Dieses Problem wurde hier ja schon oft besprochen. Ja, etliche Studien deuten darauf hin, dass, provokant zusammengefasst, "erfolgreiche Akademikerinnen Ende 30 ebenso schwer vermittelbar sind wie männliche H4-Empfänger".
Grund für diese Entwicklung ist ein Zusammenspiel zahlreicher Faktoren, das insgesamt die Partnerchancen dieser Zielgruppe sinken lässt.
+ Das sogenannte Pyramidenproblem ist mannigfach belegt und als Fakt anzusehen: Frauen daten im allgemeinen horizontal oder nach oben, Männer eher horizontal oder nach unten. -- Da die Pyramide nach oben steil zuläuft, sich nach unten aber abflacht, ist es logisch, dass bei den Frauen ein Teil der oberen Spitze, bei Männern ein Teil des unteren Sockels übrig bleiben wird. Hier darf man nicht mit Begriffen wie Schuld herangehen, sondern muss es als biologische, natürliche Präferenz der Partnerwahl ansehen. Da in der heutigen Zeit die Bildung und Qualifikation, damit eben auch der gefühlte Anspruch der Frauen, deutlich zugenommen hat, stehen besonderes erfolgreichen Akademikerinnen vergleichsweise zu wenige Männer gegenüber, die als potentielle Partner in Frage kommen.
+ Neben dem Pyramidenproblem spielt aber auch die Beziehungsfähigkeit der betreffenden Frauen eine Rolle. Eine vollwertige und erfüllende Partnerschaft setzt nun einmal viel gemeinsame Freizeit, Interessen und Freundeskreise voraus und erfordert, dass Partnerschaft und Familie auf "Priorität 1" stehen und eben nicht die Karriere. Man kann nicht alles gleichzeitig haben und wer klar Karriere vor Familie setzt, muss sich eben auch nicht wundern, wenn sich auf so einer Basis keine wirklich vollwertige Partnerschaft führen lässt.
+ Schließlich spielen natürlich auch die Präferenzen der Männer eine wichtige Rolle. Für Akademikerinnen als Partner geeignete Männer stören sich im allgemeinen nicht an deren Bildung, Intelligenz oder Selbstbewusstsein, aber berufliche Erfolge bringen eben auch keine besonderen Pluspunkte. Männer suchen eher Warmherzigkeit, Familiensinn, Zärtlichkeit. Sie bevorzugen eher den weiblichen, natürlichen, noch ein wenig mädchenhaften, sanften, anmutigen Typ als die eher kühl und professionell, oftmals leider auch maskulin und hart wirkenden Businessfrauen -- ganz egal ob sie es wirklich sind oder nicht, sie wirken leider oftmals maskulin, kühl und gekünstelt.
Es kommt im Leben einfach das zusammen, was zusammen passt. Das Beuteschema der Männer und die hier diskutierte weibliche Zielgruppe haben nun mal nur recht wenig Überschneidungen. Auch Partnerschaftsfähigkeit und Karrieregeilheit haben nur eine geringe Schnittmenge.