Ich glaube nicht (mehr) "unbegrenzt", dass sich durch irgendeine Macht irgendwas fügen muss. Lange Zeit wollte ich das glauben, und ich habe auch jetzt noch ohne Religion und Kirche einen starken Glauben, dass sich für mich alles so fügt, wie es für mich richtig ist. Es fühlt sich so an. Dh. wenn ich einen bestimmten Mann nicht haben kann, auch wenn es sich so anfühlt, als würden wir zusammengehören, sage ich mir: Ich kenne nicht alle Parameter, irgendwas ist so, dass es besser ist für mein Leben, dass ich nicht mit ihm zusammenkomme. Das ist ein sehr langer Prozess, in dem ich sehr leide. Aber es ist der einzige Weg für mich, da rauszukommen.
Mir ist mittlerweile bewusst, dass es so viele Schicksale gibt, die ganz furchtbar ungerecht sind in meinen Augen. Ich hab auch ne Menge zu tragen gehabt, aber kein Vergleich zu manch anderem. Was also ist mit diesen Menschen? Fügt sich das Leben bei denen so, wie es zu sein hat laut Gott oder Universum? Gibt es nicht "einfach" Dinge, die keinerlei Nutzen im Leben haben, die einem einfach sinnlos passieren und eine totale Katastrophe sind?
Und wenn man hier "ja" sagt, warum soll dann nicht bei mir selbst auch das sinnlose Unglück zuschlagen? Oder rede ich es mir dann ein, dass darin ein Sinn besteht und ich daran wachsen sollte? Letzte Woche hörte ich von einer Frau, deren Tochter im Alter von 43 Jahren die Diagnose Krebs bekam und noch drei Wochen gelebt hat. Was sagte sich diese Tochter bzgl. ihres Schicksals? Oder will man sich einreden, dass es Anzeichen gab und sie hätte ihr Schicksal vermeiden können?
Wenn Du an das Schicksal glaubst, was die Zusammenführung zweier Menschen angeht, denke ich im Zusammenhang mit dem ganzen oben Geschriebenen, dass das nicht funktioniert. Wenn BEIDE es wollen, funktioniert es. Das hat man ja in der Hand, und es ist nicht wie plötzlich "grundlos" krank werden.
Das Schicksal hat wenig damit zu tun, wenn sich ein Paar zusammenfindet, außer bei der Begegnung. Das ist eine Chance, aber wenn einer zu feige ist, sie zu ergreifen, muss der andere damit weiterleben. Es ist angenehmer zu glauben, dass das Schicksal es nicht will, als sich klarzumachen, dass der andere einen nicht so liebt, wie man selbst ihn, oder dass er einfach zu feige ist, sein bisheriges Leben zu beenden und mit Dir zusammen zu kommen.