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  • #1

Lebenskrise durch Tod im nahen Umfeld - Was tun?

Im Moment habe ich eine regelrechte Lebenskrise. Im Sommer starb meine Schwester überraschend, die auch meine beste Freundin war.
Danach starb ein guter Bekannter.

Kurz darauf trennte ich mich von meinem Mann, den ich noch immer liebe, aber unter den gegebenen Bedingungen einfach nicht mehr mit ihm zusammenleben kann.

Und heute erfuhr ich vom Tod eines weiteren Freundes.
Ich kann nirgends mehr etwas positives sehen. Überall Verlust, Tod , Loslassen.Natürlich gehört es zum Leben und doch habe ich das Gefühl als ob ich innerlich "absterbe".
Vielleicht hat jemand ein paar gute Ratschläge wie man wieder Licht am Ende des Tunnels sieht!
 
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  • #2
Liebste/r FS,

mir ging es ähnlich. Mein Vater starb letztes Jahr usw. Mir hat geholfen, immer wieder darüber zu sprechen, mit Angehörigen und Freunden, die das Gleiche hinter sich haben. Jedes Detail zu besprechen, von immer wieder anderen Seiten zu beleuchten. Das ist für alle Betroffene ein Grundbedürfnis.
Man arbeitet sich langsam daran ab, auch in Träumen. Mittlerweile kann ich wieder ganz gut schlafen, mein Herz rast nicht mehr, wenn ich an meinen Vater denke, sondern ich lebe mit ihm in meinem Herzen. Habe mir immer gesagt: jetzt ist er tot. Konnte es anfangs nicht glauben, dieser unwiederbringliche und letzte Akt ist so schrecklich.
Dazu: ich habe ihn sehr geliebt.
Und, ich habe viel geweint, auch vor Anderen. Also: Reden und Weinen. Würde das bei Dir auch helfen?

Liebe Grüße, w 52.
 
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  • #3
Es hilft nur sich mit dem Tod ernsthaft auseinander zu setzen. Alles andere hat keinen Sinn. Es gibt viele Möglichkeiten. Z. B. hat sich der Buddhismus sehr vernünftig damit 2500 Jahre beschäftigt. Wenn bisher nur deine Schwester und ein Bekannter gestorben sind dann ist das wenig. Du nennst dein Alter nicht, aber leider ist es wirklich so das man sich ab 40 auf einiges gefasst machen sollte was das Thema anbelangt. Ich hab schon aufgehört zu zählen. Je größer der Bekanntenkreis ist, desto öfters kommt das vor. Man muss lernen den Tod nicht als endgültige Katastrophe zu sehen. Mehr so das nichts auf der Welt verloren geht. Du kannst auch nur dran "absterben" wenn du dich zu sehr davon abhängig machst, Du musst ein eigenes unabhängiges "Glück" aufbauen. Und deine Freundschaft auf viele liebe Menschen und Freunde verteilen. Sprich mir Kollegen, du wirst dich wundern wie viele schon lange vor dir keine Eltern mehr haben. Oder mit deine Eltern. Die sind härter betroffen. Ein Kind egal wie alt zu verlieren ist noch mal anders. w47
 
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  • #4
FS, Du kannst diese Tode auch als Impuls für Dich nehmen, Deine Lebensführung zu hinterfragen. Stell Dir vor, Du bist am Ende Deines Lebens und blickst zurück. Was tut Dir jetzt leid, was hättest Du machen sollen um glücklicher zu sein? Alle die Verstorbenen haben unerledigte Dinge mit ins Grab genommen. Was möchtest Du noch erledigen?
Damit nimmst Du eine positive, nach vorne gerichtete Sichtweise ein und es wird Dir bald wieder besser gehen. Frau, 48
 
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  • #5
Liebe FS,

es ist eine Frage des eigenen Alters. Wenn Du ü40 bist, erwischt es gleichermaßen die Elterngeneraton (Alterserkrankungen) wie auch die eigene Generation (Drogen, Herzinfarkt, Krebs, Schlaganfall, Unfall).

So ist das Leben. Es gibt nun mal kein Leben ohne den Tod.

Es hilft nur, den Tod, als normalen Bestandteil des Lebens anzunehmen.
 
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  • #6
Liebe Fs,

mein herzliches Beileid, f´ür Deine Verluste.
Du klingst, als ob Du dadurch in eine Depression gerutscht bist, was gar nicht verwunderlich ist. Lass Dir helfen - gehe zum Arzt - und mache eine Therapie. Sowas dauert einfach und gute Begleitung hilft Dir, all die Verluste zu verarbeiten.

Auch wenn es kaum vorstellbar ist: Du kannst auch wieder fröhlich sein und kannst diese Verluste in Dein Leben einschließen, als traurige Erfahrung.

Sprich mit Deiner Schwester in Gedanken - sie wird Dir Antworten geben, was Du tun kannst.

Dir alles liebe und viel Kraft

w
 
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  • #7
Ich würde dir auch eine Therapie empfehlen, um ein weiteres Absacken in eine Depression zu verhindern. Ansonsten konzentriere dich auf schöne und positive Dinge. Das Leben ist trotzdem schön und du lebst gerade und solltest dein Leben voll auskosten.
 
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  • #8
Der Verlust nahestehender Menschen löst immer ein Trauma aus, auch wenn man weiß, dass der Tod zum Leben gehört. Bei dir ist es in der nahen Vergangenheit sehr geballt aufgetreten und es gibt für die Hinterbliebenen wenig Trost, da dir diese Menschen fehlen werden.

Im Grunde kannst Du nicht viel mehr machen als zu trauern und dir deine Freunde und Angehörigen so in Erinnerung halten, wie Du sie gerne um dich hattest. Das braucht Zeit und wird im Umgang damit für dich in Zukunft besser werden. Es ist auch eine gute Übung, sich bewusst zu werden, dass wir alle nur einen bestimmten Zeitraum haben, in dem wir leben können. Nutze deine Zeit, die Du zur Verfügung hast, um ein möglichst ausgefülltes und zufriedenes Leben zu führen. Deine verstorbenen Freunde und Angehörigen möchten dich sicher auch nicht unglücklich sehen. Versuche zu trauern und danach zu leben. Das Leben geht weiter und Du hast eine Verantwortung für dich selbst, nach besten Möglichkeiten genau dieses Leben positiv fortzusetzen.
 
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  • #9
Ich denke, die Steigerung deiner Situation ist es, wenn es einen plötzlich selbst betrifft. Wenn man über Nacht plötzlich lebensgefährlich erkrankt, die Krankheit nicht heilbar ist und man nicht weiß, wie viel Zeit man noch hat. Mich haben gute Freunde und meine Tochter über diese Zeit gebracht. Dazu gehört auch reden, weinen und auch schöne Momente schaffen. Die depressiven Phasen kommen in einer Wellenbewegung. Auf jedes Hoch folgt ein Tief. Jedoch nimmt die Frequenz stetig ab. Wichtig ist, irgendwann muss der Punkt kommen an dem man aufsteht und nach vorn schaut. Das schützt nicht vor weiteren schlechten Phasen und Gedanken. Aber es ist die Grundlage wieder sein Glück zu finden.

Viel Glück.
 
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  • #10
Bei mir hat neben reden und auch eine Therapie geholfen ....

was für den Anfang auch sinnvoll war:

ich habe jeden Tag abends die drei Highlights des Tages aufgeschrieben .... dies kann ein freundliches lächeln beim Bäcker gewesen sein - ein Kompliment von einem Fremden - egal was. Die drei Highlights hab ich dann vorm schlafen gehen notiert und mir laut vorgelesen ... so bin ich mit positiven Gedanken eingeschlafen und bekam weniger Träume im Schlaf.

und wenns mir dann mal wieder schlecht gingim Alltag habe ich die Liste noch mal durchgelesen und war positiver gestimmt, denn ich merkte , dass es nicht nur Trauer und negativs an diesem Tag geschah sondern auch positive Dinge ... und diese muß man bewußt wahrnehmen und nicht nur das schlechte sehen .

Ich bin kein Träumer - sondern ein Realist und doch hat es funktioniert , denn Dein Unterbewußtsein registriert diese positven Dinge des Tages und stimmt Dich dann positiv.

probiers einfach aus ...

m,
 
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