Aber die Begründung, die Du unterstellst, ist hochspekulativ und alles Andere als gutwillig oder wohlmeinend.
Das mag sein, dass sie nicht gutwillig sind, aber es sind keine Spekulationen, sondern Erfahrungen.
Es gibt diesen Fall: Die Frauen haben die Hosen an und der Mann ist eine Marionette. Er bemüht sich, die Frau nicht zu erzürnen und versucht, Stress zu vermeiden, indem er sich anpasst, wo er nur kann, was so anstrengend ist, dass er gern länger arbeitet und entsprechende Bemerkungen macht, wenn man mal in der Gruppe von der Arbeit abends weggeht. In manchen Fällen wird der Mann vor anderen runtergemacht. (Das ist ein Dr.-Ing., der sich da von seiner Frau so blamieren lässt) Allen ist eigen, dass sie irgendwie seltsam schizo wirken: Einerseits kompetent im Beruf, andererseits völlig Kleinkind in der Beziehung, das Angst hat, die Mami wird sauer.
Und jenen Fall: Mann interessiert sich überhaupt nicht mehr für die Beziehung und macht, was er will. Irgendwann hat er erkannt, dass die Ehe nicht läuft, weiß sich aber nichts Besseres, als das ganze absterben zu lassen.
Wer sich wirklich für eine Beziehung interessiert und sie mit Leben erfüllen will, der muss Energie investieren. Vielleicht haben manche dieser Männer das auch gemacht am Anfang und sind überbrüllt worden, also war Nachgeben die einzige Option. Und da sie mit ihrem Gefühlsleben nicht in Kontakt sind (sonst wüssten sie, dass es keinen Sinn hat, auf diese Art eine Beziehung führen zu wollen), haben sie schnell aufgegeben, damit sie nicht verlassen werden. Der Kitt in solchen Beziehungen ist einfach die Rollenverteilung und die damit verbundenen Abhängigkeiten: Die Frau erträgt den Beziehungsstoffel, dem alles gesagt werden muss (und träumt vielleicht von einem "richtigen Mann", der von selber weiß, was sie als Frau will), aber genau das gibt ihre die Garantie, dass er unter Kontrolle ist und nicht verschwindet. Der Mann passt sich an, bis er keine Luft mehr kriegt, aber dafür ist für sein emotionales Wohl gesorgt, wenn er alles richtig macht, und er muss nicht in die Kaste der Geschiedenen, was für den Karrieremann ein Riesenversagen bedeutet.
Mag sein, dass es auch Ausnahmebeziehungen gibt. Das ist aber das, was ich bei Männern sehe, die ihre Karriere am wichtigsten finden und nicht Single sind.