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Keine Kraft mehr seit psychischer Erkrankung meines Sohnes. Was tun?
Guten Abend, seit vielen Monaten bin ich stille Mitleserin und jetzt brauche ich dringend Hilfe. Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, 18 und 6 Jahre. Während unseres Sommerurlaubs im August 2017 in Marokko erkrankte mein älterer Sohn nach Cannabis Konsum an einer akuten Psychose. Er verschwand, musste von der Polizei gesucht werden und wurde nach einer Nacht un einem ganzen Tag völlig verwirrt und mit Wahnvorstellungen von der Polizei gefunden. Er kam dort auch in die Psychatrie, die einer Baracke ähnelte und wo er auf Beton schlief. Es gab dort noch nicht einmal Trinkwasser. Oft war kein Arzt vor Ort und niemand, der französisch sprach. Er bekam starke Medikamente, die soweit in Ordnung waren. Ich könnte das Land nicht verlassen, die Fluggesellschaft nahm uns nicht mit. Die deutsche Botschaft half auch nicht. Ich betreute meinen Sohn anschließend im Hotel und blieb länger als vier Wochen. Es war alles sehr sehr schrecklich. Hätte eine couragierte Hotelmitarbeiterin uns nicht 1000 km bis zur spanischen Grenze gefahren hätten wir das Land noch lange nicht verlassen können. Ich bin mit meinem kleinen Sohn und meinem Sohn mit akuter Psychose 3000 km mit dem Auto Schiff Bus und dem Zug nach Hause gereist. Anschließend war mein Sohn lange in der Psychatrie im Uni- Klinikum meiner Heimatstadt. Jetzt ist alles 11 Monate her, mein älterer Sohn hat sich stabilisiert,aber meinem jüngeren Sohn und mir geht immer schlechter. Mein jüngerer Sohn hat schreckliche Verlustängste und klammert sich panisch an mich, wenn ich ihn im Kindergarten abliefere. Auch ich habe oft Herzrasen und Panikattacken. Mein jüngerer Sohn hat jetzt auch therapeutische Hilfe, ich selber bräuchte das auch, sehe aber keinerlei Raum und Zeit, mir helfen zu lassen. Ich war zu Beginn 6 Wochen krank geschrieben, bin dann aber wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Ich bin verbeamtet und habe einen guten Beruf. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich große Angst, dass ich diese Krise nicht bewältige. ich habe auch Angst vor weiteren Katastrophen, mein Grundvertrauen ins Leben ist zerstört. Ich versuche für meine Kinder da zu sein, aber bin selber so zerbrechlich. Meinem älteren Sohn geht es zwar besser aber ob er jemals wieder leistungsfähig sein wird, kann mir niemand sagen. Mein jüngerer Sohn ist so oft traurig, das tut mir sehr weh. Noch den Ferien wird er eingeschult und Ich mache mir große Sorgen, ob das klappen wird.ich habe schon mit meinem Hausarzt gesprochen,aber er meinte nur das müsse ich wohl durch. Ich habe einige Freunde, aber sie sind selber selber so eingespannt.Meine Mutter versucht mir zu helfen wo sie kann, aber sie ist selber gesundheitlich angegriffen und wohnt 160 km entfernt. Mein jüngerer Sohn ist so auf mich fixiert, dass selbst Babysitter es schwer haben. Ich brauche Hilfe,aber weiß nicht wie und wo ich sie erhalten kann.
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