besteht nur schriftlich und kam durch Zufall zustande. Das auszuführen würde hier zu weit führen.
Ich schreibe ihn an, er antwortet nur. Er hilft mir bei Computerproblemen, Autoproblemen, Elektronik etc. Wir unterhalten uns auch über allgemeine Themen. Ich versuche ihn ebenfalls zu unterstützen, habe z.B. einen Therapeuten empfohlen.
Ich merke aber, wie er sofort dicht macht, wenn ich zu sehr auf sein Gefühlsleben eingehe, nicht in Bezug auf mich, sondern insgesamt. Er berichtet aber von sich selbst, dass er sich zu nichts mehr aufraffen kann und sich nur so durch den Tag schleppt, was auch sehr gut zur Depression paßt.
wir sehen uns nicht und ich mache ihm auch keine Avancen
Die Frage letzten Samstag, ob wir es noch mal versuchen wollen habe ich gestellt, weil er eben immer auf mich reagiert, was er nicht müßte. Bei einer positiven Antwort hätten wir halt alles weitere gemeinsam besprechen müssen.
Interessant finde ich Deine Überlegung, dass er sich durch seine Hilfe zu mir nützlich fühlt. Das muß ich mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Da könnte was dran sein.
 
  • #19
kann ich mir noch Hoffnungen machen? Mir liegt wirklich sehr viel an ihm.
Vergiss ganz schnell dieses Auf und Ab mit diesem unsicheren Weicheimann und beende, ich verstehe nicht, wie man als Frau sowas gebrauchen kann!
Hoffnung mache ich mir auf einen Neuanfang. Ich denke wir können es besser hinkriegen. Es war damals der falsche Zeitpunkt.
Du wirst diesen Mann nicht ändern, er ist so und so bleibt er auch!
 
  • #20
Wie bist Du denn in diese Verbindung gegangen? Also emotional und mental, meine ich.
Dein Mann starb im November, im darauffolgenden April des letzten Jahres hattest Du diesen Mann kennengelernt. Im Juni war schon eure "Beziehungspause".
Ich finde, Du bist recht rasant unterwegs, und das soll keine Kritik sein. Aber was bringst Du mit für einen neuen Partner an "Altlasten" aus der vorigen Beziehung und wo reagierst Du vielleicht unbewusst auf ihn wie auf Deinen Mann mit Deinen Forderungen an sein Verhalten und seine Reaktionen.

Es wird ja dann schon mal eine vakante Stelle besetzt, statt dass man sich auf einen neuen Menschen wirklich einlässt und wissen will, wie er ist, was er braucht usw..

Ich merke aber, wie er sofort dicht macht, wenn ich zu sehr auf sein Gefühlsleben eingehe, nicht in Bezug auf mich, sondern insgesamt.
Versuchst Du, ihn zu therapieren oder ihn dazu zu bewegen, dass er sich "öffnet"? Ich meine z.B. dieses "du hast doch was, rede mit mir drüber, wie war dein Tag, wie geht es dir, warum bist du so, du könntest doch xy machen, dann würde es dir auch besser gehen". Dieses Betuddeln, das Frauen manchmal machen, weil sie sich ja auch nützlich machen wollen für den Mann durch Bemutterung oder Psychoanalyse.

Wie sieht es aus, wenn Deine emotionale Seite befriedigt wird?
Und wie reagierst Du, wenn der Mann nicht so reagiert, wie Du es haben willst? Ich meine wegen:

Er hat mir mehrfach vorgeworfen, ich würde alles auf mich zentralisieren, würde alles was er sagt negativ interpretieren und er traue sich kaum noch was zu sagen.
 
  • #21
Vielleicht erwartest Du unbewusst viel zu viel? Nicht von ihm speziell, sondern allgemein von einem neuen Mann, z.B. dass es wieder so wird wie in Deiner Ehe. Aber andere Männer sind anders und Vertrautheit muss man sich erst aufbauen.

Der Mann hat nun eine Reihe Probleme. Aus seiner Kritik könnte man deuten, dass er meint, dass Du Dir darum kaum Gedanken machst, dass seine Verfassung seinem Leben und seinen Umständen geschuldet ist und nicht auf Dich bezogen passieren. Also z.B. wenn er brubbelig ist, beziehst Du es auf Dich, statt dass Du denkst "er wälzt Probleme, von denen ich keine Ahnung habe". Das ist schwierig, insbesondere, wenn der Brubbelige nicht redet, aber er hat ja nun schon eine Andeutung gemacht, dass er, wenn er mit Dir zusammen ist, nicht einfach emotional frei und aufgeschlossen und gut gelaunt drauf sein kann.

Deswegen denke ich auch oft, dass man in Krisenzeiten eher keine Beziehung eingehen sollte, es sei denn, der andere kennt die Probleme und kann wirklich Unterstützung und Halt geben, statt zu sagen "ach lass doch mal deine Probleme für einen Tag außen vor, du bist doch jetzt mit mir zusammen".

Wer weiß, was für Familienstress es früher in der Kindheit des Mannes gab und wie es zum Bruch mit dem Bruder kam. Nun ist der Vater tot und vielleicht noch vieles nicht ausgesprochen. Vielleicht muss er nun auch das Bild von seinem Vater ändern, wenn der Bruder mal Dinge auf den Tisch bringt, die ihn fortgetrieben haben. Eltern werden ja schon mal idealisiert, und vielleicht hat Dein Bekannter das gemacht und immer im Bruder den Bösen gesehen. Vielleicht ist der emotional aber weiter als Dein Bekannter und hat sich abgewendet, um sich zu schützen.
Man weiß es nicht, aber anscheinend macht es Deinem Bekannten ja zu schaffen. Dann auch noch der Job weg. Ich glaube, kein Mensch mit etwas Selbstachtung möchte das seiner sexy Bekanntschaft mitteilen und muss erstmal überlegen, wie er damit umgeht. Denn die sexy Bekanntschaft ist ja nicht die langjährige Ehefrau, mit der man alles bespricht.

kann ich mir noch Hoffnungen machen? Mir liegt wirklich sehr viel an ihm.
Ich würde das noch nicht aufgeben. Aber Du musst halt sehen, was von den Problemen von Dir und Deinem Unverständnis für ihn kommen und was einfach nicht passt.
Wie gesagt, zu glauben, dass der Mann einfach wie Dein ehemaliger Mann die Vertrautheit mitbringen kann, ist illusorisch.
Ich würde auch mal gucken, wie Du den Tod Deines Mannes verarbeitet hast und ob Du den neuen Mann hinbiegen willst, dass er möglichst nahe an den verstorbenen Mann herankommt. Ob Deine Reaktionen auf "Mann und sein Verhalten" genauso sind wie in Deiner Ehe, als "Mann" ja noch "= Ehemann von Magnolie61" bedeutete.
 
  • #22
Liebe @void,
Dein Text hilft mir ungeheuer. Insbesondere Deine Bemerkung zu der „vakanten Stelle“. Ich glaube es war viel zu früh für mich.
Und ja, ich habe alles auf mich bezogen und nicht darüber nachgedacht, dass sein Verhalten durch andere Probleme verursacht sein kann. Zumal ich von einigen nicht wußte. Auch die Kindheitsprobleme hast Du richtig erkannt. Seine Mutter hat seinen Bruder immer vorgezogen und ihn abgewertet. Ich danke Dir, dass Du Dir soviele Gedanken gemacht hast.
Ich werde ihn erstmal in Ruhe lassen, habe ihm aber gestern mitgeteilt, dass die Tür auf ist.
Mir selber hab ich auch eine Dating Pause verordnet. Ich denke ich muss mich auf mich selbst besinnen und erstmal mit mir allein klarkommen. Vorher wird das alles nichts.
Dank Euch allen, mir hilft es immer ungeheuer andere Ansichten zu hören und anonym brauch keine Rücksicht auf meine Gefühle zu nehmen. Das macht es ehrlicher.
 
  • #23
Ich werde ihn erstmal in Ruhe lassen, habe ihm aber gestern mitgeteilt, dass die Tür auf ist.
Das finde ich gut. Die Frage ist zwar, was er nun damit macht, aber es scheint ihm ja auch was an Dir zu liegen. Also würde ich an seiner Stelle mir Mühe geben, Dir besser die Situation zu erklären. Aber was er macht, wirst Du ja sehen.

Mal davon abgesehen, dass eine Datingpause an sich vermutlich gut wäre, um Dich mehr zu sammeln, habe ich auch gedacht, wenn Du jetzt weiter daten würdest, könnte es den Mann, an dem Dir viel liegt, ja vor den Kopf stoßen, ABER - es bringt ja auch nichts, wenn man drauf wartet, dass der andere endlich auftaut.

Vielleicht fügt sich das einfach irgendwann, wer weiß.

Es freut mich sehr, dass ich Dir helfen konnte mit meinen Gedanken.
 
  • #24
Das finde ich gut. Die Frage ist zwar, was er nun damit macht, aber es scheint ihm ja auch was an Dir zu liegen.
Ich finde das nicht gut, wer mit mir so rumspringt, dem halte ich die Tür nicht mehr auf, die ist zu für immer, es liegt nicht an ihm, was er daraus macht, sondern vielmehr an ihr, was sie daraus zu machen hat, an ihrer Stelle würde ich den Kontakt abbrechen, denn es spricht nicht für sie, sie hat leider nicht genügend "S" Werte, es spricht auch nicht für sie, dass sie mit sich selber nicht aufrichtig und nicht authentisch umgeht, sie sich lieber ganz bewusst weiterhin in seine Abhängigkeit bringt bzw. belässt, statt für sich konsequent zu handeln!
 
  • #25
Ich finde das nicht gut, wer mit mir so rumspringt, dem halte ich die Tür nicht mehr auf
Wenn Du selbst unfehlbar warst in der Situation und den anderen nicht verstehen kannst, weil Du Dich nicht hineinversetzen kannst oder weil er wirklich irrational handelt, dann würde ich sagen, ist es richtig, die Tür nicht mehr offen zu halten. Aber so war das ja hier nicht. @Magnolie61 hat selbst gesehen, dass auch sie was falsch gemacht hat, und daher ist die Geschichte noch nicht auserzählt, Ende mehr oder weniger offen.

sie hat leider nicht genügend "S" Werte, es spricht auch nicht für sie, dass sie mit sich selber nicht aufrichtig und nicht authentisch umgeht
Aber das hat sie doch jetzt gesehen, dass sie noch was allein für sich zu verarbeiten hat und nicht so weitermachen kann wie bislang. Das ist doch das wichtigste, dass man draus lernt.

sie sich lieber ganz bewusst weiterhin in seine Abhängigkeit bringt
Klang für mich nicht so, als würde sie jetzt drauf warten, dass er sich meldet. Ich sehe viel eher, dass sie sich nun auf sich besinnt und die Tür nicht zugeschlagen hat, weil sie nicht findet, dass der Mann alles falsch gemacht hat.

Wenn man mit der Situation umgehen kann, kann man sie auch offen lassen. Nicht jeder braucht sofort einen klaren Schnitt oder einen klärenden Abschiedsbrief. Manchmal kann man es auch frei laufen lassen und wenn es nicht läuft, schläft es ein und findet so sein Ende.
 
  • #26
Wenn man mit der Situation umgehen kann, kann man sie auch offen lassen. Nicht jeder braucht sofort einen klaren Schnitt oder einen klärenden Abschiedsbrief. Manchmal kann man es auch frei laufen lassen und wenn es nicht läuft, schläft es ein und findet so sein Ende.
Zum Nachdenken! Jeder sollte das so machen wie er es für richtig findet, meine Strategie ist sowas nicht, es ist nichts anderes als bloßes aussitzen, als warm halten, als abwarten, bis andere aktiv werden, ja nicht abklären, bloß keine Entscheidung treffen, ja nicht aus der Komfortzone raus gehen, ja keine Diskussion entstehen lassen, ja keine Kritik zu bekommen usw., all dies ist nicht meine Sache, ich bin ein Macher für mich selbst, damit habe ich all diese großen Probleme die hier tagein und tagaus diskutiert werden nicht, mit mir nicht, nicht mit meiner Partnerin und auch nicht mit meinem gesamten Umfeld! Es ist beidseitig wichtig zu wissen, wo man dran ist!
 
  • #27
es ist nichts anderes als bloßes aussitzen, als warm halten, als abwarten, bis andere aktiv werden,
Nein, das ist sowas wie "keine Meinung zum Thema haben". Man kann sich weder auf die eine noch auf die andere Seite stellen und überlässt es sich selbst.

Es ist beidseitig wichtig zu wissen, wo man dran ist!
Ja, aber bei den beiden ist doch offensichtlich, dass sie sich gerade in einem Prozess der Entwicklung befinden, in Krisensituationen. Wie man danach ist, weiß man erst, wenn die Entwicklung beendet ist. Vielleicht sieht sie, dass sie erstmal keine Beziehung haben will, vielleicht sieht er, dass er all seine Energie für sich braucht, um sich wieder wohl mit seinem Leben zu fühlen.

Es geht doch hier gar nicht darum "Partner/in passt oder nicht".
Es geht darum, wo man selbst im eigenen Leben steht. Um das rauszufinden, war anscheinend der Umweg eines Beziehungsversuchs nötig, und anscheinend waren sie beide auch sexuell ein bisschen ausgehungert.
Und nun hat sich rausgestellt, dass man das nicht durch einen anderen Menschen in seinem Leben bewirken kann, was man hier selbst bearbeiten muss. Das macht den anderen Menschen nicht automatisch unpassend, dass man ihn aus dem Leben kicken muss.
 
  • #28
Nein, das ist sowas wie "keine Meinung zum Thema haben". Man kann sich weder auf die eine noch auf die andere Seite stellen und überlässt es sich selbst.
beide auch sexuell ein bisschen ausgehungert.
Und nun hat sich rausgestellt, dass man das nicht durch einen anderen Menschen in seinem Leben bewirken kann, was man hier selbst bearbeiten muss. Das macht den anderen Menschen nicht automatisch unpassend, dass man ihn aus dem Leben kicken muss.
Sorry! Für mich sind das alles pure Ausreden bei Menschen, die riesen persönliche Defizite haben, nicht bereit sind aus Fehlern zu lernen, nicht bereit sind, zu reflektieren, sich nicht positionieren wollen, nicht entscheiden können, lieber haben sie einen riesen Rucksack voll mit Problemen, den sie ständig und überall mit sich tragen!
 
  • #29
Nun muß ich mich doch noch mal melden.
Liebe @void Du liegst voll auf meiner Linie. Ich könnte das nicht besser ausdrücken, was mich bewegt.
Ich bezweifele, dass es mir an Reflexion fehlt. Die habe ich in der letzten Zeit zur Genüge betrieben. Ich sehe meine Anteile an der Gesamtsituation sehr deutlich und natürlich würde ich mir die Sache sehr viel einfacher machen, wenn ich die Tür zuschlagen würde. Nur würde mich das wirklich weiterbringen? Ich denke nicht. Ich denke auch nicht, dass es im Leben darum geht, es sich möglichst einfach zu machen. Eher geht es darum zu lernen und zu wachsen. Das ist das, was ich gerade versuche. Und du siehst es auch richtig, dass wir beide in einer Krise stecken. Ironischerweise hilft mir die jetzige Situation mich aus meiner herauszuarbeiten. Denn sie zeigt mir, was bei mir noch nicht stabil ist.
IM hat in sofern recht, dass es mir noch an Selbstvertrauen fehlt
jetzt mit allem im täglichen Leben allein zurecht zu kommen, aber dieses wächst mit jedem gemeisterten Problem ein Stück.
Der Rückschluß aus diesem Grund müßte es notwendig sein jegliche Empathie über Bord zu schmeissen und sich ausschließlich auf sich selbst zu fixieren ist jedoch grundfalsch. Zu so einem Menschen möchte ich mich nicht entwickeln. Deshalb bleibt die Tür auf.
Daraus Schwäche abzuleiten zeugt von einer recht egozentrischen Geisteshaltung. Schwach ist in meinen Augen eher derjenige, der allen Problemen aus dem Weg gehen will, um sich bloß nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Das könnte ja anstrengend werden.
 
  • #30
Sein Job Verlust und seine Depressionen können eine Erklärung für sein Verhalten sein...

Allerdings sind sein Verhalten und die Gründe dafür nichts worauf man hoffen sollte.
 
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