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  • #1

Kinderlose Frau + Kinder anderer Familien

Kennt das jemand:
Wir wohnen in einem Haus mit vier Parteien, eine Wohnung gehört einer kinderlosen Frau.Sie ist knapp über 40 und hofft, noch einen Vater zu finden, um Familie gründen zu können und sie leidet unter ihrer Kinderlosigkeit, das sagt sie immer wieder.
Tja, und ich empfinde es so, dass sie sich "ersatzweise" auf meine Kinder (2 und 4 J) "stürzt", sobald diese auf der Straße oder im Garten sind. Ich finde, sie nimmt meinen Kindern gegenüber eine erzieherische Rolle ein (gibt ihnen Ratschläge, präsentiert sich als Bezugsperson, will mit mir über Erziehungsfragen sprechen usw). Sie ist Lehrerin für Behinderte, und mir kommt es vor, als behandelt sie meine Kinder auch als "ihre" Schützlinge.
Ich fühle mich zum Teil so, als ob sie mir die Kinder wegnehmen will, indem sie eine "Chefposition" einnimmt, selbst, wenn ich daneben stehe. Wenn man es kurz sagen will, benimmt sie sich einfach wie eine Mutter, obwohl doch ICH die Mutter bin.
Kennt das jemand?
Ich möchte eigentlich in der Hausgemeinschaft keine Unstimmigkeit, andererseits stört es mich, wenn sie sich einfach an uns "dranhängt".
 
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  • #2
Das ist doch das Los jeder Mutter! Man bekommt doch v.a. mit kleinen Kindern ständig von Fremden gesagt, was man tun oder lassen soll!
"Was? Die Kleine bekommt nichts vom Kuchen ab (6Monate)? Das arme Kind!"
"Die Jacke ist aber doch zu dünn!"
"Da müssen Sie sich aber jetzt mal durchsetzen, der bockt doch total!"
"Also früher hätte es das nicht gegeben!"
"Da muss man das Kind auch mal schreien lassen!"

Und dann noch die Ratschläge von anderen Müttern:
"Also Chamomilla D12 hilft doch da total gut!" - "Nein, bei uns hat das nicht geholfen, bei uns gingen die Zahnungsschmerzen nur mit Paracetamol weg!" - "Waaaas? Das ist doch total giftig für Kleinkinder!"

"Also mein Johannes bekommt die ersten 2 Jahre nur glutenfreie Kost und kein Zucker!" (schnell die Schokokekse des Eineinhalbjährigen verstecken!)

"Waaas? Dein Kind kann noch nicht laufen/radfahren/schwimmen?Also unser Sohn konnte das schon mit....x Monaten"

"Wieso seid ihr nicht in der musikalischen Früherziehung?"

"Habt ihr noch nicht den Freischwimmer?"

"Wieso habt ihr denn die 6fach-Impfung gemacht? Kein Kind braucht mit 2 nen Hepatitis-Schutz!"

Es gibt immer Leute, die sich in Dein Leben einmischen und meine, es besser zu wissen.

Ich würde mich, wenn Deine Nachbarin Dich nervt, auf gar kein Gespräch mehr einlassen. Dann habt ihr es eben total eilig! Mach ich auch so!
Dafür kannst Du ihr die Kinder ja vielleicht mal ne Stunde aufs Auge drücken, wenn du noch abends einkaufen gehen musst! Und wenn Du sie abholst, hast Du es eben eilig, weil Du was auf dem Herd hast!

Nicht ärgern lassen!
 
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  • #3
Mit ihr Klartext reden,
- dass Du mit Deinen Kindern auch mal allein sein willst
- dass Du nicht möchtest, dass andere Leute Deine Kinder erziehen, dafür bist Du zuständig
- dass Deine Kinder auch mal allein sein und sich selber beschäftigen sollen und sie sie nicht unentwegt bespaßen soll.

Diese Einmischerei kenne ich grundsätzlich von Lehreren, weil sie sich als Erziehungsprofis sehen und meinen das jederzeit demonstrieren zu müssen. Das hat nicht unbedingt mit ihrer Kinderlosigkeit was zu tun.
 
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  • #4
Finde ich sehr unverschämt und würde mir das verbitten. Ist schon dreist genug, wenn Leute einen fremden Hund ungefragt streicheln oder irgendwelche Kommandos geben.
 
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  • #5
Ich kenne berufsbedingt solche Frauen und musste etwas schmunzeln, als ich deine Schilderung hier las. Genau so erlebe ich diese Frauen im beruflichen Kontext: Sie wollen immer die besseren Mütter sein, obwohl die Kinder gar nicht ihre eigenen sind! Sie denken auch, die besseren Erzieherinnen, besseren Pädagoginnen usw. zu sein, als all jene, mit denen die Kinder real zu tun haben. Sie sehen "Kindererziehung" einfach als ihre Kernkompetenz an, haben aber leider nie einen gesunden professionellen Abstand oder den Funken von Selbstreflektion. Häufig haben diese Frauen nicht viel anderes im Leben, was sie interessiert und definieren sich extrem über diese Rolle. Sie kompensieren damit ihre Komplexe und Minderwertigkeitsgefühle, gar nicht so selten sind es kinderlose Frauen.
Schreckliches Verhalten und total nervig! Entsetzlich, wenn diese Frauen sogar privat so sind! Zum Glück habe ich in meinem privaten Umfeld kaum solche Frauen!

w48 (freiwillig kinderlose Pädagogin, und sehr anders - daher das "schwarze Schaf" unter diesen Kolleginnen)
 
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  • #6
Das Problem ist sicher nicht die Kinderlosigkeit, sonst wäre ja jeder ohne Kinder so, sondern wohl eher ihr Charakter und ihre Berufung. Sie ist erzieherisch und lebt das auch privat in hohem Maße aus. Sie ist persönlich verstört und leidet an ihrem kinderlosen Zustand. Solche Menschen sind unangenehm, da gebe ich dir recht...
Jemand, der andere Kinder erziehen will, ist immer unangenehm, egal ob es fremde Leute oder eigene Eltern sind. Da es sich aber um eine fremde Frau handelt, würde ich darauf achten, dass man diese Frau möglichst oft umgeht. Wollt ihr da immer wohnen bleiben? Dann würde ich möglichst wenig Kontakt pflegen und das ganze nicht zu eng werden lassen, sonst wird es immer schwieriger, sie abzulehnen.

Du wirst eine andere Lehrerin nicht belehren können, dass DU die Mutter bist und sich da raushalten soll. Manche Leute haben Spass daran, sich in das Leben anderer Menschen aufzudrängen. Nur andere Menschen kann man leider nicht ändern, vor allem keine Rücksichtslosen. Rücksichtslose, aufdringliche Menschen (und das können auch Menschen aus gehobenen Positionen sein) bleiben immer so, wie sie sind.
 
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  • #7
Wenn deine Kinder mal dringend Hilfe brauchen und deine Nachbarin greift nicht ein, weil es schliesslich nicht ihre Kinder sind, wie würdest du das finden?

Sie ist vermutlich ein fürsorglicher Mensch, interessiert sich für ihre Mitmenschen anstatt den Kopf weg zu drehen, das hat Vor- und Nachteile.
 
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  • #8
Ich fühle mich zum Teil so, als ob sie mir die Kinder wegnehmen will, indem sie eine "Chefposition" einnimmt, selbst, wenn ich daneben stehe. Wenn man es kurz sagen will, benimmt sie sich einfach wie eine Mutter, obwohl doch ICH die Mutter bin.

Also diese Aussage finde ich ehrlich gesagt etwas albern.
Inwiefern soll dir denn eine Nachbarin die Kinder wegnehmen? Ich denke, was diesen Teil deines Beitrags angeht, spielt da ein Problem mit rein, welches du hast, also dich ganz persönlich betrifft, unabhängig von deiner Nachbarin. Das solltest du mal für dich selber ergründen.

Was das Verhalten deiner Nachbarin angeht wirst du mit Sicherheit nicht die Hausgemeinschaft gefährden, wenn du ihr freundlich, aber bestimmt, sagst, dass du es etwas übergriffig findest, dass sie meint sie könne sich ungefragt an der Erziehung deiner Kinder beteiligen.
Nenne ihr konkrete Beispiele, wo sie den Kinder gegenüber eine ehrzieherische Rolle einnimmt, und bitte sie in Zukunft von solchen Übergriffen Abstand zu nehmen.

Womöglich merkt sie gar nicht mehr, dass sie sich den Nachbarskindern gegenüber genauso verhält, als wären es ebenfalls Kinder aus ihrem Job, es ist vielleicht einfach nur der für sie gewohnte Umgang mit Kindern allgemein.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr deshalb auch gar nicht bewußt ist, dass du dich an ihrem Verhalten störst, zumal du ja anscheinend noch nie etwas dagegen gesagt hast.

Aus ihrer Sicht meint sie es wahrscheinlich einfach nur gut, und solange du nichts dagegen sagst sieht sie das als stillschweigende Zustimmung an. Woher also soll sie wissen, dass dich ihr Verhalten so extrem stört?

Ganz bestimmt will sie dir nicht die Kinder "wegnehmen". Das ist doch absurd.
Rede mit ihr und fertig. Menschen sind keine Gedankenleser.

w, 44
 
  • #9
Liebe FS, ich denke, da hilft nur ein klares Gespräch. Ich würde sie zum Kaffee einladen und das einfach ansprechen. Du kannst dabei auch vage bleiben, ohne Beispiele zu nennen. Sprich einfach über Dein Gefühl, das Du als Mutter von den Kindern hast. Dass Du ihre Erfahrung als Erzieherin schätzt, und bei Problemen Dich auch gerne an sie wenden würdest. Aber wenn ihr zusammen auf der Straße oder im Garten seid, Du die Erzieherin der Kinder bist und da sicher Fehler machst, wie eben alle Mütter der Welt. Du könntest sagen, wenn sie Dir sicherlich gut gemeinte Ratschläge gibt, dass Dich das irgendwie nervös machst und Du das nicht möchtest. Sag ihr, Du bist die erste Ansprechpartner der Kinder, Du bist die Mutter und stolz darauf.
Manchmal muss man einfach Klartest reden. Viel Glück!
 
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  • #10
das empfinde ich als eine Unverschämtheit. Nie im Leben würde ich anderen Leuten oder deren Kindern etwas sagen. Außer ich würde sehen dass das Kind etwas tut, was sehr gefährlich ist oder wenn es z.B. ein Tier quälen würde. An deiner Stelle würde ich die Frau freundlich aber bestimmt bitten dies zu unterlassen da es ein Eingriff in deinen persönlichen Bereich ist. (Es ist total übergriffig.)
Bin selbst ü40 und gewollt kinderlos, mag aber (einige, nicht alle) Kinder.
 
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  • #11
Hier die FS:

Jemand brachte das Beispiel der Notsituation:
Natürlich wollte ich, dass jemand in diesem Falle hilft.
Das Merkmal einer Notsituation ist aber, dass die normalen Regeln ausser Kraft gesetzt sind. Dann leiste ich z.B. auch erste Hilfe und fasse fremde Menschen an, was ich im Normalfall nicht tun würde.

Es geht um den normalen Alltag.
Sie findet eben, dass alle Menschen für alle Kinder zuständig sind, so eine Art "Hippie-Familie" bilden, so kommt mir das immer vor.
Ein Beispiel:
Wir hatten einmal andere Kinder zu Gast, und eines der Gästekinder wusste nicht mehr, welchen Becher es hatte. Da sagte die Frau zu ihm "ach, das schadet doch nichts, dann trink eben aus irgendeinem der Becher".
Dabei stand ICH mit der Saftflasche in der Hand daneben, und es war ganz klar, dass es sich um UNSERE Gäste handelt.
Wir haben einen Gemeinschaftsgarten, in dem sich alle Hausbewohner aufhalten können. Ich kann sie also fast nicht loswerden, wenn wir uns im Garten aufhalten.

Zu der Anregung, dass sie es nur gut meint.
Naja, gut gemeint ist noch nicht gut getan.
Aber vielleicht sollte ich tatsächlich mal versuchen, es ihr auf freundliche Weise zu vermitteln.
 
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  • #12
Wer keine richtigen Probleme hat, macht sich welche, oder wie? Mein Gott. Deine Nachbarin ist Pädagogin und kinderlieb. Da kommt es halt vor, dass sie auch mit den Kindern interagiert, wenn sie sie trifft, zumal ihr euch einen Garten teilt. So grenzüberschreitend finde ich ihr Verhalten nicht. Du wirst dir jedenfalls keine Sorgen machen müssen, dass die böse kinderlose Frau dir deine Kinder wegnimmt. Wenn dich ihr Verhalten stört, dann sprich's halt an. Wäre ich an der Stelle deiner Nachbarin, könnte ich dich dann allerdings nicht mehr ernst nehmen und hielt dich für eine überempfindliche Helikoptermutti. Und mal ehrlich: Wenn deine Nachbarin eine gewollt kinderlose Kinderhasserin wäre und deine Kinder ostentativ links liegenlassen würde, würde es dir mit Sicherheit auch nicht passen und du würdest dich fragen, was mit ihr nicht stimmt.

w
 
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  • #13
Ich würde mich, wenn Deine Nachbarin Dich nervt, auf gar kein Gespräch mehr einlassen. Dann habt ihr es eben total eilig! Mach ich auch so!
Dafür kannst Du ihr die Kinder ja vielleicht mal ne Stunde aufs Auge drücken, wenn du noch abends einkaufen gehen musst! Und wenn Du sie abholst, hast Du es eben eilig, weil Du was auf dem Herd hast!

Wie bitte? Ist das erst gemeint? Ihr "die Kinder ja vielleicht mal ne Stunde aufs Auge drücken", aber sonst nicht oder kaum mit ihr sprechen? Was ist denn das für eine Art??
 
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  • #14
Also gegen die Unterstellung, die Nachbarin würde so handeln, weil sie Lehrerin ist, wehre ich mich vehement! Ich bin selbst eine und nichts liegt mir ferner, als mich in meiner Freizeit noch um die Erziehung oder Bespaßung fremder Kinder zu kümmern.

Wenn dich das Benehmen der Nachbarin so stört, so sage es ihr doch. Und wenn sie beleidigt ist, so wirst du und auch deine Kinder ihre Ruhe haben.
Dein Gefühl, sie wolle dir die Kinder wegnehmen, kann ich aber nicht nachvollziehen.
Wie reagieren denn deine Kinder auf sie?
 
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  • #15
Wir hatten einmal andere Kinder zu Gast...

Da sagte die Frau zu ihm "ach, das schadet doch nichts...

Dabei stand ICH mit...

Ich rate mal ..Du hättest dem Kind einen neuen Becher gegeben und alle rumstehenden Becher sofort eingesammelt, damit nicht irgendwelche pösen Pazillen von einem fremden Kind auf deine Kinder überspringen können. (Deine Kinder könnten ja sonst ihrerseits den verlorenen Becher des fremden Kindes benutzen)

Klingt nach einer Helikopter-Mutter in der Verteidigungslinie...

m43
 
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  • #16
Ich rate mal ..Du hättest dem Kind einen neuen Becher gegeben und alle rumstehenden Becher sofort eingesammelt, damit nicht irgendwelche pösen Pazillen von einem fremden Kind auf deine Kinder überspringen können. (Deine Kinder könnten ja sonst ihrerseits den verlorenen Becher des fremden Kindes benutzen)

Klingt nach einer Helikopter-Mutter in der Verteidigungslinie...

m43

Nein, ich hätte das fragende Kind zwar ernst genommen, aber im Endeffekt dieselbe Antwort gegeben. Ich finde allerdings, dass man sich als Aussenstehender nicht in eine bestehende Gesprächssituation einmischt, selbst, wenn man meint, es "besser" zu wissen.

Wegen deiner und anderer völlig haltloser Unterstellungen möchte ich die Moderation nochmals bitten, den Faden zu schließen.
 
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