Liebe FS, ich gehe davon aus, dass dein Partner ein Mann ist - und kein primitives Tier. Und ich bin überzeugt, dass JEDER Mensch entwicklungs- und lernfähig ist. Dass man ihm Verfehlungen nicht ein Leben lang vorhalten soll. In diesem Forum werden teilweise sehr konservative, geradezu reaktionäre Haltungen vertreten, ich teile diese nicht. Soviel dazu.
Wenn dein Partner dir erzählt, er sei "in früheren Jahren immer mal wieder" in Swingerclubs gegangen, geht davon weder die Welt unter noch notwendigerweise eure Beziehung in die Brüche. Er ist hingegangen, nun nicht mehr. Du bist nie hingegangen, wirst es auch nie tun. Darüber herrscht zwischen euch Konsens. In einer Beziehung ist es normal, dass unterschiedliche sexuelle Vorlieben und Bedürfnisse aufeinander treffen, denn schließlich treffen zwei Persönlichkeiten aufeinander. Einen Kompromiss zu finden, der BEIDE befriedigt und glücklich macht, das ist die hohe Kunst. Ihr redet miteinander, das ist schon einmal die beste Voraussetzung.
Viele Männer, vielleicht auch dein Partner, reagieren stark auf visuelle Reize. Während die Frau gern im Dunkeln Sex hat, fühlt, riecht, hört, möchte der Mann gern SEHEN, was er tut. Er möchte den Gesichtsausdruck, die Lust seiner Partnerin sehen, das ist für ihn Bestätigung, das macht ihn an. Und er möchte gern auch den Akt selbst sehen, die Penetration, seine eigene Erektion. Da ist KEIN Voyeurismus. Sondern Sex.
Mein Rat ist deshalb: Versuche auf die visuellen Bedürfnisse deines Partners einzugehen. Dass er (in der Vergangenheit!) in Swingerclubs gegangen ist, muss nicht heißen, dass er promisk ist. Wie reagiert er, wenn du mehr oder weniger nackt durch die Wohnung läufst? Licht an beim Sex? Und: Schon mal gemeinsam Pornos geschaut? Es geht mir nicht darum, dem Partner zuliebe Dinge zu tun, die man selbst verabscheut. Es geht um Kompromisse, darum, eine Neigung in eine für beide erfüllende, positive Richtung zu lenken. Dann ist nämlich auch die Rückfallgefahr gering.