Beiträge wie diesen hier gibt es wie Sand am Meer. Nicht das ich das schlimm finde, aber offensichtlich ist das für viele ein drängendes Problem. Und die "Fronten" sind ziemlich klar und spiegeln die gesellschaftliche Realität, nämlich dass die Frauen die Kinder übernehmen während der Mann weiter Vollzeit arbeitet. Die Reaktionen sind meist auch sehr ähnlich. Männer und Frauen solidarisieren sich mit der jeweils anderen Seite und sind nicht bereit, die jeweils andere Perspektive zu übernehmen. Schade.
Das mag zum einen an der heterogenen Lastenverteilung liegen, Kindererziehung und weniger qualifizierte Teilzeitarbeit auf der einen Seite, Vollzeitarbeit und Unterhaltszahlungen auf der anderen Seite. Zum anderen sind natürlich gewaltige Verletzungen im Spiel, wie man ja auch hier sehen kann. Vor diesem Hintergrund wird nach wie vor versucht, den anderen soweit als möglich zu verletzen und beide Seiten spielen ihre Trümpfe aus. Unterhaltszahlungen versus Besuchs- und Erziehungsrechte zum Beispiel. Und beide Seiten zögern nicht, die rechtlichen Möglichkeiten bis zur Neige auszuschöpfen.
Die Leidtragenden sind natürlich die Kinder. Die Trennung der Eltern ist schon hart genug zu verkraften, wenn überhaupt. Wenn dann noch die Kinder jeweils gegen den anderen in Stellung gebracht werden, wenn sie Partei ergreifen müssen, wenn sie sehen, dass ihre Eltern sich bekriegen, mitbekommen, dass schon 200.- Euro zuviel sind, wenn sie ihre Väter nicht sehen dürfen, dann wird die Belastung unerträglich und es ist klar, das dies nicht ohne Folgen für die Entwicklung eines Kindes haben kann.
Kein Beitrag hier kann wirklich dem jeweiligen Einzelfall und seiner Geschichte gerecht werden. Man kann sich aber doch denken, was für Tragödien sich hinter "Hilfe, mein Ex will keinen Unterhalt für meine Kinder zahlen", "Kann ich den Unterhalt kürzen" und "Ich darf meine Kinder nicht mehr sehen" stehen. Trotzdem spielen sich hier immer die gleichen Rituale ab.
7E22C17F