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  • #1

Keine Heiratsfrage, aber so ähnlich!

Hallo ihr!

Dieses Forum erscheint mir höflich und ernsthaft, deshalb möchte ich hier meine Frage stellen:

Mein Freund (42) und ich (38) sind seit etwa sechs Jahren zusammen, kein Kinderwunsch.
Wir waren in Portugal in Urlaub, und an einem romantischen Ort sagte ich spontan "ach, hier könntest du mir einen Antrag machen ^^". Es war nur ein Scherz, aber an seiner Reaktion und im späteren Gespräch stellte sich heraus, dass er ein absoluter "Heirats-Phobiker" ist.
Ich kann seine Gründe ("bei vielen Paaren wird die Beziehung nach der Hochzeit schlechter, ich will, dass es so bleibt, wie es ist" u.a.) gut nachvollziehen, und wegen mir müssen wir auch nicht verheiratet sein.
Allerdings hat sich seit letztem Sommer bei mir der Wunsch herauskristallisiert, irgendein "Zeichen" von Zusammengehörigkeit zu bekommen, und ich habe ihn gefragt, ob er mir nicht einen Ring oder ein anderes Schmuckstück schenken könnte. Es wäre für mich eine Art Ausdruck seiner Liebe und würde mir guttun.

Aber das will er auch nicht, ohne richtige Angabe von Gründen, er meinte nur, ich würde doch sowieso keinen Schmuck tragen und er findet daran nichts.

Nun hat sich bei mir eine Stimme eingeschlichen, die sagt, "vielleicht liebt er dich doch nicht wirklich". Was haltet ihr davon?
Andererseits kann man ja niemandem vorschreiben, wie er zu lieben hat.
Ich habe doch ziemlich daran zu knabbern, merke ich.

Wie soll ich damit umgehen und welche Bedeutung würdet ihr dem Ganzen beimessen?
Gerade auch von Männern fände ich Antworten interessant.
 
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  • #2
Liebe FS

du bist verunsichert. Es kann aber auch sein dass er 100 % weiter zu dir steht.
Nur weil jemand nicht heiraten mag heisst es noch lange nicht dass er nicht vorhat mit dir sein ganzes Leben zu verbringen. Manche Menschen brauchen Offenheit um sich immer wieder für jemanden zu entscheiden. Mit einem offiziellen Ehepakt fühlen sie sich dann festgesetzt und kriegen Panik. Solche Phasen vergehen meistens. Gedanken würde ich mir nur dann machen wenn du jetzt bald Kinder willst oder wenn er sich deutlich von dir distanziert. Ist aber euer Verhältnis weiter innig wäre es mir persönlich vollkommen egal ob mit oder Trauschein. Heirat ist nicht das Ziel sondern dass was du mit Heirat verbindest: eine glückliche Partnerschaft. Eventuell hast du die doch schon.
 
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  • #3
Liebe FS,

ich kann das sehr gut nachvollziehen. Heiraten ist kein Muss, wenn alles stimmt und auch das Bauchgefühl passt. Bei Dir schlägt letzteres Alarm. Und wie ich finde zu Recht. Denn allein schon Deine Bitte, er möge Dir ein Zeichen seiner Liebe machen stimmt bedenklich: erstens, weil er das nach sechs Jahren ohnehin schon hätte machen sollen (es muss ja kein Ring sein, sowas kann viele Formen haben, sollte aber etwas sein was Zusammengehörigkeit und Verbundenheit ausdrückt). Und zweitens, weil er Dir auch diesen Wunsch abschlägt. In dieser Hinsicht, finde ich, hat er nicht richtig reagiert. Wenn es auch für ihn die grosse Liebe wäre/er dazu überhaupt fähig ist/Dich wirklich schätzt, dann hätte er auf diesen Wunsch eher so reagiert: "Was, ich habe Dir das noch nicht gezeigt? Stimmt, da war ich aber gedankenlos, Zeit wird's!" Denn so eine Geste sollte auch einen Heiratsphobiker nicht umbringen.
Ich finde eher, dass seine ablehnende Haltung ein ungünstiges Licht auf seine Bindungsfähigkeit insgesamt wirft. Denn, es muss zwar keiner Kinder und/oder Heiraten mögen, aber dass er Dir nicht mal seine Verbundenheit ausdrücken will verheisst nichts gutes.
Ich denke Du solltest Deinem Bauchgefühl vertrauen und Dich etwas zurückziehen. Evtl versteht er den Wink, oder Du bekommt einen klareren Blick auf diese Beziehung.
 
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  • #4
Mein Partner würde auch weit wegrennen, wenn ich ihn mit Sätzen wie "hier könntest du mir eigentlich einen Heiratsantrag machen" beackern würde....
Schmuckstück habe ich auch keines von ihm.
Dafür hat er mit mir zusammen letztlich eine gemeinsame Eigentumswohnung gekauft, Konkubiantsvertrat gemacht, und sich in allen Bereichen zu mir, meinem Sohn und uns bekannt.
Ist mir viel mehr wert, als der Ring am Finger
 
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  • #5
Dir Schmuck zu schenken, wenn du diesen gar nicht trägst, ist tatsächlich "rausgeworfenes Geld".
Sag ihm, dass du diesen Schmuck dann auch wirklich tragen würdest (das solltest du dann aber auch machen!)

m32
 
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  • #6
Spontan fällt mir dazu ein, dass ihr nicht gut zusammen passt, denn du wünschst dir eine Ehe und er lehnt sie ab. Er möchte dir nach sechs Jahren nicht mal einen Ring schenken, das ist wirklich traurig und zeigt, dass etwas nicht stimmt. Er will unverbindlich bleiben und wird dir den Wunsch nach Verbindlichkeit nicht erfüllen wollen oder auch können.
Ich wäre da vorsichtig und würde mich fragen, ob er an der Beziehung festhalten will oder ob du mit einer Trennung rechnen musst, weil er irgendwann in Panik geraten könnte und wieder frei sein will. Hast du das alles nicht schon vorher gewußt und hast gedacht, dass er seine Meinung nach einiger Zeit ändern könnte? Hast du deinen Wunsch nach einer tiefen Bindung unterschätzt?
Wie wäre es, wenn ihr euch von Fachleuten beraten lasst. ob eure Beziehung eine Chance hat? Das wird ein Forum nicht leisten können.
 
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  • #7
Ich kann deinen Freund voll und ganz nachvollziehen, bin in etwa demselben Alter und kann Heiraten nichts abgewinnen. Allein schon die ganzen Hochzeitsvorbereitungen - würg! Und wenn ich sehe, wer alles mittlerweile schon wieder geschieden ist, braucht man eine Heirat erst recht nicht. Wenn es als unverheiratetes Paar nicht mehr klappt, geht man so auseinander, wie man gekommen ist. Bei einer Heirat ist das doch ein unsäglicher Akt vergleichsweise.

Und wie du gesagt hast: zum Beweis der Liebe muss man nicht verheiratet sein; man muss ja auch nicht in der Kirche sein, um gläubig zu sein.

M (40)
 
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  • #8
Ich kann dein Freund sehr gut verstehen, ich werde weder heiraten noch Kinder haben wollen, das tu ich mir nicht an, mein einziges Leben meine Freiheit, meine Unabhängig ist wirklich mit nichts aufzuwiegen, sagt mir mein höheres Bewusstsein. Wenn ich als guter Beobachter um mich herum sehe und höre, was so in Familien in Beziehungen, bei Trennungen und Scheidungen alles so abgeht, vergeht mir die kleinste Lust. Abtörn pur! Jeder glaubt, es trifft ihn nicht, doch viele Beziehungen halten nicht lange! Echte, tiefe Liebe braucht keine Sicherheit, keine Heirat, keinen Ring etc. Auch halte ich nichts von gesellschaftlichen Zwängen, z.B. was andere von einem erwarten und es tickt auch keine biologische Uhr. Meine Freundin tickt genauso, wir sind in ähnlichem Alter, wie FS und passen sehr gut zueinander. Auch einen Ring würde ich niemals tragen wollen. Eine schicke Uhr reicht mir und meiner Freundin auch. Lass dich hier nicht von ein "paar Wichtigen" verunsichern, lebe dein Leben, mach dein Leben. Es geht im Leben nicht um andere, ausschließlich immer um einen Selbst, so wie die Gesundheit auch, traurig, dass so manche erst kurz vor dem Tod darauf kommen, wenn überhaupt. Frohes und entspanntes Leben – ohne gesellschaftlichen Druck – das wünsche ich dir und deinem Freund!
 
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  • #9
Es geht im Leben nicht um andere, ausschließlich immer um einen Selbst,

Das macht den Unterschied zwischen einer Ehe und einer Partnerschaft aus: Eine Ehe interessiert sich nicht nur für das eigene Selbst. Man steht zueinander nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten. Eine uneheliche Partnerschaft erhält man nur so lange aufrecht, so lange es einem "damit gut geht"... Sie ist von ihrem Charakter her unverbindlich und will es sein. Will das die TE auch?
 
  • #10
Das dein Freund dir keinen Schmuck kaufen will kann ich nicht verstehen. Die Rendite ist doch unglaublich hoch für diese Ausgabe. Für etwa 500 - 1000€ erhält er:
- die Möglichkeit zum kostenlosen GV inkl. kostenfreier Verhütung
- die Möglichkeit sich immer das neueste Handy & den neuesten Laptop zu kaufen
- die Möglichkeit sich des bessere Auto kaufen zu können
- die Möglichkeit mit der tollen Uhr zu protzen
- die Garantie mindestens 1x im Jahr Urlaub machen zu können
- die Garantie niemals in der Nacht aufstehen zu müssen um Windeln zu wechseln
Ist das etwa schon alles? Nein! Für dieses Gesamtpaket es gibt keine Vertragsbindung und so kann die Fs auch obendrauf noch ohne Probleme gegen ein anderes Modell ausgetauscht werden ... ;)
( ein wenig Ironie muss schon sein )
Auch einen Ring würde ich niemals tragen wollen. Eine schicke Uhr reicht mir und meiner Freundin auch.
Eine Uhr ist also besser als ein Schmuckstück ( egal ob Ring oder Halskette ) dessen eigentlicher Wert als Symbol einer tiefen Verbindung steht? Die Form der gewählten Partnerschaft ist nun mal unverbindlich und ohne Einschränkungen. Der hier zitierte Satz beschreibt am allerbesten wofür euer gewählter Lebensweg steht ...

P. S. Meine Partnerin wünscht sich ein Leben als Familie mit Kindern. Das bedeutet für mich natürlich eine hohe gemeinsame Verantwortung, schafft aber auch eine tiefe, gemeinsame Verbindlichkeit ...
 
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  • #11
Eine Eheschließung macht eine Beziehung nicht schlechter, sondern die Tatsache, wie sehr sich beide um die Beziehung bemühen.

Du möchtest ein Zeichen von Zusammengehörigkeit und das ist nach 6 Jahren mehr als verständlich!

Da Ihr Beide nicht heiraten wollt, kann das eine Verlobung sein, ein 'Versprechen' nach alter Tradition sein. Ein Ring ist nun wirklich das unproblematischste, was denkbar ist.
Diesen Wunsch sollte Dir Dein Partner ohne Weiteres erfüllen können. Es ist mehr als herzlich von ihm, so zu reagieren und würde mich mehr als nur etwas nachdenklich machen.
 
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  • #12
meine Freiheit, meine Unabhängig ist wirklich mit nichts aufzuwiegen, sagt mir mein höheres Bewusstsein.

Das sagt dir nicht dein höheres Bewusstsein, sondern dein Egoismus und deine Bindungsunfähig und -unwilligkeit.

Es geht im Leben nicht um andere, ausschließlich immer um einen Selbst

Wozu braucht man dann überhaupt eine Partnerschaft?
Wozu Freundschaften, eine Familie?
Mich überkommt das kalte Grausen.

Liebe Fragestellerin, genau so ein Exemplar wie derjenige, der das von mir Zitierte geschrieben hat, brauchst du nicht und ich auch nicht.
Trotzdem kann es sein, dass dein Partner eure Beziehung als verbindlich ansieht.
Es KANN SEIN - aber ganz ehrlich: in den meisten Fällen möchte ein Mann auch heiraten, wenn er der Ansicht ist, dass er DIE Frau überhaupt an seiner Seite hat.
Mein Ex hat sich ganz ähnlich geäußert wie dein Freund; nach 6 gemeinsamen Jahren hat er mich verlassen und war innerhalb weniger Wochen(!) verheiratet.
Mein jetziger Partner hat mich nach etwa einem Jahr darum gebeten, ihn zu heiraten, was wir inzwischen auch getan haben.
Ich kenne beides: Beziehungen mit und ohne Trauschein, und ich muss schon sagen, es fühlt sich sehr verschieden an. Ohne Heirat bleibt immer ein Stück Unverbindlichkeit, und es ist einfach wahr, dass man bei einer Krise nicht so schnell auseinanderläuft, wenn man verheiratet ist. Eine Garantie hat man natürlich nie.
Aber ich kenne viele ausgesprochen glückliche Ehen!

Dennoch: wenn dein Partner absolut nicht will, liebe Fragestellerin, solltest du dir überlegen, ob du sonst mit ihm glücklich bist, oder ob dir dieser Rest Unverbindlichkeit so sehr zusetzt, dass du auf Dauer für euch kein glückliches Zusammenleben siehst.

Ich hatte vor Jahren für mich nach einer Trennung die Entscheidung getroffen, dass ich lieber eine Partnerschaft mit Trauschein führen möchte, mit Gemeinsamkeit in aller Konsequenz. Und ich habe einen Mann kennengelernt, der das genauso sieht, der nicht der Ansicht ist, dass es im Leben nur um einen selbst geht, sondern um Verbindlichkeit, Vertrauen, Verpflichtung, Treue, Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit, und der genau das als Ausdruck der Liebe sieht und der keine Spaßbeziehung wollte und will, die so lange dauert, wie es eben spaßig ist.
 
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  • #13
Eine uneheliche Partnerschaft erhält man nur so lange aufrecht, so lange es einem "damit gut geht"... Sie ist von ihrem Charakter her unverbindlich und will es sein.

Ich bin mit meiner Freundin VERBINDLICH zusammen und natürlich auch wenn es einem von uns schlecht geht!
Was für eine an den Haaren herbeigezogene Behauptung!

Wenn ich Unverbindlichkeit möchte, bin ich Single und nicht in einer PARTNERSCHAFT.

Unfassbar dreißt, wie hier eine Beziehung ohne Ehe als nichts oder gar unverbindlich hingestellt wird.
 
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  • #14
Ich bin mit meiner Freundin VERBINDLICH zusammen und natürlich auch wenn es einem von uns schlecht geht!

Dann frage ich mich, warum man das nicht vor dem Gesetz/ Staat bekennen möchte. Wenn Du ein Kind bekommst, dann würdest Du doch auch nicht sagen: Sorgerecht brauch ich nicht, ich stehe auch so verbindlich zu dem Kind....

Es geht darum füreinander Verantwortung zu übernehmen!

Bei Leuten, die nicht heiraten wollen, steckt mMn zu 99% die Angst vor Verbindlichkeiten und Verpflichtungen dahinter (Unterhalt etc...). Wie kann man denn leugnen, dass der Grund nicht zu heiraten ist, derjenige ist, im Bedarfsfall auch schnell und billig abhauen zu können!
 
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  • #15
Wenn jemand, in einer unehelichen Beziehung, dem Partner nicht vermitteln kann etwas besonderes zu sein, dann sollte er keine Beziehung führen.

Wenn jemand zwingend eine Heirat braucht, um in der Lage zu sein, seine Beziehung als etwas besonderes zu sehen, dann sollte er auch keine Beziehung führen, geschweige denn heiraten.


Wenn beide einfach Spass am heiraten haben und BEIDE nur durch eine Ehe in der Lage sind, ihre Beziehung als etwas besonderes zu sehen, haben zwar beide ein Problem, aber da es dasselbe ist, steht der Hochzeit nichts im Wege.
 
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  • #16
Das macht den Unterschied zwischen einer Ehe und einer Partnerschaft aus: Eine Ehe interessiert sich nicht nur für das eigene Selbst. Man steht zueinander nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten. Eine uneheliche Partnerschaft erhält man nur so lange aufrecht, so lange es einem "damit gut geht"... Sie ist von ihrem Charakter her unverbindlich und will es sein.

Sehe ich absolut genauso!

Finde das etwas seltsam, wie sich der Partner der FS verhält.

m/46
 
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  • #17
Es wäre für mich eine Art Ausdruck seiner Liebe und würde mir guttun.

Wenn du ihm das genau so klar und direkt ins Gesicht gesagt hast (mit aller Deutlichkeit!), und er hat das absolut abgelehnt, dann ist seine Einstellung doch klar.

Habe Folgendes gehört: Männer heiraten die Frau "vom Markt weg", wenn sie diese nicht mehr verlieren wollen, nicht mehr hergeben wollen. Tja.
 
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  • #18
Wenn Du ein Kind bekommst, dann würdest Du doch auch nicht sagen: Sorgerecht brauch ich nicht, ich stehe auch so verbindlich zu dem Kind....

Da frage ich mich wirklich, wie man ernsthaft die Ehe mit dem Sorgerecht und damit ein Kind mit einem Erwachsenen vergleichen kann..

Ganz ehrlich.. ich bin lieber unverheiratet mit meinem Partner zusammen.
Da kann ich mir wenigstens sicher sein, dass er mit mir zusammen sein WILL und nicht weil er sich aufgrund des Rings dazu verpflichtet fühlt.. (oder weil er sich die Trennung und die damit verbundenen Kosten evtl. nicht leisten kann/will und sich eine Affäre sucht)
 
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  • #19
Danke für eure Meinungen!

Also: "beackern", wie jemand schrieb, tue ich niemanden!
Ich habe das Thema Heiraten tatsächlich erwähnt, das ist ja wohl erlaubt, es muss aber wegen mir nicht sein. Ich kann mir gut vorstellen, ohne Trauschein zusammen zu leben - kein Problem.
Der Punkt ist tatsächlich, dass ich es schön gefunden hätte, sozusagen ein Zeichen der Zusammengehörigkeit zu bekommen. (Natürlich würde ich den Ring auch tragen und natürlich muss er nicht teuer sein.)
Andererseits sagt mein Freund, dass er doch in vielen kleinen Alltagsdingen etwas für mich tut, und das das wertvoller sei - was ja auch stimmt.

Ich bin ein wenig verwundert von mir selbst - denn die Beziehung ist gut. Aber es hat in mir den Gedanken an Trennung aufkommen lassen, dass es ihm so schwer fällt, sich irgendwie zu mir zu "bekennen". Es hat mir ein wenig den Schwung genommen.

Ich bin aber ein Mensch, der offen für andere Sichtweisen ist, und ich kann das Argument, sich "täglich neu" füreinander zu entscheiden, auch verstehen.

Vielen Dank für eure Beiträge und auch für die, die meine Gefühle nachvollziehen konnten.
 
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  • #20
Liebe FS,

Du und Dein Partner habt eine ganz wichtige Diskrepanz: Du willst heiraten und er nicht. Das ist so und dass solltest Du Dir auch bewusst machen.

Alternativ willst Du wenigstens einen Riing oder ein Schmuckstück, welches Dir das Gefühl von "bedeutet: so gut wie verheiratet" geben soll. Das sieht er, das will er nicht und deswegen schenkt er Dir das auch nicht. Ich halte es für eine ganz dumme Idee, dass Du versuchst Dir so ein Ersatzkonstrukt zu stricken, denn es wird immer zu Missverständnissen und Problemen zwischen Euch führen.

Du wirst Dich entscheiden müssen, weiterhin unverheiratet mit ihm zusammenzuleben oder Dich zu trennen und Dir einen anderen Mann zu suchen, der das gleiche Lebensmodell will, wie Du. Dieser Mann wird Dich niemals heiraten, dafür hat er sich selber als "Heiratsphobikler" gelabelt.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man sich nach einer gewissen Zeit zueinander erklären sollte, andernfalls bezweifele ich die Ernsthaftigkeit der Verbindung. Für mich ist das keine Partnerschaft, sondern bestenfalls eine Langzeitaffäre. Man muss keine große Hochzeit feiern, wenn man das nicht will. Wenn man die Hochzeit ablehnt kann man sich als Lebensgemeinschaft eintragen lassen. Schnell und lechtfertig bin ich nach einer gescheiterten Ehe mit solchen Dingen auch nicht mehr, aber nach einigen gemeinsamen Jahren wäre mir das auch wichtig.

Gerade in fortgeschrittenem Alter habe ich kein Interesse mehr, jemanden an meiner Seite zu haben, der nur die Vorteile, aber keine Verpflichtung will und die Beziehung mit der Intention lebt - gefällt mir was nicht oder eine andere grad besser, dann kann ich unkompliziert gehen. Ich möchte niemanden in mein Leben lassen, der täglich denkt "unkompliziert gehen". Auf so jemanden möchte ich mich nicht einstellen und ihm Platz in meinem Lbeen geben, dem kann ich nicht wirklich vertrauen, dass er sich bei Problemen bemüht, meine Gefühle für sich würdigt ....
Hier scheinen Männer und Frauen sehr unterschiedliche Bedürfnisse zu haben.
w, 56
 
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  • #21
Liebe FS,
deine Reaktion ist verständlich, es ist wie eine Zurückweisung. Verwirrend zugleich, zumal ihr ja 6 Jahre zusammen seid und eigentlich vorhabt noch weiter zusammenzubleiben. Da möchte man zwischendurch die Auffrischung des Bekenntnisses zueinander spüren.

Es stellt sich die Frage, wie ihr zusammenlebt und in wiefern er sich zu dir bekennt. Lebt ihr zusammen? Habt ihr gemeinsamen Besitz, Lebensversicherungen zugunsten des anderen, gemeinsam laufende langjährige Verträge? Das sind Dinge die klar sagen: wir leben und gehören zusammen. Gibt es von alldem nichts, wäre mir auch mulmig zumute.

Ich würde das Thema nochmal sachlich mit ihm besprechen. Gesteh ihm doch einfach, dass dich das verletzt hat und du jetzt nicht weißt, wie er zu dir steht.
Wenn du nur uns hier fragst, bringt dich das in deinem momentanen Stress nur bedingt weiter und deine Situation bleibt ungeklärt.
 
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  • #22
Liebe FS
du bist verunsichert. Es kann aber auch sein dass er 100 % weiter zu dir steht.
Nur weil jemand nicht heiraten mag heisst es noch lange nicht dass er nicht vorhat mit dir sein ganzes Leben zu verbringen. Manche Menschen brauchen Offenheit um sich immer wieder für jemanden zu entscheiden. Mit einem offiziellen Ehepakt fühlen sie sich dann festgesetzt und kriegen Panik. Solche Phasen vergehen meistens. Gedanken würde ich mir nur dann machen wenn du jetzt bald Kinder willst oder wenn er sich deutlich von dir distanziert. Ist aber euer Verhältnis weiter innig wäre es mir persönlich vollkommen egal ob mit oder Trauschein. Heirat ist nicht das Ziel sondern dass was du mit Heirat verbindest: eine glückliche Partnerschaft. Eventuell hast du die doch schon.

Ein, in diesem Forum selten gewordenen, weiser Beitrag.
Ohne Geschelchterbashing "Er ist unreif" usw.,
sondern einfach nur auf die Situation der FS abgestimmt!
Ich (m45) vermute mal von einer lebenserfahrenen Frau Ü40.
Perfekt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
 
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  • #23
ICH FS nochmal....

vielen Dank auch!

Ich hatte mir auch überlegt, ob es eventuell ein Fehler ist, mir ein "Ersatzkonstrukt" zu bauen (Schmuckstück).
Es gibt beim Heiraten ja zwei Aspekte: Den vertraglichen Aspekt (Scheidung teuer usw) und den ideellen (zueinander bekennen). Ich hatte Verständis, dass mein Freund den formellen Aspekt nicht mag, sich nicht vertraglich festlegen will. Darauf kann ich auch leichten Herzens verzichten. In so fern ist es nicht ganz richtig, zu sagen, dass ich heiraten will und er nicht.
Was mich aber zur Zeit beschäftigt, ist, dass er sich auch nicht auf informelle Weise zu mir bekennen will. So kommt es mir jedenfalls vor.

Aber, wie im ersten Beitrag schon geschrieben: Das wäre auch eine Möglichkeit! Ich hoffe, es ist so, wie im ersten Beitrag. Damit könnte ich, glaube ich, auch leben. Es erfordert aber viel Vertrauen.

Soll ich nochmal mit ihm sprechen, was genau ihn an dem Gedanken, ein Schmuckstück zu schenken, stört? Oder nervt es Männer eher, solche Themen anzuschneiden?
 
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  • #24
Natürlich solltest du mit ihm darüber reden. Das ist ja nun deutlich informativer als die ganze Herumspekuliererei fremder Leute hier. Wenn einer dir dein Unwohlsein nehmen kann, dann ja wohl er selbst.

Meine Theorie ist sowieso, dass er das mit dem Ring einfach nur daher gesagt hat, weil er die wichtige Bedeutung, die für dich der Ring hat - das Zueinanderbekennen - gar nicht erkannt oder nur am Rande wahrgenommen hat, sondern nur ganz pragmatisch dachte "Warum will sie jetzt plötzlich einen Ring, wenn sie 6 Jahre keinen wollte und sowieso keinen Schmuck trägt?" Männer geben halt oft selbst nichts auf Schmuck als Symbol der Liebe (viele tragen ja als verheirateter Mann nicht mal den Ehering, weil er sie stört) und wissen dann auch nicht, wieviel er der Partnerin bedeutet, insbesondere, wenn sie eine Partnerin haben, die sich bisher nichts aus Schmuck machte.
 
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  • #25
Hallo liebe FS

die Diskussion dreht sich im Moment primär darum ob Hochzeit ja/nein, Schmuckstück ja/nein...

Aber im Kern geht es doch darum, dass du wissen willst, wie er zu dir steht.

Alternativ zum oben genannten, romantischen Klimbim kann man das auch pragmatisch angehen. Mein Grossvater wollte nach seiner Scheidung nie mehr heiraten, hatte aber 30 Jahre lang die selbe Freundin. Sein Begründung, sich jeden Tag aus freien Stücken für die Beziehung entscheiden zu wollen, konnte sie nachvollziehen, dennoch wollte sie, wie du, etwas "mehr". Ein Zeichen seiner Liebe.

Also hat er sie in seine Sterbeverfügung als einzige Bevollmächtigte eintragen lassen. Weil er Sie wirklich von Herzen geliebt hat und sie die einzige war, der er genug vertraut hat, in seinem Sinne zu entscheiden.


..und wie gesagt, sie waren bis zu seinem Tod über 30 Jahre glücklich zusammen, ohne Heirat, dennoch in guten wie in schlechten Zeiten.
 
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  • #26
Also, dann rede ich mal mit ihm und dann sehe ich weiter.

Ich finde übrigens, dass "Herumspekuliererei" die Beiträge zu sehr abwertet. Ich habe von den verschiedenen Antworten profitiert, weil ich jetzt genauer weiß, worauf es mir ankommt.
 
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  • #27
Die Frage der FS, ob es ihn vielleicht nerven könnte, dieses Thema erneut anzusprechen, ist für mich das Kernstück.

Eure Beziehung scheint so gut zu laufen, weil Du schon sehr lange offensichtlich genauso handelst. Überlegt und berücksichtigend, was ihn vielleicht nerven könnte.

Umgekehrt scheint er jedoch nicht zu bedenken, dass es Dich nerven könnte, wenn Du keine für Dich notwendige Bekundung erhälst.

Ich vermute inzwischen, Du hast Dir Deine Frage schon selber beantwortet. Du zweifelst und das liegt sicher nicht an diesem "Schmuckstück".

Er wird Dich nie verlassen, wenn Du weiter so bedacht handelst. So viele Frauen gibt es nicht, die das wirklich dauerhaft durchziehen, daher wird er bleiben. Er liebt Deine Demut.

Wenn Du wirklich so bescheiden bist, bis ans Lebensende, dann mache einfach weiter so. Ansonsten wirst Du Dich den gleichen Tatsachen stellen müssen, wie so viele hier. Leider.

Dieses Verhalten ist geschlechtslos, also sollten sich die Männer nicht so angegriffen fühlen.
 
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  • #28
Ich hatte Verständis, dass mein Freund den formellen Aspekt nicht mag, sich nicht vertraglich festlegen will. Darauf kann ich auch leichten Herzens verzichten. In so fern ist es nicht ganz richtig, zu sagen, dass ich heiraten will und er nicht.
Was mich aber zur Zeit beschäftigt, ist, dass er sich auch nicht auf informelle Weise zu mir bekennen will. So kommt es mir jedenfalls vor.

Aber, wie im ersten Beitrag schon geschrieben: Das wäre auch eine Möglichkeit! Ich hoffe, es ist so, wie im ersten Beitrag. Damit könnte ich, glaube ich, auch leben. Es erfordert aber viel Vertrauen.

Jetzt mal ehrlich, wieso redest du dir alles schön und verbiegst dich?
Du hast ganz normale Wünsche, auch wenn es um eine Ehe oder Verbindlichkeit geht. Es ist dein gutes Recht als Partnerin zu wissen wohin der gemeinsame Weg geht. Niemand will seine besten Jahre verplempern. Es ist dein gutes Recht Klarheit zu haben und eine Antwort einzufordern.
 
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  • #29
#13
Du bist auch zeitlich kurz nach der Renaissance stehen geblieben, oder?
Wenn man sich die Ehe als Institution heute genau ansieht, stellt man auffallend fest, dass dies ein Relik aus 'alten Tagen' ist, wo diese noch an Notwendig- und Zweckmäßigkeiten gebunden war.

Heute ist es bestenfalls noch eine Absicherung für den finanziell schwächeren Partner oder eine Taditionsentscheidung.

Ich bin seit 9 Jahren mit meiner Lebensgefährtin zusammen. Eine amtliche Urkunde die unsere Liebe bescheinigt, braucht von uns niemand. Blickst du ebenso mitleidig und abwertend auf die Singlegemeinschaft herab?

Sehr erwachsene, kompromissbereite und vorurteilsfreie Einstellung.
 
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