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  • #1

Lebenssituation abschreckend ?

Hallo zusammen,

ich lebe seit 5 Jahren von meinem Mann getrennt, wir waren 15 Jahre zusammen, mit Kind, Haus, Hund, etc. Die Trennung ging von mir aus, da wir uns nicht mehr verstanden haben, auseinandergelebt haben. Die Liebe ist erloschen.

Da das Haus sehr groß ist und wir eine Hälfte vermietet hatten, ist er in die Mietwohnung gezogen, ich bin mit der Tochter wohnen geblieben. Dies zum einen für die Tochter, damit sie weiterhin beide Eltern hat, auch für unseren Hund... und aber auch aus rein finanziellen Aspekten. Ich verdiene nicht so doll, eine kleine Mietwohnung in der Stadt kostet mehr als meine Wohnung im Haus nebst Garten.

Mein Ex hat seit 2 Jahren eine neue Freundin, zu der ich ein gutes Verhältnis habe, ebenso zu meinem Ex auf rein freundschaftlicher Basis. Er hat seine Wohnung offiziell zwar mit im Haus, er lebt aber mit bei seiner Freundin.

Eine Scheidung haben wir bislang nicht eingereicht, irgendwie spielt dies für uns beide keine Rolle, es wäre nur für die Anwälte eine lukrative Angelegenheit.

Liebe Männer, was denkt ihr, wenn ihr von solch einer Lebenssituation einer potentiellen neuen Frau erfahrt ? Findet ihr das abschreckend oder seid ihr tolerant genug ?
 
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  • #2
Was du machst ist für mich m,45 mehr als erschreckend!

1. Nach 5 Jahren keine Scheidung?
2. Freundschaft mit seiner Freundin, geht ja gar nicht!
3. Es sind keine klaren Verhältnisse geregelt, es kann dir dabei niemals gut gehen.

Warum bist du nicht für klare Verhältnisse? Das Argument Anwaltskosten ist schwach, es geht hierbei um deine Rechte, da geht es um viel mehr. Mit dieser Konstellation bist du blockiert für eine neue, glückliche Partnerschaft, die kostbare Zeit vergeht, es wird schwieriger mit dem Alter, dein Ex macht einer auf "Lustig" und das auf größtenteils auf deine Kosten, da du das alles so "locker" hinnimmst!
 
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  • #3
Ich habe nicht den Eindruck, dass es der FS nicht gut gehen würde, wie #1 schreibt, auf mich macht sie sogar eher einen zufriedenen Eindruck, aber ja, es ist abschreckend.Extrem stark abschreckend ist die Tatsache, dass die FS eine verheiratete Frau ist!
 
  • #4
Finanziell könnte dieses Modell sogar lukrativ sein, für die FS.
Je länger die Ehe besteht, desto größer wird der Zugewinn-Ausgleich in der Rente.

Davon profitiert der, der weniger Rente hat, als sein Ehepartner/in.
Und dafür einen Ausgleich von der Rente seines Ehepartner/in bekommt.

Wenn der Ehemann also mehr Rente erwartet als die FS, wird sein Rentenanspruch immer kleiner,
je länger diese Ehe "auf dem Papier" besteht.
Dafür der Ausgleich für die FS immer größer.

Jedoch eine Scheidung kann teuer werden.
Hier mit Haus und Kind = hohe Streitsumme = hohe Anwaltshonorare.

Ein Bekannter ließ sich nach 17 Jahre Ehe scheiden. Die Ehe blieb kinderlos, aber gemeinsamer Hauskauf in der Ehe.
Sein Anwalt verlangte + kassierte insgesamt rd. 5.100 Euro für diese Scheidung.
Davon 3,500 Euro für das außergerichtliche Verfahren, und der Rest für das gerichtliche Verfahren.
(Wieviel Geld der Anwalt der Ehefrau kostete - ist mir nicht bekannt)
 
  • #5
Liebe Männer, was denkt ihr, wenn ihr von solch einer Lebenssituation einer potentiellen neuen Frau erfahrt ?
Findet ihr das abschreckend oder seid ihr tolerant genug ?
Ich hätte großes Verständnis dafür. Diese Frau will eine neue Liebe erleben, nach mindestens fünf Jahre "Hunger" danach.

Aber ich würde ein Gespräch mit ihrem Ehemann verlangen. Um mich abzusichern, daß er wirklich nichts dagegen hat, wenn seine Ehefrau einen neuen Partner hat.

Das Übel sind m.E. die deutschen Gesetze. Was die Scheidungen so langwierig und teuer machen.
In diesem Fall wäre das Trennungsjahr bereits erfüllt.

Trotzdem ist das Verfahren m.o.w. aufwändig und teuer, wegen der Anwälte.
Das Gericht selber ist der kleinste und einfachste Teil daran.
Man kann aber Geld sparen, z.B. mittels eines Mediators. Der sich um eine einvernehmliche Scheidung bemüht.

Verhältnis mit einer verheirateten Frau ? Moralischer Aufschrei ?
Eine Ehe ist für mich keine Ehe mehr, wenn beide Ehepartner diese Ehe nicht mehr wollen.
Eine Ehe ist für mich kein Trauschein, zwei Ringe, etc.
Sondern Ehe ist, wenn man jeden Tag aufs Neue diese Ehe mit Leben und Liebe erfüllt.
So das Beide jeden Tag den Anderen heiraten würde.
 
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  • #6
Dass Du noch verheiratet bist, ist wohl weniger schlimm. Aber dass der Ex die Wohnung im Haus hat, das solltest Du ändern.
 
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  • #7
Liebe FS,

Das finde ich ganz und gar nicht abschreckend.
Ein EU Land hatte bis vor drei Jahren KEINE SCHEIDUNG im Gesetz verankert. Die Ehepaare, die sich getrennt hatten, konnten gut damit leben und auch neue Beziehungen eingehen. "Geschadet" hat es dieser Gesellschaft auf jeden Fall nicht. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, ob sich dies ändern wird mit dem Recht auf Scheidung.
Du siehst, es gibt ganze Völker, die bis vor kurzem so Leben konnten. Die Frage ist ja nicht, ob andere mit deinem Entschluss leben kann, sondern ob der neue Mann in deinem Leben ein Problem damit hat oder nicht. Falls ja, dann passt er evtl. nicht zu dir, denn es scheint mir, du kannst gut damit leben auf dem Papier verheiratet zu sein. Was sagt denn die Freundin deines Mannes dazu? Hat sie ein Problem, dass ihr auf dem Papier verheiratet seid?
 
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  • #8
Hier die FS


vielen Dank für eure vielen Meinungen.

@#1

Ich habe keine Freundschaft mit seiner neuen Freundin, eine Freundschaft ist für mich was anderes. Wenn die beiden mal hier sind, trinken wir Kaffee zusammen und quasseln ein bissl, gemeinsam mit meiner Tochter (20) die ein sehr gutes Verhältnis zur neuen Freundin nebst deren Tochter hat, worüber ich froh bin. Aber wir verstehen uns ganz gut, ich bin auch wirklich froh, dass sie so cool ist und das alles auch so gelassen sehen kann und keinen Stress macht. Ihr ist es anscheinend auch egal, was auf dem Papier steht. Mein Ex hat mich nicht mit ihr betrogen, sondern sie erst lange nach der Trennung kennengelernt, warum sollte ich was gegen sie haben ?

Im übrigen ging die Trennung von mir aus, auch "die Wohnidee" war mein Vorschlag.

Ich sehe es so: Ich geb meinem Ex durchaus einige Schuld daran, dass die Beziehung scheiterte. Sollte ich nun aber deswegen alles verlieren, was mir etwas bedeutet ? Ich liebe mein Haus und meinen Garten, meinem großen Hund könnte ich auch keine kleine Stadtwohnung zumuten. Damals fand ich es auch wesentlich, meine Tochter nicht auch noch aus ihrem Umfeld (Schule und Freunde) zu reißen.

Zudem würde ich mich finanziell ruinieren, das Haus ist auch meine Altersvorsorge. Wenn wir es verkaufen würden, würde nach Ablösung der Kredite nicht viel übrig bleiben, verdient hätte damit nur die Bank.

Ich war auch nie ein großer Hochzeitsfan. Mir bedeutet das alles nichts weiter, wir heirateten damals, weil ich schwanger war, weil es einiges vereinfachte. Aber ich vertrete die Meinung, dass man sich liebt oder nicht. Eine Beziehung hat oder nicht. Daran ändert auch eine Heiratsurkunde nichts, diese sorgt weder für längere Liebe, noch für eine bessere Beziehung. Ich hätte nie eine Beziehung mit jemanden, den ich nicht auch heiraten würde.

Hinsichtlich des Zugewinnausgleichs / Rente ist es für mich nicht lukrativ. Wir haben beide immer ungefähr gleich verdient, alle Kosten geteilt, das spielt also überhaupt keine Rolle.

@ Bernd50

Anwaltskosten sind gewöhnlich für beide Parteien gleich hoch. Abgerechnet wird üblicherweise nach Streitwert, als Haus+Hausrat+Autos, etc.


Was die Wohnsituation betrifft: Er hat eine komplett abgeschlossene, eigene Wohnung. Wenn er überhaupt mal da ist, dann tagsüber, wenn ich auf Arbeit bin (er arbeitet Schichten), danach übernachtet er ja immer bei seiner Freundin.

Ich denk mir: Was würde es für einen Unterschied machen, wenn ich in einem Wohnblock wohnen würde und er auch ? Wie weit entfernt wäre weit genug weg? Das Nachbarhaus, die Parallelstraße ? Ist das alles noch zu nah?

@ #2

ja, ich bin recht zufrieden mit meinem Leben. Ich hätte gern einen neuen Partner. Aber nicht um jeden Preis. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich eine gemeinsame Wohnung wieder wöllte. Ich denke, dass auch ein Zuviel an Nähe, zuviel Gewohnheit mit ursächlich für das Scheitern der Ehe war.
 
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  • #9
Liebe FS,

lebe derzeit ein ähnliches Lebensmodell+finde da überhaupt nix dabei.

Von daher liebe FS, ich denke, hier ist alles erwähnt worden+Du mußt Dich nicht rechtfertigen - auch nicht vor einem neuen Partner - denn diese Transparenz die Du lebst wirkt sich sicherlich auch auf andere Bereich in Deinem Leben aus+der neue Partner wird spüren wie ehrlich Du mit Dir bist.

Sehe bei Dir nur Vorteile, also lass Dich nicht beirren, lebe Dein Leben.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute+viel Kraft

w 45j.
 
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  • #10
Liebe FS,
ich lebe in ähnlichen Verhältnissen wie Du! Auch ich wollte den Kindern einen totalen Wechsel des Wohnumfeldes, verbunden mit Besuchszeitenregelungen, ersparen. Mein Freund ist da relativ tolerant, einen anders denkenden Mann könnte ich auch nicht akzeptieren. Deine Situation/Lebensmodell ist sicher für viele, aber nicht für alle abschreckend!
Alles Gute
w 56
 
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  • #11
Was die FS unter #7 erklärt, klingt für mich nicht sonderlich abschreckend und auch nicht ungeregelt oder im Alten verharrend. Da ist so mancher, der sich mit "Holzhammer" hat scheiden lassen, bei weitem nicht so weit. Also - nach meiner Ansicht kein Hinderungsgrund.
 
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  • #12
Ist doch ein schönes Leben was ihr alle führt. Emotional alles geregelt, den Kindern gehts gut, dem Hund auch. Ihr seid offen für Neues auch für unkonventionelle Lebensmodelle. Der Mann, der sich davon abschrecken ließe, wäre eh nichts für dich.

Alles Gute!
 
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  • #13
Ich lebe ähnlich wie die FS..
w,48, seit 6 Jahren getrennt von Tisch und Bett, hat mein (Ex)Mann im ersten Stock noch einen kleinen Wohnbereich. Auch wir haben uns bestens arrangiert, verstehen uns gut und mit seiner neuen Freundin komm ich gut aus, wenn sie mal da ist. Auch ich hatte zwischenzeitlich eine neue Beziehung und selbst da gabs keine Probleme untereinander. alles war vorher geklärt. Im Gegenteil, sommers haben wir alle vier zusammen draußen gegrillt und konnten uns gut unterhalten..
Ob ich nun erneut jemanden finde der dies akzeptiert wird die Zeit bringen. Ich denk, wenn man offen und authentisch miteinander umgeht und alles miteinander bespricht wird es keine Probleme geben..
Sowohl ich, auch auch mein "Mann" gehen jeder seine Wege, aber haben ein gutes freundschaftliches Verhältnis...nur die Liebe war halt nach über 20 jahren erloschen..
Warum sich immer die Augen auskratzen, so find ich es viel besser...Wir haben beide keine Lust auf Scheidung, anwaltskosten und wem schlußendlich nun das haus gehört etc...
Es kann also funktionieren...
...und auch wenns kitschig klingt, wer mich ernsthaft liebt wird mich verstehen und lernen damit zurecht zu kommen..
 
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