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  • #1

Karriere-Haus-Traumpartner-Kinder-MiniVan-Hund ---- Trennung? --- nächste Runde?

Karriere-Haus-Traumpartner-Kinder-MiniVan-Hund ---- Trennung? --- nächste Runde?

O.g. Wunschliste scheint tatsächlich massenhaft in den Köpfen zu stecken. Warum auch nicht? Abgesehen davon, dass das auf mich irgendwie (Neubausiedlungen mit den gängigen Fuhrparks) ein wenig sterotyp wirkt - DAS GLÜCK scheint sich ja eben ( - Trennung...) NICHT mit "Abarbeitung" der Wunschliste automatisch, und schon gar nicht auf Dauer, einzustellen? Warum nicht? Wo liegt der Fehler?
 
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  • #2
Weil die Suche nach dem perfekten Glück und Harmonie eine Illusion ist... Selbst das schönste Leben wird irgendwann zum schnöden Alltag. Wir Menschen brauchen ständig neue Reize...
 
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  • #3
Ganz einfach: Weil das alles nicht DAS Glück ist!
Es ist gut, sich Ziele zusetzten, um für sich und die Familie eine gesicherte und komfortable Zukunft zu sichern. Vieles, was wir erreichen, macht uns natürlich zufrieden und stolz.
Auch in meinem Leben gab es diese Ziele, und alles von dir oben Genannte haben mein Ex- Mann und ich erreicht.
Wirkliche GLÜCKSGEFÜHLE stellten sich sich aber immer nur in Augenblicken ein:
Zum Beispiel als wir uns müde und erschöpft nach dem Umzug ins neue Haus, inmitten der Umzugskisten, ins Bett fallen ließen. Als unser Kind das erste Mal "Mama" sagte. Als der im Herbst gepflanzte Baum im Frühjahr tatsächlich Blüten trieb, usw.
Glück sind kurze Momente, die wir sie bewusst wahrnehmen. Wer auf das große Dauerglück hofft, wird enttäuscht.
Nach der Trennung habe ich die bereits erreichten Annehmlichkeiten der "Wunschliste"
hinter mir gelassen und lebe jetzt in einem etwas bescheideneren Umfeld.- Und es geht mir kein bisschen schlechter!
Angela
 
  • #4
In dieser Gesellschaft ist leider die Auffassung verbreitet, dass Glück etwas mit materiellen Dingen und mit Status zu tun hat, das wird in der Werbung massiv befördert, man muss sich nur mal Autowerbung anschauen. #2 beschreibt sehr gut, was Glück wirklich ist. Wer glaubt, dass er Glück DAUERHAFT konservieren und konsumieren könnte, macht sich etwas vor.
 
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  • #5
Erst gestern las ich eine mögliche Definition des Begriffs: Glück ist, wenn Bereitschaft auf Gelegenheit trifft! - also die Nadel im Heuhaufen suchen. Das trifft auf normale Beziehungen ebenso wie für mögliche Begegnungen über Partnervermittlungsagenturen zu. Aber es stimmt, die Gelegenheit besteht immer, schade nur, dass der Alltag uns das oft nicht spüren lässt.
 
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  • #6
Glück ist m.E. etwas, was man sehr selten erlebt, meist ist es etwas, woran man sich erinnert.
 
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Marianne

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  • #7
Eine Trennung ist auch ohne Haus, Minivan und Hund schlimm und eine Art des Versagens. Warum werden Leute "bloßgestellt", die ein klassisch schönes Familienleben ohne Geldprobleme geführt haben oder gar führen?! Warum darf ein Anwalt oder Steuerberater oder sonst was nicht auch Familie und Glück haben? Oder eine Anwältin oder Ärztin oder gut verdienende Angestellte. Zwei Normalverdiener mit einem Kind können heute gut leben! Geht es dann trotzdem schief, ist es schade, doch keiner wird dann unter der Brücke landen.

Wer oben genannte "Dinge" oder das Modell glückliche Familie (ohne Garantie jedoch) gern auf die Schippe nimmt, der soll doch bitteschön allein bleiben. Wird doch keinem vorgeschrieben.

Diese Neidheuchelei hier ist schon sehr tief. Was ist denn bloß los mit den Leuten zum Teil?! Was hat Euch zu den frustrierten Wesen gemacht, die Ihr seid?! Holt Euch doch selbst raus aus der Misere. Ein neuer Mensch hier von ElitePartner wird es sicher nicht tun, das kann ich Euch wiederum garantieren!!

Es gibt keinen sogenannten "Fehler". Die Liebe ist unberechenbar. Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt und weiß nun, worauf ich besser achte. Das ist mein einziger Rat, den ich geben kann.

Das Modell Familie und glückliches Zuhause ist wunderbar und kann für jeden funktionieren. Es gehört aber der richtige Partner dazu.... :) in meinem Fall jedoch (geschieden, 2 Kinder) bräuchte ich nicht einmal mehr den, da ich ein glückliches Familienleben habe (abgesehen von den pubertären Krisen meiner Tochter *grins*). Ein Mann an meiner Seite wäre für mein Herzerl aber trotzdem schön....
 
  • #8
Ich stimme Marianne mal grob zu. Die Titelfrage wirkt einfach nur gehässig. Der Traum von Haus, Garten, Kind und passendem Familienauto ist weder unrealistisch noch anrüchig. Ehen und Beziehungen scheitern an anderen Dingen als Besitz -- letzterer hat nur extrem selten damit zu tun. Daher ist es einfach nicht fair, solche Fragen so zu stellen, dass sie mehr Lästern als wirklich fragen.
 
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  • #9
@ Fragesteller/in:
du schreibst: "...DAS GLÜCK scheint sich ja eben.. NICHT mit "Abarbeitung" der Wunschliste automatisch, und schon gar nicht auf Dauer, einzustellen?
Warum nicht?
Wo liegt der Fehler? "

Nun, ich denke, dass der Fehler darin liegt, dass Glück und Erfüllung oft ausschließlich in Äußerlichkeiten gesucht wird. Dann FEHLT etwas, DAS ist der FEHL-ER.
Das Außen ist unbeständig.

Wer unabhängig von äußeren Umständen mit sich selbst zunehmend in Ein-klang (statt Dissonanz oder gar Zwie-spalt) SEIN kann, die/der ist "seines Glückes Schmied".

Dazu braucht's aber Hinwendung zur Innenwelt (schwierig in unserer Gesellschaft, die Aktivismus anbetet und das Äußerlichkeiten als Erfüllung suggeriert).
Dazu braucht's auch die Verbindung von Körper, Geist und Seele (schwierig in unserer derzeitigen Intellekt-betonten Gesellschaft).
Dazu braucht's außerdem, sich selbst zu mögen und mit sich selber Zeit verbringen können und wollen (schwierig in unserer Gesellschaft, in der Männer häufig nur mit attraktiver Frau an der Seite ganz als Mann gesehen werden und in der Frauen meist nur in Partnerschaft mit Mann ganz ernst genommen werden).
Dazu braucht's außerdem die Hingabe an ein Größeres als die eigene Person (schwierig in unserer Gesellschaft, deren goldenes Kalb das Ego und die Selbstbedienung ist).

Tja.
 
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  • #10
Danke für die zum Teil sehr detallierten Antworten!

Die Frage war nicht gehässig gemeint.

Sicher kann Besitz nicht schaden, offensichtlich nützt er häufig allerdings wenig?

Die meisten haben meine Vermutung bestätigt:

Der Fehler liegt in der Orientierung im Außen. Und, genau, dieses Außenorientierung ist typisch für eine Konsumgesellschaft, die Erfüllung durch "Haben" verspricht, in ihrer notorischen Fixierung auf Wachstum ja auch geradezu versprechen muss?

Der Preis für dieses "Habenwollen" ist offensichtlich ein Wettlauf um Äußerlichkeiten. Ein Wettlauf, der wenig Zeit und Raum für das Innenleben läßt?

Ich habe da selbst lange genug mitgemacht. Und bin dabei eher krank als glücklich geworden.

Eher notgedrungen wurde ich so auf mein Inneres aufmerksam. Ein langer Prozess.

#10 beschreibt es besser, als ich es in wenigen Zeilen gekonnt hätte:

Der Lohn der Mühe: Heute würde ich eben dieses Innere als das Wertvollste bezeichnen, das ich habe - bzw. bin. "Merkwürdig"? Heute kann ich mich mehr an einem Kräuter-Rondel auf dem Balkon erfreuen als noch vor 20 Jahren an einem ganzen Garten.

Was nicht heißt, dass ich gerne viiiiieeeel mehr Knete hätte. Aber bitte nicht (mehr) um den Preis, mein Innenleben aus den Augen zu verlieren. ;-))

Das läßt sich leicht schreiben und (über-)lesen, bedarf aber reichlich Mühe. Zeit und Mühe, die die im Außen vollauf Beschäftigten nicht aufbringen wollen und (rein terminlich und vom Lebenstempo her) nicht wollen?

Anyway:

Das Gros der Antworten bestätigt mich auf meinem Weg. Hät ich hier im Forum so gar nicht erwartet.
 
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  • #11
das aufarbeiten bzw. abarbeiten der materiellen wunschliste lässt uns zu wenig zeit um sich mit unserer wirklichen befindlichkeit zu beschäftigen. man hat ziele, spricht darüber wie man sie erreicht, geht in dieser zeit einen gemeinsamen weg, und wenn sie erreicht sind, fällt man in eine leere. man hat das paar vergessen.
die worte meines exmannes: "jetzt wo wir alles haben gehst du" werde ich nicht vergessen. weil haben eben nichts mit gut gehen zu tun hat. manch einer hat einen materiellen traum (ich auch) den man im geheimen mit sich herumträgt. viele jahre. so, und nun wäre es an der zeit gewesen diesen traum zu erfüllen. es war machbar. aber nicht mehr wirklich wichtig, weil es mit glück nichts zu tun hat, ob ich besitzer von z. b. einem mehrkaräter bin. mir hat es das leben leichter gemacht. das erkennen, dass wohlstand nicht gleich gut gehen ist. viele beziehungen in späteren jahren bleiben allerdings bestehen, weil das geschaffene nicht verloren werden will. nicht umsonst gibt es so viele dreiecksgeschichten.
 
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  • #12
"Der Fehler"?

Vielleicht, weil das (ungezügelte) EGO IMMER mehr will?

Und ist dies erreicht, könnte evtl. noch das hinzu...? Und wenn das, dann noch jenes...? - auf dass dann Zufriedenheit einkehre? (Wird es aber nicht, weil dann noch x oder y locken... ;-) )



Wie wäre es, dem mit etwas Dankbarkeit und Demut zu begegnen?

Sich also, anstatt dem (nimmersatten) Traum der Konsumgesellschaft hinterherzujagen, eher an dem zu erfreuen, was schon DA ist? Und DA ist, insbesondere im Außen, in den Industrienationen selbst beim Normalverdiener einiges, zieht man einmal das Geschehen auf der Welt in Betracht. Einmal Tagesschau schauen verdeutlicht dies anschaulich.


Ich meine damit jetzt keine falsche Bescheidenheit oder rationalisierte Bequemlichkeit. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber mein Zivildienst auf der Onkologie war mir ein wertvoller Lehrmeister. Ich habe bis heute nicht vergessen, was es bedeutet, ohne Schmerzen aufwachen, sehen, hören, mich bewegen, alles essen, denken zu dürfen.


Mein Eindruck: Mit "aufstrebenden" Menschen ist diese Wertschätzung selten, und schon gar nicht auf Dauer, zu teilen. Siehe einleitender Satz.


Was einen, wie #10 es sehr gut zusammenfasst, ja nicht daran hindern muss, für sich diesen Wert aus den Augen zu verlieren und sich hieran und an sich selbst, weitgehend unabhängig vom Außen, zu erfreuen ;-))


In diesem Sinne: Schönes Wochenende
 
B

Berliner30

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  • #13
[gelöscht] ... wenn jeder immer das meiste für sich will, klappt keine Gesellschaft und außerdem wird man selbst nie zufrieden sein, wenn man immer nur den z.B. "reicheren Nachbarn" sieht und nicht auch mal den z.B. "armen Penner", den es noch 100x schlechter als einem Selbst geht.
 
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  • #14
Es gibt in etlichen Schriften verschiedener Kulturen auf unterschiedliche Art formuliert, den Hinweis, sich als "vornehmste Aufgabe" um die Selbsterkenntnis und die Bewusstheit um eigenes Denken, Fühlen, Tun und Handeln zu bemühen UND DANN bzw. zeitgleich um die Anhäufung von Besitz.

Besitz ohne Erfahrung der psychisch-physisch-spirituellen Einheit ist nichts. Wer glaubt, die Erfüllung in den Besitztümern zu finden, irrt gewaltig.

Besitz in oder mitsamt der Erfahrung der psychisch-physisch-spirituellen Einheit ist wunderbar, erfüllend, Wunder, Freude, Geheimnis und Genuss.

Deshalb ist die Selbsterkenntnis und die Einheit mit dem Erkannten das ausschlaggebend Wichtige daran, ob Besitz genossen werden kann oder nur den Anhäufung (zum Betäuben der inneren Leere) dient.

Irgendwo in der Bibel steht dieser Hinweis: "Eher geht ein Kamel durch das Nadelör (das ist ein kleines, niedriges Stadttor im alten Jerusalem), als ein Reicher in den Himmel (der inneren Glückseligkeit)." Das könnte zu denken geben.
Es geht also nicht darum, so viel als möglich zu besitzen, um ein erfülltes Leben zu führen. Es geht vielmehr darum, so erfüllt als möglich zu leben (ob mit oder ohne Besitz ist dabei unerheblich), um den "Himmel" zu erfahren.
DAS ist also Glück. Und meine Antwort auf deine Frage, warum nicht das Glück automatisch sich mit der Menge des Besitzes einstellt, bzw. woran das liegt.
 
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