hier noch einmal die Fragestellerin
@ # 10
Hm, ich will da mal nicht unehrlich sein. Das waren meine ersten 7 Singlewochen seit ich 16 bin und meine erste Beziehung hatte (ist jetzt 18 Jahre her...). Die Übergänge waren bei mir oft nahtlos, das habe ich als "suboptimal" schon erkannt und das war mit Sicherheit ein Grund, warum mir dieser gesetzte Zeitraum von einem Jahr jetzt so wichtig war.
Und ich habe hier wie ich sehe auch garnicht geschrieben, dass ich nicht aus "irgendeiner" Beziehung komme, sondern verheiratet war.
Ich weiß, jetzt kommt der Gedanke an "die kann nicht allein sein" hoch. Bei mir ja auch. Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass ich im Alleinsein nicht den Sinn des Lebens erkenne. Ich würde es genießen, wenn ich noch eine Weile Single bleiben würde, einfach weil es sicher eine wunderbare Erfahrung und Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung ist. Aber wenn mir nun, wie und wo und wann auch immer, die Liebe (groß oder klein) begegnen würde, dann weiß ich nicht, wie ich reagieren würde - was ja auch meine Eingangsfrage zeigt.
Mir ist es sehr wichtig, verantwortungsvoll mit den Gefühlen anderer umzugehen. ich möchte niemanden benutzen - aber ich habe hier auch nicht das Gefühl dies zu tun. Dieser Mensch hat mich einfach sehr beeindruckt und ich habe mich unglaublich wohl mit ihm gefühlt.
Er weiß übrigens bescheid, ich habe auch mit ihm die Problematik thematisiert und er kann also in etwa abschätzen, auf was er sich da einlässt.
Vielleicht noch einige Informationen zu meinem Beziehungshintergrund:
Seit 2002 bin ich verheiratet. Anfangs lief alles gut, 2007 haben sich bereits bestehende Themen plötzlich zu richtig fiesen Problemen ausgewachsen (Perspektivlosigkeit meines Partners).
Ich habe die letzten beiden Jahre wie eine Löwin für meine Ehe gekämpft und hatte auch massive Probleme, eine Trennung überhaupt in Betracht zu ziehen. Irgendwann (genau gesagt eben vor 7 Wochen) hat mein Mann das Fass zum überlaufen gebracht und ich habe wirklich von einer auf die andere Sekunde für mich klargestellt: "NEIN! Das geht so nicht weiter, das ist nicht, was Du vom Leben willst und allein hast Du Deine Ehe schon lange genug geführt".
Das war so ein richtiges Aha Erlebnis, ein Moment, in dem ich mir bewusst geworden bin, wie sehr ich mich einschränken ließ, wie ich mich verbogen habe und auf was ich alles verzichtet habe, weil für mich eben dieses Wort, das ich meinem Mann in der Kirche gegeben habe, wirklich gezählt hat.
Aber ich bin zu jung, um mein Leben an der Seite eines Mannes zu verbringen, der keine Lust hat arbeiten zu gehen, der keine Ziele im Leben hat, und der sich im vergangenen Jahr auch gerne mal anderen Frauen auf vielfältige Weise zugewendet hat und der mich über sein Verhalten permanent erniedrigt
Und plötzlich war das Thema für mich irgendwie durch.
Nachdem ich das für mich so klarbekommen habe, war ich unglaublich erleichtert, es war, als hätte man mir eine Last von den Schultern genommen.
Ich ging auch bereits in der Endphase zu einer Therapeutin, um mit ihr diverse Punkte aufzuarbeiten und nach möglichen Lösungen zu suchen, das hat mir sehr geholfen und viel Klarheit gebracht.
Lange Rede - Kurzer Sinn
Ich habe das so weder gewollt, noch geplant und ich weiß natürlich auch überhaupt nicht, ob sich daraus tatsächlich etwas entwickeln könnte. Mir stellte sich einfach die Frage, wie ich mich hier integer verhalte, mir selbst gegenüber und ganz besonders auch ihm gegenüber.
Mich erschreckt es ja selbst, wie schnell das geht. In meiner Phantasie habe ich mir ausgemalt, dass ich meinem Mann sicher bis an mein Lebensende hinterhertrauern würde, wenn ich irgendwann einmal nicht mehr mit ihm zusammen sein sollte.
Tja, so kann man sich täuschen, wobei ich auch sagen muss, dass er es mir sehr sehr leicht gemacht hat, diese Entscheidung zu treffen.
Vielleicht sind auf der Basis dieser nicht schönen aber doch sehr ehrlichen Informationen nun auch andere Einschätzungen der Situation zu erwarten - auf die ich mich, auch wenn sie für mich negativ ausfallen, doch sehr freuen würde.
Vielen Dank daher auch an dieser Stelle Euch allen, die ihr Euch mit meinem Problem hier auseinandersetzt.