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  • #1

Klammern in der Beziehung, wie kann ich das ändern?

Hallo,
ich (Mitte 20) wohne seit ca. einem Jahr mit meinem Partner (ebenfalls Mitte 20) zusammen. Bei uns ging von Anfang an alles ziemlich schnell, so zog er kurze Zeit nach dem Beginn der Beziehung bei mir ein und wir verbrachten nahezu den gesamten Tag miteinander.
Mittlerweile hat sich Einiges geändert: Er arbeitet von 8 bis 20 Uhr, also nahezu immer. An den Wochenenden hat er dafür meistens frei. Ich hingegen befinde mich in den Endzügen meines Studiums, wodurch ich mir die Zeit relativ frei einteilen kann. Feste Termine in der Woche für Hobbies etc. haben wir beide nicht, wobei ich häufig an einem Abend (mit Freundinnen) ein Angebot meiner Uni wahrnehme.
Nun hat sich folgendes Problem aufgetan: Ich klammere fürchterlich! Er fehlt mir bereits in der Sekunde, in der die Haustür morgens hinter ihm ins Schloss fällt. Wenn ich nicht gerade lerne o.ä., denke ich während seiner Abwesenheit fast ununterbrochen an ihn und vermisse ihn. Er meldet sich mehrmals im Laufe des Tages per E-Mail, SMS und/oder Telefon und ich weiß, dass er mich auch gerne häufiger sehen würde.
Dummerweise läuft mein Biorhythmus ziemlich entgegen seiner Arbeitszeiten: Ich kann nur abends/nachts effektiv Dinge für die Uni tun. Genau dann, wenn er zuhause ist und eigentlich (endlich!) Zeit hätte. Tagsüber kann ich mich leider kaum konzentrieren, weshalb es wenig Sinn macht, sich dann ans Lernen zu setzen. Das führt dazu, dass ich dann lieber Zeit mit ihm verbringe und gleichzeitig frustriert bin, weil ich weiß, dass ich meine Uniaufgaben hängen lasse.
Am Wochenende unternehmen wir meistens gemeinsam etwas bzw. beschäftigen uns miteinander oder auch parallel zueinander zuhause.
Mein Problem: Das ist mir viel zu wenig! Ich würde ihn gerne immer in Beschlag nehmen, sobald er zuhause ist. Das passt nur leider weder zu den Anforderungen meiner Uni, noch zu der Tatsache, dass er sich gelegentlich einfach nur erholen möchte. Im Prinzip macht es ihm nichts aus, dass wir uns sehr aufeinander fixieren. Manchmal möchte er jedoch was mit seinen Freunden unternehmen. Häufig begleite ich ihn, manchmal aber auch nicht. Sofern ich nicht zur gleichen Zeit etwas mit meinen Freundinnen unternehme, warte ich nur auf seine Rückkehr - auch, wenn ich eigentlich genug zu tun hätte. Das tut uns beiden nicht gut!
Theoretisch würde ich mir ja irgendein Hobby suchen. Nur habe ich eigentlich keine Zeit dazu (Lernzeit!) und hätte auch keinerlei Spaß daran, während ich weiß, dass er gerade zuhause ist.
Habt ihr einen Ratschlag für mich?
Vielen Dank im Voraus.
Grüße

>>>Moderationskommentar: Initialen entfernt, wenn sie wiedererkannt werden möchten, können sie sich im Forum registrieren. Dafür müssen sie nicht bei EP angemeldet sein.<<<
 
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  • #2
Er meldet sich mehrmals im Laufe des Tages per E-Mail, SMS und/oder Telefon und ich weiß, dass er mich auch gerne häufiger sehen würde.
Dummerweise läuft mein Biorhythmus ziemlich entgegen seiner Arbeitszeiten: Ich kann nur abends/nachts effektiv Dinge für die Uni tun.

Ihr klammert beide. Und zwar so sehr, daß Ihr beide im Begriff seid, Euch Eure berufliche Zukunft zu versauen. Wer kann denn vom Arbeitsplatz aus mehrfach täglich (!) mit der Freundin mailen, SiMSen und/oder telefonieren? Das wird sicher nicht lange gut gehen.

Was man dagegen tun kann? Vermutlich gar nichts, weil Ihr Euch gegenseitig immer wieder mit Eurer Disziplinlosigkeit ansteckt. In ein paar Jahren, da bin ich mir sicher, wird jeder von Euch den anderen dafür hassen. (m)
 
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  • #3
#1 hat den Begriff "Disziplinlosigkeit" verwendet. Genau das war mir auch in den Sinn gekommen. Ihr habt Euch da etwas angewöhnt, das Euch beiden nicht gut tut. Es hört sich an wie eine Sucht. Und da hilft nur eines: Entzug. Solange Ihr noch gut miteinander seid könnt Ihr ja eine Vereinbarung treffen: Ihr meldet Euch tagsüber nur in Notfällen. Wenn er mit seinen Freunden loszieht gehst Du nicht mit. Auch wenn Du daheim nur wartest bis er wieder kommt: Geh nicht mit. Du nimmst Dir 1 h Zeit wenn er von der Arbeit kommt, zusammen essen, erzählen etc. und danach lernst Du. Nur durch Einhaltung der festen Zeiten könnt Ihr von Eurem eingefahrenen Verhaltensmuster wegkommen. Wenn ein Ausrutscher passiert: Weiter nach Plan. Irgendwann habt Ihr es geschafft und werdet beide freier atmen können.
 
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  • #4
Hör auf damit. Wie:zwing Dich, lenk Dich ab, verbring bewusst mal einen Abend oder gar ein Wochenende ohne ihn, fang die Zeit mit Deinen Freunden an zu geniessen, statt danach zu gieren ihn wieder zu sehen. Wenn Du so auf ihn fokussiert bist, hängt Dein Glücksempfinden völlig davon ab, ob er da ist oder nicht (was ein entsprechendes Frustpotential in sich birgt, wenn er weg ist oder viel zu arbeiten hat). Du wirst jede seiner freien Minuten versuchen für ihn freizuhalten, Dich beginnen zu verbiegen, Deine Freunde vernachlässigen etc.... wo wirst Du stehen, wenn dann diese Beziehung scheitert? Auf jeden Fall sehr alleine.

Fang wieder aus diesem "wir" ein eigenes "ich" zu entwickeln (das geht auch gut innerhalb einer Beziehung). Alles andere ist irgendwann ungesund. (w)
 
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  • #5
Hallo, hier noch mal die TS. Vielen Dank für eure Antworten. In vielen Punkten habt ihr sicher recht, auf Einiges möchte ich im Folgenden näher eingehen.

#1: Ja, wir sind uns in diesem Punkt ähnlich. Versauen tun wir uns allerdings zum Glück momentan nichts. Ich werde auch so einen guten Abschluss bekommen, für ihn ist der Job nur eine Übergangslösung, da er sich in ein paar Monaten weiterqualifizieren wird. Die Telefonate beziehen sich auf die Mittagspause, die SMS sich auf den Heimweg zwecks Feierabendsankündigung. Gelegentlich (~2/Tag) schicken wir uns Mails, die allerdings in 30 Sekunden getippt sind. Vielleicht relativiert es das ein wenig ;)


#2: Disziplinlosigkeit trifft es ganz gut, fürchte ich. Aber ist das wirklich so dramatisch? Entweder ich habe ein verquere Wahrnehmung, oder das ist hier etwas verzerrt ’rübergekommen, zumindest überrascht mich die Eindeutigkeit eurer Reaktionen etwas.
Die Meldefrequenz finde ich eigentlich gar nicht so beängstigend, sondern eher, dass ich mich so deutlich glücklicher fühle, wenn er bei mir ist. Hat jemand ne Idee, wie ich mich zumindest soweit ablösen kann, dass ich auch die Zeit ohne ihn genieße?
Die 1 Stunde ist im Prinzip ein guter Vorschlag. Leider bringt er mir nichts, da ich recht lange brauche, bis ich mich im „Lernmodus“ befinde und diese Unterbrechung für mich das Ende des Lernabends bedeuten würde. Danke trotzdem.

#3: Ich verbringe regelmäßig Abende Freundschaften pflegend ohne ihn. Häufig sind wir aber auch gemeinsam bei Freunden, was gut funktioniert und etwa 1x die Woche stattfindet. Ist das tatsächlich so arg wenig? Außerdem wohnen wir gemeinsam mit Freunden in einer WG, von sozialer Isolation kann man also nicht sprechen ;).

Geenau dieses Glücks-Gefühl ist, glaube ich, mein tatsächliches Problem. Was kann ich tun, damit es sich einstellt? Wann immer ich mit Freunden zusammen bin, denke ich: „Es ist doch alles gut, du bist unter netten Menschen, du könntest viel Spaß haben und dich wohlfühlen…“ Und trotzdem fehlt er mir. Vor ein paar Monaten war ich mit einer Freundin zusammen im (eigentlich sehr schönen) Urlaub. Doch leider hat das Gefühl des Vermissens das irgendwie überlagert. Dasselbe fand im Anschluss noch weitere 2 Male statt, dann habe ich es aufgegeben. An Weihnachten war ich bei meiner Familie, die ich viel zu selten sehe und sehr gerne habe. Trotzdem war ich erst froh, als er am 1. Feiertag von seiner zu meiner Familie gereist ist. Sowas will ich nicht! Ich will auch zufrieden sein, wenn er nicht dabei ist.
Bisher habe ich mein „ich“ behalten: Mir reicht es völlig, wenn er in meiner Nähe ist. Ich kann mich trotzdem noch mit meinen Hobbies beschäftigen und damit zufrieden sein – solange er sich im gleichen Raum befindet. Vor Identitätsverlust habe ich überhaupt keine Angst, denn auch wenn meine Schilderungen eher nicht danach klingen, DAS wird mir nicht passieren :).

Ich würde mich sehr freuen, wenn noch jemand etwas dazu sagen wollen würde.
Viele Grüße!
 
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  • #6
Ich denke ich während seiner Abwesenheit fast ununterbrochen an ihn und vermisse ihn.....
Dummerweise läuft mein Biorhythmus ziemlich entgegen seiner Arbeitszeiten: Ich kann nur abends/nachts effektiv Dinge für die Uni tun. Genau dann, wenn er zuhause ist und eigentlich (endlich!) Zeit hätte. Tagsüber kann ich mich leider kaum konzentrieren, weshalb es wenig Sinn macht, sich dann ans Lernen zu setzen.

Liebe FS,
dann denk' doch während seiner Abwesenheit nicht an ihn, tu' stattdessen was für die Uni und Du hast Zeit, wenn er da ist.
Trainier' Deinen Biorhythmus auf den normalen Berufsalltag um, denn der kommt ja uch bie Dir bald.

Zum Thema Privattelefonate, sms während der Arbeitszeit: ich habe vor kurzem die Bewerbung eines jungen Mannes um einen sehr attraktiven Job abgelehnt. Ich konnte ihn in der Projektlaufzeit in seinem Arbeitsverhalten, seinen Leistungen und seiner Teamfähigkeit im Echtbetrieb beobachten. Er war über die Hälfte der Arbeitszeit damit befasst, sein Mäuschen zuhause zu bespaßen, während die anderen Kollegen nicht wussten, wo ihnen der Kopf steht. Der junge Mann wusste auch nicht, wo sein Kopf hingehört, nahm kurzfristig freie Tage, ohne einenBblick für das anliegende Arbeitspensum zu haben - Hauptsache Mausi war glücklich.
Es war ein interdisziplinäres Projekt. Wegen seiner Aufgaben konnte er sich in mehreren Fachbereichen auf neu eingerichtete Stellen bewerben. Keiner hat ihn genommen, weil die beteiligten kollegen ihren vorgesetzten gesagt haben, so einen Kollegen wollen sie nicht und er versteht es nicht, weil ihm jegliche Selbstreflexion fehlt - hat eben nur Mausi im Kopf.
 
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  • #7

So vernichten die Mausis dieser Welt (auch die FS gehört dazu) Karrieren. Oft ist es nämlich so, daß "er" das gar nicht in dieser Intensität will, aber sich nur schlecht dagegen wehren kann, denn mit einem kurzen Telefonat sind die Mausis ja nicht zufrieden oder sogar schwer beleidigt, wenn der Mann sie mit einem "ich muß jetzt weiter arbeiten" aus der Leitung wirft. Zehn Minuten später klingelt es dann erneut: hast du jetzt mehr Zeit als vorhin?! Eigene leidvolle Erfahrung.
 
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  • #8
Und die TS sprach... ;)
Danke für deine Antwort, liebe #5. In diesem Ablenken-Punkt liegt ein Teil meines Problems. Wie gelingt mir das besser? Für die Uni kann ich tagsüber nur Dinge verschriftlichen, mir Sachen einzuprägen funktioniert beim besten Willen nicht. Das macht mein Gehirn nicht mit. Nimm’s einfach als gegeben, das wird sich bei mir nicht mehr ändern.
Um meinen Berufsalltag braucht man sich keine Sorgen zu machen, da ich als Teilzeitkraft bereits ein Jahr während meines Studiums (das ich übrigens vor der Regelstudienzeit trotz höheren Arbeitsumfangs, als eigentlich vorgesehen ist, und daher mit Zusatzqualifikation abschließen werde und was ich mir zudem nahezu komplett selbst finanziert habe) in genau diesem Bereich gearbeitet habe und es wunderbar funktionierte. Wie du siehst, bin ich eigentlich auch ganz gut ausgelastet und selbstständig.
Es ist nicht so, als würden ich (oder mein Freund) beruflich (oder sozial) vor die Hunde gehen.
Ich habe ehrlich gesagt wenig Lust dazu, auf die Jobsituation meines Freundes einzugehen, da ich zuvor bereits betont habe, dass diese völlig unproblematisch ist. Der junge Mann an meiner Seite hat sein Studium übrigens ebenfalls während unserer Beziehung ziemlich gut VOR der Regelstudienzeit abgeschlossen und hinterher noch bei einer weiteren Qualifikations-Sache so verdammt gut abgeschlossen, dass man sich nun die Fingerchen nach ihm leckt. Er telefoniert nicht privat während der Arbeitszeit und macht mindestens 1x/Wochen Überstunden. Ich glaube, deine Erfahrungen mit „Mausis Schatz“ lassen dich das Ganze etwas vorurteilsbehaftet betrachten ;). Ich bin kein Mausi, das permanent bespaßt werden muss und kann mein Leben ganz gut selbst organisieren. Zumindest in diesem Bereich blockieren wir uns keineswegs gegenseitig. Im Gegenteil, wir verbringen viel Zeit (nebeneinander) lernend/arbeitend.
Puh, so viel wollte ich gar nicht zum Drumherum ergänzen.
Mir geht’s EINZIG UND ALLEIN um die emotionale und soziale Komponente. Weiß diesbezüglich keiner einen Rat?
 
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  • #9
Genau :) und die armen Männer der bösen Mausis sind ihnen natürlich wehrlos ausgeliefert.

Würde mein Partner mich ständig während meiner Arbeitszeit anruften etc., obwohl ich bereits kommuniziert hätte, keine Zeit zu haben, dann wäre er nicht mehr lange mein Partner.

@FS: Ich finde dein Verhalten gar nicht so unnormal, du bist verliebt, freu dich darüber! Solange jeder von euch noch Freiraum hat und auch mal etwas mit Freunden alleine macht, hört es sich für mich nicht klammernd an. Ihr habt ja während der Woche tatsächlich nicht viel Zeit füreinander und mal eine (kurze!) Mail tagsüber ist dann auch ok. Wenn man verliebt ist, vermisst man sich eben noch ständig, das wird mit der Zeit von selbst weniger.....


w, 30
 
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  • #10
Und erneut sprach die TS:
Ohje, #6, heute mit Peter Frustig gebadet? Ich fühle mich hier reichlich missverstanden und falsch eingeschätzt, kombiniert mit blöden Unterstellungen. Der Mausi-Typ mit allem, was mir danach vorgeworfen wird, bin ich nämlich definitiv nicht.
Dafür, dass hier die „Elite“ kursieren soll, stoßen mir hier ganz schön viele Vorurteile entgegen. Anscheinend ist es nicht möglich, mal nett zu FRAGEN, ob er sich vielleicht von meinem Wunsch nach Nähe unter Druck gesetzt fühlt, sondern es wird einfach davon ausgegangen. Tut mir leid, das finde ich unverschämt. Bitte benimm dich mir gegenüber mit dem gleichen Respekt und damit einhergehend auch der gleichen Unvoreingenommenheit, die ich dir entgegenbringe.
Ich verhindere mit Sicherheit keine Karriere. Ganz im Gegenteil: Ich unterstütze ihn, wo ich nur kann. Von der Arbeit aus meldet meistens ER sich bei MIR. Das liegt nicht daran, dass er Ärger bekommt oder sich Jammern anhören darf, wenn er das nicht tut. Woher kommt diese dreiste Unterstellung bitte?! Überhaupt nicht. Wenn ich ihn mal anrufe und er gerade keine Zeit hat, dann sagt er mir das und meldet sich, wenn er wieder Zeit hat. Das kann auch locker erst nach Feierabend auf dem Heimweg sein.
Wieso wird stillschweigend davon ausgegangen, dass ich das Triebwerk der Beziehung bin? ER hat sich von Beginn an für mich interessiert, auch als er mir noch gar nicht so richtig aufgefallen war. ER hat gefragt, ob er bei mir einziehen darf. IHM ist extrem wichtig, dass ich guten Kontakt zu seiner Familie habe. IHM ist wichtig, dass ich mit seinem Freundeskreis klarkomme. IHM ist genauso wichtig wie mir, dass unsere Zukunftsplanungen zumindest potentiell kongruent sind. ER würde am liebsten in absehbarer Zeit heiraten, eine Familie gründen... obwohl mir eine Hochzeit völlig unwichtig ist und ich das nur ihm zuliebe mitmachen würde.
Herrje, Scheuklappen abgesetzt, bitte!

An alle User des Threads : Bitte bleiben sie beim Thema ohne gegenseitige Anfeindungen!
 
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  • #11
nochmal #2: Ja, Disziplinlosigkeit und Ausreden Deinerseits: Dein Biorhythmus der nachmittägliches Lernen nicht zulässt und dann dass Du als gegeben ansiehst, dass Du nur schwer wieder reinkommst ins Lernen wenn Du eine Pause machst. Wie andere hier auch schon geschrieben haben: Verlang Dir endlich etwas ab: Stell Deinen Rhythmus um, dann habt Ihr automatisch mehr Zeit. Und die Zeit die Ihr getrennt verbringt: Nutze diese noch sinnvoller als jetzt und fokussiere Dich auf Deine Aufgaben, dann bleiben die Gedanken bei der Sache. Dein Freund verliert tatsächlich seine Fokussierung wenn er eher an die Feierabend-sms denkt als daran seine Aufgaben des nächsten Tags zu ordnen. Lies Dir nochmal meine Gedanken zum Thema "Sucht" durch wenn Du magst.
 
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  • #12
Anscheinend ist es nicht möglich, mal nett zu FRAGEN, ob er sich vielleicht von meinem Wunsch nach Nähe unter Druck gesetzt fühlt, sondern es wird einfach davon ausgegangen. Tut mir leid, das finde ich unverschämt.

Woher will die Frau wissen, ob der Mann sich durch ihren Wunsch nach Nähe unter Druck gesetzt fühlt? Das ist doch eine Sache, die der Mann im täglichen Kampf mit sich selbst ausmacht - eben gerade weil die Frau nicht merkt, was sie tut, wenn sie ihm signalisiert, daß sie ohne seine wiederholten Wortmeldungen unglücklich ist. Was er ja nicht will.

Warum kann ein Mensch nur abends lernen? Weil lernen geistige Arbeit ist, und weil Unterbrechungen bei geistiger Arbeit erstens viel mehr Zeit kosten als die eigentliche Störung dauert, und weil sie zweitens eine Fehlerquelle darstellen. Weil man das weiß, fängt man bei drohenden Unterbrechungen (vor allem solchen, die Mitdenken erfordern) erst gar nicht an.

Wenn es aber überhaupt keine störungsfreien Zeiten mehr gibt, kann man es auch gleich bleiben lassen. Ich war auch einmal mit so einer "Lernblockade" Studentin zusammen, es hat uns beiden nicht gut getan, und heute bereue ich es, daß wir uns all die Jahre nur gegenseitig blockiert haben, ich hätte mich schon viel früher von ihr trennen sollen.
 
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  • #13
Liebe FS,

was willst Du eigentlich von uns hier? Gefällt Dir Dein Leben so wie es ist? Gefällt Deinem Partner sein Leben so wie es ist? Hast Du ihn mal gefragt? Du fragst wie DU das ändern kannst. Ist das denn notwendig? Wenn es Dir selbst falsch vorkommt, dann nimm die Ratschläge hier an, von wegen Biorhythmus ändern etc. Ansonsten ist doch alles OK und belasse es so. Suchst Du aus lauter Langeweile irgendwelche Probleme?

Es interessiert mich, ganz ehrlich, nicht was für tolle und intelligente Menschen ihr seid. Wenn dem so ist, dann werdet ihr doch auch in der Lage sein euren Alltag zu bestimmen.

De facto ist es so, dass jeder Mensch ein individuelles Bedürfnis nach Nähe hat. Der Eine mehr, der Andere weniger. Und es liegt an jedem selbst wie er damit umgehen kann/soll.
 
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  • #14
Hier erneut die TS: Es tut mir leid, wenn ich langsam zickig werde. Über hilfreiche Antworten (die keinesfalls meiner Bequemlichkeit entsprechen müssen, sonst würde ich nicht fragen^^) würde ich mich trotzdem freuen, nur lasst bitte das Berufliche endlich raus, denn da liegt nicht das Problem. Weder für mich, noch für ihn.

#8: Danke für deine Antwort. Tendenziell sehe ich das auch so, die Meldefrequenz stellt zumindest kein Problem dar. Mich beschäftigt nur diese emotionale „Fixierung“ (Sucht, wie auch immer man das nennen möchte) auf meinen Kerl, die während seiner Abwesenheit bewirkt, dass meine Welt etwas farbloser ist. Das würde ich gerne ändern. Vielleicht käme es ohnehin mit der Zeit, aber bisher kommt mir das ungesund vor. Da wir uns allerdings nicht erst seit ein paar Wochen kennen und durchaus mitten im Alltag stehen (exorbitante Streits inbegriffen) frage ich mich, wann ich mich auch ohne ihn komplett fühlen werde (andersherum genauso, übrigens) und was ich dafür tun kann.

#10/2: Es ist nett, dass du dich mit meinem Anliegen auseinandersetzt.
Ich will nicht de facto MEHR Zeit mit ihm verbringen (bzw. will es schon, weiß aber, dass das momentan unmöglich ist), sondern die Zeit ohne ihn genießen können. Dein Ratschlag dazu: „Nutze diese noch sinnvoller als jetzt und fokussiere Dich auf Deine Aufgaben, dann bleiben die Gedanken bei der Sache.“ Gut, gut. Soweit waren wir zu Beginn schon. Jetzt kommt die Herausforderung: Kann mir jemand sagen, wie?
Übrigens bin ansonsten durchaus ausgelastet, der Vorwurf geht also ins Leere.

#11: Das stimmt, WISSEN kann ich es natürlich nicht. Ich bin mir aber recht sicher, dass er mich in diesem Punkt weder belügt, noch mir etwas vorspielt. Warum? Weil wir eine offene Gesprächskultur pflegen und es dazu außerdem keinen Grund gäbe. Auch wenn das bei dir vielleicht nicht der Fall ist, so scheint es bei meinem Freund so zu sein, dass er sich gerne und aus freien Stücken melden möchte. Er ist traurig, wenn ich mal keine Zeit habe, um während der Mittagspause zu telefonieren bzw. probiert seine Pause so zu legen, dass es eben doch möglich ist. Ich vertraue seinen Worten – generell, wie diese Sache betreffend.
„[…] Lernblockade […]“ - Kennsch ned, habsch ned. Wenn die Umstände stimmen, kann ich prima lernen. Glücklicherweise tun sie das trotz allem häufig genug ;).

#12: Mir gefällt mein Leben zu großen Teilen, meinem Partner gefällt sein Leben und unser gemeinsames Leben ebenfalls. Ich will keine bahnbrechende Veränderung, ich will nur auch ohne ihn vollkommen glücklich sein können und nicht das Gefühl haben, dass ein Teil von mir fehlt. Unser „tolles“ Leben wollte ich eigentlich auch gar nicht en detail darlegen, nur kamen dann von allen Seiten Vorwürfe, dass ich meinen Freund einschränken würde. Das wollte ich nur klarstellen.
 
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  • #15
Mir gefällt mein Leben zu großen Teilen, meinem Partner gefällt sein Leben und unser gemeinsames Leben ebenfalls. Ich will keine bahnbrechende Veränderung, ich will nur auch ohne ihn vollkommen glücklich sein können

Mit anderen Worten: die gleichzeitige Anwesenheit und Abwesenheit von Liebe, nach dem Motto: wenn die Realität nicht zu meinen Wünschen paßt, hat die Realität sich gefälligst anzupassen. Wird sie aber nicht tun, das wage ich jetzt schon vorherzusagen: wer liebt, ist allein unglücklich, und wer auch allein vollkommen glücklich ist, liebt nicht. (m)
 
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  • #16
Ich denke dabei immer an Freundin eines Bekannten.
Ständig auf der Arbeit anrufen, sobald er zu Hause ist, ist sie auch da, sie plant die Freizeit usw.
Mit anderen Worten, die Frau hat ihn voll unter Kontrolle. Der war nie so, aber er wehrt sich nicht.
TS.
Du willst also aufhören dich voll und ganz auf ihn zu konzentrieren.
TU ES!
Du wirst ihn sonst eher verlieren als dir lieb ist.
Ich finde das Verhalten therapiebedürftig, denn ich glaube nicht, dass er genau so tickt wie du.
Frage ihn doch mal, ob er das wirklich ganz genau so will wie du und ob SEIN Leben gleich farbloser ist, wenn DU mal nicht da bist.
Und bitte ihn um eine gaaaanz ehrliche Antwort.
 
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  • #17
Liebe FS,
dann will ich mal versuchen, Dir freundlich und hilfreich zu antworten;)
Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich sofort an das typische Klammern in Beziehungen, gepaart mit Verlustangst und übertriebener Eifersucht. Das scheint in deinem Fall jedoch nicht das Problem zu sein! Auch wenn du das nicht gerne hörst ist meiner Meinung nach das umstellen deines Tagesablaufs die beste Lösung für dich. Du bist vorraussetzlich bald in einem Arbeitsverhältnis und kannst dir deine Zeit (meistens) auch nicht nach belieben und persönlicher Tagesform einteilen. Wenn deine Konzentration und Leistungsfähigkeit morgens um 8 gefragt ist, dann hast du diese zu erbringen, denn deinen Arbeitgeber wird es herzlichst wenig interessieren, dass du abends oder nachts am fittesten bist!
Du könntest dich jetzt im Endstadium deines Studiums mit Kommilitonen in einem Cafe treffen, um zu lernen, so kommst Du öfter raus und kannst dich abends mit ruhigem Gewissen deinem Partner widmen!
Ich wünsche viel Glück für den Berufsstart und für die Beziehung, denn diese scheint ja ganz harmonisch zu sein!
 
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  • #18
Ich will keine bahnbrechende Veränderung, ich will nur auch ohne ihn vollkommen glücklich sein können und nicht das Gefühl haben, dass ein Teil von mir fehlt.

Liebe FS,
allmählich wird das Problem durch Dein "nachlegen" klarer. Dieser Anspruch nach vollkommendem Glück ist nicht zu erfüllen. Leg' die Latte etwas tiefer, vom vollkommenen Glück auf eine ruhige Zufriedenheit. Du schraubst Dich ein wenig in die ganze Sache rein und je stärker Du darauf fokussierst, desto problematischer erscheint Dir das Ganze und die tatsächlichen Probleme nehmen zu.

Insgesamt finde ich die Ausprägung der Bindung bei Dir zu hoch, weil es deutlich negativ in Deine Lebensgestaltung wirkt - Du kannst nicht ohne ihn mit Freundinnen in Urlaub fahren, zu Deiner Familie ... das fegt Dich jeweils weg, sodass Du Deine Lebensgestaltung dem anpasst, was Deine übermäßige Bindung an ihn zulässt.
Sorry, dass ich das so sage, aber für mich klingt das nicht mehr nach der ganz großen Liebe, denn ihr seid ja nicht mehr 15, sondern es klingt auf Deiner Seite nach einer echten, die Lebensqualität einschränkenden Störung, die Du auf Behandlungsbedürftigkeit abchecken solltest - google mal das Spektrum der Persönlichkeitsstörungen.
Insbesondere Deine unsouveränen Äußerungen auf durchaus provozierende Beiträge hier zeigen, dass ein elementares Problem vorliegt. Ich kenne mich damit recht gut aus - habe selber eine manifeste Bindunsgstörung, allerdings in Richtung Distanz. Das hat nichts damit zu tun, ob man klug ist oder von unzureichendem Chrakter oder sonstwas - es ist eine Ausprägung des Menschseins. Ich habe mein Studium auch hervorragend vor der Zeit beendet und bin ein Topjob-Performer. Mit so einem Problem kann man, aus welchen Gründen auch immer, nicht das richtige Nähelevel zu anderen finden. Wenn man so darunter leidet, sollte man nicht lange zaudern sondern was dagegen tun, um das ganze Spektrum des Lebens für sich zu haben. Dazu gehört auch, gern vom Partner wegzugehen, um dann gern wieder zurückzukommen, ihn frohgemut ziehen zu lassen, die Zeit allein zu genießen und sich zu freuen, wenn er wieder da ist. Ich kann das zwar nicht leben, aber ich weiß es wenigstens - allein das hilft weiter, weil ich meine überschießenden Gefühle besser regulieren kann.
w, 55
 
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  • #19
Ich finde nicht, dass Du klammerst - eigentlich ist es ganz normal, dass man mit dem Menschen, den man liebt, viel Zeit verbringen möchte - wäre das nicht so, könnte man auch mit seinen Geschwistern oder in einer WG zusammenleben.
Das moderne Leben ist es, was Beziehungen immer komplizierter werden läßt, da jegliches Leben in Zweisamkeit oder als Familie dem Verdienen von möglichst viel Geld geopfert wird. Das Leben wird komplett durchplant, Kinder kommen erst viel später, wenn die Mütter um die 40 sind - und dann klappt es oft "normal" nicht mehr.
Alles, was eigentlich normal ist, wird dem Berufsalltag untergeordnet, man braucht ja schließlich auch Geld für den Lebensunterhalt - aber wenn keine gemeinsamen Nischen mehr zu finden sind, dann ist das nur noch traurig und kontraproduktiv für ein Paar oder später - eine Familie.
Schafft Euch unbedingt Freiräume, und nein, Du klammerst nicht - Du folgst nur Deinem Herzen und dem Wunsch nach Nähe und Liebe und einfach mal keine Pflichten zu haben, sondern Zeit (ohne auf die Uhr zu schielen) mit Deinem Freund. Fahrt zusammen ein paar Tage an die Ostsee und verbringt Zeit intensiv zusammen - mein Rat!
 
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