• #1

Lebensgefährtin mit Vorsorgevollmacht, aber kein Erbe. Was würdet Ihr raten?

Hallo,
Kurz gesagt: ich kenne eine Frau und habe ihr über Umwege Ratschläge gegeben, habe aber vielleicht einen Fehler damit gemacht.
Oder wie seht ihr das ?
Ich sagte: entweder setzt er sie als Erbin ein oder sie soll sofort gehen.

Situation: über 1 Jahrzehnt zusammen, er liegt plötzlich im Sterben, er hat ihr im Krankenhaus Vorsorgevollmachten erteilt, sie hat diese auch unterschrieben.

Sie ist oft in seinem Haus und zahlt auch einen NK-Anteil, macht den Haushalt alleine und kocht.( in meinen Augen hat er eine Mätresse und Haushälterin, die ihm noch Geld gibt)

Nun waren seine Kinder im Haus und haben schon mal mündlich alles aufgeteilt. Der Mann hat seine Kinder sowie die Enkel seit Jahren nicht gesehen, auch wegen Geldstreitigkeiten (sehr wohlhabend).

Die Lebensgefährtin erzählte dies ihrem Freund. Anstatt erbost zu sein, zweifelt er an ihr und unterstellt ihr dass es ihr wohl auch nur ums Geld gehen würde.

M.M.n hat er wieder mal seinen wahren Charakter gezeigt, sie soll nach seinem Tod ein Jahr umsonst wohnen bleiben dürfen. Aber die Nebenkosten muss sie zahlen.
Sie soll die Verantwortung tragen und den Verpflichtungen aus der Vollmacht nachgehen, aber geht komplett leer aus !
Ich finde es derart unfair, sie liebt ihn, kaum zu glauben.

Ich mache mir Sorgen um sie, die Kinder werden vielleicht versuchen sie rauszuekeln um das Haus zu verkaufen. Oder eher ganz sicher. Die Tochter grüsst noch nicht einmal zurück wenn sie sich beim Einkaufen begegnen.

Habe ich einen richtigen Rat gegeben oder was meint Ihr ?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #2
Naja, da jetzt mit einem sterbenden Menschen herumzustreiten, finde ich genauso genschmacklos wie das anegeblich geizige Verhalten des Sterbenden. Da hätte deine Freundin sich schon in den letzten 10 Jahren damit auseinandersetzen müssen - oder gehen müssen, als er schon nicht heiraten wollte, denn dann hätte sie zumindest Anspruch auf eine Witwenrente.

Was mir nicht ganz klar wird: Was für "Verpflichtungen" hat sie denn aus der Vollmacht? So ganz als ultimativ selbstloses Getue nehme ich das nicht ab. Sie hat ja immerhin jahrelang fast mietfrei leben können.

Wenn sie will, kann sie sich ja sofort trennen, dann muss sie aber auch ihre eigene komplette Miete zahlen. Das will sie wahrscheinlich auch nicht.
W, 26
 
  • #3
Tja, so ist das oft. Der Tote ist noch warm und die geldgierigen Erben schlagen sich die Köpfe ein für jeden Cent. Traurig, aber wahr!

Das ist das Los der Lebensgefährtin ohne Trauschein. Niemals auf den Partner verlassen, finanziell so gut wie möglich selbst vorsorgen damit man im Fall der Fälle und am Ende nicht mittellos wird.

Ich würde eine konsequente Entscheidung treffen dahingehend, dass ich mit dem Sterbenden spreche und die Vorsorgevollmacht rückgängig mache. Sollen die Kinder sich um den Vater kümmern, schließlich erben sie auch. Ihr Pflichtteil erhalten sie so oder so.

Besteht ein Testament? Das ist wichtig. Ist der Sterbende noch in der Lage dazu, kann er es im letzten Moment noch ändern, anders verfügen zu Gunsten der LG, auch in Sachen Wohnrecht. Schriftlich ist wichtig, mündlich zählt nichts.

Ist der Lebensgefährte nicht einsichtig und bleibt bei seiner sturen Haltung wäre für mich die Geschichte gegessen, ich würde mich verabschieden und gehen.
 
  • #4
Ich sagte: entweder setzt er sie als Erbin ein oder sie soll sofort gehen.

Das ist deine gutgemeinte Meinung und kein Befehl. Ob sie das umsetzt oder nicht, liegt allein in ihrer Verantwortung und ist ihre Entscheidung.

Darüber würde ich mir an deiner Stelle nicht so viele Gedanken machen, du würdest dich wahrscheinlich so verhalten. Es heißt nicht, dass sie das auch so tun muss.

Und nachdem, was du über sie schreibst, wird sie deinem Rat sowieso nicht nachkommen, weil sie dafür einfach gar nicht der Typ ist und weil es bei ihr wirklich nur um Liebe geht.

Dennoch habe ich auch keine Zweifel, dass es dann letztlich alles so kommen wird, wie du es vorhergesagt hast, ist doch immer das gleiche.

Manche Leute sind halt in finanziellen Dingen beratungsresistent und leben ihr Helfersyndrom voll aus.

Das gibt deren Ego eine Menge, das kann man nicht nachvollziehen, wenn man so nicht tickt.

Sie fühlen sich gebraucht und wichtig und denken aus einer gewissen Überheblichkeit heraus, dass der andere ohne sie gar nicht klarkommen würde -dabei merken sie nicht, dass sie sich nur ausnutzen lassen oder rechtfertigen das damit.

Sich einzugestehen, dass sie gar nicht so sehr geliebt werden und nicht so wichtig sind, wie sie es gern wären, ist für sie die größere Hürde.

Du hast deiner Freundin ehrlichen Herzens heraus deine ehrliche Meinung gesagt und das ist doch gut so.
 
  • #5
Was ich ihr raten würde? Living apart together! Ihr Mietanteil ist in einer eigenen Wohnung besser investiert! So kann er sie ab und an schön ausführen und die beiden teilen die angenehmen Stunden des Lebens zusammen.
Die Vorsorgevollmacht sollte (über den Notar?) natürlich annuliert werden und an diejenigen übertragen werden, wo es auch hingehört: seine Kinder. Die können sich doch gerne im Fall der Fälle um ihn kümmern.

Meine verwitwete Oma mag auch mit keinem dieser alten Paschas mehr zusammen ziehen, die weiss schon warum, die ändern sich nicht.
 
  • #6
Ich sagte: entweder setzt er sie als Erbin ein oder sie soll sofort gehen.

Wenn jemand auch nur ansatzweise derartiges zu mir sagen würde, wäre er just in der Sekunde sofort gestorben für mich. Wer nur mit mir zusammen sein möchte, weil sie meint, dadurch ein Anspruch auf mein Geld zu erhalten, den würde ich sofort aus meinen Leben komplett streichen und darf sehr gerne "gehen"!.

M.M.n hat er wieder mal seinen wahren Charakter gezeigt, sie soll nach seinem Tod ein Jahr umsonst wohnen bleiben dürfen. Aber die Nebenkosten muss sie zahlen.

Viel schlimmer finde ich den "wahren Charakter", wenn eine Gefälligkeit (mietfreies Wohnen) nicht einmal mehr als solche erkannt wird, weil man im Rahmen seiner Raffgier meint, durch bloßes Existieren mehr beanspruchen zu können.

Sie soll die Verantwortung tragen und den Verpflichtungen aus der Vollmacht nachgehen, aber geht komplett leer aus !

Welche großartigen Verpflichtungen sind es denn, er ist doch schon im Krankenhaus. Vollmacht bedeutet im Übrigen nicht, dass man deswegen etwas tun müsste, sondern nur, dass man es rechtlich kann. Wenn man die Aufgaben nicht übernehmen möchte, dann kann man es einfach sein lassen.

Man muss sich halt selber fragen, ob man einen anderen mag und ihm dann aus bloßer Zuneigung gerne einen Gefallen tut oder ob man sich als einen Dienstleister empfindet, der Zuneigung nur gegen Bezahlung vorheuchelt!
 
  • #7
Liebe FS,
ich finde Deinen Rat, dass er seine Lebensgefährtin im Testament bedenkt, grundsätzlich - allerdings dann zum richtigen Zeitpunkt - nicht falsch.
Was ich aber als extrem pietätlos empfinde, ihn hierzu am Totenbett aufzufordern. Dazu noch am Sterbebett seine Kinder zu diskreditieren (auch wenn es vielleicht der Wahrheit entspricht) finde ich komplett daneben. Das spricht für mich für sehr wenig Feingefühl und Empathie, sorry.
Wenn es deiner Freundin wichtig gewesen wäre, am Erbe beteiligt zu werden, wäre es ihre Aufgabe gewesen, lange vorher mit ihm darüber zu sprechen. Vielleicht hätte es zu einem früheren Zeitpunkt einen Konsens gegeben. Deine Freundin hat kein Gespräch darüber gesucht, wollte vielleicht nicht den Eindruck einer Erbschleicherin erwecken. Das Versäumte allerdings am Totenbett noch "auf die Schnelle" regeln zu wollen, das geht überhaupt nicht. Insofern finde ich, dass du unter den gegebenen Umständen kein guter Ratgeber warst.
Wen der Mann beerbt, ist ganz alleine seine Entscheidung. Und diese ist zu respektieren, auch wenn Du es nicht nachvollziehen kannst.
 
F

Frau29

Gast
  • #8
Ich denke nicht, dass dieser Rat angemessen war. Man sollte stets bedenken, dass sie nicht VERWANDT ist und gerade einmal 10 Jahre zusammen war, wobei sie offenbar nicht bei ihm wohnte.

Da hier Kinder vorhanden sind, ist es m.E. selbstverständlich, dass diese als Verwandte erben. Sofern sie wirklich soo viel führ ihn "gearbeitet" haben sollte, dürfte der entgangene Lohn sich dennoch sehr in Grenzen halten, und niemals das Familienerbe rechtfertigen. Ein Jahr gratis in dem Haus zu wohnen ist sehr großzügig.

Nicht selten werden gerade in wohlhabenden Familien Vermögenswerte über Generationen vererbt und wenn Kinder da sind ist es vollkommen selbstverständlich, dass diese das Vermögen wieder an ihre Kinder weitergeben. Hier scheinen ja bereits Enkel vorhanden zu sein.

Da die Kinder, wenn sie aus einer wohlhabenden Familie stammen, sicher die Möglichkeit haben mit entsprechend guten Anwälte und mehr gegen sie zu kämpfen könnte ihr Leben so richtig unangenehm werden. Sie ggf rauszuekeln ist sicher auch ein Weg, sie könnten dabei ja sehr kreativ sein und Inspirationen von Immobilienhaien in Berlin nehmen.
 
  • #9
Ich sagte: entweder setzt er sie als Erbin ein oder sie soll sofort gehen.
.....er hat ihr im Krankenhaus Vorsorgevollmachten erteilt, sie hat diese auch unterschrieben..... Sie soll die Verantwortung tragen und den Verpflichtungen aus der Vollmacht nachgehen, aber geht komplett leer aus !....... Habe ich einen richtigen Rat gegeben oder was meint Ihr ?

Liebe FS,
ich habe Probleme, Deinen Rat nachzuvollziehen.
Ich gehe davon aus, es handelt sich um ein älteres Paar: er wohlhabend, sie mit geringem Alterseinkommen.
Sie liebt diesen Mann und sie lebt seit 10 Jahren mietkostenfrei in seinem Haus. Dass sie sich an den Nebenkosten beteiligt finde ich ok. Wenn sie den gesamten Haushalt macht, als Gegenleistung weil sie keine Miete zahlt oder warum auch immer, ist die Vereinbarung des Paares.

Ich kann nicht verstehen, warum Du ihr nun nach 10 Jahren und unmittelbar vor seinem Lebensende mit Deiner materialistischen Einstellung das Leben vermiesen und ihre Beziehung entwerten musst. Sie hatten eine Beziehung - kein Arbeitsverhältnis für das er zahlen muss.

Welche Verpflichtungen erwachsen ihr denn aus der "Vorsorgevollmacht", dass Du so eine Welle drum machst? In der Regel sind das Kann-Geschichten die ihr Entscheidungsrechte geben, d.h. muss sie nicht machen.
Er bietet ihr als Gegenleistung ein weiteres Jahr kostenfreies Wohnen in seinem Haus. Das ist eine komfortable Situation, um sich neuen, zur Lebenssituation passenden Wohnraum zu suchen. Sie ist schon erwachsen und sollte sich gegen seine Kinder zu wehren wissen.

Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass die Lebenspartnerin oder der Lebenspartner zwangsläufig als Erbe eingesetzt wird.
Es wäre auch Verschwendung dessen, was man sich erarbeitet hat, weil das Finanzamt gut mitkassiert. Nur Kinder und Ehepartner haben hohe Steuerfreibetraege.
Darüber hinaus ist Blut meistens dicker als Wasser, d.h. die echten Angehörigen gewinnen.

Wenn ein Paar nicht heiratet, dann sollte der Frau klar sein, dass sie bei seinem Tod leer ausgeht, außer er macht ihr eine Schenkung(en) und zementiert in seinem Testament (am besten notariell), dass von den Erben diese Schenkung nicht zurückgefordert werden darf.

Einmal mehr zeigt dieses Beispiel: Frauen sollen arbeiten, Versicherungsbeitraege zahlen und sparen, statt einem Mann die Hausarbeit zu machen. Dann haben sie später Geld statt unerfüllte Hoffnungen.
Hausarbeit und sich um den Mann kümmern hat später nur noch den Wert von Erinnerungen.
 
  • #10
Das Verhalten der Anderen entspricht der Rolle, die diese Frau freiwillig über Jahre ausgeübt hat. (Unterwürfig, nicht gleichrangig, bedienend, etc...)

Und egal was sie tut, es wird am Ende meiner Meinung nach nicht mit einem Happy End für sie enden.

Letztlich sollte sie sich überlegen, ob sie auch damit leben kann, wenn sie am Ende den kürzeren zieht und eben ohne Gegenleistung etwas für einen anderen Menschen getan hat.

Denn gegen Alterstarrsinn und Gier der anderen Erben ist leider kein Kraut gewachsen. Und am Ende des Lebens haben die wenigsten Menschen Lust auf Konflikte. Es soll alles verklärt werden und harmonisch sein.

Da wird dann eben der Überbringer störender Nachrichten angegangen, statt große Nachforschungen anzustellen und möglicherweise am Ende noch großen Streit sichtbar werden zu lassen. Ich schreibe "sichtbar werden zu lassen" weil der Streit ja meist da ist, aber er soll eben nicht an die Oberfläche kommen.

Wenn sie ein anderes Ende gewollt hätte, dann hätte sie vor Jahren schon anfangen müssen, sich eine anderen Rolle und einen anderen Status zu erkämpfen. Jetzt ist es dafür zu spät.
 
  • #11
Hallo, Einenette,

ich denke, ich habe einen richtigen Rat für Dich. Ich meine, dass Du Dich da vollkommen raushalten solltest!

Weshalb hängst Du Dich da so rein? Oder fragst Du in Wirklichkeit für Dich selbst, und Du bist selbst diese Frau, die nicht ans Erbe des sterbenden Partners kommt? Aber das glaube ich nicht, denn dann würdest Du sicherlich nicht noch eine Geschichte drumherum spinnen.

Meine Meinung: die Frau ist erwachsen, sie ist mündig und sie wird nicht vollkommen verblödet sein. Wenn die Dinge für sie so okay sind und sie sie akzeptiert, weshalb auch immer, dann ist das ihre persönliche Sache, dann laß' sie bitte damit in Ruhe. Wahrscheinlich möchte sie dann auch gar keine "Ratschläge" von Dir oder von wildfremden Menschen aus einem anonymen Internetforum haben. Diese Frau ist allein eigenverantwortlich für sich, für ihr Leben, für ihre Beziehung. Jetzt, in der Vergangenheit und für die Zukunft. Laß' sie tun, was sie für richtig hält! Das ist vermutlich nicht die Antwort, die Du lesen möchtest, aber ich finde, die einzige, die man geben kann, denn die Frau ist ja kein Mündel, zumal wenn sie eine Vollmacht hat.
 
  • #12
Abgesehen davon wie er mit seinem Wohlstand und Erbe verfährt... Einer liebenden Frau zu sagen, sie soll ihren Mann auf dem Sterbebett verlassen, oh Mann... die Schuldgefühle wiegen sehr schwer.
Im Nachhinein kann man nichts mehr gerade biegen, entschuldigen oder erklären.

Abgesehen davon hatten beide über 10 Jahre Zeit sich gemeinsam Gedanken über sein Erbe zu machen. Das Haus gehört wohl ihm und damit seinen Kindern. Das sie anteilig NK zahlt, ist legitim, sie verbraucht auch Strom, Wasser und Gebühren. Dafür zahlt sie keine Miete. 1 Jahr Wohnrecht ist auch recht passabel. Könnte sie das Haus denn in der Größe und Kosten alleine halten und im gepflegten Zustand halten? Könnte sie die Erbschaftsteuer alleine zahlen?

Seine Kinder und Enkelkinder scheinen berechnend zu sein und haben kein inniges Verhältnis zu ihr und ihm, will sie sich nach dem Ableben ihres Freundes auf einen gerichtlichen Familienkleinkrieg einlassen, wo das neue Testament gerichtlich angezweifelt und angefochten wird?

Auch wenn beide es 10 Jahre versäumt haben, Vorsorge im schlimmsten Fall aller Fälle zu treffen, würde ich sagen, selbst Schuld und nicht am Sterbebett, in den bereits bestehenden Erbschaftsstreit mit zusätzlich aktiv einbringen und kräftig mitmischen.

Ich meine, er liegt im Sterben. Eine Vorsorgevollmacht gibt ihr das Recht die Geräte abzustellen und zu entscheiden, wo er seine letzten Stunden verbringt: im Krankenhaus, in seinen 4-Wänden, im Heim oder Pflegeheim. Sie gilt als erster Ansprechpartner für seine restlichen und zunehmend schwindenden gesundheitlichen Belange. Da sie seine langjährige Lebensgefährtin ist und ihn liebt, hätte sie sich ohnehin um ihn in allen Belangen gekümmert, auch ohne Vollmacht.

Ich glaube auch nicht, dass die Erbengemeinschaft mit sich reden ließe, um die geplanten neuen Änderungen und Absicherung seiner Lebensgefährtin.
 
  • #13
Die erste Frage: Liegt ein Testament vor? Die Kinder bekommen ja in jedem Fall ihren Pflichtteil. Deinen Rat kann ich verstehen und er ist sicher gut gemeint, doch ob Du etwas bewirken kannst, bewirkt hast, das wird Dir Deine Bekannte sagen.
Es ist sein Geld und er kann damit machen was er möchte. Für seinen Charakter spricht es nicht, dass er die Frau, mit der er zusammen lebt, nach seinem Ableben nicht versorgt wissen möchte. Zumal er, wie Du schreibst, die Mittel dazu hat.
Doch, anscheinend ist dies Deiner Bekannten nicht fremd
M.M.n hat er wieder mal seinen wahren Charakter gezeigt, sie soll nach seinem Tod ein Jahr umsonst wohnen bleiben dürfen. Aber die Nebenkosten muss sie zahlen.
 
  • #14
Er liegt im Sterben und sie scheint ihn zu lieben. Das muss für beide eine schwere Zeit sein. In dieser Zeit Zwistigkeiten zu säen wegen finanzieller Belange ist ein Fehler, ja. Sogar ziemlich geschmacklos wie ich finde. Sie scheint dir auch wichtig zu sein, da du dich um sie sorgst. Vielleicht kannst du ihr in dieser schweren Zeit emotional zur Seite stehen, wenn du das wegen deiner Wut nicht schaffen solltest, halte dich lieber zurück.
 
  • #15
Meiner Meinung nach ist es unerheblich, ob dein Rat "richtig" oder "falsch" war. Er entsprach eben deiner Meinung und fertig. Was die Frau daraus macht, ist ihre Sache. Sie lebt doch schon seit mehreren Jahren in und mit dieser Situation, ist erwachsen und mündig (-nehme ich mal an). Du dachtest ja vermutlich nicht, dass es ihr nach deinem Rat plötzlich wie Schuppen von den Augen fällt, sie sich an die Stirn schlägt und sagt: "Wieso um alles in der Welt bin ich da nicht selber drauf gekommen? Mach ich sofort, ich verlass den Kerl!".
Klar ist die Situation für sie von Nachteil - nur, das sollte ihr selber klar sein. Ist es wahrscheinlich auch. Wieso sie das all die Jahre trotzdem so mitmachte und weiterhin tut, weiß wohl nur sie (-oder nicht mal sie...).
Tja, was soll man dazu sagen? Andere Leute kannst du nicht vor sich selbst retten...

Allerdings finde ich den Zeitpunkt, jetzt noch das Ruder rumzureißen (-sie als Mit-Erbin einzusetzen) reichlich spät. Das hätte man sinnvollerweise eher klären sollen, nicht jetzt, wo der Mann auf dem Totenbett liegt.
 
  • #16
Wie ich so etwas hasse und verabscheue.
Diese Erbschleicherei widert mir nur an. Ich kann nur hoffen, auf dem Totenbett noch Kraft genug zu haben, solche Leute rauszuschmeissen.
Zum Glück haben meine Eltern bereits alles geregelt - unumkehrbar. Mein Bruder und ich auch.
Ich rechne es der Freundin der FS hoch an, keine solche Goldgräberin zu sein. Einem Sterbenden die Kohle aus den Rippen leiern zu wollen ist einfach nur widerwärtig.
Hier kommt - auch bei den Antworten - der Charakter mancher Leute ans Tageslicht. Und manch eine, die sich selbst als ehrbar, aufrichtig etc. bezeichnet, zeigt hier genau auf, dass sie nichts von all dem ist.

Lese ich so etwas, dann beneide ich jeden, der sein Geld noch rechtzeitig versaufen kann.
 
  • #17
Sollen die Kinder sich um den Vater kümmern, schließlich erben sie auch. Ihr Pflichtteil erhalten sie so oder so.
Na ja, ganz so einfach ist das ja nun nicht, wenn man einen Menschen liebt! Und das tut sie ja, zum Unverständnis der FS.

Ich Frage mich, warum wird denn überhaupt immer eine Gegenleistung erwartet? Entweder man macht die Dinge, weil man sie machen will, oder man lässt es bleiben. Es handelt sich hierbei um einen Gefallen den sie ihrem Lebensgefährten tut. Wenn mein Partner im sterben liegt, dann helfe ich wo ich kann, damit er in Frieden einschlafen kann, weil ich ihn liebe und nicht weil ich was erwarte.

Nur weil sich die Kinder schon um das Erbe streiten, muss seine Lebensgefährtin jetzt doch nicht auf den Zug aufspringen und warum die FS ihr rät, ihrem im sterben liegenden Partner jetzt so zu zu setzen, kann ich nicht nachvollziehen.

Die Frage die ich mir stelle ist, warum wurde das im Vorfeld so unzureichend besprochen? Und warum war es dem LG nicht wichtig, seine Partnerin abzusichern?
Ja, es ist vielleicht nicht fair wie das jetzt alles abläuft, aber sie war lange genug mit dem Mann zusammen und hätte ihre Wünsche und Ängste vor tragen können. Der Weg sich zu trennen wäre für sie immer frei gewesen, wenn sie das Gefühl gehabt hätte sie wird nicht ernst genommen von ihm! JETZT ist der Zug abgefahren und das jetzt diskutieren zu wollen ist mEn ein Unding.
 
  • #18
Du schreibst: '... sie ist oft in seinem Haus ...'
Hat sie auch noch ihre eigene Wohnung?

Was für eine Hackerei wenn es um Werte geht ... es ist ja schon bei Blutsverwandten oft schlimm.

Bei Patchwork oder Zweitfrauen ist es fast schon vorauszusehen, dass es in vielen Fällen nicht echte Anerkennung in den Sippen gibt.
'Später hinzugekommene' bzw. 'Neue' Sippenmitglieder werden oft nicht anerkannt, weil die 'Programmierung' der leiblichen Kinder es nicht zulässt. Solange der Silberrücken alles zusammenhält,
parieren die meistens noch ... aber wenn er schwächelt, beginnen dann die Revierkämpfe in solchen Familien.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm bzw. der Abfall fällt nicht weit vom Stamm.
Auch wenn sie das Haus und Inventar immer geputzt hat ... das zählt dann nicht mehr.
Was noch hinzu kommt: Im Zustand von Altersdemenz oder Verwirrung nach OP oder auf dem Sterbebett - erinnern sich viele Menschen mehr an das was früher war ... wichtige Lebenssituationen bleiben tiefer prägnant, die Kinder rücken dann wieder in den Vordergrund ...
Tipp:
Die Vorsorgevollmacht könnte sie aber auf einen Anwalt übertragen der im Sinne eines Betreuers oder Treuhänders die Angelegenheiten klärt - Klinikentscheidungen trifft oder Beerdigung regelt und alles was den Vater betrifft mit den Kindern abspricht.
Weil es belastet doch sehr ... und wird ohnehin nicht gewürdigt.
So wäre sie wenigstens nicht mehr in die doch sehr intimen Familienangelegenheiten verstrickt.

Lieber einen echten Mann oder keinen.

Lieber ein eigenes kleines Nest, als mit falschen Vögeln zusammen sein müssen ...
 
  • #19
Das eine Jahr mietfrei wohnen hat doch keinerlei Wohnqualität.
Wenn die Antiquitäten schon verteilt sind, regelmäßig neue Interessenten das Haus besichtigen, und sie ihren Auszug bzw. Umzug vorbereiten muss.
Dazu die gesamten Erinnerungen im Trauerjahr und allein in diesem
'Museum' hocken, aber putzen.
Nebenkosten darf sie zahlen ... das heißt die Erben haben nicht mal die Grundsteuer für das Prachtstück ...
Na prima! Seeeehr großzügig ... !
Pfeif drauf ... zieh so schnell wie möglich weg aus der lieblosen Hölle habgieriger Familien ... such dir was Kleines!
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #20
Wie würde wohl ein Beitrag aus Sicht der "Kinder" aussehen?

Rein grundsätzlich: wenn man zusammen wohnt, sollte normal sein, dass man sich die Kosten der Lebensführung teilt. Zu denen gehören Nebenkosten, Lebensmittel etc. Über einen Mietanteil kann man diskutieren, zumindest eine Beteiligung an Abnutzung. Es fehlen genaue Angaben, aber benachteiligt erscheint mir die Dame hier nicht.

Vermögen gehört zunächst mal jedem der Beteiligten selbst. Wenn Kinder da sind, sind die erstmal Erben (ist die Mutter verstorben?). Ob man die enterben möchte, weil sie sich nicht kümmern, entscheidet der Erblasser, nicht andere am Nachlass Interessierte. Ein Wohnrecht für ein Jahr hat ja übrigens auch noch einen ordentlichen Wert.
Eine Absicherung ist notwendig, sinnvoll und auch irgendwie ein Stück weit selbstverständlich, wenn man gemeinsame Kinder hat. Wenn nicht, dann erscheint mir die nicht notwendig, die Frau hier wird ja für sich vorgesorgt haben, so wie sie sich das Leben im Alter vorstellt.

Eine Vorsorgevollmacht gehört in einen anderen Bereich. Den des Vertrauens unter Lebenspartnern, die wechselseitig Vorkehrungen treffen, damit der andere Besuchs- und Informationsrechte hat (die auch eine Ehefrau nicht automatisch hat). Die haben die beiden hier vermutlich wechselseitig erteilt. Der zeitliche Aufwand dafür dürfte begrenzt sein, für mich ist das wie die Vollmacht zur Annahme von Paketen. Will man die ernsthaft bezahlt haben?

Daher zu Deiner Frage: ich finde, Du hast schlecht beraten. Im Grunde hat die Frau jahrelang davon profitiert, dass sie einen Partner hatte, der wohl einen großzügigeren Lebensstil ermöglicht hat, als sie sonst gehabt hätte. Sie hat offenbar keine Miete bezahlt, über die Beteiligung an anderen Kosten (außer NK) schreibst Du leider nichts. Einem sterbenden Menschen die Unterstützung zu entziehen, die man versprochen hat, weil man nicht völlig überzogen dafür bezahlt wird, erscheint mir sehr geldgierig. Die beiden hatten ja lange genug Zeit, eine Regelung für den Todesfall anzusprechen.
 
  • #21
Vielen Dank für die Antworten, insbesondere an Sonrix.

Die Eingangsfrage war eigentlich ob es schädlich für sie ist (zeitlich und finanziell) wenn man diese Verpflichtungen hat.
Das andere ist für mich eine moralische Angelegenheit und zwar eine die auf Gegenseitigkeit beruht.

Wir haben geredet, mittlerweile sehe ich es wie die Bekannte, wenn sie ihr Wort hält und bis zum Schluss bei ihm bleibt kann Sie in Frieden weiterleben.

Sie ist einfach ein lieber Mensch mit Helfersyndrom und er hat kein Testament aufgesetzt noch sein Wort gehalten, er wollte ihr tatsächlich einen vierstelligen Betrag vermachen, hat diesen aber schriftlich halbiert. Vielleicht streicht er das auch.
Kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Wer jemandem im Krankenhaus versorgt weiss, dass es auch um Wechselwäsche, Wartezeiten, Fahrkosten, Organisation, Arztgesprãche, ZEIT usw. geht.

Er ruft sie schon morgens an und fragt wann sie kommt um Händchen zu halten und siehe oben zu erledigen und den Rest der Zeit verbringt sie mit Telefonaten (Jeder will wissen was los ist) Erledigungen und Fahrzeit.
Wir reden nicht von einer Woche, sondern von Krebs, geschätzt 6 Monate in der Pädiatrie.

Finde es sehr schade dass die Kinder nichts helfen, weder in Bezug auf Pflege noch am Haus.

Wer ein Haus hat weiss welche Kosten anfallen und welche Arbeit ein Grundstück macht, auch wenn man nicht körperlich gehandicapt ist.
Stelle mir es nicht angenehm vor in Trauer zu sein und in dem mit Erinnerungen durchzogenen Haus zu wohnen während Makler ins Haus mit Kaufinteressenten kommen.

Liebe bedeutet für mich nicht dass man völlig selbstlos sein muss um sich gut zu fühlen.
Wer einen liebt der sorgt dafür dass es dem Partner gutgeht.

Nochmals danke für die Antworten.

P.S. Ich bin verheiratet und wir haben beim Notar ein Berliner Testament gemacht.
 
  • #22
Liebe FS,

ich würde mich da nicht einmischen. Es geht dich nichts an. Wie er sein Erbe regeln möchte, ist seine Entscheidung. Wenn sie nichts erben soll, dann ist das so. Sie hat die Entscheidung getroffen mit ihm zusammen zu leben und sich um ihn zu kümmern. Ob sie dafür eine Erbeinsetzung erwartet, hat sie nie angesprochen. Das hätte man früher klären müssen und nicht jetzt in den letzten Tagen und Stunden.

Wer weiß, ob er nicht doch ein Testament zu ihren Gunsten aufgesetzt hat, was beim Notar liegt und von dem sie keine Ahnung hat. Die meisten Leute mit Geld sind sich sehr wohl des Problems bewusst und treffen Regelungen, auch wenn die Angehörigen davon nichts mitbekommen.

Selbst wenn sie nichts erbt - sie lebte mit ihm zusammen, hat ihn geliebt, da ist es doch klar, dass man sich auch um den anderen kümmern will, wenn es zu Ende geht. Will sie das nicht aus Liebe tun, muss sie sich trennen. Aber es wäre das Letzte, wozu ich ihr als Außenstehende raten würde.

Entschuldige, aber wie kommt man eigentlich dazu, sich in einen aufkeimenden Familienstreit mit einmischen zu wollen?

Kostenlos wohnen und dafür die von einem selbst verursachten Nebenkosten tragen, finde ich übrigens legitim. Wenn sie dazu noch gekocht und den Haushalt gemacht hat, so ist das wohl mehr eine Generationsfrage und keine des Geldes.
 
  • #23
Ich finde Deinen Rat auch empathielos und ich denke aber, dass sie ihn auch nicht befolgt, wenn sie selbst anderer Meinung ist. Sie ist ja erwachsen, also falls Du ein schlechtes Gewissen hast - finde ich unnötig. Ich würde mich auch nicht so reinhängen an Deiner Stelle. Wenn sie sich immer über sein Verhalten bei Dir ausjammert, nervt Dich das vielleicht, weil es immer dieselbe Leier ist. Aber dann triff Dich weniger mit ihr.

Es ist leider so, dass Menschen, die immer nur Geld als das wichtigste ansehen in zwischenmenschlichen Beziehungen, auch immer ihre Kinder so prägen, dass die nur noch die materiellen Güter des Verwandten sehen. Aber irgendwie finden die Leute mit den Dollarzeichen im Kopf auch immer wen als Partner, der ihren Geiz mitlebt, zurücksteckt, gibt und dann NIEMALS erwähnen darf, dass er irgendwas ungerecht findet, weil es dann heißt "Aha, dir geht es auch nur um mein Geld".

Halt Dich einfach raus und mach nicht die Belange Deiner Bekannten zu Deinen. Es ist doch auch Blödsinn, nach zehn Jahren so zu leben nun im Fall, dass der Mensch krank ist und bald stirbt, sich auf einmal an dem Charakter zu stören und alles, was einen belastet, nun rauszulassen. Wobei - vielleicht belastet sie es ja nicht und sie findet es auch nicht ungerecht.
 
T

Toi et moi

Gast
  • #24
Ich weiß nicht wie alt deine Freunde sind aber die Dame hat hoffentlich ein Leben auch vorher gehabt, bevor er diesen Herrn kennengelernt hat. Oder? Sie als Mätresse zu bezeichnen, nur weil sie sich an den entstanden Kosten beteiligt finde ich persönlich sehr gewagt. Ich würde es genau andersherum sehen. Wenn sie nichts bezahlt hätte, würde ich sie als eine Art Mätresse bezeichnen, die bestimmte Dienste anbietet und dafür Geld bekommt. Ich denke dennoch, dass sie trotzdem gut gelebt hat, da er sehr wohlhabend ist und 10 Jahre dürfte sie ja alles mitbenutzen. Sie darf auch ein Jahr nach seinem Tod im Haus bleiben und sie muss dafür nur eins tun, darüber entscheiden, ob er weiter zwangsbeatmet werden soll oder nicht. Das ist auch fair, weil solange er am Leben bleibt, darf sie ja alles nutzen. Er ist schlau und er gefällt mir:).
Ich kenne in dem Freundeskreis meines Vaters einen ähnlichen Fall. Er hat sie kennengelernt und die Familie für sie verlassen. Die ganze Familie ist auseinander gegangen, die 1. Ehefrau wurde krank und konnte die Kinder nicht betreuen, der Sohn wurde auch krank, er hat aber selbstsüchtig alles durchgezogen und hat mit der neuen Frau die ganze Welt bereist, sie hatten 30 Jahre lang sehr viel Spaß zusammen bis er krank wurde und plötzlich erinnert er sich wieder daran, dass er mal Kinder hatte. Genauso wie dein Bekannter hat auch er sein Testament verfasst. Die zweite Frau muss ein Jahr nach seinem Tod das Haus an seinen Kindern übergeben. Ich finde es fair, eine Wiedergutmachung für alle Elend, die die Familie durch seinen Verrat erlitten müsste.
 
  • #25
Es scheint sich ja nicht um den Jüngsten zu handlen ( Indiz dafür : Hat schon Enkel, die ums Erbe mitstreiten)
Vielleicht ist also die Bekannte der FS auch nicht so ganz jung, hat ihre eigene Absicherung.
Da es sich nicht um die Kinder der Freundin handelt, liegt die Vermutung sehr nahe, dass es eine Frau gegeben hat. Und daher also möglicherweise ein gültiges, gemeinsames Testament der Eheleute.
Evtl. wurde der Freundin auch schon längst die Münzsammlung geschenkt.
Diese kleinkarierte Rechnerei wegen Fahrtkosten etc - pfui Deibel.
Und Händchenhalten und Abschiednehmen will die LG des Sterbenden vielleicht auch aus eigenem, inneren Antrieb. Nur mal so - als Überlegung.
 
  • #26
Pädiatrie? Was soll er denn auf der Kinderstation?

Und wo bitte verstecken sich seine Kinder jetzt? Wollen die Herrschaften erst wieder zur Beerdigung auftauchen? Jetzt sollten alle mit anpacken, denen würde ich den Marsch blasen.

Ich habs hier schonmal erzählt, meine Nachbarin hat ihren zweiten Mann gepflegt bis zuletzt. Er wollte, dass sie abgesichert ist und ihr gehört jetzt die Hälfte des großen Hauses. Die (nicht gemeinsamen) Kinder sind ihr dankbar und helfen ihr nun. Das ist Zusammenhalt. Ich würde es mir nicht gefallen lassen, dass die Kinder ihre Arbeit auf die Freundin abwälzen und ihren Vater hängen lassen.
 
  • #27
Lieber FS, du selbst kannst da nichts machen. Deine Freundin muss einfach ihr Lehrgeld zahlen. Ich habe das vor 30 Jahren als junge Frau erlebt, die einfach nur "liebte" und zu stolz war, darauf zu bestehen, dass ich abgesichert war. Der alte Sack (leider muss ich das so schreiben, denn nach seinem Tod fand ich auch noch heraus, dass er mich mit allem betrogen hatte, was nicht bei drei auf dem Baum war) sagte mir auch noch, dass er mir gerade soviel hinterlässt, dass ich ein Jahr überlebe. Er heiratete mich zwar noch 4 Wochen vor seinem Tod, aber ich Schaf verzichtete auf alles trotz so guter Ratschläge, wie du sie gibst. Das entgangene Geld hat mich nie geärgert, aber dass ich nicht an seinem Krankenbett aufgestanden und den Raum verlassen habe, als er ankündigte, er würde sein Testament so machen, dass ich nach der 11-jährigen Beziehung fast leer ausgehen würde, ärgert mich heute noch. Aber das muss deine Freundin für sich entscheiden, was noch "edel im Gemüt" zu nennen ist vor sich selbst, oder was einfach nur bodenlose Dämlichkeit ist. Manchmal braucht man/frau vom Schicksal einfach ein paar Schläge auf den Hinterkopf, bevor man klüger wird und gesunde Selbstliebe entwickelt.
 
  • #28
Liebe FS, ich kann mir nicht helfen, aber ich finde dich ziemlich übergriffig.
Deine Bekannte ist seit "einem Jahrzehnt", wie du schreibst, mit dem Todkranken liiert. DU machst eine Maîtresse aus ihr:
( in meinen Augen hat er eine Mätresse und Haushälterin, die ihm noch Geld gibt)
... und das alles klingt für mich doch ein wenig so, als ob du ihr diese Zeit mit ihm keinen Moment lang gegönnt hast.

Könnte es nicht sein, dass deine Bekannte all dieses ganz freiwillig eingegangen ist (sonst hätte sie jederzeit davon marschieren können), dass die beiden sich wirklich geliebt haben und glücklich miteinander waren? Was nicht nach sich ziehen muss, dass sie in besonderer Weise in seinem Testament bedacht werden MUSS.

Ob der Kranke nun seine Kinder oder sonst wen in seinem Testament berücksichtigt, geht dich wirklich gar nichts an. Genauso wenig, wie sich deine Bekannte darum kümmern wird, dass du mit deinem Mann ein "Berliner Testament" (#18) gemacht hast. Völlig uninteressant in diesem Zusammenhang!
 
  • #29
Anstatt erbost zu sein, zweifelt er an ihr und unterstellt ihr dass es ihr wohl auch nur ums Geld gehen würde.
Das für sich wäre schon sehr verletzend. Er sieht gar nicht, was sie alles für ihn getan hat und wie sie wirklich ist.

Liebe bedeutet für mich nicht dass man völlig selbstlos sein muss um sich gut zu fühlen.
Wer einen liebt der sorgt dafür dass es dem Partner gutgeht.
Das seh ich auch so. Denn ich finde, an seinem Verhalten, nun ausgerechnet den Menschen auszusparen, der ihm so viel gegeben hat und jetzt seine Hand hält, sieht man, dass er sie nicht liebt, sondern nur überall Betrug und Ausnutzen wittert, selbst bei einer Person, die ihm nun schon zehn Jahre beweist, dass es ihr nicht darum geht.
Ich geh mal davon aus, dass er sie nicht mit wertvollen Geschenken bedacht hat.

Naja, hak es ab. Es ist ihr Ding, sich aufzuopfern. Anscheinend ist es ihr ja auch gar nicht aufgefallen, dass hier eine Schräglage sein könnte, bevor Du es nicht gesagt hattest, was sehr traurig ist, weil sie ihre Leistung als seine Haushälterin damit selbst als wertlose Nichtigkeit abtut, so wie er, weil er das als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. Sie scheinen nicht mal zusammen zu wohnen, sie aber zahlt anteilig Nebenkosten, vielleicht, weil sie sein Geschirr wäscht, Energie zum Kochen verbraucht hat für Essen, von dem sie ja auch gegessen hat, oder auch mal geduscht hat. Wäre interessant, die Koch-Putz-Haushälterinnenleistung mal gegenzurechnen.
Deine Bekannte fand das alles okay, also hat sie auch emotional was davon gehabt, sich aufzuopfern, gebraucht zu werden, zu beweisen, dass sie nicht so ist, wie er von allen anderen Menschen denkt.

Menschen, die andere ausnutzen, denken immer selber, dass diese sie auch ausnutzen wollen. Und dabei sind sie komplett blind dafür, was der andere alles schon bewiesen hat an Zuneigung und was andere für sie tun. Ist mir auch schon passiert und wenn man sich dann zurückzieht, weil man selbst nicht ausgenutzt werden will, werten diejenigen es gleich als Beweis, dass man doch nur drauf gewartet hat, was abzugreifen. Traurig ist das schon, weil sie sich ja immer wieder selbst ins Knie schießen, aber sie finden auch immer wieder Leute, denn es gibt solche Menschen wie Deine Bekannte, die es nicht merken oder denen es nichts ausmacht, wenn sie so behandelt werden.

Wenn jemand Geld als sein Ein und Alles betrachtet und von seinem Schatz nun gerade den Menschen, die ihm ewig ihre Liebe bewiesen haben, nichts gibt und ihnen das noch so präsentiert mit diesem Misstrauen, was wird so einer die ganze Zeit für sie empfunden haben? Liebe? Denke ich nicht, denn Liebe ist für mich, dass man demjenigen das Allerbeste geben will, was man geben kann. Das ist für so einen sein Geld und das gibt er nur gern den anderen Ausnutzern.
 
  • #30
Ich finde es gibt unterschiedliche Aspekte, die hier ausschließlich zusammen gewürfelt werden.
Meinen Großeltern gehörte früher das Haus in dem meine Eltern wohnen ( nicht leiblicher Vater).
Meine Mutter hat es geerbt, kann es nur mit meiner Zustimmung verkaufen und muss mir vom Erlös einen grossen Batzen abgeben. Vererben kann sie es nur mir...
Meine Großeltern wollten nur Tochter und Enkelin versogt sehen und keine Ehemänner mit ggf neuen Partnererinnen.
Das Testament meiner Eltern ist adäquat und meins bezüglich meiner Söhne auch.
Völlig unabhängig von meinem Charakter oder wie ich damit umgehen würde...
Ich hätte das Recht, den Mann meiner Mutter aus dem Haus zu werfen, egal was er für sie getan hat. Und er kann es auch alleine schaffen.
Die beiden sind verheiratet und er hat ihr nie eine ähnliche Pistole auf die Brust gesetzt und ich bin mir sicher wird sie auch ohne Überlegung pflegen.
Seine Entscheidung...seit Jahren und er hat für sich selbst gesorgt.
Emotional wird es so nicht passieren...ich liebe ihn als meinen Vater, er hat auch mir in der Not immer geholfen und wird dort wohnen bleiben so lange es geht...Ohne Miete. Ich bin von ihm adoptiert und somit im Pflegefall auch für ihn zuständig und auch seine Erbin. Ggf geht das Haus für die Pflege drauf.
....
Das eine ist rein rechtlich und das andere emotional. Dumm, traurig oder berechnend?!
Würde sie nicht für ihn da sein, wenn er gar nichts zu vererben hätte?
Ich bin froh dass ich seit Jahren wenig Geld zur Verfügung habe und keiner ahnt, dass es bei mir was zu erben gibt.
 
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