Als mein Mann in Pension ging,sagte er mir am nächsten Tag-er mòchte allein leben und 44 Jahre sind genug lang für eine Ehe.
Krass. Ich meine, gut, man kann eigentlich vermuten, dass der wahre Grund eine andere Person ist, aber trotzdem ist das Gefühl, sowas aus dem Nichts zu kriegen, doch wirklich wie vom Bus gestreift werden. Warum wartete er bis zur Pension, hättest Du sonst als Ehefrau Unterhalt oder Rentenansprüche gekriegt?
Der Hammer auch, dass so klar war, dass Du ausziehen musst. Standest Du nicht im Grundbuch oder hast nichts mit abbezahlt oder sollte er Dich auszahlen und reagierte dann nicht mehr auf die Forderungen? (Also FALLS Du drüber schreiben willst.)
In meinem Bekanntenkreis gab es früher eine Frau im Alter meiner Mutter. Deren Mutter hatte ein Haus vererbt, aber blöderweise BEIDEN, also ihrer Tochter und deren Mann. Der hatte dann ne Geliebte und wollte nach der Scheidung die Hälfte des Besitzwertes. War ja schließlich auch mit im Grundbuch und als Hausbesitzer deklariert. Die Frau musste Haus und Grundstück verkaufen, um ihn auszubezahlen, und zog dann mit den Kindern in eine Wohnung.
Ein anderes Paar aus meinem Bekanntenkreis wirkt auch so, als hätten sie schon über Scheidung geredet. Oder die Frau macht einfach so ihren Anspruch klar, indem sie immer von "MEIN Haus", "MEIN Garten" usw. redet. Der Mann sitzt daneben und kommt gar nicht vor. Aber gut, er machte wohl auch kaum was in Haus und Garten.
Jetzt bin ich seit 2 Jahren geschieden,bin 2x umgezogen,habe eine altersgerechte neue Wohnung und bin glücklich,bis auf die Erinnerungen,was einem passieren kann,wenn man Jemandem zu sehr vertraut.
Ich glaube, so ein Schock sitzt wirklich sehr tief. Hast Du es denn aufarbeiten können, also findest Du Dinge, an denen Du was hättest erkennen können?
Ich meine, Du schreibst ja
wenn der Sex fehlt,dann ist etwas faul.Wenn der Mann schweigt auch.
Also irgendwas von dem könnte man bei Deiner Ex-Ehe ja vermuten.
Es ist schade, wenn man sich dann nicht mehr traut zu vertrauen. Ich glaube auch nicht, dass man es schaffen kann, es einem anderen anzusehen, dass er so oder so tickt. Manche ändern sich ja auch während der Beziehung, weil sie erst dann mit der entsprechenden Situation konfrontiert sind, die sie dazu bringt, sich zwar nicht zu trennen, aber woanders die Liebe zu suchen.
Ich denke, das einzige, was man tun kann, ist sich zu stärken, dass man weiß, dass man bei Betrug und solchen Ereignissen nicht zugrunde gehen wird. Und nicht unbewusst von allzu positiven Erwartungen an Menschen auszugehen (klingt jetzt vielleicht verbittert, ist aber so nicht gemeint und gesagt. Ich hab nur festgestellt, dass eben doch sehr viele NUR an sich und ihren Vorteil denken, wenn sie mit anderen Menschen was zu tun haben wollen.).