• #1

Kinder, wart Ihr alle brav?

Schon mehrfach gelesen: die Kinder eines/r Partners/in, benehmen sich unmöglich...vorallem Ü10 Jahre.
Im Zusammenhang mit dem Thread Jugendsünden, überlege ich wer sich denn wirklich noch erinnert, wie man selbst war...in Jung
Immer fleißig, immer ordentlich, völlig brav, pünktlich, sauber, beste Schulnoten und Askese?

Also ich nicht!
Und laut meiner Mutter war ich um einiges leichter als mein Bruder und vor allem als meine Söhne.

Pünktlich war ich und nie hab ich meine Mutter beleidigt.

Aber
Ich habe wenn eine Freundin bei mir schlief (12/13) und meine Eltern waren weg...Modenschau mit Schminken gemacht und natürlich rein in die hohen Schuhe...später versucht alles zurück, damit es niemand merkt.

Ab 13...langes Gesicht, Hände immer in den Taschen und nur Grummelantworten gegeben.

Ich bin 2x zum heimlich Feiern ausgebüxt und war kurz vor meinen Eltern zu Hause.
Ich habe regelmäßig erzählt ich hätte keine Hausaufgaben auf
und ging angeblich zum Lernen zu Klassenkameraden...nur gelernt hab ich nicht.

Mein Zimmer war unordentlich und einmal hab ich alles in einen Sack getan und auf den Schrank geworfen.

Betrunken mit 16 und ins Kiwibeet gek..danach allerdings 14 Jahre ohne Alkohol.
Schulnoten 13-16 schlecht, davor und danach lief es gut.

Zigaretten der Mutter gemopst mit 19 und da auch mal die heimliche Fete im Partykeller.
Allerdings kam der Anruf: Kind wir fahren aus Österreich jetzt los = räum auf.

Mit 20 NSDAP- Plakate nachts abgenommen und Sitzstreik vor deren "Büro"...bis ich weggetragen wurde

Und ihr?
Kommt, wie wart ihr in der Pubertät?
Was sind eure Jugendsünden?
Alt auf die Welt gekommen sind wir doch alle nicht!
 
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  • #2
Also, ich muss sagen, ich war schon sehr brav :D
Ab 13...langes Gesicht, Hände immer in den Taschen und nur Grummelantworten gegeben.
Das ja. Mit meiner Mutter hab ich permanent gestritten und nur noch genervte Antworten gegeben. Sie konnte nichts richtig machen (galt nicht für meinen Vater; der war immer der allerallerbeste). Es gibt da einen berühmten Urlaub mit meinen Eltern mit 13 glaub ich, wo ich auf keinem Bild lächle, sondern durchgängig schaue, als würde mir ein Zahn gezogen. Das war sicher wunderbar für meine Eltern, dass ich da auf nix Bock hatte, nur im Pubertier-Tonfall gesprochen habe... Gruselig.
Ich hab aber erst mit 22 überhaupt Alkohol getrunken und bin auch erst mit 18 abends länger weg (dann aber Nächte durch bis morgens); einen Freund hatte ich ja auch nicht.. Ich hab mit 13 noch Sailor Moon geschaut :D Spätzünder halt. Nie geraucht, nie gekifft vor 22, keine anderen Drogen, nur nette Freunde, immer viel gelesen und ohne Lernen gut in der Schule, nie geschwänzt. Auf die Idee wär ich gar nicht gekommen, ich konnte in der Schulpause schließlich von weitem meinen Schwarm anhimmeln aus der oberen Klasse... Ich hab auch nicht das Gefühl, mir fehlt da was; ich hab halt die Jugend mit still leiden, Nirvana und viel Kajal verbracht, aber ohne wirklich krasse Sachen. Ehrlich gesagt denke ich immer: Sollte ich mal ein Kind haben, wie soll ich dann damit umgehen, wenn es total ausflippt? Ich wäre absolut überfordert. Auch mein Freund war einfach nur sehr zurückgezogen, und ja, bisschen saufen manchmal, aber das wars. Ich weiß aber, dass das normal ist, dass manche so austicken und dass man dem dann eben ruhig begegnen muss. Auf mich wars bei anderen immer abschreckend; vor richtig betrunkenen Leuten ekel ich mich heute noch... (das ist mir selbst nur zweimal passiert im Leben).
 
  • #3
Ich war immer brav und sittsam, ein leuchtendes Vorbild für die gesamte Schule, habe weder geraucht noch gesoffen noch Partys besucht oder gar veranstaltet, war ohne Laster, freundlich und zuvorkommend ........ so ungefähr bis ich 4 war.
Mit 4 gings dann los, an Vaters Pfeife gezogen und anschliessend seinen Bierkrug leer gemacht - bekam mir nicht so gut. Dreirad zu Schrott gefahren und dabei den tollsten Rosenstock meiner Oma demoliert, alle Schimpfworte eines Nachbarn aufgeschnappt und aufgesagt ........
Naja, da ich nicht baerbocke und nicht ständig meine Vita ändern will, höre ich hier einfach auf. Nur so viel - ein paar wenige, winzige und niedliche Schandtaten kommen schon noch dazu .... aber ich habe eines gelernt: Vergessen macht frei. Verjährung auch .....
 
  • #4
Ich war immer die Brave, Schüchterne, bis - ich in die Pubertät kam. Diese Zeit war kurz, aber heftig. Etwa ein halbes Jahr lang. Ich war 14.

Ich wurde die Freundin eines Mädchens, das so völlig anders war als ich. Heimlich im Park geraucht - ständig auf der Hut vor den lieben Nachbarn, die mit dem Hund spazieren gingen. Die Gefahr des Verrats war immer da. Und anderen Blödsinn gemacht, auf den man nicht stolz sein kann. Oft vom Balkon die "coole" Clique im Park beobachtet. Wir schafften es, dort hineinzukommen. Manchmal fühlte ich mich deshalb stark - aber - mein richtiges Ich kam immer wieder zum Vorschein. Es endete nicht gut. Der sogenannte "schlechte" Umgang.

Danach sehr zurückgezogen. Andere Schule, neue Freundinnen kennengelernt.

Ich habe in meinem Leben durchaus etwas gewagt. Wenn ich heimlich verliebt war. Oder mir irgendwas ganz doll wünschte. Klappte nicht immer. Aber: Ich weiß, dass ich nichts versäumt habe.
 
  • #5
Oberflächlich war ich brav.
Nicht geraucht, nicht getrunken, Leistungen in der Schule waren ok, war Jungfrau bis 18.
Nur als ich dann so mit 15 Freunde am Nachmittag mitbrachte, schmiss meine Mutter sie raus. Einfach so.
Das war die Vertreibung. Ab da war ich in Kneipen unterwegs, im Park oder privat. Immer unterwegs, nur nicht daheim, bei meiner depressiven Mutter.
Hatte damals viele Bekannte, die Jahre älter waren und auf andere Schulen gingen, oder die Schule längst verlassen hatten.
Traf Leute, die ab 16 alleine wohnten, weil es mit den Eltern nicht mehr ging. Viele nahmen Drogen. Die Gymnasiasten kifften, die Realschüler nahmen eher chemische Drogen. Gesoffen haben alle.
Ich fühlte mich nie mehr so frei und gleichzeitig so verloren, wie damals zwischen 15 und 19 Jahren.
Ich zog los ohne mich zu verabreden, ging in Kinos, Ausstellung und in Clubs und schaute was so passiert. Lernte täglich Leute kennen, auf der Straße.
Pendelte zwischen braven Tanzschulleuten und Junkies und schlief nächteweise irgendwo. Ging auf jede erdenkliche Party, zog von Mutter zu Vater und selten wusste irgendjemand wirklich wo ich war.
Von Drogen jeder Art hielt ich mich fern. Das beobachtete ich nur mit leisem Grusel und lehnte ab. Von der Schule hielt ich mich teilweise auch wochenlang fern, mit gefälschter Krankmeldung. Vorzugsweise vor den Sommerferien. Da passierte eh nix mehr mit dem Unterricht. Ständig fielen Stunden aus.
Mir gefiel es, wenn Leute die Strassenseite wechselten, weil ihnen mein Style suspekt war...dannwieder Abendgarderobe und als junge Frau kommst du in jeden Club, in jede Einrichtung mit dem passenden Gewand und Gesichtsausdruck.
Im Nachhinein bin ich dankbar, dass mir nichts Schlimmes passiert ist.
Trotz Nächten im Park und am Bahnhof im ultrakurzen Gewand. Trotz Nächten die ich komplett auf der Tanzfläche war, bis früh am Morgen, um dann den Nachmittag im Freibad zu verschlafen. Nichts passiert, trotz immer wieder flüchtiger Kontakten, mit denen ich auch in deren Wohnungen ging und in den Kurzurlaub fuhr... trotz regelmäßigem trampen, Autofahrten mit betrunken Fahrern und geteilten Lagern mit fast Fremden.
Immer arglos, immer vom Besten ausgehend, waren auch alle freundlich zu mir.
Mit meiner Mutter jedoch begann ein Kampf, der Jahre dauerte. Mit vielen Tränen, Gebrüll und Ohrfeigen (von ihr)
Erst jetzt, wo ich selbst Mutter bin, verstehe ich wie schlimm es für sie gewesen sein muss.
Vor allem, weil mein Vater in der Zeit, immer mein Held blieb. Der machte sich auch null Sorgen.
Einige von den Leuten, die ich damals kennen lernte, sind mittlerweile tot oder in der Psychiatrie.
Selbstmord, Drogen und Psychosen, Unfälle.
Ich denke meine Abneigung gegen Drogen haben mich geschützt und natürlich auch der Zufall.
Einige von den ganz Wilden haben allerdings auch steile Karrieren gestartet. Sie waren und sind einfach furchtlos und wurden von den Eltern unterstützt.
Über die Jugend wird geschwiegen.
 
  • #6
Ich war immer brav. Spaß beiseite. Ich war vor allem in der Pupertät nicht einfach. Bin als Jugendlicher auch mal stockbesoffen nach Hause gekommen und habe meiner Mutter vor die Füße gek... Sind halt Jugendsünden. Als Jugendlicher wollte ich einfach cool sein. Trotzdem hatte ich mit meinen Eltern immer ein gutes Verhältnis.
 
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  • #7
Brav war ich insofern, als ich sehr vernünftig und verantwortungsbewusst war, immer freiwillig und alleine meine Hausaufgaben gemacht habe und eine sehr gute Schülerin war, ich habe (übrigens bis heute) aus Überzeugung und Vernunft nie geraucht, keine Drogen genommen, betrunken war ich noch nie in meinem Leben (zu Schulzeiten habe ich Alkohol komplett abgelehnt, inzwischen trinke ich auch mal selten was). Ich war auch nie feiern, habe mich nachts nirgendwo herumgetrieben, hatte keinen zwielichten Umgang und auch keine sexuellen Eskapaden, meine erste Beziehung erst, als ich volljährig war. Ich wollte auch nie Markenklamotten, weil ich früh durchschaut habe, wie die Werbeindustrie funktioniert, ich wollte allgemein nie ein Produkt oder Kleidung, wo eine Marke oder ein Spruch draufsteht, weil ich nicht für andere als laufende Werbetafel fungieren wollte, hatte weder mit Gruppenzwang noch mit Mobbing was am Hut und habe keiner Gruppierung angehört. Modisch hatte ich bloß seit einer Spaßwette den Tick, dass ich nur Kleider getragen habe, keine Hosen, das mache ich bis heute, im Alltag trage ich nur schön-gemusterte Kleider.

Ansonsten aber habe ich mich öfters heftig mit meiner Zwillingsschwester gestritten, doch immer sofort wieder vertragen, sie hat einen Sessel nach mir geworfen, ich ihr mal fast mit der Schneiderschere den Finger abgehackt. Als Kids, zusammen mit unserer besten Freundin, haben wir viel Unfug gemacht, wir haben ein Feuer auf dem Balkon angezündet, ein Verkehrsschild geklaut, haben zu dritt nackt im Zimmer getanzt und uns dabei gefilmt (sehr peinlich, als unsere Mutter die Aufnahmen auf ihrem Computer entdeckt hat), ach ja, meine Schwester und ich haben auch zusammen im Urlaub eine sehr explizite Sexgeschichte geschrieben und das gab dann ein sehr peinliches Gespräch, als unsere Mutter sie im Koffer entdeckt hat (wir sind immer alleine verreist und sie hat sich dann Gedanken gemacht, was im Urlaub nur vorgefallen sein mag), wir hatten eine Kellerassel- und Mückenzucht im Zimmer, ich habe nachts einmal in meinen Papiermülleimer gepinkelt, weil abends Besuch da war und ich mein Zimmer nicht verlassen wollte, der Eimer war aber undicht und ist ausgelaufen, ich habe einmal das ganze Bad komplett eingeölt, damit es schön glänzt, ich hatte eine stetig wachsende, sorgfältig beschriftete Sammlung von Haaren, Blut und Nägeln von allen Familienangehörigen und Haustieren und andere Kuriositäten. Ach ja, einmal haben wir uns mit einem unbekannten Mann aus einem Tomb-Raider-Fan-Forum getroffen, wo meine Schwester, beste Freundin und ich, die das zu dritt gespielt haben, als eine Person aktiv waren. Meine Schwester hat unseren Internetfreund, der extra angereist kam, dann getroffen und wir anderen sind die ganze Zeit aus Sicherheitsgründen hinterhergeschlichen, um sie zu bewachen (er war aber nett), einmal Media-Markt-Hausverbot, weil wir ein Ü18-Spiel kaufen (lassen) wollten, solche kleinen Abenteuer hat unsere Mutter aber nie mitbekommen.
w26
 
  • #8
Hi,
Als Kind war ich wie meine Geschwister total langweilig. Selbst in der Pubertät ließ ich mir verbieten, die Haare zu färben, und blauer Nagellack war schon das höchste meiner Rebellion 🙈
Das holte ich dann alles ab 20 nach, darum musste ich auch weit weg von zu Hause, um auf eigenen Füßen zu stehen. Aber das waren auch alles nur die üblichen Geschichten, mal sexuell bissel ausprobieren aber alles harmlos. Ehrlich gesagt bin ich ganz zufrieden damit, hab viel gesehen und weiß, was ich nicht haben muss. Drogen nicht, da war Zigarette und Wein das höchste der Gefühle 🤷‍♀️

Spannender finde ich die Frage, welche Rückschlüsse man auf die Erziehung der eigenen Kinder zieht.
Was mich an meinen kleinen Kindern aufregt, sind oft Harmlosigkeiten, die den Streit kaum wert sind, ich lege inzwischen Wert auf gute Gewohnheiten (gesundes Essen, nicht zu viel Medienkonsum etc.), aber bei manchen Sachen, wo ich sonst sehr kleinlich war (weil ich von Haus aus starken Gehorsam kannte), stelle ich mir mich als Kind vor und gewinne mehr Verständnis für die Kinder. Andere Mütter machen das intuitiv, funzt bei mir nicht...
W37
 
  • #9
Als Teenager hab ich eigentlich das gemacht, was ich wollte. Und meiner Mutter erzählt was sie hören wollte. Da braucht man ein gutes Gedächtnis, aber bis auf 1 mal bin ich nie aufgeflogen. Richtig schön wurde es aber erst als ich nach dem Abi weg ging. Gestern erst habe ich meinem Mann Geschichten aus der Steinzeit erzählt, wir haben sehr gelacht (die berühmte: Mutter spricht vom Krieg), und er weiß noch lange nicht alles. Ich stand nie auf Drogen, hab zwar aus gesellschaftlichen Gründen manches ausprobiert, aber gelangweilt nicht weiter verfolgt. Für Alkohol war kein Geld da und das Rauchen hab ich auch erst in den 20ern angefangen, ganz schön blöd das. Ich erinnere mich wirklich gerne an die Zeit, frei sein, keine besonderen Verpflichtungen, keine Angst vor nichts und Niemand, alles ausleben was man sich vorstellt, andauernd unglücklich verliebt sein aber trotzdem jede Menge Spaß haben. Absolut kein Geld, 1 Glas Sprudel in der Kneipe am Abend, aber egal, war trotzdem toll. Geburtstagsparty ohne je jemanden eingeladen zu haben, nix gekauft, 30 Leute kommen mit Proviant und Getränken in die WG, in der ich nicht wohne, 2 fliegen um 2 Uhr früh raus (Der Vermieter hatte miese Laune). Mit einer Riesenportion Mut alles hinkriegen. Ausloten wie weit man gehen kann. Alles neu, alles toll, wie bei einem Hundchen, das zum ersten mal Schnee sieht. Aus den Verrückten von damals, mit denen ich noch Kontakt habe, ist was geworden, wie man so schön sagt, und wenn wir uns hören oder sehen grinsen wir uns an und wissen warum.
 
  • #10
Da fällt mir sofort ein bei uns Kindern (alle < 10) beliebter »Streich« ein, den wir mehrmals eingesetzt haben: wir wohnten damals in einem Winzlingsdorf in dem (bis auf meine Familie) fast alle Bauern waren. Das waren kleinere, bestenfalls zweigeschossige Bauernhöfe. Das Wohnhaus grenzte an die Stallungen, meist war dazwischen das Plumpsklo angebracht. Wohnhaus, Plumpsklo, Kuhstall und Scheune waren fast immer mit Türen zur Straßenseite hin versehen.
Wir hatten einen Mordsgaudi (würde ich heute anders sehen!), indem wir in einem unbeobachteten Augenblick die an lockeren Scharnieren hängenden Türen zum Plumpsklo aushängten und irgendwo in den Büschen versteckten.
Was bedeutete, dass die Bewohner des Hofes nur noch im Dunkeln ihre Toilette nutzen konnten, denn sie saßen - ohne schützende Tür - ja sozusagen offen einsehbar auf dem Podest. Manchmal suchten sie tagelang nach den versteckten Türen ... erwischt wurden wir nie, aber irgendwann fanden wir's dann langweilig.

An »Mobbing« kann ich mich in dieser jungen Phase nicht erinnern, aber noch heute muss ich grinsen, wenn ich an ein festes »Ritual« denke: die Grundschulzeit fand damals noch in den jeweiligen Dörfern statt. Nur für den Religionsunterricht (vom Pfarrer aus dem Nachbarkloster abgehalten) gab es die Regel, dass er wechselseitig mal im Dorf A, mal im Dorf B stattfand. D.h. wir mussten alle 14 Tage ins Nachbardorf, dazwischen kamen die vom Nachbardorf zu uns.
Wir lernten also 1-2 Stunden alles über Nächstenliebe und was sonst noch so in den Religionsunterricht gehört. Neigten sich die zwei Unterrichtsstunden langsam dem Ende zu, wurden alle im Raum unruhig - die »Gastkinder« fingen an, mit den Füßen zu scharren und spurteten ins Freie, sobald das Abschlussgebet gesprochen war.
Warum?
Die »Gastgeber« verfolgten die »Gäste« quer durch die Wiesen bis in deren Heimatdorf und verprügelten sie unterwegs. Jungs und Mädchen, alle machten wir mit.
In der Woche darauf traf es dann die jeweils anderen.

»Brav« war das wirklich nicht - vor allem hatten wir in den Stunden davor (Religion!) absolut nix gelernt.

Schlussbemerkung: ich kam irgendwann ins Internat. Aber nicht wegen all der ausgedachten Streiche, sondern weil es »daheim« keine weiterführende Schule gab. So richtig brav war ich aber auch dort nicht.
 
  • #11
Ich hatte erst mit 20 meine erste Party und meinen ersten Tropfen Alkohol. Schwierig war ich trotzdem. Das genaue Gegenteil meines Bruders. Das wurde mir dann auch immer zum Vorwurf gemacht. 😅
 
  • #12
Als Kind war ich sehr brav und angepasst. Ich war ein stilles zierliches Mädchen, lieb und nett, mit großen grünen Augen, Sommersprossen, langen blonden Haaren und guten Noten. Als Jugendlicher und junger Frau kam mir dies zu Gute. Konnte ich mir doch unmögliche Eskapaden leisten, die mir niemand abgenommen hätte. Ich hatte die perfekte Tarnung und kam immer mit Allem durch. Stille Wasser.

Mit 8 oder 9 sezierte ich mit kindlicher Neugierde eine tote Amsel und sortierte die Organe fasziniert nach Farbe. Daraus entsprang dann mein späterer Beruf. Als junge Studentin sah ich im OP der Herzchirurgie das erste Mal ein offen schlagendes Herz. In dem Moment erblickte ich das Wunder des Lebens. Ich hätte heulen können vor Glück und Ehrfurcht. Als ich abends begeistert meinem Freund erzählte, ich hätte noch nie etwas so Schönes gesehen, erwiderte er, ich sei ja pervers.

Mit 16 stahl ich einmal ein 5 DM-Armband aus einem Laden, das ich UNBEDINGT haben musste. Nur hatte ich mein ganzes Taschengeld gerade für das Geburtstagsgeschenk meiner besten Freundin ausgegeben. Hierbei wurde ich erwischt (da nutze meine Tarnung nichts), vom Hausdedektiv und Ladenbesitzer festgehalten, 50 DM Strafe und Hausverbot und dann noch von 2 Polizisten quer über die Frankfurter Zeil abgeführt zum Präsidium. Was habe ich mich geschämt! Ich muss gestehen, nicht weil ich eine Straftat begangen hatte, sondern weil ich mich so ungeschickt habe erwischen lassen. Dennoch, die Demütigung erzielte pädagogische Wirkung: Ich habe nie wieder im Leben gestohlen.

W36
 
  • #13
Meinen ersten Kuss hatte ich mit 16 am Strand in Italien. 5 einheimische gleichaltrige Jungs fischten mich aus dem Meer und ich ging mit ihnen im Pinienwald spazieren. Wer mir von ihnen denn am besten gefiele, fragten sie. Ich kenne euch doch nicht, erwiderte ich. Nein, vom Äußeren meinen wir. Ach so! Ich wählte Michele, groß, schlank, braune Locken, grüne Augen, hach. Wir verzogen uns in eine Ruine und knutschten den ganzen Tag. Er roch so gut nach Sonne, warmer Haut, Schweiß und Meer. Ich war verrückt vor Begierde und hatte die feste Absicht, am nächten Tag mit ihm meine Jungfräulichkeit zu verlieren. Am nächsten Tag regnete es, die Jungs waren nicht am Strand und ich sollte ihn nie wieder sehen.

Mein Ziel mit dem Verlust der Jungfräulichkeit musste noch vor meinem 17. Geburtstag erreicht werden (!Wichtig! Wieso weiß ich nicht mehr), einen Monat vorher war es soweit. Mein erster Freund. An einem Dienstag Mittag schwänzten wir gemeinsam die 7. Stunde Mathe um schneller bei ihm zu Hause zu sein. Es war klar, dass es an diesem Tag passieren sollte. Das erste Mal war dann unspektakulär, fühlte sich zwar noch besser an als erwartet, aber war zu schnell vorbei.
Trotzdem erfüllte mich ein triumphierendes Hochgefühl. Hatte ich doch eine weitere Stufe erklommen und war zur Frau geworden. Die Welt stand still. Einige Minuten irrte ich noch in der Annahme, sie stehe alleine für mich still, ganz heimlich. Bis sein Vater an die Tür klopfte, wir mögen doch bitte mal den Fernseher anschalten, es sei gerade etwas Schlimmes passiert. Es war der 11. September 2001.
 
  • #14
Meine Eltern meinten, ich wäre nicht brav gewesen, aber ich bin mit weit über 18 noch alles gemacht, was die Eltern wollten, das war schlimm. In meinen Augen war ich viel zu brav und hätte eher Paroli bieten müssen. So hat jeder Mensch eben seine Sichtweise auf die Dinge.

Rückblickend war ich zum Glück oft nicht brav, denn das waren wichtige Schritte der Ablösung für mich. Meine Mutter sagt heute noch, ich wäre böse gewesen und das sehe ich als Anerkennung an, denn ohne das wäre ich hoffnungslos verloren gewesen.

Ich hatte zudem sehr strenge Eltern. Ausgehen unter 18 gab es gar nicht, Freunde besuchen bis dahin auch gar nicht. Ich durfte noch nicht mal die Straße überqueren alleine. Und auch sonst gab es nichts für mich. Dafür habe ich es mit Mitte 20 exzessiv knallen lassen und habe mich mit schlechten Männern herumgetrieben, um die Hörigkeit von daheim abzustreifen. Hat mir nicht geschadet. Lernt man viel, was man daheim nicht lernt. Man sollte seine Töchter nicht zu Bravheit erziehen, das schlägt später in ein Drama um und die Ablösung ist dafür umso heftiger.
 
  • #15
Immer fleißig, immer ordentlich, völlig brav, pünktlich, sauber, beste Schulnoten und Askese?

Ich schon, alles - liegt aber daran, dass ich garkeine andere Wahl hatte weil extrem restriktive Erziehung. Da kam schon als recht kleines Kind wenig Lebensfreude auf.

Ich habe ganz früh gelernt keinen Ärger zu machen und wenn die Lust am Leben Dich nicht antreibt Unfug zu machen, dann ist es sehr leicht die Regeln allesamt einzuhalten und auch überzuerfüllen.
Ich habe auch die richtige Intro-Persönlichkeit, die mich immer von den lautstarken Regelverstoßern ferngehalten hat - ich mochte diese Leute einfach nicht.

Wenn ich 1 oder 2 Minuten zu spät zur Schule kam, dann lag es daran, dass ich den Mobbern nicht in die Hände geraten wollte.

Kommt, wie wart ihr in der Pubertät?
Was sind eure Jugendsünden?

Eine Jugendsünde so mit 12 oder 13 habe ich schwer alkoholisiert einer Nachbarin ins Blumenbeet gekotzt. Ich finde aber das zählt nicht, denn meine Mutter war dabei und auch aktiv mich mit irgendwelchen Likören abzufüllen - diente halt der Erwachsenenbelustigung. Hohlbirnen, denen nichts Besseres einfiel und die über sich selbst nicht lachen konnten.

Ansonsten, kein Alkohol, keine Drogen, nur kurz geraucht, immer gut in der Schule, im Haushalt geholfen, den jüngeren Geschwistern bei den Hausaufgaben - was immer verlangt wurde.

Also ich war in der Pubertät genauso brav und überangepasst wie als Kind - hatte gut gelernt, was folgt wenn ich es nicht bin.
Ich hatte wenig Kontakt zu Gleichaltrigen, habe sie weiträumig gemieden, was dann auch ein Grund ist, warum man die Regeln gut einhalten kann, denn der meiste Unfug passiert doch on Interaktion mit anderen.
Wenn Du nicht gern mit den anderen zusammen bist, dann ist es kein Problem pünktlich und auch zum recht früh gesetzen Wert zuhause zu sein.

Mit den Eltern gestritten? Nie, ich war doch nicht verrückt.
Ich habe nur gründlich hinterfragt, um die Regeln genau zu verstehen und vielleicht nicht bekannt gegebene Regeln eigenständig erkennen und diese auch einhalten zu können. Das war bestimmt nervig für meine Mutter.

Ich habe mich in Bücher vergraben und immer auf ein Ziel hingelebt: wenn ich ein gutes Abi mache, kann ich studieren, raus aus dem Zwang, weit weggehen und machen was ich will.
Habe ich dann tatsächlich gemacht - genauso brav und diszipliniert studiert wie vorher die Schule gemacht -keinerlei Interesse gehabt, irgendwie über die Stränge zu schlagen.

Ausgelebt habe ich meiner Energie im Malen und Theater (Bühnenbild, Regie).

Alt auf die Welt gekommen sind wir doch alle nicht!
Was hat denn brav und angepasst sein mit Altsein zu tun?
 
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  • #16
Ich denke ich war immer brav, gut in der Schule, sportlich, hatte immer auch Freundinnen mit Einser-Zeugnissen, als Kind nie meinen Eltern Probleme bereitet. Gut, einmal in Kunst mussten wir eine Tasche nähen und ich hatte die Stoffe aneinander geklebt und nicht genäht 😀. Ich bekam dafür eine 6, was ich gar nicht verstehen konnte. Es war doch total innovativ😁.
 
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B

Blume94

Gast
  • #17
Oh das erste mal geraucht auch so mit 14 und auch das erste mal richtig betrunken mit 14, gab natürlich Ärger von meiner Mutter, sie hatte versucht ein Gespräch mit mir zu führen hat nicht so gut geklappt. Meine beste Freundin war total sauer auf mich, dass ich mit ihr nicht das erste mal zusammen geraucht habe aber sie ist bei einem auf dem Roller mitgefahren und eine andere Freundin und ein Klassenkamerad und ich sind zu Fuß hinterher, er hatte Zigaretten mit und bot uns an zu rauchen also haben wir es einfach gemacht. Ab da an hab ich öfters geraucht, das letzte mal bei einer Abifete unserer Stufe, da war ich auch bisschen schlimm betrunken. Jedenfalls hat mich eine andere Mutter einer Schülerin nach Hause gefahren zu meiner Mutter. Das war ganz komisch, ich hatte gar nicht viel getrunken doch von jetzt auf gleich ging’s steil bergab, Puls runter und viel mitbekommen hab ich nicht wirklich.
Hat leider die Runde gemacht und der Oberstufenleiter meinte dann noch zu mir „wenn sie jetzt ihr Abitur nicht bestanden haben, haben sie ein Problem.“ (hab paar Tage unentschuldigt gefehlt, hatte irgendwann auch keinen Bock mehr auf Schule) Zum Glück hatte ich alles ohne Nachprüfungen bestanden. Bei meiner mündlichen Prüfung haben die Lehrer gelacht, mir fiel es nicht mehr ein also sagte ich ganz selbstbewusst „Das Motto ist mach es dir selber.“ (hatte Pädagogik als mündliches Thema und sollte etwas zur Montessori-Pädagogik erzählen) ich glaube ich hatte eine 2+ im mündlichen bekommen, trotz dem Malheur 🤭

Hab öfters bei einer Freundin geschlafen die viele Freiheiten hatte, und die Mutter uns sogar nachts von Partys abgeholt hat, meine Mutter wusste von all dem nichts.

War manchmal in Hannover mit meiner besten Freundin bei ihren älteren Schwestern und da haben wir dann gefeiert mit viel älteren Leuten.

Wenn ich mal vergessen habe meine Mutter zu fragen zb. ob jemand bei mir übernachten kann hab ich die Person ungefragt mitgenommen, oft ist es meiner Mutter nicht mal aufgefallen das da noch wer zweites mit im
Bett liegt.

Auf der Realschule musste ich ein paar mal nachsitzen und öfters die Schulordnung abschreiben, ich weiß gar nicht mehr so genau warum, einmal jedenfalls weil ich mich vor dem Lehrer versteckt hab damit ich nicht nach draußen in die Kälte (Winter) musste, fand er nicht lustig.

Wenn die Eltern meiner besten Freundin weg waren haben wir eine Hausparty veranstaltet mit dem „Sprit“ der Eltern, ich kann mich noch jetzt an den klebrigen Boden im
Wohnzimmer am nächsten Tag erinnern und wie Evan im Bademantel/Latschen der Eltern meiner Freundin rumlief.
Meine Freundin war in einen Jungen verliebt und als sie gesehen hatte wo (Leiste) ich einen Knutschfleck von ihm hatte war sie sehr sauer auf mich 😬 das gab Zickereien, ich wusste nicht wie toll sie ihn fand.

Eine andere Freundin ist einmal hinten beim
Müllwagen mitgefahren, ich muss heute noch lachen wie sie absprang als er los fuhr. 😅

Meine Schulnoten waren ganz gut trotz allem Unfug.

W 27
 
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  • #18
Ich habe meine erste Zigarette mit 10 geraucht und habe mit 13 ein halbes Jahr auf der Straße gelebt, nach dem ich von zu Hause abgehauen bin. Ich habe mich gegen die übergriffige Strenge und entwicklungstechnische Einschränkung meiner Eltern aufgelehnt, bin ausgebrochen und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Hätte ich das nicht gemacht, wäre ich heute ein verklemmtes, kleines Mäuschen, was vor lauter Scham nicht in der Lage wäre, einen Satz geradeaus zu sprechen. Alles, was ich heute bin, habe ich selbst aus eigenem Willen und Antrieb geschafft, meine Eltern haben mit eher nur ausgebremst und reglementiert.
Deswegen ist es manchmal so, dass wenn Leute berichten, sie haben mal was vor ihren Eltern verheimlicht oder seien mal vorlaut gewesen, ich dann nur müde lächeln kann..;-)

Auch in der Schule war ich immer laut und hab sicher oft gestört. In der Zeit auf der Straße war ich natürlich nicht in der Schule, das war erstes Halbjahr 8. Klasse. Danach wohnte ich nicht mehr zu Hause und ab da ging alles aufwärts. Aber ich war immer schon schlau und hab sehr gute Noten geschrieben. Ich habe, bis ich erwachsen war, keinen Tropfen Alkohol und bis auf Zigaretten keine weiteren Suchtmittel zu mir genommen, habe auch keine Straftaten begangen.

Alle Dinge, die ich getan habe, habe ich nur getan, um endlich aus diesem Elternhaus rauszukommen. Und ich habe es geschafft und habe das alles nicht eine Sekunde bereut. Aus mir ist trotzdem was geworden. Menschen, die nett zu mir waren, denen gegenüber war ich auch niemals frech oder hab irgendwelchen Mist angestellt.
 
  • #19
Mit den Eltern gestritten? Nie, ich war doch nicht verrückt.
Ich habe nur gründlich hinterfragt, um die Regeln genau zu verstehen und vielleicht nicht bekannt gegebene Regeln eigenständig erkennen und diese auch einhalten zu können. D
Ich wollte mich hier auch nicht als cool präsentieren, wenngleich ich bis zur Pubertät fröhlich war und immer draußen oder zuhause lesend.
Bis auf die eine Feindin...die es immer irgendwo gab und ich nicht gut in fies zurück sein war...
Ging es mir Gott sei Dank gut.
Ich hatte immer jemanden zum spielen, später besuchen, Sport.

Ich war zb mit den Feten, halb brav...denn meine Mutter hatte sie mir erlaubt.
Geburtstag der Freundin bis 22h oder 23h...durfte ich von ihr aus mit 15/16 und auch meinen 19. Geburtstag feiern...nur bei meinen damaligen Vater durfte ich nichts.

Gestritten hab ich kaum...Ich durfte nur im Zimmer mal weinen.
Und einen verhauen Hintern hatte ich kennengelernt und tunlichst vermieden.

Aber kopflos, verdreht, war ich dennoch.

Und es gab so ein verbotenes Haus in dem es super spannend war

Ab 20 war ich nur unterwegs
Feiern bis morgens
Durch Europa gefahren
Rucksack und Fernreisen

Alkohol erst über 30 wieder...nach dem Kiwibeet und gekifft....vor 2 Jahren mit Sohn in Wien.
Ich weiß bis heute nicht, wie ich von der Donauinsel wieder runter gekommen bin.
 
  • #20
Ich war sehr brav, immer.

Nur ganz blöde Sachen gingen auf mein Konto. Es gab eine Nacht, da wurden allle Blumen in der Nachbarschaft rasiert.

Meine Eltern wussten auch mal 4 Tage nicht wo ich bin, da war ich 15. Finde ich im nachhinein schlimm. Bin ich nicht stolz drauf.
 
  • #21
Ich war von der Geburt an süß und ein liebes Kind.
Im Alter von zehn bis 16 war ich ein Alptraum für meine Mutter.
Geraucht, erster Suff, geklaut bis hin zur ersten Verhaftung wo Mama mich von der Wache abholen kommen musste.
Ich war ein völlig ausgebrochener Teenager.
Hab mich ständig geprügelt, Schulverweise und Sanktionen.
Mit 15 dann Kung-Fu und Boxen etwa 10 Jahre lang.
Meine Trainer holten mich zurück in die Gesellschaft und gaben mir viel mit für das Leben.
Als mein Sohn zur Welt kam, war ich aus dem Gröbsten raus und wurde sehr schnell sehr erwachsen.
Ja und seitdem bin ich alt und ziemlich vernünftig, wenn man mich nicht zwanghaft versucht in die Ecke zu drängen.
Aber ja, ich war ein richtiger Sausack 🤦🏼‍♂️
m50
 
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  • #22
😄 liebe @pixi67 bist du mein Zwilling 😁?

Das könnten meine Geschichten sein.
Heimlich Mutters Schminke und Klamotten genommen... da ist sie ausgeflippt.

Mit 14 wurde ich ja dann Grufti, was meine Mutter eigentlich erstaunlich gelassen nahm, was die optische Veränderung betraf.

Dass ich am liebsten in einem Sarg geschlafen und Gras im Zimmer gesäht hätte, fand sie nicht so lustig, Das war aber eh nicht realisierbar.

Meiner Freundin wurde es von ihren Eltern verboten so rumzulaufen, sich zu schminken... na ja haben wir uns halt später umgezogen und sie tat es heimlich.

Mein Umgang gefiel meiner Mutter dann nicht, zumindest das, was sie sich in ihrer Fantasie vorstellte. Die Gruftis trafen sich am Bahnhof und meine Mutter dachte sofort an Drogenmilieu und ähnliches, womit ich jedoch nie in Kontakt kam, ich habe bis heute nicht mal gekifft.

Zum 1. MAI (in der DDR) nahm ich natürlich brav an der vorgeschriebenen Demonstration teil,(nach Feststellung der Anwesenheit setzten wir uns sowieso immer zum Eisessen ab) unter der FDJ Bluse natürlich mein Grufti Outfit mit einem verkehrt herum getragenen Kreuz.

Dies wiederum veranlasste den Direktor meiner Schule mich gemeinsam mit meiner Mutter vorzuladen und zu meiner ideologischen Gesinnung zu befragen, wobei ich ihm wahrheitsgemäß antworten konnte, nichts mit der Kirche Gottes am Hut zu haben, was seine größte Sorge war. 😈

Heimlich geraucht habe ich natürlich auch, nie wirklich viel, aber auch das konnte meine Mutter überhaupt nicht ertragen, hat immer mein Zeug durchwühlt und mir die Zigaretten weggenommen.

Mit siebzehn habe ich dann meinen späteren Mann kennengelernt und bin auch mit ihm eine Woche in Urlaub gefahren, obwohl mir meine Mutter es verboten hatte. Da sie keine wirklichen Argumente hatte, außer über mich bestimmen zu wollen, konnte ich das leider nicht akzeptieren. Eine unvergessliche Sommerreise immer an der Küste entlang...einfach schön 😇😎

Die Schulnoten waren immer ok, das fiel mir nie wirklich schwer. Dafür arbeiten musste ich nicht wirklich, das hätte ich dann wiederum wohl auch aus Faulheit nicht getan.

Meine Tochter war da wesentlich braver aber ich denke, ich habe sie auch da wesentlich weniger eingeschränkt als meine Mutter mich.
 
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  • #23
Bis 17 war ich recht brav. Nur hatte ich schon sexuelle Erfahrung. Mit 15 habe ich zum ersten mal mit einem Mädchen geschlafen. Sie war schon 16. Für uns beide das erste mal. Ein schönes Erlebnis.
Erst mit 18 habe ich es richtig krachen lassen. Nächtelang durch Discos (so nannte man früher die Clubs) gezogen und bis auf Heroin alle Drogen ausprobiert.
H. hätte ich auch haben können aber davor habe ich doch zurückgeschreckt. Ich habe es leider erlebt dass viele meiner damaligen Freunde an Drogen, meist exzessiver Alkoholgebrauch, zu Grunde gegangen sind.
Auch heute noch habe ich ein entspanntes Verhältnis zu Drogen aller Art, außer Heroin und Alkohol.
 
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  • #24
Eine Frage, die man(n) wehmütig lustig nehmen und sich in Anekdoten verlieren könnte, und dies zunehmend tut, wenn dahinter nicht der Grundstock vieler noch heutiger Herausforderungen vermutet werden würde.

Da gab es zwei Gesichter.

Auf der einen Seite Jahre lang ein brav angepasster Gruppen- und Klassenbester ohne entsprechendes dafür getan zu haben.

Auf der anderen Seite ein nicht zu bändiges Energiebündel, dem nichts zu weit und zu hoch war, inklusive vieler Dummheiten, Rebellionen und Verweigerungen.

Regelmäßig gab es irgendeine schulische Auszeichnung und noch viel mehr Mahnungen, Eintragungen und Mitteilungen an die Eltern.

Ich denke ich war für viele ein Problemfall, nicht wirklich schlimmes, aber immer irgendeinen Ärger oder Streß. Zuviel um Einzelnes aufzuzählen.

Meine Sturm- und Drangzeit begann und war dann mit der Oberstufe: Motorrad, andere Stadt, zuhause nur zum Schlafen und ansonsten immer auf Achse. Alkohol zu viel, geraucht und gekifft nie, nicht mal probiert.

Dann habe ich meine spätere Frau kennen gelernt, Familie, Beruf, Haus ...

Ach, das waren Zeiten. :)

M52

PS:

Zwei Anekdote, eine gute und eine schlechte, nicht meine Einschätzung

In der Kinderkrippe habe ich mit 1 Jahr das Essen verweigert, weil man mir nicht Messer, Gabel und Tasse geben wollte.

In der 1. Klasse bin ich in Mathe aufgestanden und habe gesungen, da ich mit meinen Aufgaben fertig war, aber das Lied noch üben musste. Das Ende vom Lied war, dass ich seitdem mehr Aufgaben in Mathe hatte als die anderen.
 
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  • #25
Liebe Pixi,
ich bin in einem restriktiven Elternhaus aufgewachsen., leistungsorientiert, mit einem extrem dominant agierenden Vater.
Ich war nicht der Klassenprimus, hatte aber gefälligst zu funktionieren und im oberen Drittel, der oberen Liga zu agieren.
Persönliche Freiheit wurde nicht als Wert angesehen.
Ich war fleißig, freundlich, tierlieb und unproblematisch.
Hab meinen Job wie gewünscht erledigt und hatte nicht zu mucken. @Vikky 's Beschreibung ihres Elternhauses kommt mir sehr bekannt vor....
Ich war Vertrauensschülerin und machte meinen Lehrern keinen Kummer.
Dem ganzen Einerlei konnte ich nur durch ein zügiges Entweichen aus dem Elternhaus entkommen. Gemobbt oder gequält habe ich NIE jemanden.

Ich war leider geistig frühreif und hab mir oft gewünscht, so blöd wie "Kelly Bundy", aus der Fernsehserie, zu sein. Einfach doof wie Knäcke. Das wäre für mich leichter gewesen.
(Habe ich damals gedacht...)
War mir nicht vergönnt.

Aber ich habe dann gelebt.
Man sagt ja, wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
Also ich war " die Mäuse" ..... UND...... "der Tisch"! :p
w46
 
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geloeschter Nutzer

Gast
  • #26
Ich war immer brav. Kein Bedürfnis nach Ausflippen als Kind oder Jugendlicher. Verpasst habe ich aber auch nichts.
 
  • #27
das ist ja kein Fehler - kenne ich auch. Allerdings mit der persönlichen Freiheit, zu wählen ....
Will ich ein Rennrad, dann habe ich zu leisten. Sprich - ordentliche Noten. Später bei Mofa und 50 er war das auch so.
Mein Vater hat auch immer dazu gesagt - Danke musst du nicht sagen, du hast dafür geschafft. Ab Mofa gab es dann auch die Regel, dass ich einen Teil selbst verdienen musste. Ich fand es damals scheisse, im Nachhinein halte ich es für einen klugen Schachzug meines Vaters, dass ich immer begründen musste, warum ich genau das haben will und welche Vorteile das hat. Wie ich die Folgekosten stemmen will und was ich bereit bin, dafür zu tun.
Ich habe so mehr gelernt als mir damals bewusst war.
Das Gleiche im Grunde mit allen Schandtaten .....
entweder du kannst es dir leisten oder du musst da durch. Der Königsweg - sei klug genug, dich nicht erwischen zu lassen.

Insofern - man kann lernen, brav zu sein. Damit kommst du auf ein gewisses Level. Man kann aber auch lernen, selbst zu bestimmen, was brav ist. Damit kommt man deutlich weiter.

Ja, all der Quatsch, all die Streiche, all die Auseinandersetzungen die Kinder und Jugendliche so "verbrechen" haben einen Sinn und Zweck. Von daher - wer braucht brave Kinder ?
 
  • #28
Also zwischen 11 und 16 war ich alles andere als brav und habe jede Menge Mist gebaut bei dem ich entweder nicht erwischt wurde oder sich keiner Zuhause für interessiert hat.
Solange meine Noten gut waren, ich pünktlich Zuhause war, meine Aufgaben erledigt habe und nicht negativ aufgefallen bin, hat sich eigentlich keiner dafür interessiert was ich gemacht habe. Hab ich irgendwas nicht erledigt oder es kam z.B. mit 14 raus dass ich rauche als ich zwar pünktlich aber sehr betrunken nach Hause kam, bekam ich auch körperliche Gewalt zu spüren.
Meine Eltern waren allerdings eh so gut wie nie Zuhause. Ich war schon seit dem Kindergarten ein "Schlüsselkind", auch von der Grundschule an häufiger die Wochenenden alleine oder meine Eltern waren ohne mich im Urlaub... Dementsprechend gab es jede Menge Gelegenheiten einigen Mist zu machen bei dem ich mehr Glück als Verstand hatte, das einigermaßen überstanden zu haben.
 
  • #29
Meine Eltern waren allerdings eh so gut wie nie Zuhause. Ich war schon seit dem Kindergarten ein "Schlüsselkind", auch von der Grundschule an häufiger die Wochenenden alleine oder meine Eltern waren ohne mich im Urlaub... Dementsprechend gab es jede Menge Gelegenheiten einigen Mist zu machen bei dem ich mehr Glück als Verstand hatte, das einigermaßen überstanden zu haben.
Das hört sich wirklich nicht rosig an. Wie traurig.
Obwohl es natürlich auch die Variante gibt, wo Kinder ganz froh sind, wenn emotional verletzende Eltern mal weg sind.
Aber im Grundschulalter?
Da hat wohl ein Schutzengel auf Dich aufgepasst.
LG, I
 
  • #30
Obwohl es natürlich auch die Variante gibt, wo Kinder ganz froh sind, wenn emotional verletzende Eltern mal weg sind.
Aber im Grundschulalter?
Es war bei mir Zuhause halt schwierig.
Einerseits fand ich es im Grundschulalter besonders nachts nicht schön alleine zu sein, andererseits war ich froh darüber, wenn meine Eltern nicht gleichzeitig da waren, weil sie immer sehr heftig stritten, gewalttätig wurden und ich aufpassen musste nicht dazwischen zu geraten, was mal mehr oder weniger gut funktionierte.
Ihre Schuldgefühle wurden mir gegenüber dann versucht durch Materielles zu tilgen... Ich war das "verwöhnte Einzelkind", was alles hatte. Obwohl mir diese Geschenke bei unerwünschtem Verhalten auch wieder genommen wurden. Es gab z.B. mal ein Weihnachten, da war ich 5 oder 6 an dem ich nach der Bescherung nicht aufräumen wollte. Die Konsequenz war dann, dass am nächsten Morgen alle Geschenke wieder weg waren und ich die Sachen nie wieder gesehen habe. Oder als ich mit 8 mal an einem Tag meine Meerscheinchen nicht sauber machen wollte, meine Mutter die Tiere in eine Kiste gepackt hat und diese im Wald ausgekippt hat und ich es nicht geschafft habe alle einzufangen. Hab ich zu laut Musik gehört kam mein Vater in mein Zimmer und schmiss meine Anlage auf den Boden. Hab ich meine Zimmertür zugeknallt, wurde meine Tür komplett bis auf weiteres entfernt und noch einiges anderes...
Ich musste mir also immer gut überlegen welche Konsequenzen mein Ungehorsam haben könnte.
Da hat wohl ein Schutzengel auf Dich aufgepasst.
Der war dann im Teeniealter ausgereizt. Aber es hätte auch viel mehr passieren können...
 
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