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  • #1

Keine Lust auf Weihnachten - aber Familie erwartet Anwesenheit

Ich hatte noch nie zur Weihnachtszeit eine Beziehung, so dass ich die Feiertage schon immer im Kreise meiner Familie (Eltern, Großvater, Schwester mit Ehemann und eigenen Kindern) in meinem Heimatdorf verbracht habe, wobei meine Anwesenheit auch immer wie selbstverständlich erwartet wurde. Seit vielen Jahren wohne ich jedoch aus beruflichen Gründen 800 km von meinen Eltern entfernt, so dass die Anreise immer mit einigem Aufwand verbunden ist. Ich kann also nicht mal schnell zum Kaffeetrinken vorbeischauen, sondern muss mir rechtzeitig im Voraus Flug- oder Bahntickets besorgen etc.

Mit den Jahren ist außerdem meine Freude am Weihnachtsfest immer weiter verflogen. Ich habe einfach keine Lust mehr, in die Rolle des Kindes zu schlüpfen, welches brav am Tisch sitzt und gute Miene zum bösen Spiel macht. Dann nervt mich auch der mit dem Fest verbundene Kommerz. Jedes Familienmitglied, besonders die Kinder meiner Schwester, erwarten ja schließlich ein Geschenk. Und auch wird mir immer wieder direkt vor Augen geführt, dass ich im Gegensatz zu meinen Eltern und meiner Schwester beim Thema Familiengründung bisher irgendwie versagt habe. Meine Eltern waren in meinem Alter schon 10 Jahre verheiratet und hatten drei Kinder; meine Schwester ist erst 31, schon 4 Jahre verheiratet und hat schon zwei Kinder.

Gerne würde ich meine Teilnahme am Weihnachtsfest auf den Versand einer Karte beschränken und die freien Tage nutzen, um in den Süden zu fliegen oder mir ein etwas Wellness zu gönnen. Sicher können viele Singles meinen Frust aus eigener Erfahrung nachvollziehen.

Ich bitte um Ideen, wie ich mich kurzfristig aus der Affäre ziehen könnte, ohne hierbei jemandem zu Nahe zu treten...

m 36
 
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  • #2
Ich bitte um Ideen, wie ich mich kurzfristig aus der Affäre ziehen könnte, ohne hierbei jemandem zu Nahe zu treten...

m 36

Du brauchst dich nicht aus der Affäre zu ziehen und schon garnicht kurzfristig, denn eines Vorweg - es wird SO ODER SO Vorwürfe hageln und ein unnötiges Drama draus gemacht werden.
Da ich selbst 3 Anläufe gebraucht habe (es ging um den 26.12.13) um das durchzuziehen, was du da vorhast, kann ich dir genau sagen, dass du es sowieso nur falsch machen kannst.

Ich hatte es auch erst mit einer Halbwarheit versucht, welche allerdings völlig legitim war - das ganze eskalierte total, weil ich diesmal, zur völligen Überraschung meiner dominante Tante, eben NICHT ja und Amen zu allem sagte, sondern klarstellte, dass ich ein erwachsener Mensch bin und meine eignen Entscheidungen treffen kann und muss.


Dasselbe solltest du dringendst auch machen.
Du willst lieber in den Süden fliegen - dann machst du das einfach.
Teile deiner Familie deine Entscheidung mit und bleib auch dabei.
Auf den Schlipps getreten werden Sie sich so oder so fühlen.
Augen zu und durch - du wirst dich danach super fühlen, wenn du DEIN Leben lebst, so wie DU es möchtest. :)

Du musst dir nur selbst bewusst machen, dass das ganze garnicht so ein Drama ist, wie man dir weiß machen möchte.
 
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  • #3
Hallo,
ich kann Dich gut verstehen. Ich verbringe zum ersten Mal Weihnachten allein - und ich freue mich darauf, obwohl ich außer Ruhe, Stille und Faulenzen nichts geplant habe außer eventuell ein oder zwei Einladungen bei Freunden wahrzunehmen.
Allerdings sind bei mir die Eltern (in mehr als 800 km Entfernung) pflegebedürftig - und ich bin sehr erleichtert, daß mein Vater es nicht von mir erwartet, daß ich zu Weihnachten komme.
Ich kann Dir keinen Rat geben sondern nur schreiben, was ich an Deiner Stelle machen würde: Entweder ich würde am Weihnachtsfest teilnehmen und die Auseinandersetzung darüber suchen, wie Du in Zukunft gerne behandelt werden willst (kann das klappen? da wäre ich selber sehr skeptisch), oder Du gönnst Dir deinen Urlaub mit der Gefahr, daß Familienangehörige beleidigt reagieren. Es könnte aber auch ein Nachdenken darüber einsetzen, wie mit Dir umgegangen wird. Natürlich ist das der Idealfall......
Quintessenz meiner Erfahrungen der letzten Jahre: Niemand kann einen so verletzen wie Partner und Familienangehörige, und Du kannst von niemand erwarten, daß er oder sie Deine Interessen von selbst achtet oder wahrnimmt. das mußt Du selbst tun, und vielleicht ist da ein Singleurlaub über Weihnachten genau das Richtige für Dich und für deine Familie - aber ich würde unbedingt mit offenen Karten spielen, alles andere hat keinen Wert.
Ich wünsche Dir schöne Weihnachtsferien!
m43
 
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  • #4
Dann buche doch ganz schnell eine Reise, die über die Weihnachtsfeiertage geht und erkläre deiner Familie, dass du dieses Mal anders feiern möchtest. Erzähle vielleicht, du würdest die Feiertage mit Freunden verbringen, sicher haben sie Verständnis dafür.
 
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  • #5
Liebe FS, falls es dich tröstet, ja, ich kann deinen Frust tatsächlich ziemlich gut nachvollziehen, dein Text spricht mir aus der Seele. Ich denke allerdings, so kurzfristig eine Woche vor Weihnachten aus dem Nichts plötzlich abzusagen, wird deine Familie ziemlich vor den Kopf stoßen. Ich bin gespannt, ob hier jemand eine Idee hat, wie man diese Absage noch hinbekommt - wohlgemerkt ohne jemandem zu nahe zu treten!

Geschickter wäre es gewesen, rechtzeitig im Voraus, spätestens im November, anzukündigen, dass du in diesem Jahr nicht kommen wirst. Ich weiß, dass du das nicht lesen willst, aber ich würde das Vorhaben auf nächstes Jahr verschieben und dann deine Entscheidung gut vorbereitet ankündigen.

Verkürze doch die Zeit auf ein Minimum, reise am 24. erst am Nachmittag an und fahre am 2. Weihnachtstag wieder, weil du arbeiten musst. So werde ich es machen.

w, 40
 
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  • #6
Da muss man sich emanzipieren! Ich habe das schon vor vielen Jahren gemacht, den Eltern verklickert, dass ich Weihnachten nicht mit ihnen verbringe. Früher bin ich immer über Weihnachten weggefahren. Das wurde akzeptiert.
Später bin ich nicht mehr weggefahren, weil ich mir dachte, alt und erwachsen genug zu sein, um selbst zu entscheiden, wie ICH Weihnachten verbringen möchte, ohne deshalb die Flucht ergreifen zu müssen. Das wurde nach einigem Murren ebenfalls akzeptiert.
Vor einigen Jahren haben sich die Familienverhältnisse dahingehend verändert, dass wir einige Jahre in Familie gefeiert haben und ich auch teilnahm.
Seit vorigem Jahr aber habe ich mich wieder aus der Familienfeier ausgeklinkt, da ich schlicht und einfach keine Lust mehr darauf habe. Leider geht die Diskussion jetzt wieder von vorne los (gestern gehabt!), weil ich ja einige Jahre dabei war. Sie können es schwer akzeptieren, aber ich werde hartnäckig bleiben.

Lieber FS, wir sind erwachsene Menschen, wir sind nicht mehr abhängig von unseren Eltern oder Familien! Frage dich einfach: Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn du dich durchsetzt und Weihnachten nicht mit der Familie verbringst? Da passiert gar nichts! Was sollen sie auch machen? Niemand kann dich dazu zwingen! Wenn du das einmal durchgekämpft hast, werden sie es akzeptieren, auch wenn sie es vielleicht nicht gut finden. Du musst ggf. damit leben können, mal nicht der "gute Junge" zu sein.
Wegfahren (z.B. in den Süden fliegen um mal abzuspannen vom anstrengenden Job) wird im allgemeinen noch am ehesten als Entschuldigung akzeptiert. Fang doch damit in diesem Jahr an, deine Familie daran zu gewöhnen, dass du Weihnachten nicht mehr dabei bist!

w48
 
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  • #7
Sag doch einfach, dass du geschafft bist von diesem Jahr und daher Sonne und Kraft tanken willst.
 
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  • #8
Man muss nicht unbedingt verreisen man kann auch schlichtweg rechtzeitig ankündigen, dass man in diesem Jahr Weihnachten zu Hause feiern möchte und "zu Hause" sei eben mittlerweile da, wo man auch das Jahr über wohnt. Kleiner Literaturtipp: "Driving Home", eine kleine Kurzgeschichtensammlung mit heiteren und nachdenklichen Geschichten um erwachsene "Kinder" die alljährlich in die Bredouille getrieben werden, zum Fest zu den Eltern fahren zu sollen. Ich kenn allerdings auch etliche Singles (auch im Beruf sehr erfolgreiche Ü40 Damen), die sich sehr darauf freuen, zu den Feiertagen zu den Eltern zu fahren und dort auch "alle Jahre wieder" alte Freunde treffen.

m/46
 
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  • #9
Man kann sich auch diplomatisch aus der Affäre ziehen und niemanden vor den Kopf stoßen, indem man am 23. in den Telefonhörer krächzt, man wäre ja so gern gekommen, habe aber einen grippalen Infekt und 38,5 Fieber. Bei 800 km Entfernung kann man dann sogar verreisen ohne dass es bemerkt wird (Telefonumleitung aufs Handy).

Wer sich derart konfrontativ und rücksichslos verhält wie viele das hier raten, der muß sich später nicht über Einsamkeit beschweren.
 
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  • #10
Lieber FS,
ich verstehe Dich, aber ich würde nicht in die Konfrontation gehen. Einfach sagen, dass Du am 27. und u.U. auch am 24. wenn das bei Euch nicht generell arbeitsfreier Tag ist arbeiten musst - Präsenzpflicht eines Ansprechpartners und in diesem Jahr bist eben Du dran, weil Single. Für die kurze Zeit ist Dir die Anreise zu stressig, bist erschöpft und willst die beiden Feiertage zum ausspannen Nutzen und nicht in der Bahn verbringen.

So kann man sich das ein oder andere Mal aus der Affäre ziehen. Das habe ich auch schon einige Male gemacht. Das Berufsleben ist heute fordernd. Da hat man Erholungsanspruch und darüber habe ich nie diskutiert. In diesem Jahr fahre ich hin, weil ich ein paar Freunde aus Schulzeiten treffen will.
 
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  • #11
Ich kann dich sehr gut verstehen, ehrlich gesagt glaube ich, dass nicht nur Singles mit Weihnachten ein Problem haben. Viele Menschen können diese ganzen Familienzusammenkünfte und Ähnliche nicht leiden.

Ich denke, dass es tatsächlich eine gute Idee ist zu verreisen, das ist auch dein gutes Recht.
 
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  • #12
Lieber M,

ja mein Verständnis hast du. Ich bin auch die einzige unter den Geschwistern
die keine Familie gegründet hat. Aber dieses Jahr freuen sich meine beiden Alten
wirklich mich zu sehen. Weisst du warum ?

Grosser Bruder hatte das ganze Jahr Krach mit seiner Frau und inzwischen leben die beiden
getrennt. Die Kinder sind bei ihren Eltern. Auch darum gab es Streit.

Mittlerer Bruder hat immer den Moralapostel gegeben. Jetzt hat ausgerechnet
er seine Frau betrogen und lebt mit seiner neuen Freundin in Tschechien.

Die Schwester hat immer gepredigt ich würde meine Karriere über das Privatleben stellen
und genau das tut sie endlich auch.

Ich denke das wird das erste Weihnachten wo alle Besserwisser die Klappe halten und sich an die eigene Nase zuerst fassen.
 
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Mooseba

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  • #13
Rede Klartext. Du bist 36 und musst dich nicht rechtfertigen. Würden meine Eltern so etwas von mir verlangen, dann wäre der Teufel im Pfarrhaus los. Ich bin erwachsen und meine Eltern müssen auch mal was ohne Knurren akzeptieren, auch wenn es ihnen nicht passt. Aber scheinbar gilt das nur für die Kinder.

Da es meine Großeltern noch gibt, fahre ich heim. Ansonsten würde ich wohl auch passen.
 
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  • #14
Wer sich derart konfrontativ und rücksichslos verhält wie viele das hier raten, der muß sich später nicht über Einsamkeit beschweren.

Du willst als erwachsener Mensch jetzt allen Ernstes sagen, dass die eigene Famille anzulügen besser ist als einfach die Wahrheit zu sagen, welche im übrigen nun wirklich alles andere als ein Weltuntergang ist?!

Unreifer geht es doch nun wirklich nicht - kontraproduktiv ist es für alle Beteiligten noch dazu.
Und bevor ich mich mit Leuten umgebe, die ich ständig belügen muss, was mich und meine Wünsche anbelangt, bin ich lieber einsam.
Halt nein warte, hab ich ja ganz vergessen - es gibt ja auch noch andere Leute, mit denem man einen ehrlichen und somit stressfreien Umgang pflegen kann ^^

Desweiteren hat hier niemand gesagt, dass er sagen soll, dass sie ihn alle nerven, sondern lediglich, dass ihm einfach nicht danach ist - ganz einfach, unkompliziert und eine Konfrontation sieht wahrlich anders aus.

Du siehst also lieber FS - einfach die Katze aus dem Sack lassen und einen Stressfaktor weniger im Leben haben.
Wie hier ein Gast schon schrieb - wenn dir nächstes Jahr dann doch danach ist Weihnachten mit der Familie zu feiern, so wird dir niemand böse sein, ganz im Gegenteil.
Vorrausgesetzt natürlich es handelt sich wirklich um FAMILIE - die lässt einen nämlich so sein, wie man ist.
 
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  • #15
Ich habe viele Jahre lang genau das gemacht:
Ich bin in dieser Zeit 3 oder 4 Wochen lang in die Sonne geflogen, in ein tropisches Land, in dem Weihnachten nicht gefeiert wird. Wunderbar! Indien, Indonesien, Malaysia, Thailand, Vietnam ... es gibt noch viele andere Möglichkeiten.
Es hat meiner Familie nicht besonders gepasst, aber nach dem 1. Mal war das Thema durch. Ich war dann eben immer verreist. Mal mit jemandem zusammen, mal allein. Es war immer sehr schön. Ich habe es nie bereut.
Der Tipp, zu sagen, dass du dringend Sonne und Wärme tanken willst, den finde ich richtig gut. Du tust niemandem weh. Du brauchst Erholung, du brauchst Tapetenwechsel, du musst unbedingt mal was ganz anderes sehen und erleben.

Ich wünsche dir eine wunderschöne Reise mit Licht und Wärme und vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Erlebnissen. Ab in die Sonne, ab in eine ganz andere Kultur! Es wird dir gut tun.
 
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  • #16
Ich sehe das ganz anders. Was sind schon 2, 3 Tage im Vergleich zum ganzen Jahr? 800 km sind jetzt auch nicht am A..... der Welt, also, Flug- oder Bahnticket besorgen und los geht`s. Vielleicht kannst Du Dich ja in Deinem Heimatort zusätzlich noch mit jemandem treffen, den Du gerne wieder mal sehen möchtest?
Am Tisch sitzen und so tun, als ob alles in Ordnung wäre...ist Deine Familie wirklich soooo schlimm? Ich nehme an, Deine Eltern und Deine Schwester mit Anhang freuen sich sicher sehr, wenn du kommst?!
Das Geklöne über den Kommerz kann ich einfach nicht mehr hören. Sag doch einfach, dass Du in Zukunft von den Erwachsenen lieber keine Geschenke mehr möchtest und auch nichts mehr verschenken wirst. Zusätzlich gäbe es auch noch die Möglichkeit, für die Kinder SELBST etwas herzustellen, so würdest Du den weihnachtlichen Kommerz auch umgehen.
Du hast Dein eigenes Leben, Deine Schwester ihres. Kannst Du Dich nicht einfach darüber freuen, dass sie glücklich ist und zwei gesunde Kinder hat. Oder kann es sein, dass Du ganz einfach eifersüchtig auf sie bist?
Bringe Deine Wünsche oder Vorstellungen an dieses Jahr an, Du schreibst ja selber, Du seist kein Kind mehr.
A propos: Ich würde gerne mit Dir tauschen!!!!

w, 44
 
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  • #17
Warum „stehst du nicht mal deinen Mann “und bist einfach ehrlich!? Selbst wenn du in einer Beziehung wärst, würde sicherlich auch dann „Gruppenzwang“von Seiten deiner Familie bestehen. Dann müsstest du nämlich samt Freundin erscheinen :) Aber jetzt mal im Ernst: Setze dich doch endlich mal durch und sage ab. Deine Familie hat das auch mal zu akzeptieren-unabhängig davon ob du Single bist oder nicht. Du bist erwachsen! Je weniger stramm die familiären Zügel sind, umso lieber und freiwilliger verbringt man Zeit mit Dieser! Und so kannst du auch gegenüber deinen Eltern argumentieren. Alternativ kannst du deinen Besuch ja mal Anfang des neuen Jahres bei ihnen ankündigen...

w,34
 
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  • #18
Lieber FS,
ich verstehe Dich, aber ich würde nicht in die Konfrontation gehen. Einfach sagen, dass Du am 27. und u.U. auch am 24. wenn das bei Euch nicht generell arbeitsfreier Tag ist arbeiten musst.

Das ist kindisches Ausweichen und Lügen und eines Erwachsenen nicht würdig. Ein erwachsener Mensch von 36 Jahren sollte so selbstbewusst sein, seiner Familie mitzuteilen, dass er in Zukunft die Weihnachtszeit in der Sonne verbringen wird. Natürlich werden einige Familienmitglieder mosern, aber das geht vorüber. Irgendwann haben sie sich daran gewöhnt, dass mit dem FS an Weihnachten nicht zu rechnen ist. Aber die Familie anzulügen ist nicht nur unfair, sondern auch unreif und zeugt von wenig Rückgrat und Charakter.
 
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  • #19
Hallo FS!

Ich fühle mich ähnlich und mir geht es seit Jahren so. Ich kann machen was ich will, es ist eh falsch und deshalb mach ich jetzt auch was ich will. Es ist dein Leben und ich gebe dir den dringenden Rat auf dich zu schauen und deine Zeit mit Leuten zu verbringen die dir gut tun. Blöde Sprüche und anstänkern braucht man nicht.
Ich fahre diese Jahr das erste Mal weg und treffe mich dort mit einer Freundin. Und wenn ich länger Urlaub hätte, würde ich weg fliegen. Blöd reden tun die immer, egal was du machst. Also mach es.
Krank machen kannst du schlecht, das müsste kurzfristig sein und dann hast du das nächste Jahr wieder das Problem, aber wenigstens mal abgewendet, aber bei den KM und Flug und so, ist es halt blöd. Sag dir geht es nicht gut, du machst eine kleine Auszeit und aus.
Viel Glück!
Das Leben ist zu kurz um es zu leben wie es andere von dir wollen und von denen hast du nichts, aber gar nichts.
 
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  • #20
Hab was ähnliches erlebt:
ich wollte an Heiligabend nicht mit in die Kirche.
Das hört sich vielleicht lächerlich an, aber das bedeutet meinen Eltern sehr viel.
Ich brauche das hier ja nicht ausführlich zu erklären, glaubt mir einfach, dass ich aus einem hardcore-Protestanten-Elternhaus komme.
Genau das hat mir das ganze Thema dermaßnem verleidet, dass ich da nie wieder hinwill.
Nicht mal an Weihnachten.

Hab das etwa 10 Jahre meinen Eltern zuliebe trotzdem gemacht.

Dann einfach offen gesagt, dass ich nicht kommen würde, ohne Ausrede aber auch ohne echte Erklärung.
Nur die Tatsache.
Und dazu, dass ich nach dem Gottestdienst zu ihnen kommen würde.
Sie haben geschluckt aber nichts gesagt.
Und der Abend war auch nicht versaut, wie ich befürchtet hatte, denn sie wollten selbst lieber so tun, als sei alles in Ordnung.
Seitdem wurde ich nie wieder aufgefordert und war nie wieder in der Kirche.

Und passiert ist trotzdem nichts.
 
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  • #21
Das ist kindisches Ausweichen und Lügen und eines Erwachsenen nicht würdig. Ein erwachsener Mensch von 36 Jahren sollte so selbstbewusst sein, seiner Familie mitzuteilen, dass er in Zukunft die Weihnachtszeit in der Sonne verbringen wird. Natürlich werden einige Familienmitglieder mosern, aber das geht vorüber. Irgendwann haben sie sich daran gewöhnt, dass mit dem FS an Weihnachten nicht zu rechnen ist. Aber die Familie anzulügen ist nicht nur unfair, sondern auch unreif und zeugt von wenig Rückgrat und Charakter.

Einige hier haben von Diplomatie offenbar noch nie etwas gehört, das ist kein Anlügen, sondern das ist absolut üblich. Man sagt bei einer Einladung seines Chefs ja auch nicht, dass man keinen Bock hat ihn zu besuchen o.ä. Es gibt halt gewisse gesellschaftliche Zwänge, die viele hier offenbar gar nicht kennen.

Die Wahrheit hätte nichts mit Ehrlichkeit, sondern mit selbstschädigender Dummheit zu tun. So eine "Ehrlichkeit" kann sich nur jemand leisten, der verwöhnt und verzogen machen konnte was er wollte ohne jegliche Sanktionen oder der derartig stur ist, dass er über Leichen geht.

Ich kenne viele Familien, wo man dann nicht einfach im Januar mal vorbeischauen kann wann es einem paßt, wie einige weltfremden Egozentriker das hier vorschlagen, sondern wenn man Weihnachten nicht kommt, dann braucht man auch sonst nicht mehr aufzutauchen und es gibt einen Riesenkrach. Das ist völlig normal und ich kenne das gar nicht anders seit Generationen. Familie ist ja kein Hotel wo man auftauchen kann wann einem gerade danach ist und ansonsten geht man seinem Egotrip nach.

Ich erwarte von meinen eigenen Kindern die weiter wegwohnen auch, dass sie mich an Feiertagen besuchen und nicht dann, wenn sie gerade mal eine Lücke im Terminkalender haben oder Hilfe brauchen. Wenn nicht, dann erwarte ich aus Höflichkeit wenigstens eine einigermaßen glaubhafte Ausrede. Die Mühe sich da etwas einfallen zu lassen, sollte ich ihnen schon wert sein, die Wahrheit würde ich als Unverschämtheit empfinden!

Nicht jeder ist ein derartiger Wahrheitsfanatiker wie viele hier, die schon einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn jemand mit seinem Alter schummelt, das ist ebenfalls völlig normal und das machen die meisten.

Das hat mit Streß überhaupt nichts zu tun. Wieso sollte irgend eine Ausrede Streß bereiten? Das ist Blödsinn, das ist Streßvermeidung und gehörte früher zur guten Erziehung. Allen die "Wahrheit" vor den Kopf zu knallen ist eine Erfindung der modernen Egotripgesellschaft.
Früher nannte man dieses Schwindeln charmant "corriger la fortune".

Also lieber FS, sei nicht so blöd deine Familie vor den Kopf zu stoßen! Schwindel ihnen etwas vor oder fahre hin und höre nicht auf die Ratschläge, dass die Familie sich schon daran gewöhnen würde, ich kenne Familien wo einige Mitglieder Jahrzehnte nicht mehr miteinander gesprochen haben und das muß man ja nicht unnötig provozieren.
 
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  • #22
Ich erwarte von meinen eigenen Kindern die weiter wegwohnen auch, dass sie mich an Feiertagen besuchen und nicht dann, wenn sie gerade mal eine Lücke im Terminkalender haben oder Hilfe brauchen.

Klar, man kann die Familie auch als Zwangsgemeinschaft sehen. Besser finde ich es, wenn ich freiwillig kommen kann und solche Feiertage wie Weihnachten keine Qual für mich sind. Das ist doch das Problem. Ich habe meinen Vater immer lieber besucht als meine Mutter, weil der auf Freiwilligkeit gebaut hat. Dann fährt man da an Feiertagen auch gern hin und hat gar nicht das Bedürfnis einen Flug ins Ausland zu buchen.

Ich hätte mich geschämt, meine Mutter oder meinen Vater anzulügen. Wenn das rauskommt, dann ist die Familie nämlich ruiniert. Solche Lügen führen zu jahrzentelangem Schweigen. Außerdem sollten Familienmitglieder mal fragen, wieso jemand plötzlich nicht mehr kommen mag. Vielleicht, weil er selbst an Feiertagen ständig kritisiert wird. Das braucht niemand.
 
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  • #23
Klar, man kann die Familie auch als Zwangsgemeinschaft sehen. Besser finde ich es, wenn ich freiwillig kommen kann und solche Feiertage wie Weihnachten keine Qual für mich sind. Das ist doch das Problem. Ich habe meinen Vater immer lieber besucht als meine Mutter, weil der auf Freiwilligkeit gebaut hat.
Ich hätte mich geschämt, meine Mutter oder meinen Vater anzulügen. Wenn das rauskommt, dann ist die Familie nämlich ruiniert. Solche Lügen führen zu jahrzentelangem Schweigen. Außerdem sollten Familienmitglieder mal fragen, wieso jemand plötzlich nicht mehr kommen mag. Vielleicht, weil er selbst an Feiertagen ständig kritisiert wird. Das braucht niemand.

FREIWILLIG? EINE QUAL? - Schwere, schmerzhafte Krankheiten sind eine Qual, nicht Feiern auf denen man kritisiert wird und sich nicht besonders wohl fühlt, das sollten sich verwöhnte Kinder mal hinter die Ohren schreiben.
Auf eine Beerdigung geht i.d.R. auch niemand freiwillig und um sich dort wohl zu fühlen, sondern weil man das als Familienangehöriger, der auch von seiner Familie profitiert hat, einfach macht und zwar aus Anstand. Aber das ist ja offenbar ein Fremdwort für viele.
 
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  • #24
Ich tue nur das was mir gut tut. Wenn ich keine Lust auf Weihnachten mit der Familie habe, gehe ich auch nicht hin und es mir völlig egal wer sich dabei aufregt. Das habe ich 10 J. praktiziert als ich zwei Straßen weiter gewohnt habe und jetzt mit 200 km Entfernung ist es nicht anders. Ich sage einfach, ich möchte nicht kommen und Punkt. Und dabei bleibe ich auch egal was da kommt. Und wenn dir die Meinung anderer Leute so viel bedeutet und du dein Leben nach deren Wünschen ausrichtest statt nach deinen, könntest du einfach sagen, du fährst weg, ob das stimmt oder nicht.
w40
 
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  • #25
FREIWILLIG? EINE QUAL? - Schwere, schmerzhafte Krankheiten sind eine Qual, nicht Feiern auf denen man kritisiert wird und sich nicht besonders wohl fühlt, das sollten sich verwöhnte Kinder mal hinter die Ohren schreiben.
Auf eine Beerdigung geht i.d.R. auch niemand freiwillig und um sich dort wohl zu fühlen, sondern weil man das als Familienangehöriger, der auch von seiner Familie profitiert hat, einfach macht und zwar aus Anstand. Aber das ist ja offenbar ein Fremdwort für viele.

Danke für diesen Beitrag! Ich dachte schon, ich sei die Einzige, denen es auch etwas bedeutet, der Familie eine Freude zu machen und einmal im Jahr nicht nur an MICH zu denken. Der FS fühlt sich selbst als Versager, aber anstatt sich wie ein Erwachsener zu benehmen und sich der Situation zu stellen, verweigert er sich lieber unter einem Vorwand. Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, dass sein Verhalten hier im Forum so viel Anklang findet und ihm so viel Verständnis entgegen gebracht wird. Die Sache mit dem Kommerz ist einfach eine billige Ausrede, es wird niemand dazu gezwungen, da mit zu machen! Ich sehe einen kleinen, feigen Jungen, der den Mumm nicht hat, seine Wünsche in angemessenem Rahmen zu formulieren und dementsprechend fühlt er sich denn auch am Tisch. Anstand, Respekt, Liebe....für viele offenbar Fremdwörter geworden...Schade!
 
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  • #26
Da sind sie wieder... Die Moralapostel und Anstandsfanatiker, denen jegliche Begründung recht ist, ihre Ansichten auf Gedeih und Verderb zu verteidigen....

Aber leider ist nicht in allen Familien so viel Friede wie bei euch und "aussuchen" kann man sich am Ende auch nicht wirklich etwas... Ebenso wie die Heimfahrt, werden Geschenke in der Regel erwartet. Nichts zu haben ist der Garant für lange Gesichter und nachträgliche Vorwürfe inkl. Infragestellung der entgegengebrachten Liebe (Stichwort: Geschenke als Maßstab...)
Wenn es wirklich das "Fest der Liebe" wäre, würden im Optimalfal doch alle gerne nach Hause fahren. Faktisch kommt es leider nur zu oft vor, dass entweder unterschwellig Vorwürfe oder Einmischungen gemacht werden (zB in Form von: du hast noch keine Familie, etc), was zwangsläufig zu Streit führen muss.
Ganz getreu dem Motto: Weihnachten als perfekter Anlass für die Fehde und um alles los zu werden, was man unter dem Jahr nicht anbringen konnte...

Jeder wünscht sich doch eigtl insgeheim ein ruhiges Fest, aber aus "Anstand" wird inzwischen auf Kritik an den meist stressbesessenen und perfektionistischen Eltern/Verwandten verzichtet. Von Selbstreflexion keine Spur, fühlen sich diese natürlich nur noch in ihrem Tun bestätigt... Soweit so schlecht.

Ich kann jeden verstehen, der sich, wie ich, aus welchem Grund auch immer, GEGEN die betrüblichen Aussichten von Streit, Stress und der Hatz nach Geschenken und statt dessen FÜR seine Ruhe entscheidet.
Wenn es 364 Tage nicht so prickelnd läuft, muss man an einem Tag im Jahr nicht so tun als ob und alles genau von diesem Datum abhängig machen.

Ich bin daher absolut auf der Seite aller "Nicht"-Anwesenden als Ausdruck des Protests. Ein Protest, der sich u.a. gegen den mangelnden Respekt gegenüber anders denkenden (=Weihnachtsmuffel), fröhlich sein auf Knopfdruck und/oder gegen Geschenkewahn richtet!

Nur weil manchen Leuten hier schreinbar die Empathie abhanden gekommen ist oder sie sie nicht aufbringen wollen, wird alles, was sich abseits ihrer Norm und Vorstellungskraft befindet, als asozial abgekanzelt - erbärmlich...!

Ich plädiere dafür, sich auf das rückzubesinnen, was diesen Tag so einzigartig machen kann: nämlich ihn als Gelegenheit zu verstehen und wahrzunehmen, um vertraute und liebe Menschen in heimeliger Atmosphäre wieder zu treffen und gehaltvolle Zeit mit ihnen zu verbringen!

Ich schließe mich außerdem entschieden den Verweigerern des jährlichen Geschenkemassakers an, von dem außer dem Einzelhandel wohl die wenigsten wirklich profitieren...
 
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  • #27
Und last but not least plädiere ich für mehr Toleranz und Respekt gegenüber Menschen, deren Vorstellungen vermeintlich abseits der "Norm" und des sogenannten "Anstands" liegen...
Weihnachten ist, wie Religion allgemein, eines jeden Menschen Privatsache und niemand feiert es besser oder schlechter (bzw richtig oder falsch).
Es gibt zudem für alles einen Grund und solange es keinem anderen schadet, sollte man sich mit Urteilen und Verurteilungen tunlichst zurückhalten... ! Vielleicht sollten sich besonders diejenigen dies auf die Fahne schreiben, die hier im Schutz der Anonymität so gern den ersten Stein werfen...

Ihr seid erst wieder vor Ostern dran, wenn der, dessen Geburtstag heute gefeiert wird, von einer "anständigen" und "toleranten" Mehrheit wie euch, ans Kreuz genagelt wird. :)

Im diesem Sinne an alle einsamen und im trauten Kreis der Familie befindlichen:
Frohe Weihnachten
 
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  • #28
Ich bin Heiligabend als Single bei meiner Familie zu Besuch gewesen. Habe mich ein paar Tage vorher auch sogar darauf gefreut, auf das gute Essen und mal wieder mit allen zusammen zu sitzen. Sonst versuche ich Familienfeste auch weitestgehend zu meiden. Da gab es früher viel Trara, wenn bei mir mal wieder "was dazwischen-kam". Das ganze Rumgeeier spar ich mir inzwischen, indem ich einfach ehrlich bin und zu meiner Unhöflichkeit stehe. Ich sag dann einfach, daß ich gerne zu Besuch komme, mich dann aber auch schnell langweilen werde und dann auch wieder schnell weiter will und werde, ganz einfach und absolut ehrlich. Muss halt jeder für sich selbst wissen, ob ihn interessiert "was die Leute denken". Wenn einer Hilfe braucht, kein Problem, soweit machbar bin ich immer zur Stelle, aber Familienfeste sind so gar nicht mein Fall. Davon ab freue ich mich immer über Besuch. Wenn mich jemand vermißt, kann er also jederzeit vorbeikommen.
300 km sind es dieses Jahr dann bei mir gewesen. Bei 800 würde ich ebenso, selbst bei Weihnachten, überlegen, ob ich in die Heimat fahre, oder die paar freien Tage lieber nutze, um etwas Kraft für das Neue Jahr zu tanken.
Der Abend war dann recht gemütlich aber halt auch nichts Besonderes. Immerhin, wenn man sich wirklich nur noch sehr selten sieht und hört, dann hat man zumindest mal für 5 Minuten etwas zum Reden, was nicht nur die Nachrichten und das Wetter betrifft.
Hätte mich dann am liebsten noch die Nacht wieder verdrückt, aber in Hinter-Popel-Tupfingen fährt ja kein Zug an Heiligabend. So bin ich dann am nächsten Tag gleich in aller Früh zurückgefahren. Hin- und Zurück, für einen Festschmaus, könnte man sagen. :D
 
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