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Apollo

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  • #1

Kind oder Haustier ...

Viele junge Paare haben zuerst ein Haustier und später entscheiden sie sich, ein gemeinsames Kind in die Welt zu setzen. Wenn überhaupt. Dies oftmals dann damit begründet, um zu testen, ob der andere zur Übernahme von Verantwortung bereit und fähig sei. Was haltet ihr von der obigen Reihenfolge und der Begründung selbst?
 
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  • #2
[MOD] ein Kind und ein Tier lassen sich nicht vergleichen. Wer schon Eltern ist, kann das natürlich wissen.
 
  • #3
Diese Begründung ließe in meinen Augen tief blicken und wer sich aus diesem Grund ein Haustier anschafft, sollte das Kinderkriegen besser bleiben lassen.
 
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Apollo

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  • #4
#1 Mir ging es nicht um einen Vergleich zwischen Mensch und Tier, sondern um eine oftmals instinktive Entscheidung, die man auch beobachten kann. Sozusagen zuerst mal eine kleine Probe machen, ehe man den großen Versuch wagt. Über solch eine Empfehlung von einem Berater an eine junge Frau habe ich schon mal gelesen und habe sowas auch erlebt. Das Tier fungiert symbolisch als das gemeinsame Kind. Wie gesagt, vielen Leuten ist diese Handlung nicht mal bewußt.

#2 Trotzdem passiert sowas, ob mit tiefem Blick oder eben ohne ihn.
 
  • #5
Die Haltung eines Haustieres lässt sich absolut nicht mit einem Kind vergleichen -- weder von der grundsätzlichen Veränderung, die ein Kind in eine Beziehung bringt, noch im Ansatz bezüglich nötiger Verantwortung oder Mühe.

Wer immer Haustiere und Kinder in so einem Zusammenhang bringt, hat wohl von beiden Dingen wenig Ahnung.
 
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Apollo

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  • #6
#5 Ja, Frederika, aber viele Menschen denken darüber anders und weniger als du und ich. Und wenn schon "Fachautoritäten" solche Empfehlungen verpassen, denken die Leute, das daran was ist und überlegen nicht. Bei obigem Beispiel dürfte der gute Mann nur in reinem Symbolwert gedacht und seine Empfehlung gegeben haben.
 
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  • #7
Natürlich stehen Haustier und Kind nicht auf der gleichen Ebene.

Wenn ich mich jedoch ein bisschen umsehe, dann tauchen schon auch junge Eltern auf, die mit ihrer neuen Verantwortung komplett überfordert sind. In solchen Momenten kann ich mir schon vorstellen, dass ein Haustier zumindest in die Richtung erfahren lässt (Prioritäten verschieben sich, Stunden und Tage werden kürzer, Freiraum wird enger ...).
Mit Haustier meine ich nicht einen Fisch oder einen Hamster, den man für längere Zeit auch in die Ecke stellen kann, sondern zum Beispiel einen Hund, der auch täglich seine zwei Stunden Freilauf brauchen.

Es gibt Menschen, die zuerst haben wollen und sich danach überlegen, wie sie mit der neuen Situation umgehen. Es gibt Partner, die ihre Beziehung mit einem Kind retten wollen. In beiden Fällen lastet aus meiner Sicht auf dem jungen Menschenleben ein zu grosses Risiko.

Urs
 
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  • #8
Das Zusammenleben mit einem Haustier oder mit Kind kann man nicht vergleichen.
Anhand eines Hundes oder Pferdes könnte man vielleicht testen wie es sich anfühlt Verantwortung zu übernehmen und Freiräume aufzugeben.Vom Halten eines Meerschweines oder Kaninchens kann man nicht ableiten, ob die Partner die Erziehung eines Kindes bewältigen könnten.
Bei der Auswahl eines Hundes kann man dessen rassebedingte Charaktereigenschaften in Betracht ziehen und sich ein ruhiges, evtl. schon älteres Tier auswählen. Beim Kind ist dies nicht der Fall. ;-) Außerdem kommt es ja noch auf die Wohnumgebung an, ob man den Hund z.B. in der Wohnung oder im Zwinger hält.
Mir tut der "Testhund" leid, der nach Geburt des Kindes - aus was für Gründen (Unverträglichkeit, Sauberkeit, Allergien) auch immer - evtl.in's Tierheim abgeschoben wird, weil das Paar keine Zeit mehr für das Haustier hat.
Maxi
 
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  • #9
Ich glaube, die wenigsten kaufen sich ein Tier, um damit den anderen zu testen und auf seine Elterntauglichkeit zu überprüfen. In der Tat gibt es aber übergreifende Aspekte zum Thema Kind. Wie bereits angeführt muß man bei einem Haustier Verantwortung übernehmen. Es muß artgerecht gehalten werden, braucht regelmäßig Pflege, Nahrung und Streicheleinheiten. Man muß anteilig auch auf seine Bedürfnisse eingehen (z.B. Gassigehen, Reisen) und teilweise auch auf manche Dinge verzichten. Diese Aspekte sind bei einem Kind nicht anders.
Ich finde es auch gar nicht verwerflich, wenn ein solches Austesten passieren sollte, solange es verantwortungsbewußt durchgezogen wird. Besser, man findet ein mögliches Unvermögen am Kaninchen heraus als am Säugling.
Mein vierjähriger Junge ist sehr temperamentvoll und willensstark. Inzwischen geht es prima, aber in den vergangenen zwei Jahren gab es durchaus Momente, wo ich mich beim Grenzensetzen an eine Hundeschule erinnert fühlte. Also gibt es durchaus Parallelen...
Bevor ihr jetzt empört aufschreit, seht das doch bitte auch mal mit Humor. :eek:)
Constanze
 
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  • #10
Aus eigener Erfahrung würde ich eher sagen:

HAUSTIER STATT PARTNER !!!

Mit meinem Hund tobe ich jetzt schon über 12 Jahre glücklich über den Planeten. In dieser Zeit sind x Parterninnen "durchgereist"...
 
  • #11
@#9: Sehr schön, wenn Du damit glücklich bist. Ich würde es bevorzugen, einen stabilen Partner zu haben als ein stabiles Haustier, aber jeder wie er will.

Hunde sind vor allem deshalb treu, weil sie gar keine Entscheidung haben, weil sie aufgrund biologischer Programmierung dem Rudel bedingungslos ergeben sind. Er bleibt bei seinerm Rudel, nicht bei Dir persönlich. Wenn Dich das befriedigt, OK, aber für mich wird hier ein Hund vermenschlicht und ihm innere Werte zugeschrieben, die so gar nicht gerechtfertigt sind.
 
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  • #12
Der Hund bleibt bei Nr. 9, weil dieser der Rudelführer ist -- also doch persönlich.
@9 Möge Dein treuer Begleiter recht alt werden!
 
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  • #13
# 11 Danke! Wir gehen gleich auf die morgendliche Runde.

Natürlich ist mir klar, dass Hund kein Mensch ist, er mich nicht "liebt", nicht wirklich "treu" ist. Aber das tun/sind viele Menschen auch nicht! ;-)

Trotzdem sind zwischen Mensch und Hund tolle Arrangements möglich:

Selbstverständlich darf mein Hund Hund sein! Um das zu ermöglichen, arbeite ich auch nur Teilzeit, verzichte liebend gerne auf Parties, Flugreisen etc.. und halte ihm Sylvester die Pfote...

Und ich habe dafür:

Einen Partner, der ständig Lust auf Bewegung an der frischen Luft hat,
einen Partner, der meine Zeit, meine Anwesenheit schätzt,
einen Partner, der nicht auf meinen gesellschaftlichen Status, meine Kohle aus ist,
einen Partner, dessen Bedürfnisse ich befriedigen kann (Menschen haben zuweilen Vorstellungen....)
einen Partner, der Kontinuität bietet,
einen Partner, dessen Unterhalt bezahlbar ist, ohne, dass ich mir nen Infarkt arbeite,
einen Partner, der nur kostet, solange er da ist (keine 20 Jahre Unterhalt nach Rudelauflösung),
einen Partner, der mich nicht bezickt,
einen Partner, der keinen Sex (als Leistungssport) von mir will,

und, und, und....


Die eine oder andere Liason mit einem Menschen (Frau) blieb nicht aus. Aber letztendlich hat der Hund über die Jahre mehr zu meinem Wohlbefinden beigetragen als alle Xanthippen zusammen ;-))


# 10 "stabiler Partner", "würde bevorzugen".... - Eben: "Würde".... . Würde ich evtl. sogar auch. Meine Erfahrungen waren bisher allerdings andere. <gekürzt>
 
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  • #14
an 12 von 11.
Handelt es sich um eine spezielle Rasse oder wie kann ich mir Deinen Hund vorstellen? Ich tippe mal auf einen Labrador oder Retriever. Die Argumente für einen Hund als Partner(in) sind verständlich. Ich möchte noch hinzufügen, daß Dein Gefährte kein dummes Zeug über Dich in der Öffentlichkeit erzählt, Dein Konto in Ruhe lässt, nie einen Anwalt bemühen wird, sehr aufmerksam ist, nicht ewig am Telefon herumlabert, keinen Kaffeeklatsch veranstaltet und nicht 200 Paar Schuhe in der Hütte stehen hat.
 
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Marianne

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  • #15
Also echt, ich habe keinen Hund oder Hamster gebraucht, um zu wissen, ob ich für Kinder "tauge".... [gelöscht]
 
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Apollo

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  • #16
#11 Tiere sind nicht persönlich, weil sie keine Persönlichkeit haben, die immer mit Individualität gleichkommt. Sie representieren ihre Art (Hund in dem Fall) und nichts darüber hinaus. Ein Hund ist nicht anders Hund als ein anderer. Ein Hund ist immer identisch mit der Art Hund.

Persona heißt im Griechischen Maske, demzufolge nur derjenige Mensch eine Persönlichkeit ist, der auch über Masken verfügt. D.h. er kann sich verstellen, was das Tier nicht kann. Die Sucht und Suche nach Authentizität (identisch sein wollen mit sich selbst) ist immer ein Schritt zurück zur Natur. Jedem das Seine.
 
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  • #17
@7 Testhund - Endstation Tierheim- - ja, davon hört man leider oft genug.

@ #12

Du bist mir sehr sympatisch. Ich liebe Hunde, mein Silvester sieht genauso aus, manch anderes deiner Liste kommt mir sehr bekannt vor :)).

Das kann nur verstehen, wer dieses Band schon mal erlebt hat. Und wenn mein Hund mir in die Augen sieht, mich anschwänzelt oder sich an mich drückt, dann ist mir jede wissenschaftliche Erklärung oder griechische Wortdeutung völlig wurscht. Wir beide haben definitiv eine wunderbare Beziehung und die ist sogar unzerstörbar - was mich nicht hindert, einen Partner zu finden, der eines in jedem Fall sein muss: hundeaffin.

Ich glaube man kann beides haben. Partner und Hund, oder
sogar alles: Partner, Kind(er) und Hund.

Mary, 47/w
 
  • #18
@#15: Apollo, ich bin ja nun durchaus nicht gerade der Hundefetischist, aber eines muss man Hunden doch lassen: Dass sie durchaus verschiedene Persönlichkeiten und Charaktere haben und nicht jeder Hund ist gleich.

Selbstverständlich haben Hunde Gefühle, können sich freuen, voraussehen etc. Nur dem Menschen als Krone der Schöpfung Eigenschaften wie Intelligenz oder Gefühl zuzusprechen, geht leider an der Faktenlage vorbei.
 
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