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  • #1

Kinderwunsch: ERGIBT sich oder GEZIELT ANBAHNEN ?

Geht das überhaupt (langfristig gut), sich Nachwuchs zu wünschen und DANN nach einer/m PartnerIn (quasi als Erfüllungsgehilfen/in) zu fahnden? Oder: Hängt die Erfüllung (im wahrsten Sinne des Wortes) eines solchen (latent vorhandenen) Wunsches mehr davon ab, ob sich im Leben eine entsprechende Konstallation in einer tragfähigen Partnerschaft ERGIBT?
 
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  • #2
Lieber Fragesteller, liebe Fragestellerin,
warum glaubst Du wohl, stellt die Natur, die Schöpfung, Gott oder wen immer Du selbst dafür verantwortlich machen willst, dieses ganze Theater mit Verliebtsein, Liebe, lebenslanger Liebe mit uns überhaupt an? Verliebt sein dient in erster Linie dem Bindungsaufbau und der Agressionshemmung, schließlich ist die menschliche Paarung eine im wahrsten Sinne eindringliche Sache, bei der beide vor Gewalttätigkeit (eigener wie fremder) geschützt werden müssen. Liebe dient a u c h dem Aushalten des Partners, den man braucht, um Kinder großzuziehen, sprich überlebens- und fortpflanzungsfähig zu machen (Kindergeld gibts bis 25, dass ist ein prima Anhalt), nicht bloß in die Welt zu setzen. Emanzipierte Erwachsene brauchen für sich selbst nicht unbedingt einen Partner. Solange du fortpflanzungsfähig und nicht total "angekränkelt von des Gedankens Blässe" (das heißt emotional angekümmert bis verkümmert) bist, suchst Du einen Partner für die Fortpflanzung, wenn Du nicht schon einen hast, und selbst dann wird von beiden Geschlechtern noch nach jemandem für die genetische Optimierung des eigenen Nachwuchses geschaut, auch wenn das mit Rücksicht auf den vorhandenen (Partner wie Nachwuchs) nicht realisiert wird. Bei der Partnersuche unterstützt Dich Dein Unterbewusstsein, in dem Abermillionen Erfahrungsdaten gespeichert sind, aufs Beste. Verlass Dich doch drauf! Das Unterbewusstsein - ein Hochleistungsrechner, von dem sich die Computerindustrie riesige Scheiben abschneiden könnte, wenn sie denn wüsste wie - rechnet viel schneller, präziser und effizienter als das vergleichsweise langsame Gehirn. Also, traue ihm und den Lebensrezepten Deiner Urgroßmutter, die so schlecht nicht gewesen sein können, denn sonst gäbe es Dich gar nicht. Wenn Du Dich fortpflanzen willst, schafftst Du es ganz bestimmt, einen geeigneten, gleichgesinnten Partner/ eine solche Partnerin (keine menschliche Zuchtstute oder keinen menschlichen Zuchthengst) zu finden, der bereit ist, mit Dir Kinder (keine Kopfgeburten!) IN LIEBE großzuziehen. Bei der Partnerwahl ist Geduld, nicht Hast oder innerliches Unterdrucksetzen angesagt: Bei einer mindestens 25-jährigen "Nutzungsdauer" darfst und musst Du mehr Sorgfalt aufwenden als beim Kauf eines neuen Luxusautos. Ach, und wenn Du dann so weit bist: Das deutsche Wort heißt - mit der unserer Muttersprache eigenen emotionalen Genauigkeit - Kinder-Wunsch, nicht Kinds-Wunsch. Warum wohl?
snorri
 
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  • #3
Der Kinderwunsch ist Teil der Lebensplanung. Ob nun zwei beruflich intensiv zusammenarbeiten wollen, ob sie große Reisen planen, gemeinsame Hobbys ausüben … oder eben Kind wollen, ist doch kein großer Unterschied. Mein Onkel wurde jedenfalls erst mein Onkel als meine Tante schwanger war (Keine Ehe ohne Kinder!) und das in den 60ern. Sie sind immer noch zusammen und ein eingespieltes Team.
Vor 17 Jahren hatte ich eine Kollegin, die sehr unglücklich war, weil sie sich Kinder wünschte, ihr Freund aber nicht. Vor einigen Monaten habe ich sie wiedergesehen. Sie war mit Mann und zwei halbwüchsigen Kindern unterwegs, strahlte und erzählte mir, dass sie sich ihren Mann nach dem Kinderwunsch ausgesucht habe.
Natürlich kann es Probleme in einer Ehe geben, wenn die Kinder aus dem Haus sind, vor allem, wenn es keine weiteren Gemeinsamkeiten gibt. Aber das gilt auch für Beziehungen, bei denen Kinder nicht im Mittelpunkt stehen, sondern z. B. der Beruf. Wenn zwei Menschen Kinder lieben und unbedingt Kinder wollen, ist es doch ganz natürlich, dass sie sich finden und verbinden.
 
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  • #4
Nun, alle denken hier vermutlich bis zu einem gewissen Grade, daß es sich ergibt. Wenn sich bis zum Alter X einfach nichts ergeben hat, muß man halt gezielter vorgehen. Beides kann klappen, beides kann genausogut scheitern.
Inzwischen bin ich schon der Meinung, daß man schon frühzeitig seine harten lebensplanungsziele (wie Kinder) im Kopf haben sollte und dann auch einfach anfangen sollte. Viele warten auf den perfekten Zeitpunkt - nur den gibt es nicht. Es gibt immer Gründe, warum es JETZT nicht passt und morgen besser wäre.
Leider ist die Zeitspanne zwischen Ausbildungsende und Ende der Fruchtbarkeit kurz und wenn einem in den ersten beruflichen Startjahren nicht zufällig einer über den Weg läuft und nicht beide unkompliziert neuen Dingen offen gegenüberstehen wird es meist nix. Und dann findet man sich selbst auf Internetportalen wieder....
Das ist meine Erfahrung...
 
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Berliner30

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  • #5
neue Meinung: Kinderwunsch ist sehr früh vorhanden Ja/Nein (ändert sich nur selten später),
andere Optionen gibt es nicht bzw. ist das nur ein Kompromiss (geht oft genug schief, ist es das Wert?)
 
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  • #6
Ich finde es auch sehr seltsam zuerst einen unbedingten Kinderwunsch zu haben und mit diesem dann auf Partnersuche zu gehen, insbesondere, wenn man die 35 überschritten und bisher noch keine Kinder hat. Für mich ist auch zunächst dir Grundlage eine tragfähige Partnerschaft, um möglichen Kindern auch ein entsprechendes Nest zu bieten. (W41)
 
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  • #7
Ich finde es wichtig, dass gerade auch wenn Du hier nach einer Partnerin oder einem Partner suchst, Du Deinen Kinderwunsch thematisierst und gezielt nach einer Frau oder einem Mann mit demselben Wunsch suchst. Zu denken, dass dieser Wunsch sich dann beim anderen schon noch einstellen wird mit der Zeit, kann in einer grossen Enttäuschung enden, oder sogar darin, dass Du, obwohl Kinder zu Deiner Lebensplanung gehören, ohne Kinder bleiben wirst.
Ich kenne viele Frauen ( über 45 ), die sehr bedauern keine Kinder zu haben.
 
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  • #8
Fragesteller:

@1 Danke für die ausführliche und gehaltvolle Antwort!

Was mich etwas ängstigt, dass ist der Gedanke, dass es häufig darum gehen könnte, einen Menschen (Erfüllungsgehilfe, materiell gut gestellter Samenspender) zu finden, mit dem sich der Kinderwunsch erfüllen läßt. Statt: Einen Menschen zu finden, mit dem so ein (latenter) Wunsch er-wächst.

Mag ersteres vielleicht ein Grund für die häufigen Trennungen sein (Zeugung erreicht, Plan erfüllt, aber Eltern nicht wirklich VONEINANDER begeistert..)?
 
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  • #9
@7: Das kann Dir immer passieren. Menschen verändern sich, reifen in ihrer Persönlichkeit - manche wachsen zusammen, manche wachsen auseinander.
 
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