Als ich meiner Frau einen Antrag gemacht habe, schieden "bombastische Gesten", wie das Flugzeug, das den Antrag in den Himmel malt, aufgrund der Entlohnung meiner Doktorandenstelle, aus
Ich habe also was "ganz kleines" gemacht:
Zuerst habe ich unseren Briefträger "gebrieft", ob er an einem bestimmten Samstag morgen im Dienst ist und eine Einschreibesendung genau an diesem Tag zustellen kann. Diese hatte ich schon Donnerstag (zur Sicherheit) aufgegeben damit sie "echt" ist und sie war eigentlich schon am Freitag zustellungsbereit, aber der Breifträger war ja eingeweiht und hat das erst Samstag zugestellt.
Es klingelt also Samstag relativ früh und ich tue so, als wäre ich noch gar nicht wach zu bekommen. Meine Freundin geht zur Tür und der Briefträger sagt.
"Ich habe ein eingeschriebenes Päckchen
eigenhändig für "Ihr-Vorname Mein-Nachname". Sie stutzt und sagt "das ist ja merkwürdig", aber denkt sich nicht viel mehr dabei. Der Postbote sagt "Sie müssen aber hier mit dem ihrem Vornamen und dem Nachnamen ihres Freundes unterschreiben, sonst kann ich es ihnen nicht aushändigen.
Sie hält es immer noch für einen Irrtum, bzw. ein Versehen, aber unterschreibt wie gewünscht
Inzwischen bin ich auch wach (war ich natürlich schon die ganze Zeit) und gucke mir an, wie sie es auspackt.
In dem Päckchen ist ein Fotoalbum mit einem Aufdruck (schwierig, in der Zeit vor Fotobüchern!):
"Band 1 der gemeinsamen Alben der 22. Generation der Familie Mein-Nachname"
Darin sind Kinderbilder abwechselnd von mir und von ihr (hatte ich teilweise von meinen Schwiegereltern in spe bekommen), sowie auf der ersten Seite von mir geschrieben:
"Der Name ist kein Irrtum, sondern eine vorweggenommene Zukunft, die ich mir so sehr mit Dir wünsche!" (die "Frage" habe ich dann aus dem "off" life gestellt)
Was soll ich sagen: es hat geklappt! Ab ca. einem Jahr später hat sie immer so unterschrieben...
m44
PS: Ich hatte auch alternativ überlegt, sie in einem Hotel beim Checkin so unterschreiben zu lassen (Rezeption briefen) und ihr dann mit "Frau Mein-Familienname, hier ist auch schon eine Sendung für sie eingetroffen", das verpackte Album aushändigen zu lassen. Das war mir dann aber zu offensichtlich, denn ich wäre ja derjenige gewesen, der das Hotel bucht und die Erklärung, warum sie genau so unterschreiben muß, ist auch nicht so gut, wie bei einem eigenhänigen Einschreiben.