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  • #1

Liebe oder Gewohnheit?

Ich bräuchte mal ein paar Tipps bzw. Meinungen.
Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Freund zusammen. Die Beziehung entstand aus einer guten Freundschaft.
Vor 3 Jahren hatte ich mich in einen anderen verliebt, bin aber bei meinem Freund geblieben. Aber seitdem läuft nichts mehr. (vorher auch nur sehr wenig) Kein Sex, kein kuscheln, nur noch ein Kuss zur Begrüßung. Generell hab ich Lust auf Sex, aber nicht mit ihm... und ihm scheint das ja auch nicht zu fehlen, er macht keine Anstalten. Wir verstehen uns menschlich sehr gut, aber leben wie Bruder und Schwester nebeneinander her. Hab das mal angesprochen, aber er sagt er liebt mich nach wie vor. Ich liebe ihn auch auf eine Art, aber ich denke es ist eher freundschaftlich und die Gewohnheit... es fehlt zu viel.
Ich wollte immer heiraten, aber selbst nach der langen Zeit hat er mich vertröstet bzw. ich hatte das Gefühl er hält mich hin, wobei ich denke, dass der Zug mittlerweile abgefahren ist für uns.
Wenn er beruflich paar Tage weg ist merke ich auch, dass ich ihn nicht wirklich vermisse, mich sogar freue allein zu sein.
Ich weiß nicht mehr was richtig ist, ich möchte ihn nicht verletzen und das Problem ist, wir haben zusammen einen Sohn (9). Auch ihm würde ich mit einer Trennung weh tun. Andererseits hab ich das Gefühl mein Leben zieht an mir vorbei. Der Wunsch nach einem Neuanfang wird immer größer.Mich macht das völlig fertig.
Ich bin über jeden Ratschlag dankbar.
 
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  • #2
Fürs Gefühle sortieren hilft manchmal ein Therapeutengespräch weiter. Dann kannst du erkennen was dich treibt, statt dich im Kreise zu drehen.
Ich denke du wirst zur richtigen Entscheidung kommen und ein neutraler Gesprächspartner (keine Freundin) kann dir helfen.
 
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  • #3
Wow. Du hättest dich schon vor Jahren trennen sollen. Ich würde es endlich machen, du spürst ja zum Glück glasklar, dass es das Richtige ist. Weil es trotzdem schwer wird und dich vermutlich in eine Krise stürzen wird, würde ich mir therapeutische Hilfe suchen.
Oder wenn du zuviel Angst hast, eine Paartherapie machen. So oder so, ich glaube, alleine schafft man das nicht.
 
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  • #4
Genau diese Situation hatte ich am Ende meiner Ehe bzw. die Jahre davor. Mein Mann war der Mittelpunkt meines Lebens. Aber ich konnte nicht mit der Vorstellung leben, mit Anfang 30 mein Leben in einer Partner-WG ohne Sexualität zu verbringen.

Das war das Ende der Ehe.
 
  • #5
Ich denke, es ist beides: Liebe und Gewohnheit!

Es ist die Liebe wie zu einem Bruder:
Du bist gern in seiner Nähe, lässt ihn dann aber auch ganz gerne ziehen, wenn er für eine gewisse Zeit mal weg ist.
Keine Lust auf Sex mit ihm ist doch keine Ehe mehr, da fehlt ein ganz fundamentaler Teil einer Liebesbeziehung, da wundere ich mich sowieso, dass du es so lange ausgehalten hast. Offensichtlich bist du ja eine erotisch fühlende Frau, wenn du dich damals in einen anderen Mann verlieben konntest.

Dich macht das "fertig", wie du selbst schreibst, und außerdem postet niemand einen solchen Thread, der nicht ziemlich am Ende mit seinem Latein ist. Ich wünsche dir Kraft, die richtige Entscheidung zu treffen - für mich wäre es die, nochmals ganz neu anzufangen, mit einem anderen Partner.
 
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  • #6
Wie ich das kenne. Mir geht es ähnlich.

Ich bin froh, wenn er mal weg ist, ich alleine bin und ich gehe auch lieber mit meinen Freundinnen - ohne ihn- aus. Es gehört sehr viel Mut dazu. Ich hatte den noch nicht.

Stell dir mal was vor: Er bemüht sich um dich, küsst dich, ihr habt Sex. Würde das für dich ausreichen? Wenn dem nicht so ist, dann ist die Liebe wohl weg. Wie alt bist du? Wenn du noch jung bist, dann trenne dich. Besser jetzt als wenn der Zug abgefahren ist. Und für deinen Sohn ist es besser er lebt in einem liebevollen Elternhaus, als dass er die Spannungen merkt (ich bin auch Scheidungskind).
 
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  • #7
Wow, schockierend gleich von Trennung zu schreiben! Ich denke auch, dass es echt gute neutrale Personen gibt, die einem helfen kònnen. Paartherapie oder auch zunächst eine Einzelsitzung ( oder auch mehrere) sollten zumindest ausprobiert werden, bevor die Flinte im Korn landet. Ihr habt definitiv eine Kriese, wie sie alle ca 10 Jahre wieder vorkommen wird. Willst Du alle 10 Jahre wechseln? Oder willst Du Dich der Sache - nämlich Dir - stellen? Klar haben immer beide "Schuld" an der Situation, aber die eigene Nase sollte Dein erstes Ziel sein. Ich wünsche Dir viel Erfolg!
 
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  • #8
zu #5 Ich bin 30.
Hab mit ihm geredet und ihm erklärt wie ich mich fühle. Er hat es verstanden. Er hat selbst gemerkt, dass bei uns einiges schief läuft, aber nie etwas gesagt. Er überlässt mir die Entscheidung ob wir es nochmal versuchen ( er möchte es,wäre der 3.) oder ob wir uns trennen.
Nun hab ich das totale Chaos in mir. 10 Jahre sind eine lange Zeit, die einfach wegzuschmeißen ist verdammt hart, es hängen so viele Erinnerungen dran. Andererseits denke ich nicht, dass sich dauerhaft noch was ändern kann was seit Jahren schon kaputt ist... Wir haben beide ewig geschwiegen obwohl wir längst hätten reden müssen.
Die Entscheidung, die ich im Kopf bereits getroffen hatte ist grad am wanken... ist das normal?
 
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  • #9
Ich kann dir sagen bei mir war es genauso nach 11 Jahren. Ich habe die Trennung ins Laufen gebracht. Nach 4 Wochen hatte er eine Neue. Dabei ist es geblieben.
Ich habe das bitter bereut, denn meine Tochter hat eine psychiatrische Störung erlitten, sie hat Borderline und hasst mich, dass ich sie in dieses Scheißleben geboren habe. Das sind ihre Worte, meine nicht.
In diesem Kontext hätte ich besser gewartet und für mich verzichtet. Sie war damals 8.

Bitte überleg es dir mehr als gut.

Alles Liebe w/47
 
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  • #10
Liebe FS,

Was du erlebst, habe ich vor einigen Jahren durchgemacht. Die Partnerschaft bestand nur noch aus Alltag, Routine und Nebeneinander-herleben. Wie du, verliebte ich mich in einen anderen Mann - und zog die Konsequenzen! Ich ging. Inzwischen lebe ich mit meiner neuen Liebe zusammen.
 
  • #11
Ja das ist normal, aber mit neu entdeckter Liebe hat es nichts zu tun sondern eher mit der Angst alleine zu sein und was Neues zu beginnen. Das geht vorbei und wie es sich anhört so. Ist es doch gut möglich, dass ihr eine Freundschaft weiterführen könntet. Das ist doch für euch Beide besser als eine lieblose Partnerschaft.
 
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  • #12
Alle Beziehungen jeglicher Art haben irgendwann ihren Zweck erfüllt. Sei dankbar für das was du aus dieser Beziehung mitgenommen hast. Wir leben um glücklich zu sein und uns weiterzuentwickeln. So move on!
 
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  • #13
Angst vor dem Allein-sein habe ich an sich keine, ich kann mir sogar sehr gut vorstellen eine zeitlang allein zu leben, Dinge selbst erledigen die vorher für mich "abgenommen" wurden. Ich habe nie allein gelebt und sehe das eher als Herausforderung.
Im Moment bin ich aber wieder an dem Punkt alles zu überdenken. Es ist so schwer... wir hatten auch gute Zeiten und wir verstehen uns auf jeder Ebene super, es fehlt nur die Anziehung, die Leidenschaft, das sexuelle Interesse, aber ich bezweifel, dass das nochmal zurückkommt. Und ohne auf Dauer zu leben wird nicht gehen.
 
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