Als ich vor 2 Jahren meine Partnerin kennenlernte, hatte sie auch eine Katze. Dieser Tatbestand war eher uninteressant, da ich Katzen nicht sonderlich mag. Es war also Nebensache. Die Katze wurde von der Nachbarin versorgt, wenn wir am Wochenende wegfuhren. Dann kam das Thema zusammenziehen auf und plötzlich rückte die Katze in den Mittelpunkt. Ich wollte nicht mit ner Katze zusammenwohnen. Ich machte Druck, nach dem Motto SIE oder ICH! Sie war uneinsichtig und ich sah meine gepackten Koffer schon vor der Tür stehen. Meine vorgetäuschte Katzenhaarallergie hat auch nicht geholfen, denn ich wurde zum Arzt geschickt und dann wäre ich aufgeflogen. Ich sprach von plötzlicher Heilung, oh Wunder. Also gut! Kompromiss, es sollte eine Erdgeschoß-Wohnung sein, damit die Katze rauskann. Ich wollte dieses riesige Kratzbaummonstrum nicht im Wohnzimmer und das Katzenklo nicht im Badezimmer haben. Auf Streukrümel zwischen den Zehen hatte ich keine Lust. Also bekam die Katze ein eigenes Zimmer/Abstellraum. Die Katze hatte nach Umzug am Anfang Koordinierungsschwierigkeiten, was zur Folge hatte, dass sie entweder genau auf den Rand oder komplett daneben gekackt hat. Wir haben uns psychologische Unterstützung gesucht und das Problem in den Griff bekommen.
Den Freigang gestaltet sie so, dass sie aus der Terassentür ca. 6 Schritte macht und diesen Platz den ganzen Tag, bis auf die Fütterung, nicht verläßt. Wenn sie gut drauf ist dann wanderte sie im Garten mit der Sonne. Als meine Freundin jedoch zur Weiterbildung ein paar Tage wegmußte brach bei mir die Panik aus. Ich und und das Fellviech alleine? Ich schlug vor, einen Tierpfleger zu beschäftigen, was meine Freundin albern fand. Ich bekam eine Einweisung in Katzenhaltung und einen geschrieben Futterplan. Als dann der Tag X da war. Gab ich der Katze, unter kritischen Blicken Futter. ("Gift???") Nein, natürlich nicht. Als der Schlüssel meiner Freundin dann in der Tür zu hören war und sie reinkam küsste ich sie fast tot. Mistrauisch ging sie zur Katze und sagte "Sie hat abgenommen" Ich habe sie jedoch nach Anweisungen gefüttert und ich hatte das Gefühl, die Katze hatte den Bauch eingezogen. Mittlerweile haben wir uns gewöhnt.
Und nein, es ist/war weder Kinder- noch Partnerersatz für sie gewesen. Aber eine Lebewesen zur Gesellschaft schon. Why not?
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