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  • #1

Könnt ihr euch beim ersten Treffen von vorhandene Vorstellungen frei machen?

Ich habe jetzt mehrfach die Erfahrung gemacht, dass mir jemand durch ausführlich Emailaustasch oder Telefonate bereits ein wenig vertraut erschien und ich dann, wenn ich ihn traf, irgendwie total "gefremdelt habe. Das führte dazu, dass ich relativ unentspannt war. Wenn ich es ansprach, war die Reaktion der Männer ganz lieb, sie haben versucht, mich zu beruhigen. Ich habe mich aber insgesamt in der Situation nicht wohl gefühlt. Ich verfüge nicht über so viel Erfahrung, habe erst vier Männer getroffen. Wird man lockerer und findet das alles nicht mehr so befremdlich oder habt ihr die Treffen / Dates / Rendezvous von Anfang an sehr locker nehmen können? Dazu kommt noch, dass ich eigentlich gar nicht so schüchtern bin und selbst relativ überrascht war (w 43). Und konntet ihr ohne Erwartung in die Sitaution gehen?
 
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  • #2
Mit etwas mehr Erfahrung wirst du es sicher lockerer nehmen, das erste Treffen mit einem Unbekannten (trotz Email und Telefonanrufen) ist immer eine spezielle Situation. Bei mir ist es so, dass ich ziemlich entspannt an ein Date gehe, aber insgesamt auch keine grosse Erwartungshaltung habe, bin einfach neugierig und interessiert, wen ich nun treffe. Allerdings muss ich sagen, dass ich beruflich viel mit Menschen zu tun habe und mich immer wieder auf neue Ansprechpartner einstellen muss. Möglicherweise fallen mir deshalb Kontakte leichter. Unentspannt fühle ich mich eigentlich nur, wenn ich merke, dass die Wellenlänge doch nicht stimmt, dass man sich nicht allzu viel zu sagen hat und an sich weiss, das wird nichts. Aber sonst hatte ich immer angenehme und unkomplizierte Treffen. Versuch einfach, gerade das erste Treffen nicht allzu ernst zu nehmen und nicht schon in den ersten Minuten daran zu denken, ob das was werden könnte oder nicht. Dann entspannst du dich vielleicht eher.
 
  • #3
Naha, ich bin da von hausaus offener, mein schwachpunkt ist der erstkontakt, aber wenn der wie auch immer zustandegekommen ist, dann geh ich die sache ganz locker an, fremd ist halt fast jeder, es gibt mehr fremde auf der welt als bekannte somit ist es eigentlich viel normaler sich mit einem fremden zu treffen als mit einem den man schon kennt.
 
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  • #4
Zu viele Mails sollte man nicht austauschen vor dem ersten Treffen. Durch einen langen Mail-Kontakt entstehen bei den meisten Menschen (Wunsch)Vorstellungen, denen die wirkliche Person nicht entsprechen kann.
Für das erste Treffen gilt, dass es sich erst mal um ein unverbindliches Beschnuppern handelt. Es käme ja auch niemand auf die Idee, mit einem Tanzpartner gleich eine feste Beziehung eingehen zu wollen. Man hat sich kennengelernt, wird sich bei Gefallen wieder treffen und dann erst beginnt eine ernsthafte Beziehung - oder auch nicht.
 
  • #5
Zu viele Mails und zu viele Telefonate bauen nur Erwartungen und Vorstellungen auf, denen die Realität selten gerecht wird. Wenn man nach einigen Mails und einem Telefonat meint, dass es passt, dann sollte man sich treffen. Ich lasse sogar gerne das Telefonat aus, da es für mich wenig aussagekräftig ist.
 
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  • #6
Wienerin,49

Das "Fremdeln" kenne ich sehr gut. Das ist eine ziemliche Hürde für mich. Eine entspannte Atmosphäre hat es für mich bei Erstkontakten übers Internet( war vorher schon bei einem anderen "Anbieter"-ups,sagt man/frau das so?)eigentlich nur einmal gegeben.(Verliebt,leidenschaftlich aber leider nur ein paar Monate dauernd)
Viel schlimmer für mich waren allerdings die Treffen, bei denen ich fast erstarrte. Nette , niveauvolle, humorvolle Mails, ein ansprechendes Bild, gutes Telefonat...die Realität war dann ganz anders: keine Ähnlichkeit mit dem Bild(war wohl 10Jahre jünger...das Bild), die Konversation war schleppend von Humor keine Rede, eigentlich nur eine "Selbstbeweihräucherung ....ich habe mich dann nicht getraut das mit dem Bild anzusprechen .Vielleicht gibt es ja Herren die einen "Ghostwriter" haben der die Mails schreibt, anders kann ich es mir nicht erklären, auch nicht mit Nervosität.
 
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  • #7
Selbstbeweihräucherung - Als ich das las, mußte ich schmunzeln. Ich habe mir selber auch schonmal ein Date versaut, weil es genau darauf hinauslief. Das ist also kein hausgemachtes Problem. Wie kommt das? Wir bedienen mal Klischees: Frau will versorgt sein, Mann soll es richten, und will zeigen, dass er es könnte ....Und wenn sich der Herr für die Dame erst recht interessiert, gibt er sich mehr Mühe. Zuviel Mühe. Soviel Mühe, dass der Schuß nach hinten losgeht. Dem muß sich Mann wirklich bewußt sein. Aus verbaselten Dates kann Mann ja auch lernen. Davon hat zwar die Betroffene nichts, aber die Welt ist manchmal ungerecht.
 
  • #8
@#6: Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Das richtige Maß zu treffen ist nicht immer einfach. Je natürlicher und authentischer man sich gibt, je weniger man eine Rolle spielt, sondern einfach man selbst ist, desto besser ist es -- ist aber leichter gesagt als getan.

Zu einem Gespräch gehören ja aber auch immer zwei: Wenn man wirklich vor lauter Selbstbeweihräucherung nicht zu Wort kommt, ist das natürlich ganz übel. Aber ansonsten kann man das Gespräch ja auch passend lenken und in Richtung anderer Themen steuern. Soviel Mitarbeit und Wohlwollen muss man vom Gegenüber erwarten können -- in einer Partnerschaft wäre beides ja auch oft nötig.
 
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  • #9
Wienerin,49

@#6 an unbekannt;-))

Oje du meinst das waren doch die tollen Typen nur nervös und wollten mir zeigen wir sehr sie mich wollen und es auch könnten? Sch.....
Nein, ich glaube nicht das das stimmt.Fürchte eher dass es doch viiiiel schwieriger ist im Net j"DEN" zu finden als ich dachte.
 
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  • #10
@8
Das nicht alle toll gewesen sein können, ist schon deshalb richtig, weil es genug Prahlhänschen gibt, die es immer tun. Dieses Gespräch verlief einfach deswegen schlaff, weil das-sich-einbringen fehlte. Bevor man sich anschweigt? Solche ein Gespräch gestaltete sich in der Art, das nur kurze Antworten gegeben wurden. Da wurde nichts ausgeschmückt, oder einfach etwas erzählt. Kann ja auch etwas banales sein. Nicht das ich jetzt den Schwarzen Peter wegschieben möchte. Vielleicht wurde das Verhalten durch genau das Fremdeln ausgelöst. Ursache/Wirkung ist hier interessant. Es geht nicht um Schuldzuweisung.

Und jetzt kommts: Ich bin ein toller Typ weil ....:) Da gabs doch mal eine Sendung, die genau auf dieses Rollenverhalten abzielte ...
 
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  • #11
Wienerin

@9, warum du ein toller Typ bist würde mich jetzt aber schon interessieren;-))
 
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  • #12
Ich fände es gut, wenn SIE sich beim ersten Treffen freimachte und ich sehen könnte, wie weit meine vorhandenen Vorstellungen zutreffen.
 
  • #13
@Fragestellerin: Ich glaube, dieses Problem wird sich mit zunehmender Kontaktanzahl von selbst lösen, weil du mit jedem Kontakt ein bisschen was dazulernst.

Man lernt mit der Zeit, dass man aus dem Mails einfach nur das herauslesen sollte, was da wirklich steht. Dieses ominöse Fantasiebild, von dem in diesem Zusammenhang oft die Rede ist, entsteht durch zu starke Interpretation und Auslegung der Worte. Es fehlt beim Leser oft an nüchterner Betrachtungsweise.

Die Nüchternheit stellt sich aber mit jedem "enttäuschenden" Date immer mehr ein. So gesehen haben selbst die enttäuschenden Dates etwas Gutes, nämlich einen Lerneffekt (weswegen ich auch Anführungszeichen benutzt habe).
 
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  • #14
an 3 und 4

Ich bin die Fragestellerin.
Meine Gedanken gingen auch in die von euch erwähnte Richtung, zu viele Mails im Vorfeld. Ich denke, ich muss da das richtige Maß für mich finden. Meine Schwierigkeit ist, dass ich, um ein Treffen in Betracht zu ziehen, ein wenig über mein Gegenüber wissen muss. Und da genau liegt die Schwierigkeit, je mehr ich erfahre, mache ich mir ein Bild meines Gegenübers. Das ist wohl auch normal, wie ich finde, denn man kann ja Reaktionen und Schreibstil ein bisschen entnehmen. Sich dann aber auf ein reales Gegenüber einzulassen, das möglicherweise anders spricht, lächelt oder gestikuliert als gedacht, finde ich schwer. Ich denke jetzt, ich sollte mein Tempo erhöhen, um diese Bilder sich nicht in meinem Gehirn festsetzten zulassen. Ist ja auch dem anderen gegenüber unfair. Ich musste lachen, denn meine Dates kamen nicht direkt aus dem Gruselkabinett und hatten auch keine 10 Jahre alten Bilder eingestellt.
Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal besser... Ich denke, ich geb mal Gas, was Treffen angeht. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mehr vertue, als das bisher der Fall war, denn wie gesagt, die Männer waren nett. Mehr Leichtigkeit würde mir gut tun. Ich versuch´s. Danke!
 
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  • #15
@12
Ich denke auch, dass ich dazu lernen werde, bin ja gerade dabei.
Ich war nur schlichtweg überrascht, dass ich so reagiere. Beim ersten Mal wäre ich auch als Authistin durchgegangen, danach war ich schon gesprächiger, aber ich habe eben "Bild" und Realität nicht "übereinander" bekommen. Ich habe jedoch nicht träumerisch darauf gewartet, dass der Prinz auf dem weißen Pferd vorbeikommt. Aber gerade weil ich dachte, ich sei mir dieser Gefahr bewusst, was ich so davon überrascht, was sich da in meinem Kopf abspielt, ohne dass ich einen großen Einfluss darauf gehabt hätte.
Ich stimme dir zu, insofern waren die "Enttäuschungen" nicht umsonst.
Ich fragte aber, weil ich wissen wollte, ob ihr so etwas auch kennt und wie ihr damit umgeht. Also mehr Nüchternheit...
 
B

Berliner30

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  • #16
Wenn z.B. eine Frau gewisse (unbewusste) Ansprüche hat, dann können die Mails noch so gut sein, im Treffen merkt man das durch fehlendes Interesse oder fehlenden Tiefgang in den Gesprächen / Umgang. Meine Bisherige Erfahrung: gar nicht lange Mailen, sondern treffen und anschauen. Meistens sind es sowieso scheinbare Banalitäten, die man sowieso nicht ändern kann.
Es gibt da ein Sprichwort: Reisende soll man nicht aufhalten. Wer also mit sich selbst nicht im reinen ist und seine Wünsche / Ziele nicht genau kennt, der reist in gewisser Hinsicht gedanklich noch und da ist es schwer genau in diese Lücke zu passen.

Ich könnte jetzt ja wieder eine Story erzählen: Frau, beiderseitig sympathisch, nett, spontan und kurzfristig getroffen und ihr fiel beim Treffen auf, das ihr ~8 cm Größenunterschied (Größe stand im Profil) dann doch zu wenig sind.

Da kann man sich jedes Wort sparen.
 
  • #17
Ich habe noch niemanden getroffen,möchte aber trotzdem zwei Dinge anmerken.Wenn ich eine Mail schreibe habe ich alle Zeit der Welt um die ultimativ sprizig/sinnlich/einfühlsame Formulierung zu finden.Punkt zwei Ich möchte gar nicht locker sein,denn zumindest ich bin um so lockerer je weniger wichtig mir etwas ist.
 
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  • #18
genau da steckt denke ich das Problem , man baut sich eine Vorstellung zusammen eigentlich auch nicht freiwillig das passiert halt und oft ist man entweder gehemmt oder entäuscht weil das Bild das man hat nicht stimmt.
Ich stehe dem ganzen deshalb auch ein wenig skeptisch gegenüber aber waage es denoch weil die Hoffnung meist siegt.
Es schreibt sich auch anders als es sich reden läßt , und da gibts auch eine weisheit.

" Der Empfänger entscheidet über die Botschaft"

Das macht das ganze eben auch nicht unbedingt einfacher.

ist und bleibt schwierig , und ein wenig Glück gehört wohl auch dazu, das ich jedem wünsche
 
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Persona grata

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  • #19
Nach meiner Erfahrung ist es gut, wenn man mit dem 1. Treffen nicht zu lange wartet. Einige mails hin und her, dann 3 bis 4 Telefonate, aber dann sollte auch das 1. Treffen stattfinden. Wenn man zu viele mails verschickt und erhält, diese auch noch toll findet und viele angenehme Telefonate führt, dann "erarbeitet" man sich eine Erwartungshaltung, die das Gegenüber (fast) nicht mehr erfüllen kann. Wenn man das erste Treffen als angenehm empfindet, ergibt sich alles Weitere daraus. Ich kann sagen, dass alle Treffen, die ich hatte, äußerst positiv verlaufen sind (auch, wenn er dann doch nicht der Richtige war), bis -ja, bis mir mein Traumprinz über den Weg lief (auch über EP) und der Blitz uns beide zeitgleich getroffen hat. Nun sind wir zusammen und glücklich.
 
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  • #20
Ich stimme meinen Vorredner zu, das zuviel Mailkontakt und Telefonate eher Zeitverschwendung sind. Bei gegenseitiger Sympathie sollte man ein 1. Treffen nicht zu lange hinauszögern (dafür bin ich auch immer viel zu neugierig). Das Treffen sollte an einem neutralen Ort sein und sich auf einen kurzen Zeitraum beschränken. Sollte man sich wiedersehen wollen, kann man schon auf längere Treffen eingehen und einen ganzen Abend miteinander verbringen. Grundsätzlich sollte man einfach von einem netten Date ausgehen und sich keine Hoffnungen machen das es Mr. Perfekt ist. Auch wenn das Gegenüber optisch gefällt, bedeutet es ja nicht gleich das es auch innerlich passt. Wie gesagt, schnelles und kurzes Treffen und dann wird Resume gezogen, ob weitere in Frage kommen.
 
  • #21
@#18
Ich stimme Dir auch zu, wobei ich entscheidend finde, dass man sich seiner Erwartungshaltung vor einem Treffen entledigt.
 
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  • #22
Ein schöner, humorvoller Mailaustausch ist fantastisch und gerade über Phantasie und Sprache erhalte ich den Eindruck, diesen Menschen kennen lernen zu wollen. Der nächste Schritt ist dann die Stimme übers Fon. Das 1. Treffen erfolgt dann auch recht schnell, ca. nach 1 - 2 Wochen.
Enttäuscht worden bin ich noch nie beim Erstgespräch, eher erst nach weiteren Dates. Vorhandene Vorstellungen waren also nie ein Desillusionsgrund, sondern scheinen überwiegend realistisch. Ich erwarte aber auch nicht speziell und kann mein Gegenüber so nehmen wie er ist. Im Grunde stimmt ja die Materie wenn es zum ersten Treffen kommt, also Typus, Aussehen, erste Sympathie - aus einem so ganz anders "gestrickten" Partnervorschlag ergibt sich erst gar nicht der Wunsch nach einem Gespräch.
Der Zeitpunkt des ersten Treffens hängt aber sicherlich auch von der Entfernung ab, bei mir handelt es sich ausschließlich um Kontakte aus der Nähe. Daher sind auch weitere Treffen schnell ausgemacht - bei einem Fernkontakt spielen wahrscheinlich ganz andere Fragen und Konstellationen eine Rolle.
 
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