• #1

Lieber getrennte Wohnungen?

hallo,

Ich habe folgendes Problem. Ich lebe seit etwa 6 Jahren in einer Partnerschaft. Mein Freund hat zwei Kinder in der Pubertät, ich selbst auch ein Kind in der Pubertät. Da mich das pendeln zwischen den Haushalten sehr genervt hat - zumal auch in keinem Haushalt wirklich genug Platz für alle war - wollte uch vor zwei Jahren gern zusammenziehen. Wir haben also eine Etage in meinem Haus ausgebaut und sind zusammen gezogen.

Es gab die Absprache, dass ich an zwei Tagen in der Woche Zeit nur für mich und mein Kind haben möchte. Seit dem Zusammenzug hat sich vieles geändert. Ich habe so gut wie nie Zeit allein mit meinem Kind und an die Absprache kann sich auch keiner mehr erinnern. Ich habe auch keinen Rückzugsort nur für mich, da ich mein Zimmer für das Zusammenziehen aufgegeben habe. Mein Freund hingegen hat ein eigenes Zimmer. Aber ich kann ihn da ja nicht „hinschicken“.

Auch nach dem Zusammenziehen ist mir erst richtig bewusst geworden wie unterschiedlich unser Ordnungssinn ist. Mich stört die Unordnung sehr, mein Freund will sich nicht an bestimmte Orte für Dinge halten, weil er meint, dass es ihm schwer fällt sich zu merksn, wo Dinge hingehören.

Ich war das erste halbe Jahr richtig unglücklich nach unserem Zusammenzug und auch jetzt finde ich es sehr herausfordernd. Ich fänd es toll, wenn er wieder ausziehen würde, vielleich in die Nähe, aber er will davon nichts wissen und fühlt sich so wie es ist auch wohl.

Ich finde aber, dass die Qualität unserer Beziehung darunter leidet, dass wir mehr Konflikte und weniger Qualitätszeit haben.

Was können wir tun? Kennt jemand das Problem?
 
  • #2
...und Du führst den gesamten Haushalt, wäschst die gesamte Wäsche aller, kochst, kaufst ein, wäschst ab, räumst auf, saugst....wischst...etc. etc....und das jeden Tag?

Himmel nochmal....gott sei Dank habe ich niemals meine Wohnung mit anderen Menschen geteilt.

Ach so....und dann noch der nervige TV...der läuft wohl auch jeden Tag, gelle?

So ein Leben würde ich keinen einzigen Tag aushalten.
 
  • #3
Was können wir tun? Kennt jemand das Problem?
Du fragst, was wir tun können, du solltest dich fragen, was du tun möchtest und auch, was du nicht möchtest. Ganz ehrlich gesagt, wollte ich eine solche Situation nicht ertragen müssen, nein niemals.
Dein Problem ist millionenfach bekannt, erst beim Zusammenziehen stellt man im Nachhinein fest, inwieweit man zuvor bewusst auf Dinge geschaut hat, oder auch nicht und inwieweit man in ganz wichtigen Dingen kompatibel ist und zusammen wirklich passt.
Mache genau das, was dir gut tut und alles andere solltest du nicht tun.
Ich bin schon lange an diesem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem mir Freude, Frieden, Harmonie, Glück und emotional erwachsen sein, meine obersten Prioritäten sind. Ich werde negative Energien in meiner Nähe nicht mehr zulassen, sonst lebe ich viel lieber als glücklicher Single alleine und muss nicht ständig meine kostbaren Energien und Zeiten für Unnützes verplempern, das ist meine ganz persönliche Erfahrung und Meinung, was für dich wichtig ist, solltest du für dich entscheiden, ohne wenn und ohne aber und ohne falsche Rücksichtnahme und ohne Schönredereien.
 
  • #4
Ich fänd es toll, wenn er wieder ausziehen würde, vielleich in die Nähe, aber er will davon nichts wissen und fühlt sich so wie es ist auch wohl.
Das kann er ja nicht allein entscheiden. Du hast ja nicht nur ihn, sondern auch zwei halbwüchsige Kinder ins Haus geholt. Klar, dass das Leben da unruhiger wird. Ich hätte es wohl nicht gekonnt. Bist du so ein Familienmensch? (Es gibt ja Menschen, denen kann es gar nicht lebhaft genug sein) Ich bin eher der Einzelgänger-Typ, deswegen könnte ich diesen Schritt, den du gewagt hast, gar nicht machen. Natürlich brauchst du Freiraum für dich. Unbeobachtete Momente, einfach mal die Seele baumeln lassen.

Ich habe so gut wie nie Zeit allein mit meinem Kind und an die Absprache kann sich auch keiner mehr erinnern. Ich habe auch keinen Rückzugsort nur für mich, da ich mein Zimmer für das Zusammenziehen aufgegeben habe. Mein Freund hingegen hat ein eigenes Zimmer.
Nicht so toll. Aber was willst du machen? Wenn du das aktuelle Zusammenleben mit ihm (und den Kindern) nicht auf Dauer aushalten kannst, musst du das ansprechen. Dass du es dir etwas anders vorgestellt hast. Trau dich.
 
  • #5
Ich bin selber Mutter eines Teenagers gewesen und wäre nie auf den Gedanken gekommen, mit einem Mann und seinen zwei Teenagern zusammen zu ziehen. Da ist doch Stress vorprogrammiert.

Wer vorausschauend denken kann, dem ist sowas klar und der setzt sich auch nicht solchen Situationen aus. Zudem das Teenager-Alter eine sehr störanfällige Zeit für die Teenager ist. Ein Teenager ist eh schon meistens durch den Wind und braucht daher zu Hause Ruhe und Stabilität und keine Mutter, die sich einen Mann ins Haus holt, viel umbaut, ihr Zimmer aufgibt und dann noch unglücklich ist. Was lebt eine Mutter ihrem Teenager den damit vor?

Liebe FS, ich würde mich trennen, denn dieser Mann ist an deinem Wohl nicht wirklich interessiert. Ich hoffe, du kannst dich finanziell mit ihm wegen dem Ausbau der einen Etage einigen und dann lebe dein Leben, so wie du es willst.

Sei selbstbewusst, klar, vorausschauend und lebe deinem Teenager vor, dass man sein Leben als Erwachsener selber bestimmen muss.

Als Empfehlung ein Buch: Alles für ein bisschen Liebe.... gut bei Tante Amaz.... zu finden.

Ich weiss genau, dass ich nie wieder mit einem Mann zusammen ziehen werde. Ich lerne immer mehr Frauen in meinem Alter und älter kennen, die das Glück haben, sich das leisten zu können. Daher kommt vielleicht auch ein Stück des Wohnungsmangels in Grosstädten her. Viele Frauen leben lieber alleine, als mit einem chaotischen männlichen Energievampir zusammen.

W ü50
 
  • #6
Weiss Dein Partner schon, was Dich stört?

Hier im Forum wird immer schnell zur Trennung geraten.

In einer Beziehung versucht man doch eigentlich das Problem zusammen zu lösen.
das normale Vorgehen: Im täglichen Trott schleift sich ein Zustand ein, der einem nicht gefällt. Dieses Missgefühl musst Du kommunizieren. Du wünscht Dir mehr Zeit für Dich/Dein Kind usw. Die Bedürfnisse und Wünsche nimmt Dein Partner zur Kenntnis und ernst. Ihr versucht als Paar gemeinsam, eine Lösung zu finden.
 
  • #7
Da mich das pendeln zwischen den Haushalten sehr genervt hat - zumal auch in keinem Haushalt wirklich genug Platz für alle war - wollte uch vor zwei Jahren gern zusammenziehen. Wir haben also eine Etage in meinem Haus ausgebaut und sind zusammen gezogen.
Naja, Du wolltest unbedingt zusammenziehen und er hat Dir geholfen, Dein Haus umzubauen. Ich finde, jetzt zu sagen "ach nee, doch nicht", geht einfach nicht. Ich verstehe, dass Du Dich nicht wohlfühlst, aber er hat eine Menge eingebracht, um Dir den Wunsch zu erfüllen, dass er sich jetzt nicht auf Deinen Wunsch einfach wieder verzieht, finde ich verständlich.

Ich seh keine Lösung außer mehr Toleranz auf beiden Seiten. Leider kannst Du nur das tun, was DU tun kannst, und nicht bewirken, dass er was tut.
Ich habe auch keinen Rückzugsort nur für mich, da ich mein Zimmer für das Zusammenziehen aufgegeben habe. Mein Freund hingegen hat ein eigenes Zimmer.
Hierbei hast Du also auch viel in Kauf genommen, was eigentlich nicht gut für Dich war, bloß, damit er zu Dir zieht. Vielleicht kannst Du irgendeine Lösung finden, einen Raum teilen oder so? Jedenfalls empfinde ich es als Rumschieben des Partners, wenn er erst unbedingt einziehen sollte und nun unbedingt wieder ausziehen soll, weil Du Dir nicht vorher vorstellen konntest, dass Deine gewohnte Ruhe nicht mehr da sein wird. Ihr seid ein Paar, da geht es nach BEIDER Leute Wünschen, also würde ich sagen, erstmal einen Kompromiss suchen, nicht mehr denken "es ist aber MEIN Haus, also wird gemacht, was MICH glücklich macht".

Mein Rat wäre, mit ihm versuchen zu reden, aber nicht ihm mit "ich will" und "Machtausübung" zu kommen, sondern zu signalisieren, dass Dir die Beziehung wichtig ist, er Dir wichtig ist, es aber bestimmte Dinge gibt, weswegen Du Dich einfach nicht wohlfühlst. Und dann aber nicht eine ellenlange Liste, sondern die rumliegenden Klamotten anbringen oder dass ihr gar keine Zeit mehr für euch allein habt. Dann bleibst Du bei Dir und signalisierst, dass er und die Beziehung Dir was bedeuten und nicht, dass er Dich einfach nur noch stört, was ja eine Aussage wäre von "ich will weniger von dir in meinem Leben, weil du nervst".
 
  • #8
Sorry. Aber war dieser Versuch nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Du willst zusammenziehen und dann die Vorgabe machen, den Partner zwei Tage lang nicht zu sehen?
Du bist sechs Jahre mit einem Mann zusammen, besuchst ihn regelmäßig in seinem Haushalt und du merkst nicht, dass er einen anderen Ordnungssinn hat? Du willst, dass sie bei dir einziehen und merkst nicht, dass du dann zu wenig Freiraum (wortwörtlich!) hast?
Von dir ging der Wunsch für das Zusammenziehen aus. Jetzt willst du, dass er auszieht. Und du meinst, das wäre nicht das Beziehungsende? Vielleicht ist das dein nächster Irrtum?
 
  • #9
Servus FS,

mich wundert auch wie naiv Du das Zusammenziehen gesehen hast und angegangen bist. Da war sicher schon vorher einiges erkennbar und besser abzusprechen.

Na ja, nun ist das Kind in den Brunnen gefallen.

Setzt Euch hin und stellt endlich klare Regeln auf, wer was wann zu tun (Haushalt, Kinder) und wer welche Zeit für was (Kinder, Familie, [individuelle] Hobby) hat.

Dein Rumgeeiere und unkontrollierte Nachgeben sowie Zurückstecken kann ich nicht nachvollziehen.

Für meine großen „Kinder“ hatte ich jeweils einen Wäschekorb, habe alle ihre Dinge außerhalb ihres Bereiches reingepackt, ihn ins Zimmer gestellt und Tür zu. Was sie im Haushalt zu erledigen hatten oder konnten, hatten sie zu erledigen sonst gab's notfalls weder saubere Sachen noch Essen, auch sonstige Dinge meinerseits wurden dann schon mal nicht erledigt oder unmöglich. Ich bin ein großer Fan von gleichberechtigtem Nehmen und Geben.

Deinem großen „Jungen“ würde ganz klar die Hammelbeine lang ziehen und die Konsequenzen aufzeigen und auch umsetzen.

Vieles Deiner Misere ist hausgemacht.
 
  • #10
Tja, mann bzw frau sollte sich gut überlegen, was man sich wünscht. Sonst werden Wünsche wahr .... und man wünscht sich, dass man sich das nun wirklich nie gewünscht hätte.
Ja, so Manches an deiner Fragestellung ist merkwürdig oder unvollständig.
Eine Etage baut sich nicht von alleine aus - hat er entsprechende Mittel und Arbeit in dein Haus gesteckt? Gibt es da vertragliche Vereinbarungen?
Würde es denn bei dir in der Nähe genug grosse und bezahlbare Wohnungen geben? Er müsste ja 2 Kinder wieder mitnehmen ....
Ist dir niemals aufgefallen, dass er ein anderes Ordnungssystem hat als du?
2 Tage die Woche für dich alleine mit deinem Kind - gehen die anderen so lange zelten oder was ???
Mein Eindruck - so richtig miteinander geredet habt ihr nie. Holt das nach - und zwar schnell.
 
  • #11
Wir haben also eine Etage in meinem Haus ausgebaut
Wer hat was geleistet, gezahlt oder gearbeitet?
Was für Absprachen gab es in diesem Zusammenhang?
Es gab die Absprache, dass ich an zwei Tagen in der Woche Zeit nur für mich und mein Kind haben möchte.
Das geht auch jetzt und liegt nur an dir.
Unternimm etwas allein mit deinem Kind, du bist ja nicht versklavt.
Zieht gemeinsam in die Stadt, in die Natur, trefft euch über ein Wochenende bei Freunden, zieh dich zum Abfragen mit ihr in ihr Zimmer zurück.
Wenn die anderen zu laut sind, kannst du auch da Rücksicht einfordern. Dazu musst du aktiv werden, dich nicht abwimmeln lassen.
Mein Freund hingegen hat ein eigenes Zimmer. Aber ich kann ihn da ja nicht „hinschicken“.
Das läuft eigentlich auf das übliche, nervige Nähe- Distanz- Problem hinaus. Kenne ich auch, hab ich bei mir auch noch nicht gelöst, bin aber diejenige, die mehr Nähe haben wollte.
Aber Verständnis für deine Lage habe ich ja.
Du brauchst einen Rückzugsort, und das soll nicht das Bügelbrett sein.
1. Möglichkeit: Sprich es an. Wenn dein Freund sein Zimmer nicht nutzen möchte, frage, ob du es dir für 3 Stunden als deines leihen kannst, weil du Rückzug brauchst. Es soll dich dann niemand stören.
2. Möglichkeit: Frage nach, ob du das gemeinsame Schlafzimmer zu deinem Zimmer machen kannst, ihr müsst euch dann zum Schlafen einen anderen Platz suchen- also Bett als Tagessofa im Wohnzimmer organisieren oder zwei Betten in zwei Zimmern mit Platz für den zweiten.
Ich finde aber, dass die Qualität unserer Beziehung darunter leidet, dass wir mehr Konflikte und weniger Qualitätszeit haben.
Ja, klar. Habe ich auch gelernt. Deshalb würde ich auch niemals mehr mit meinem Partner zusammenarbeiten, weil auch dann Qualitäts- Paarzeit auf der Strecke bleibt- man war ja schon füreinander beschäftigt. Getrennte Wohnungen unterstreichen, dass das Aufeinandertreffen "füreinander" ist. Fehler sind dazu da, gemacht zu werden. ;-)

Wenn er ausziehen muss, obwohl er viel Energie hineingesteckt hat in den Ausbau, weil du findest, dass er dir zu nah ist, wird eure Beziehung scheitern. Wenn du sie erhalten willst, musst du reden und Rücksicht für deine Bedürfnisse einfordern, im gleichen Haus. Schwierig, aber der Rückweg zu LAT ist versperrt.

@void gibt gute Tipps, wie du es ansprechen solltest.
 
  • #12
Wenn ich meinem Partner helfen würde das Haus zu renovieren/auszubauen (habt ihr das vertraglich geregelt?) & dann soll ich bitte wieder ausziehen, weil ich mit meiner Anwesenheit zu anstrengend bin, vielleicht auch noch ohne, dass er das direkt anspricht was ihn stört, würde sich mein Bild von ihm sehr negativ verändern. Ich würde ausziehen & dann vermutlich nicht mehr wieder kommen. Entweder arbeitet man gemeinsam an dem Problem & findet dann eine Lösung, oder auch nicht, aber ich lasse mich als Mensch mit 2 Kindern doch nicht zum einziehen überreden, helfe dann kräftig mit & dann lasse ich mich wieder raus schmeißen..

Ich frage mich aber aber auch, wie du dir das vorgestellt hast mit den 2 Tagen für dich & dein Kind? Verbringst ihr die Zeit außerhalb (stelle ich mir noch machbar, aber trotzdem komisch vor in einer familiären Situation zu Hause) oder müssen dann alle anderen für euch das Haus räumen & schauen was sie machen, damit ihr eure Ruhe im Haus habt?

Redet noch mal miteinander. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dir wieder ein eigenes Zimmer einzurichten, wenn du eindeutig dringender eines brauchst, als er?
 
  • #13
Ihr tragt Verantwortung nicht nur für euch sondern auch für eure Kinder und dies ist eine Gelegenheit, Ihnen vorzuleben, wie man Partnerschaft und Familie führt. Wenn 5 Menschen zusammen leben, bleiben Konflikte nicht aus, das war vorhersehbar und ist kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken.

Du bist unglücklich und dein Partner findet alles ganz prima, da herrscht ein Ungleichgewicht. Das musst du ihm in einem Paargespräch deutlich machen, er muss bereit sein mit dir und den Kindern nach neuen Lösungen zu suchen.

Dann setzt ihr euch zu fünft zusammen und sucht nach Lösungen. Jugendliche sind übrigens durchaus in der Lage, einen ordentlichen Anteil am Haushalt zu leisten. Wenn einer einkauft, einer kocht, einer Wäsche wäscht und einer putzt, hast du mehr als genug Zeit so viel aufzuräumen wie du möchtest, das versteht sich natürlich nur als Beispiel. Und was hält dich eigentlich davon ab mit deiner Tochter was zu zweit zu unternehmen?
 
  • #14
Es gab die Absprache, dass ich an zwei Tagen in der Woche Zeit nur für mich und mein Kind haben möchte. Seit dem Zusammenzug hat sich vieles geändert. Ich habe so gut wie nie Zeit allein mit meinem Kind und an die Absprache kann sich auch keiner mehr erinnern. Ich habe auch keinen Rückzugsort nur für mich, da ich mein Zimmer für das Zusammenziehen aufgegeben habe. Mein Freund hingegen hat ein eigenes Zimmer. Aber ich kann ihn da ja nicht „hinschicken“.

Auch nach dem Zusammenziehen ist mir erst richtig bewusst geworden wie unterschiedlich unser Ordnungssinn ist. Mich stört die Unordnung sehr, mein Freund will sich nicht an bestimmte Orte für Dinge halten, weil er meint, dass es ihm schwer fällt sich zu merksn, wo Dinge hingehören.

Ich war das erste halbe Jahr richtig unglücklich nach unserem Zusammenzug und auch jetzt finde ich es sehr herausfordernd. Ich fänd es toll, wenn er wieder ausziehen würde, vielleich in die Nähe, aber er will davon nichts wissen und fühlt sich so wie es ist auch wohl.

Ich finde aber, dass die Qualität unserer Beziehung darunter leidet, dass wir mehr Konflikte und weniger Qualitätszeit haben.

Was können wir tun? Kennt jemand das Problem?

Puh, erst soll er einziehen, nun wieder ausziehen ? Liebst du ihn denn und willst zusammenbleiben, dann lauf nicht vor dem Konflikt davon .

Mein Freund und ich hatten auch unterschiedlichen ordnungssinn, bei ihm sah es in der wohnung aus als wäre man in den Räumlichkeiten einer yoga schule und bei mir wie im Lager eines Trödelhändlers. das erste was ich tun musste damit er bei mir einzieht war 2/3 meines ramschhaufens wegzuwerfen, und danach hat er begonnen mir beizubrigen wie man ein Ordnungssystem erschafft in dem MAN SICH EBEN MERKT wo was liegt. jetzt nach 5 jahren und viel Stress klappt es mitlerweile.

Man kann also alles lernen. Ich habe zuhause NICHTS gelernt. Alles hat mir mein Freund in den letzten 5 jahren mit über 30 beigebracht, einfachste Dinge wie lüften und wäsche richtig waschen und vieles mehr.

Keiner von uns, weder mein Freund noch ich würden irgendetwas so wie du einfach so hinnehmen. Wir sind beide vernünftige Menschen und könne uns immer auf ein "reasonable agreement" einigen. Letztlich. "Ich kann das nicht" zählt allerdings nicht zu unserem repertoire, schon gar nicht bei Haushalt .Und "ich will das nicht" muss schon gut begründet werden sonst geht es höchstens mal temporär durch aber nach kurzer Zeit wird dass Fass dann wieder neu aufgemacht.
 
  • #15
jetzt zu sagen "ach nee, doch nicht", geht einfach nicht. Ich verstehe, dass Du Dich nicht wohlfühlst, aber er hat eine Menge eingebracht,
So ist es. Die Aufgabe der eigenen Souveränität zugunsten einer Lösung, in die beide investiert haben, läßt sich, wenn einmal vollzogen, nicht mehr rückabwickeln, es kann nur einen in die Zukunft gerichteten Weg geben. Und der lautet meiner Meinung nach: Freiraum erkämpfen. Daß das mit einem symbiotisch-abhängigen Partner ein harter und dorniger Weg sein wird, versteht sich von selbst. Du könntest aber zum Beispiel damit anfangen, daß Du zusammen mit Deinem Kind kleine oder auch größere Ausflüge und Reisen unternimmst und Deinen Partner dazu ermunterst, dasselbe mit seinen Kindern zu tun. Die Kinder sind hoffentlich verschieden genug, daß die Wahl hier auf einen Bildungs- und dort auf einen Sporturlaub fällt oder so. Und natürlich braucht jeder einen Rückzugsort. Das kann, wenn Du kein Zimmer hast, auch ein Schreibtisch sein. Schenke Deinem Freund gute Kopfhörer und ermuntere ihn, ausgiebig Musik zu hören. Oder damit lautlos seine Lieblingssendungen zu genießen. So hast Du Ruhe. Und irgendwann wird in Deinem Haus ja auch wieder ein Zimmer frei.
 
  • #16
Hallo an alle,

Ich danke für die vielen Rückmeldungen.

Ein paar Dinge möchte ich richtig stellen: ich möchte eine Lösung finden, die für alle gangbar ist. Und natürlich habe ich meine Sorgen mit meinem Freund schon geteilt.
Aber es gibt hier keine einfache und schnelle Lösung und ich hatte die Hoffnung, dass ich bis jetzt einen Lösungsansatz übersehen habe, den einer von außen sieht.

Und natürlich habe ihn nicht überredet zusammen zu ziehen. Er wollte das auch. Sonst hätten wir nicht die Strapazen auf uns genommen.

Viel habe ich vor dem Zusammenzug schon gesehen: dass er unordentlicher ist, war mir klar, auch dass sein Sohn vieles macht, was für mich nicht nachvollziehbar ist. Aber es hat sich auch vieles verändert, z.B. Mein Freund kam aber vor dem Zusammenzug immer eine Woche früh von der Arbeit und hat für alle gekocht und wir haben gemeinsam gegessen und in der anderen Woche kam er später und ich habe gekocht. Jetzt kommt er immer unterschiedlich und eigentlich kocht jeder in der Familie für sich. Das hängt auch mit der Pubertät zusammen und den unterschiedlichen Tagesabläufen, ist aber auch schade und anstrengend. Auch hierüber habe ich schon mehrfach mit allen gesprochen, aber mit wenig Veränderung.

Dass das was ich bei meinem Freund als Toleranz bewertet habe eher Egoismus oder Ignoranz ist, das wusste ich nicht. Vieles ist ihm einfach nicht wichtig, mir aber schon.

Dass man auch nach Jahren noch lernen kann ist mir klar, aber man muss es auch wollen.und mein Freund will Ordnung nicht lernen. Weil er es gut findet, wie es ist.

Viele haben sich ja gefragt, wie ich mir das vorgestellt habe mit dem 2 Tagen mit meiner Tochter. Nun, es war klar, dass alle ein eigenes Zimmer haben, nur ich eben nicht. Daher wollte ich an zwei Tagen das Schlafzimmer nutzen. Mein Freund hat ja ein Zimmer, was er dann nutzen kann. Das ist so aber nie passiert.
Jetzt nehme ich mir einen Tag alle zwei Wochen Zeit nur mit meiner Tochter. Mal gehen wir aus, mal sind wir zu Hause. Auch fahre ich mit ihr zwei oder dreimal im Jahr allein weg. Das werde ich jetzt auf alle 6 bis 8 Wochen ein Wochenende ausdehnen.

Was es bedeutet mit Teenagern zusammen zu leben wusste ich tatsächlich nicht und konnte es mir auch nicht wirklich vorstellen. Die kamen nun gerade in der Zeit des Zusammenziehens in das Alter.

Letztlich ist es so, dass man Dinge nur bedingt voraussehen kann. Und mir war klar, dass es schwierig wird. Ich möchte aber weder meinen Freund noch seine Kinder missen, möchte aber mich auch wohl fühlen und spüren und suche dafür noch nach besseren Lösungen.

Dass hat nichts damit zu tun, dass ich nicht allein sein kann. Ich bin nicht finanziell abhängig und weiß, dass ich gut als Single leben kann. Aber warum sollte ich mich trennen? Um dann bei der nächsten Beziehung anderen Macken zu haben. Kompromisse muss man doch in jeder Beziehung machen, oder? Meine derzeitigen Kompromisse sind nicht perfekt und deshalb habe ich hier um Hilfe gebeten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #17
Hallo Maja, schön dass du dich zurückmeldest.
Was es bedeutet mit Teenagern zusammen zu leben wusste ich tatsächlich nicht und konnte es mir auch nicht wirklich vorstellen.
Das kann auch richtig richtig hart sein, gerade bei männlichen Teenagern, auch den leiblichen ;-).
Aber warum sollte ich mich trennen? Um dann bei der nächsten Beziehung anderen Macken zu haben. Kompromisse muss man doch in jeder Beziehung machen, oder?
Sehe ich auch so.
Daher wollte ich an zwei Tagen das Schlafzimmer nutzen.
Wenn das wichtig für dich ist, warum geht dein Freund darauf nicht ein?
Nicht, dass ich "seine Position" da persönlich nicht eher teilen würde- lustigerweise hatten "wir" die Diskussion genau anders herum: Mein Liebster mit wesentlich geringerem Schlafbedarf als ich möchte ein-, zweimal pro Woche in seiner Wohnung schlafen, gern vor dem sich dann sehr spät und selbst abschaltenden Fernseher, ich hätte ihn gern jede Nacht neben mir.
Einerseits kannst du froh sein, dass dein Freund dir körperlich so nah sein will, andererseits sollte er dir den Freiraum geben, wenn ihr da unterschiedliche Bedürfnisse habt. Völlig legitim, dass du dir eine Ecke des Schlafzimmers als deinen Bereich ausgestaltest. Wenigstens auf eine eigene Ecke in meinem Haus würde ich bestehen.
Meine Güte, Männer können ihre Bedürfnisse im Durchschnitt viel entspannter durchdrücken.
 
  • #18
Hallo Michaela 71,

Vielen Dank für deine Meinung. Ich gucke mal, wo ich meine Ecke beziehen kann.
 
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