• #1

Kann ich vermitteln oder halte ich mich besser raus?

Hallo zusammen!

Obwohl ich noch nicht lange in meiner Firma bin, hat mich mein Chef zu seiner Urlaubsvertretung als Sachgebietsleiter benannt.

Nun bekomme ich mit, dass ein Teil der einfacheren Angestellten gegen ihn hetzt. Sie haben Probleme mit ihm, sprechen diese aber nicht an, möglicherweise sprechen sie auch gegenüber der Geschäftsleitung schlecht von ihm.

Sie können den Umfang seine Arbeit überhaupt nicht einschätzen und regen sich furchtbar emotional über Pillepalle auf und steigern sich rein.

Ich habe schon versucht, für etwas Verständnis für ihn zu werben und gebeten, die Probleme doch direkt bei ihm anzusprechen.

Ich habe mit ihm auch manchmal Probleme, ärgere mich mal über gewisses Verhalten, aber nichts dramatisches. Ich kann ihm gegenüber auch problemlos Kritik äußern, man kann sachlich mit ihm reden, ohne dass er komisch reagiert.

Einige der einfacheren Mitarbeiter neigen leider oft zu aggressiven Verhalten. Ich durfte mir auch schon Beschwerden von Geschäftspartnern über diese unsachlichen Mitarbeiter anhören.

Im Großen und Ganzen verstehen ich michmit dem Chef gut. Als ich mal ein Problem mit der Geschäftsleitung hatte, stand er hinter mir. Auch mit den anderen Mitarbeitern komme ich gut aus.

Ich habe aber die Befürchtung, dass sie ihn rausmobben wollen, und merke auch wie sie versuchen andere Kollegen zu involvieren.

Das möchte ich auf jeden Fall verhindern, da ich ihn nicht nur mag, sondern auch fachlich sehr schätze und rein fachlich für meinen eigenen Job dringend brauche. Er stellt sich auch oft bereitwillig als Puffer zur Geschäftsleitung zur Verfügung, was die anderen Angestellten auch gar nicht checken.

Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Wäre es Verrat den anderen Mitarbeitern gegenüber, wenn ich meinem Chef mal einen dezenten Hinweis gebe, das Gespräch zu den Mitarbeitern zu suchen ( natürlich ohne irgendwelche Namen zu nennen)?

Oder sollte ich mich besser ganz raushalten und einfach abwarten, was passiert?

Oder habt ihr andere Ideen?
 
  • #2
Würde mich in diesem Falle raushalten, da du noch nicht lange in der Firma bist, es ist auch nicht gut, dass er dich schon nach kurzer Zeit zur Urlaubsvertretung gemacht hat!
 
  • #3
Wäre es Verrat den anderen Mitarbeitern gegenüber, wenn ich meinem Chef mal einen dezenten Hinweis gebe, das Gespräch zu den Mitarbeitern zu suchen ( natürlich ohne irgendwelche Namen zu nennen)?
Schwierig ….

Wie ist das Verhältnis deines Chefs zur GF? Wie sind die besagten Mitarbeiter im Unternehmen vernetzt?

hier kommt es darauf an, was dein Chef für ein Mensch ist. Ist er ein kühler Stratege? Dann kannst du ihm ruhig diese Informationen zukommen lassen inkl. Namen. Wenn er sich dir gegenüber loyal gezeigt hat, dann solltest du es auch tun. Eine Hand wäscht die andere.

Ist er dagegen eher der emotionale/impulsive Typus, dann wäre ich schon etwas vorsichtiger. Hier könnte er unbedacht mit der Information umgehen und dich unbeabsichtigt in die Schusslinie bringen. Dann hättest du ein echt schweres Standing für den Start.

Inwiefern Verrat? Diese Mitarbeiter schaden ja keinem einzelnen Menschen - also nicht nur - sondern dem ganzen Unternehmen. Mit ihrer passiv aggressiven Art vergiften sie das Betriebsklima und etablieren eine destruktive Unternehmenskultur.

Sich dir gegenüber als neue Mitarbeiterin so zu verhalten, zeugt von mangelnder Professionalität und kostet Firmen echt viel Geld. Zumal ich eher annehme, dass sie auch dir damit indirekt schaden wollen. Sie sind neidisch darauf, dass du nach so kurzer Zeit schon so viel Zuspruch und Vertrauen genießt. Daher wollen sie ihn dir gegenüber schlecht machen. Und lass dir gesagt sein, dasselbe werden sie auch bei ihm tun und sich negativ über dich äußern.

Jetzt weiß ich nicht, wie eure GF so drauf ist. Was sie fördert und was sie zu verhindern versucht und wie sie zu deinem Chef und den besagten Mitarbeitern steht. Damit steht und fällt halt vieles.


Also ich würde an deiner Stelle erstmal weiter in der Beobachterrolle verweilen und mir ein Bild von den informellen Strukturen und Hierarchien machen, bevor ich irgendeinen unklugen Schachzug mache, der mich meine Karriere in dem Unternehmen kosten könnte.

Und halte dich von diesen Brunnenvergiftern fern. Bleibe freundlich, aber professionell distanziert.
 
  • #4
Also ich würde an deiner Stelle erstmal weiter in der Beobachterrolle verweilen und mir ein Bild von den informellen Strukturen und Hierarchien machen, bevor ich irgendeinen unklugen Schachzug mache, der mich meine Karriere in dem Unternehmen kosten könnte.

Und halte dich von diesen Brunnenvergiftern fern. Bleibe freundlich, aber professionell distanziert.
Das ist ein guter Tipp, den ich mich anschließe, Du bist neu, da hast Du schnell die A***Karte, ich gehe davon aus, Dein Chef weiß und kennt seine Pappenheimer.
Wenn das Betriebsklima so vergiftet ist, dann schau eher zu, dass Du etwas anderes findest, und auf jeden Fall, sachlich, professionell, neutral, Distanz.
 
  • #5
Sie haben Probleme mit ihm, sprechen diese aber nicht an, möglicherweise sprechen sie auch gegenüber der Geschäftsleitung schlecht von ihm.

Du weißt nicht, was vor Deiner Zeit passiert ist.
Da kann eine Dynamik in der Gruppe sein, die Dir bislang verborgen geblieben ist.

Ich habe mit ihm auch manchmal Probleme, ärgere mich mal über gewisses Verhalten, aber nichts dramatisches. Ich kann ihm gegenüber auch problemlos Kritik äußern, man kann sachlich mit ihm reden, ohne dass er komisch reagiert.

Ein bißchen problematisch scheint er schon zu sein.

Im Großen und Ganzen verstehen ich michmit dem Chef gut. Als ich mal ein Problem mit der Geschäftsleitung hatte, stand er hinter mir. Auch mit den anderen Mitarbeitern komme ich gut aus.

Zwischen euch baut sich beidseitig eine Loyalität auf. Er hat Dir ja schon früh vertraut.

Ich habe aber die Befürchtung, dass sie ihn rausmobben wollen, und merke auch wie sie versuchen andere Kollegen zu involvieren.

Positionier Dich klar, so wie zuvor im Kontakt mit den Angestellten.
Das zahlt sich langfristig aus.

Das möchte ich auf jeden Fall verhindern, da ich ihn nicht nur mag, sondern auch fachlich sehr schätze und rein fachlich für meinen eigenen Job dringend brauche. Er stellt sich auch oft bereitwillig als Puffer zur Geschäftsleitung zur Verfügung, was die anderen Angestellten auch gar nicht checken.

Das ist Deine klare Position.
Es ist schon mal gut, dass Du das erkannt hast.

Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

Wenn Du die Urlaubsvertretung bist, dann kommt er wieder zurück und Du kannst mit ihm ein Vieraugengespräch suchen, indem Du ihm erklärst welche Probleme DU mit den Mitarbeitern hattest, welchen unschönen Szenarien Du beobachtest hast. Schau mal, was er weiß. Wie schätzt er sein Standing im Team ein, welche Dynamiken ergeben sich daraus?

Ich würde viel mit Fragen arbeiten, mich etwas dumm stellen und erstmal schauen, wie sein Wissensstand ist. Und dann ggf. konkreter werden.
 
  • #6
Wenn das Betriebsklima so vergiftet ist, dann schau eher zu, dass Du etwas anderes findest, und auf jeden Fall, sachlich, professionell, neutral, Distanz.
Entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung. Solche Leute können ja nur dort so agieren, wo so ein solches Verhalten auch geduldet wird.

Daher immer die GF Ebene anschauen. Und die hat schon nach so kurzer Zeit auf dich geschossen, dass es nötig war, dass dein Vorgesetzter sich schützend vor dich stellen musste? Kein gutes Zeichen…

Auch die Nummer mit der Stellvertretung, das könnte ein Hilferuf seinerseits sein. Sich in so einer Sandwich Position zu befinden, ist nie leicht. Aber wenn du von oben nur Druck und kaum Unterstützung bekommst und dann versuchst diesen Druck nicht nach unten weiterzugeben, ihn sogar abfedern willst, dann zerrt das irgendwann sehr an einem.

Du bist neu und „unbefangen“ - darin kann er eine Chance für sich gesehen haben.

Bewahre innerlich Distanz zu allen Beteiligten und lass dich in nichts involvieren, was du selbst nicht auch möchtest.
 
  • #7
Ich habe schon versucht, für etwas Verständnis für ihn zu werben und gebeten, die Probleme doch direkt bei ihm anzusprechen.
Und mehr solltest du nicht tun. Aus eigener Erfahrung weis ich, dass es nichts bringt sich selber ins Kreuzfeuer zu begeben. Am Ende bekommst du von beiden Seiten Lack.
Ich habe mit ihm auch manchmal Probleme, ärgere mich mal über gewisses Verhalten, aber nichts dramatisches. Ich kann ihm gegenüber auch problemlos Kritik äußern, man kann sachlich mit ihm reden, ohne dass er komisch reagiert.
Dann solltest du genau dieser/deiner Linie Treu bleiben.
Dein Chef muss selber die faulen Äpfel aus dem Korb sortieren.
Einige der einfacheren Mitarbeiter neigen leider oft zu aggressiven Verhalten. Ich durfte mir auch schon Beschwerden von Geschäftspartnern über diese unsachlichen Mitarbeiter anhören.
Wie gesagt, es ist die Aufgabe deines Chefs seine Mitarbeiter auf den Pott zu setzen.
Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?
Ich wäre Loyal, würde meinen Job machen und mich an dem mobbing nicht beteiligen. Siehe oben. Maximal der Verweis, dass sie es bitte direkt mit ihm klären sollen.
Wäre es Verrat den anderen Mitarbeitern gegenüber, wenn ich meinem Chef mal einen dezenten Hinweis gebe, das Gespräch zu den Mitarbeitern zu suchen ( natürlich ohne irgendwelche Namen zu nennen)?
Nicht ungefragt! Ich denke dein Chef weis, was da passiert.
Solche Dynamiken entstehen durch schlechte Vorbilder und das tolerieren schwieriger Charaktere. Wenn selbst die Führungsebene so agiert, dann stinkt der Fisch vom Kopfe her.
Möglicherweise hat er einfach keine Lust/Energie, diese schwierigen Dynamiken zu durchbrechen? Das würde bedeuten er müsste sich ggf. von einigen Mitarbeitern trennen oder vielleicht sogar seinen eigenen Führungsstil verändern.
 
  • #8
Obwohl ich noch nicht lange in meiner Firma bin
Das sagt alles - halt Dich raus wenn Du selber kein Risiko von Jobverlust tragen willst.
Du kennst die Vorgeschichten nicht und Du schreibst: auch Dir gegenüber kann Dein Chef ein Problembär sein. Da kann sich bei den anderen über Jahre was angestaut haben.

Ich durfte mir auch schon Beschwerden von Geschäftspartnern über diese unsachlichen Mitarbeiter anhören.
Wenn es ihnen wichtig ist, dann sollen sie sich bei der GF beschweren.
Ansonsten ist es unwichtig, also stell die Ohren auf Durchzug. Für die Personalauswahl bist Du nicht zuständig, also überlass das Problem denjenigen, die dafür zuständig sind.

Auch mit den anderen Mitarbeitern komme ich gut aus.
Genau das geht Dich was an, der Rest nicht, den Du aufgrund von "neu sein" und "Chef ist problematisch" kaum richtig im seinem Kontext beurteilen kannst.

Ich habe aber die Befürchtung, dass sie ihn rausmobben wollen, und merke auch wie sie versuchen andere Kollegen zu involvieren.

Das möchte ich auf jeden Fall verhindern
Halt Dich raus, denn Du kannst es nicht beurteilen. Überlass das Thema den Leuten, deren Job das ist.

Was für eine Schießbude ist das, in welcher die geringqualifiziertesten Mitarbeiter einen höheren Vorgesetzen während seines Urlaubs rausmobben können?

Ich denke, Du schätzt das falsch ein. Er ist weg, er ist problematisch und die Gelegenheit nutzen die MA den Frust über ihn rauszulassen. Passieren wird rein garnichts.

Wäre es Verrat den anderen Mitarbeitern gegenüber, wenn ich meinem Chef mal einen dezenten Hinweis gebe
Wenn Dein Chef unfähig ist zu sehen was da gegen ihn läuft, obwohl er sich so für seine MA einsetzt, dann gehört ersogar weg, weil unfähig als Vorgesetzer.
Halt Dich raus, Du verkennst die Lage und schadest mit Übereifer nur Dir selber.

Wenn das Betriebsklima so vergiftet ist, dann schau eher zu, dass Du etwas anderes findest
Genau das würde ich tun, zumal sie selber unter der Unzufriedenheit der Kunden leidet und die GF offensichtlich guten Grund hat, trotzdem nicht aktiv zu werden.
Sch***laden, in dem man nur seine Nerven in unnötigen Kleinkriegen verschleißt statt Spass an der Arbeit zu haben.
 
  • #9
Dein Chef wird ziemlich genau wissen, was da abgeht. Weshalb hat er gerade dich, die Neue, mit seiner Urlaubsvertretung betraut?

Halte dich aus allem schön raus und mach rein die Urlaubsvertretung.
 
  • #10
Weshalb hat er gerade dich, die Neue, mit seiner Urlaubsvertretung betraut?
Ich bin am meisten in seine Projekte involviert. Wahrscheinlich liegts auch an meiner Art im Vergleich zu den anderen beiden Kolleginnen. Ich kann mich gut durchsetzen und werde respektiert.

Er ist weg, er ist problematisch und die Gelegenheit nutzen die MA den Frust über ihn rauszulassen. Passieren wird rein garnichts.
Kann auch gut sein, ich kenne sowas von voherigen Jobs nicht.


Das würde bedeuten er müsste sich ggf. von einigen Mitarbeitern trennen oder vielleicht sogar seinen eigenen Führungsstil verändern.
Mhh. Ich glaube da liegt das Problem. Die Abteilungskollegen mögen seine Art. Er erwartet selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten, dass man ihn nur involviert, wenn unbedingt nötig. Er übt sehr wenig Kritik und lässt die Leute die Fehler selbst bemerken. Finde ich rein psychologisch besser.

Die einfachen Mitarbeiter erwarten offenbar mehr Führung und Ansagen und reagieren nur auf Druck. Er behandelt sie aber nicht anders als uns.

Was mir auffiel ist, das es ihm schwer fällt nein zu sagen - zumindest zu mir, was für mich völlig in Ordnung gewesen wäre, da hätte ich die Prios neu sortiert und gut ists...er ist wahrscheinlich auch gewissermaßen konfliktscheu.

Der GF ist das ganze Gegenteil von ihm. Sehr unangenehm.
Sie duzen sich, aber das Verhältnis ist nicht mehr besonders nah.
Was vielleicht auch mit der Situation mit mir damals zu tun hatte, als der GF meine persönlichen Grenzen versuchte zu überschreiten. Das hat meinen Chef damals mehr irritiert und menschlich enttäuscht als mich.

Aber ich folge eurem Rat und werde mich zurückhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Die einfachen Mitarbeiter erwarten offenbar mehr Führung und Ansagen und reagieren nur auf Druck. Er behandelt sie aber nicht anders als uns.

Was mir auffiel ist, das es ihm schwer fällt nein zu sagen - zumindest zu mir, was für mich völlig in Ordnung gewesen wäre, da hätte ich die Prios neu sortiert und gut ists...er ist wahrscheinlich auch gewissermaßen konfliktscheu.
Ok das ist bei einer Führungskraft tatsächlich ein Problem - mucken die einfachen MA auf und versuchen, die Hierarchie in Frage zu stellen? Idt die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch....
Der GF ist das ganze Gegenteil von ihm. Sehr unangenehm.
Sie duzen sich, aber das Verhältnis ist nicht mehr besonders nah.
Was vielleicht auch mit der Situation mit mir damals zu tun hatte, als der GF meine persönlichen Grenzen versuchte zu überschreiten. Das hat meinen Chef damals mehr irritiert und menschlich enttäuscht als mich.

Aber ich folge eurem Rat und werde mich zurückhalten.
Jetzt wird's interessant bei peu à peu nachgereichten Infos: wie lange arbeitest du jetzt dort?
Und welche persönlichen Grenzen wurden überschritten?
 
  • #12
Eine andere Sicht ohne die FS anzugreifen, es kommt manchmal ein neuer Mitarbeiter, der nach gefühlt 5 Minuten den absoluten Durchblick hat, alles weiß, jeden durchschaut und vor allem weiß, wie es sein müsste.
Solche haben bei uns die Probezeit nie überlebt.
FS, manchmal ist vieles Anders als es auf dem ersten Blick scheint, pass auf.
 
  • #13
Er erwartet selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten, dass man ihn nur involviert, wenn unbedingt nötig. Er übt sehr wenig Kritik und lässt die Leute die Fehler selbst bemerken. Finde ich rein psychologisch besser.
Ein Laissez Fairer Führungsstil hat auch Nachteile. Oft verbirgt sich dahinter eine Führungskraft, die sich vor der Führungsrolle-/Verantwortung drückt.

In dem Fall würde ich ihm sogar gar nichts zukommen lassen, weil er die Konflikte im Team eh nicht angehen wird - verlangt ihm zu viel ab und ist daher zu anstrengend. Er ist eher der Typ, der den Weg des geringsten Widerstandes wählt.
Gut gemeinter Ratschlag: du bist die Neue und hast (noch) keine Ahnung davon, wer mit wem wie das Bettchen teilt, oder wie die Leutchen sonst so miteinander verstrickt sind.

Vielleicht hat das seine Gründe, warum er sich von gewissen Mitarbeitern nicht trennen kann und diese ganz offen gegen ihn wettern dürfen?


Was vielleicht auch mit der Situation mit mir damals zu tun hatte, als der GF meine persönlichen Grenzen versuchte zu überschreiten. Das hat meinen Chef damals mehr irritiert und menschlich enttäuscht als mich.
Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken.
Was die GF macht, hat für die nachgelagerten Hierarchien Vorbildcharakter und lädt zur Nachahmung ein.

Vielleicht erschließt sich dir jetzt, warum dein Chef schlecht Grenzen setzen kann und wieso er sich in einem solchen Umfeld überhaupt längerfristig aufzuhalten weiß.

Und es bringt ja auch Vorteile für ihn. Menschen, die schlecht nein sagen können, wirken sympathisch und zugänglich auf andere. Sie werden also eher gemocht. Merkst du ja an dir selbst: du magst ihn.

Allerdings kann er eben an den entscheiden Punkten nicht „seinen Mann stehen“ und wird einknicken.
Daher würde ich dir zur innerlichen Distanz raten. Wenn es die Situation erfordern würde, würde er auch dir in den Rücken fallen. Unterstützung und Rückhalt bekommst du nur von Menschen mit entsprechendem Standing. Und genau das kritisieren die anderen MA an ihm - zurecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Allerdings kann er eben an den entscheiden Punkten nicht „seinen Mann stehen“ und wird einknicken.
Daher würde ich dir zur innerlichen Distanz raten. Wenn es die Situation erfordern würde, würde er auch dir in den Rücken fallen.

Mit dem anderen, was Du geschrieben hast stimme ich Dir zu, aber hier sehe ich es eher anders vor mir:

Er geht nicht aktiv in die Konfrontation mit den Mitarbeitern, ist sehr auf Harmonie bedacht, eher feinfühlig, dependente Art.

Deshalb zählt Loyalität für ihn sehr viel und er wird sich das sehr genau anschauen, wie sich jemand ihm gegenüber verhält.

Ich denke nicht, dass er ihr in den Rücken fallen wird, wenn sie loyal bleibt. Er hat sie schon einmal geschützt. Er ist sehr daran interssiert ein gutes Betriebsklima in seinem Umfeld zu haben. Solange beide Seiten respektvoll miteinander umgehen wird das hervorragend laufen.
 
  • #15
Mit dem anderen, was Du geschrieben hast stimme ich Dir zu, aber hier sehe ich es eher anders vor mir:

Er geht nicht aktiv in die Konfrontation mit den Mitarbeitern, ist sehr auf Harmonie bedacht, eher feinfühlig, dependente Art.

Deshalb zählt Loyalität für ihn sehr viel und er wird sich das sehr genau anschauen, wie sich jemand ihm gegenüber verhält.

Ich denke nicht, dass er ihr in den Rücken fallen wird, wenn sie loyal bleibt. Er hat sie schon einmal geschützt. Er ist sehr daran interssiert ein gutes Betriebsklima in seinem Umfeld zu haben. Solange beide Seiten respektvoll miteinander umgehen wird das hervorragend laufen.
Kann ich aus eigenen Beobachtungen so nicht bestätigen.

Konfliktscheue Menschen meiden den Konflikt - wie das Wörtchen ja schon verrät.

Sollte die FS in irgendeiner Weise mal in die Schusslinie geraten, weil sie z.B. unter den MA aneckt. Dann kann es gut sein, dass er sich für den leichteren und nicht für den richtigen Weg entscheidet.

Sich also von ihr trennt, anstatt den Konflikt im Team anzugehen. Habe dieses Vorgehen schon öfter beobachtet.
Das sind die klassischen Kumpel Chefs und auch im Umgang super angenehm, ohne Frage. Aber wenn es hart auf hart kommt und sie einen Konflikt offen austragen müssten, ist kein Verlass auf sie.

Er ist sehr daran interssiert ein gutes Betriebsklima in seinem Umfeld zu haben. Solange beide Seiten respektvoll miteinander umgehen wird das hervorragend laufen.
weil er selbst keine Konflikte austragen kann. Er schafft ein tolles Klima für sich, ja …

Das erzeugt aber eben genau das, was die FS beschreibt: ein schlechtes Betriebsklima, weil die MA sich im Stich gelassen fühlen, aufgrund der fehlenden Verantwortungsübernahme.
 
  • #16
Konfliktscheue Menschen meiden den Konflikt - wie das Wörtchen ja schon verrät.

Das heißt aber nicht, dass er jeden Konflikt scheut. Solche Ausagen sind mir immer zu pauschal. Ein narzisstischer Mensch ist ja auch nicht 24/7 im außen narzisstisch unangenehm.

Sollte die FS in irgendeiner Weise mal in die Schusslinie geraten, weil sie z.B. unter den MA aneckt. Dann kann es gut sein, dass er sich für den leichteren und nicht für den richtigen Weg entscheidet.

Du wertest wieder.
Der richtige Weg?
Wer entscheidet was richtig ist?

Sich also von ihr trennt, anstatt den Konflikt im Team anzugehen.

Er macht es anders (so stelle ich mir das jedensfalls vor und ich sehe Ähnlichkeiten zu meiner Person). Man kann diese Dinge ja auch subtiler lösen.

weil er selbst keine Konflikte austragen kann. Er schafft ein tolles Klima für sich, ja …

Kann er schon, aber er fährt halt eine andere Linie, weil ihm das so besser gefällt. Letztlich hat er sie ja vor der GF geschützt.

Das erzeugt aber eben genau das, was die FS beschreibt: ein schlechtes Betriebsklima, weil die MA sich im Stich gelassen fühlen, aufgrund der fehlenden Verantwortungsübernahme.

Er hat wahrscheinlich nicht die Führungskompetenz, trifft nicht die klaren Ansagen, sondern lässt die kleinen MA eher ein bißchen im eigenen Saft schmoren. Per se nicht unbedingt die falsche Entscheidung. Weiß ja nicht, wie die Qualifiktion der kleinen Mitarbeiter ist. Learning by doing. (ich mag ihn :cool: )
 
  • #17
Du wertest wieder.
Der richtige Weg?
Wer entscheidet was richtig ist
Richtig im Sinne von Fairness zum Beispiel - also an einem Wert orientiert. Oder Entscheidungen ausrichten an langfristigen Interessen des Unternehmens usw.

Man benutzt im Job nicht ausschließlich seine persönlichen Interessen als Maßstab für richtig oder falsch.
Er macht es anders (so stelle ich mir das jedensfalls vor und ich sehe Ähnlichkeiten zu meiner Person). Man kann diese Dinge ja auch subtiler lösen.
Führung soll nicht in erster Linie der Führungskraft „guttun“, sondern an der Sache und am Menschen ausgerichtet sein.

Kann er schon, aber er fährt halt eine andere Linie, weil ihm das so besser gefällt. Letztlich hat er sie ja vor der GF geschützt.

Er hat wahrscheinlich nicht die Führungskompetenz, trifft nicht die klaren Ansagen, sondern lässt die kleinen MA eher ein bißchen im eigenen Saft schmoren. Per se nicht unbedingt die falsche Entscheidung. Weiß ja nicht, wie die Qualifiktion der kleinen Mitarbeiter ist. Learning by doing. (ich mag ihn :cool: )
Also wenn du eine Führungskraft bist, dann würde ich dir an dieser Stelle zur Selbstreflexion raten und dir mal ans Herz legen, dich auf dem Gebiet weiterzubilden.

Dieser Führungsstil ist nachweislich nicht der Beste und kann erheblichen Schaden in einem Unternehmen anrichten.

Wenn du ein eigenes Unternehmen gründest, dann kannst du dir Mitarbeiter aussuchen, die mit diesem Stil gut können und unter derartiger Führung auch produktiv sind.

Wirst du in bestehende Strukturen gesetzt, geht das nicht mehr auf und kann daher schädlich sein.
 
  • #18
Danke für eure weiteren Antworten.
Er ist eher der Typ, der den Weg des geringsten Widerstandes wählt.
Gut möglich. Kimi48 trifft es gut gut: er agiert eher subtil.

Die anderen Mitarbeiter nehmen seine angenehme Seite gern an, können ihm aber offenbar dabei nicht zugestehen, dass diese Art auch Schattenseiten hat.

Aber den Unmut der einfacheren Angestellten konnte ich gerade selbst erleben. Da mangelt es einfach auch am Verständnis für das große Ganze, für Entscheidungen, die rechtliche Hintergründe haben. Dass manches erst geprüft werden muss und keine schnellen Entscheidungen möglich sind, wenn Kostenfolgen drohen.

Weiß ja nicht, wie die Qualifiktion der kleinen Mitarbeiter ist
Sie machen ihre Arbeit gut, zuverlässige Mitarbeiter zu finden ist auch nicht so leicht. Das wissen sie wohl und erlauben sich einiges. Es fehlt aber eben ein gewisses Verständnis für rechtliche Zusammenhänge.


Er geht nicht aktiv in die Konfrontation mit den Mitarbeitern, ist sehr auf Harmonie bedacht, eher feinfühlig, dependente Art.
Ja so ist er.
 
  • #19
Aber den Unmut der einfacheren Angestellten konnte ich gerade selbst erleben. Da mangelt es einfach auch am Verständnis für das große Ganze, für Entscheidungen, die rechtliche Hintergründe haben.
Müssen sie auch nicht haben. Das ist die Verantwortung Deines Vorgesetzten entsprechend zu führen, was er offensichtlich nicht kann.
Führung heißt: zu erkennen was man wem zutrauen kann, was wem nicht und was man selber dann zu tun hat, das auch machen.

Sie machen ihre Arbeit gut, zuverlässige Mitarbeiter zu finden ist auch nicht so leicht. Das wissen sie wohl und erlauben sich einiges.
Genau das ihr Job, nichts anderes, dafür werden sie bezahlt. Dein Chef wird für etwas bezahlt, was er nicht leistet: geeignete Führung auf den verschiedenen Positionen.
Er kann nur homogen aka: wenig bis nichts und überlässt das Feld denen die können und wollen.

Ja, wir haben grad auf einfachen gewerblich-technsichen Arbeitsplätzen einen Arbeitskräftemangel, während wir auf kaufmännischen/Verwaltunspositionen ein Überangebot unzureichend befähigter Personen haben.
Die einfachen Arbeitskräfte fangen das an zu verstehen und lassen sich von diesen Stümpern nicht mehr in den Irrsinn treiben.

Es fehlt aber eben ein gewisses Verständnis für rechtliche Zusammenhänge.
Wie realitätsfern bist Du denn drauf? Einfache Mitarbeiter geht das Thema nichts an und es mangelt ihnen an der Qualifikation das zu erkennen und zu verstehen.

Es ist Aufgabe der Vorgesetzten es so umzusetzen, dass die einfachen MA ihre Arbeit machen können ohne sich mit Themen außerhalb ihres Jobprofils befassen zu müssen.

Das kann Dein Chef nicht und Du auch nicht, wenn Du bei Produktionsmitarbeitern juristische Grundkenntnisse mindestens einer qualifizierten kaufmännischen Ausbildung verlangst.
Wenn sie die hätten, würden sie ihren Job nicht machen oder hätten einen Anspruch auf ein wesentlich höheres Gehalt.
 
  • #20
Generell würde ich mich NIE für oder gegen jemanden positionieren, sondern neutral bleiben und das bei Kollegen auch so vermitteln, damit die wissen, dass das ihr Problem allein ist. Manche Probleme sind nämlich keine.
Ich würde sagen, die sollen sich doch persönlich beschweren, wenn sie ein Problem haben. Und dann würde ich mit den Schultern zucken und weggehen, den Kontakt auch eher oberflächlich, aber freundlich halten.

Nein, ich würde nicht zu ihm gehen und "petzen". Das kriegt der Chef schon selbst raus, nebenbei ist eine gewisse durchsetzungsfähige Haltung mit Ton, der die anderen zurechtrückt, meist auch notwendig, um Chef in einem Unternehmen sein zu können, sonst tanzt einem jeder Mitarbeiter schnell auf dem Kopf herum und macht mit seiner inkompetenten Art was er will.

Außerdem würde ich an meine eigene Existenz denken und dass dieser Chef Dich beruflich sehr weit voranbringen kann. Also würde ich souverän auftreten, weder mit den Kollegen anschließen, noch beim Chef petzen. Kann schwierig sein, die Kollegen darauf hinzuweisen, dass das ihr Problem ist, aber das finde ich den richtigen WEg.
 
  • #21
Einfache Mitarbeiter geht das Thema nichts an und es mangelt ihnen an der Qualifikation das zu erkennen und zu verstehen.
Selbst ein einfacher Angestellter sollte wissen, dass nur der Chef berechtigt ist, Weisungen zu erteilen und er nicht betriebsfremde Nutznießer zu fragen hat. Ich rede nicht von Hilfsarbeitern, sondern von Menschen mit einer Berufsausbildung. Das war das heutige Problem.

Ich verstehe meinen Chef inzwischen insoweit, dass und warum er sich nicht mit diesen Leuten näher auseinandersetzt. Du hast schon Recht, sie haben einfach ihre Arbeit zu machen und Anweisungen auszuführen. Da muss man sich auf gar keine Diskussionen oder Erklärungen einlassen. Nicht jeder ist willens und in der Lage, Zusammenhänge verstehen zu wollen.

Außerdem würde ich an meine eigene Existenz denken und dass dieser Chef Dich beruflich sehr weit voranbringen kann.

Stimmt. Er entscheidet über meine berufliche Existenz, Gehalt oder Sonderleistungen in der Firma, nicht die Angestellten


nebenbei ist eine gewisse durchsetzungsfähige Haltung mit Ton, der die anderen zurechtrückt, meist auch notwendig,
Mhh, vielleicht hat er mich deswegen zu seiner Vertretung gemacht, da ich nicht konfliktscheu bin und sowas gut und sachlich auch mit schwierigen Personen kann - was er einen Tag zuvor beobachtet hat.
 
  • #22

Ich verstehe meinen Chef inzwischen insoweit.....


haben einfach ihre Arbeit zu machen und Anweisungen auszuführen.

Nicht jeder ist willens und in der Lage, Zusammenhänge verstehen zu wollen.
Mhh, vielleicht hat er mich deswegen zu seiner Vertretung gemacht, da ich nicht konfliktscheu bin und sowas gut und sachlich auch mit schwierigen Personen kann - was er einen Tag zuvor beobachtet hat.

Du hältst dich für total super, hm?
Hast als einzige den totalen Durchblick nach ganz kurzer Zeit.

Alle anderen sind doof, außer dir und dem urlaubenden Abteilungsleiter. Die "einfachen" (sic!) Mitarbeiter verstehen einfach gar nichts, zu komplex für sie.
Und - entsetzlich! Nie da gewesen! - sie stänkern über ihren Vorgesetzten.
Richtig gut, dass dein Chef mit dir endlich eine so richtig fähige Angestellte gefunden hat, ohne dich wäre er bald rausgemobbt.
Schön für dich, dass du so schnell begreifst, wie der Hase in der Bude läuft.
Gut, dass du da bist.

w,55
 
  • #23
Hochmut kommt vor dem Fall.
Nimm dich nicht so wichtig, denn das bist du nicht. An deiner Stelle würde ich mich um meinen Job kümmern und nicht um irgendwelche Nebenkriegsschauplätze. Jedes Wort, das du sagst kann und wird gegen dich verwendet werden. Du bist Urlaubsvertretung also spiele nicht den Boss. Konzentriere dich auf das Wesentliche. Oder möchtest du zeigen, dass du viel besser bist als er und als Führungskraft geeignet?
Du bist viel zu sehr mit Dingen beschäftigt, die nichts mit deiner eigentlichen Arbeit zu tun haben (Kollegentratsch, Flirt mit Geschäftspartnern). Sorge dafür, dass du das gut machst, wofür du angestellt bist und bezahlt wirst.
 
  • #24
Du hältst dich für total super, hm?
Hast als einzige den totalen Durchblick nach ganz kurzer Zeit.

Alle anderen sind doof, außer dir und dem urlaubenden Abteilungsleiter. Die "einfachen" (sic!) Mitarbeiter verstehen einfach gar nichts, zu komplex für sie.
Und - entsetzlich! Nie da gewesen! - sie stänkern über ihren Vorgesetzten.
Richtig gut, dass dein Chef mit dir endlich eine so richtig fähige Angestellte gefunden hat, ohne dich wäre er bald rausgemobbt.
Schön für dich, dass du so schnell begreifst, wie der Hase in der Bude läuft.
Gut, dass du da bist.

w,55
Bravo! Aber selbst das wird die FS wohl mit ihrem messerscharfem Verstand nicht begreifen. ? Sie ist einfach ZU intelligent für Sarkasmus. ?
Ob sie weiß, dass auch sie Angestellte ist? ?
 
  • #26
Ich wäre Loyal, würde meinen Job machen und mich an dem mobbing nicht beteiligen. Siehe oben. Maximal der Verweis, dass sie es bitte direkt mit ihm klären sollen.
Sehe ich auch so.
Liebe FS, ich würde raten, sachlich zu bleiben. Du hast eine bestimmte Position zu erfüllen. DAS ist Deine Aufgabe. Dafür bist Du eingesetzt. Sammle Deine Infos, aber lass Dich nicht involvieren. Du bist noch sehr kurz in der Firma.
Das ist WICHTIG. Es beschreibt Dein momentanes Standing. Auch, wenn Du es gut meinst.
 
  • #27
Wäre es Verrat den anderen Mitarbeitern gegenüber, wenn ich meinem Chef mal einen dezenten Hinweis gebe, das Gespräch zu den Mitarbeitern zu suchen ( natürlich ohne irgendwelche Namen zu nennen)?
Es wäre kein Verrat, aber unangebrachte Geschwätzigkeit. Sich wichtig tun mit persönlichen Informationen (die nicht zur Verbreitung durch dich gedacht waren), wenn nicht gar sich beliebt machen wollen, vulgo „einschleimen“.

Ein tolles Konzept, das du dir dringend zulegen solltest, heißt DISKRETION. Google das mal.
 
  • #28
Vor einigen Jahren hatte ich eine ähnliche Situation in einem unserer Handwerksbetriebe.
Einer der Projektleiter hatte es mit mehreren " aufmüpfigen" Kolonnen zu tun.
Da wurde geätzt und geschnitten was das Zeug hielt.
Ich bemerkte das an der Stimmung, die immer mehr in den Keller wanderte.
Die Zahlen hatten den Aufstand dann ebenfalls offen gelegt.
Meine erster Gedanke war, oh ein Aufstand, den zerschlage ich.
Aber, zum Glück hab ich mich besonnen und mir den Projektleiter mal intensiv angeschaut.
Seine Gedanken in Sachen Führung waren Prima, aber leider hatte ich erkannt, dass er diese nicht umsetzen konnte.
Ich habe dann auch weitere weniger günstige Eigenschaften an ihm entdeckt.
Bevor ich mir die Manschaft also zur Brust nahm, dachte ich, ich führe erst mal ein Gespräch mit ihm.
Ich wusste auch das soviele MA nicht einfach so rebellieren.
Das machen MA nur, wenn sie nicht gehört werden.
Letztendlich musste der Projektleiter gehen.
Ich setzte mich mit der Truppe zusammen, ich brauchte einen neuen Projektleiter für sie. Einen von ihnen hatte ich im Auge, ich ließ die Kolonen abstimmen und sie wählten fast Einstimmig den erfahrensten Kollegen aus den auch ich favorisierte.
Das ist noch heute das beste Team in diesem Betrieb.

Ich glaube hier stinkt der Fisch am Kopf.
Die GF je nach Größe des Betriebs, "muss" das auf dem Schirm haben.
Zahlen, Krankenstände,Umsetzung, machen das deutlich Sichtbar.
Auch ist nicht jeder GF die beste Besetzung, auch das muss man im Auge haben.

FS, du solltest dich zurück halten. Du hast bei der GF nicht den besten Stand, wie du beschrieben hast.
Wenn deine Kollegen gute Fachkräfte sind, werden sie auf Dauer den längeren Arm haben. Entweder die GF greift ein und versucht die Ursache zu finden und zu lösen, oder der Schuss geht für die ganze Abteilung, ja sogar für den Betrieb, gehörig nach hinten los. Halt dich raus, das muss höher gelöst werden.

m51
 
  • #29
Ich denke als Vorgesetzte/r bekommt man ohnehin gewisse Dynamiken mit und den Umgang miteinander und untereinander.
Ich würde mich raus halten, es ist die Angelegenheit deines Vorgesetzten, er muss mit den anderen zurecht kommen und für Respekt sorgen, du bist noch nicht lange da und weißt nicht was vorgefallen ist oder sein könnte daher wäre ich vorsichtig.
Es ist doch super wenn dich die Kollegen respektieren.
Ich denke eine gute Führungskraft sollte ein offenes Ohr haben für Probleme, sich erkundigen wo es Unstimmigkeiten gibt.
Bei uns in der Abteilung redet man offen über die Probleme die man hat, wenn man bei etwas nicht weiter kommt unterstützt man sich gegenseitig, man entscheidet Dinge gemeinsam. Man verbringt so viel Zeit auf der Arbeit miteinander, ein gutes Miteinander und ein gutes Gefühl sind wichtig, wenn man morgens schon beim Zähne putzen denkt „boah, ne ey gar kein Bock auf Kollege X oder Aufgabe x.“ dann stimmt etwas nicht.

Obwohl ich noch nicht lange in meiner Firma bin, hat mich mein Chef zu seiner Urlaubsvertretung als Sachgebietsleiter benannt.
Das könnte eine taktische Sache sein, er weiß vermutlich, dass die Kollegen was gegen ihn haben, ihm nichts gutes wollen und deshalb hat er davon keinen gewählt, natürlich kann das auch noch andere Gründe haben, du bist neutral da erst neu, du machst gute Arbeit etc..
Ich wurde vor kurzem auch gefragt wer mich zukünftig vertreten soll (bekomme die Stelle meines Vorgesetzten zur Jahreswende, wenn dieser in Ruhestand geht) und da habe ich auch jemand neutrales gewählt, die Person für die ich monatelang die Mentorin war, sie ist lernfähig, hört auf das was ich ihr sage, engagiert, jung, motiviert und ich möchte ihr eine Chance der Weiterentwicklung geben.
Bei dem einen wurde ich gewarnt er könne mir was böses wollen.

W 28
 
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