• #1

Liebeskummer Morgens am schlimmsten

Ihr Lieben,

vielleicht ist hier ja einer von euch ebenfalls frisch getrennt. Geht oder ging es euch auch so, dass der Liebeskummer Morgens nach dem aufwachen am schlimmsten ist?

Es macht ja auch total Sinn. Das Gehirn wird während des Schlafs nicht belastet und am Morgen wird man mit der Realität konfrontiert.

Allerdings verstehe ich beispielsweise nicht, dass ich Abends teilweise denke, ja wahrscheinlich ist es gut das er sich getrennt hat, nun kann ich mein Leben leben wie ich es möchte und Morgens gehe ich gefühlt kaputt vor lauter Herzschmerz. Ich möchte so gerne wieder Morgens aufwachen und mich einfach auf den Tag freuen…
 
  • #2
Es macht ja auch total Sinn. Das Gehirn wird während des Schlafs nicht belastet und am Morgen wird man mit der Realität konfrontiert.
Genau so ist es. Auch wenn du abends das empfunden hast
wahrscheinlich ist es gut das er sich getrennt hat, nun kann ich mein Leben leben wie ich es möchte
wachst du früh morgens so wieder auf. Während des Schlafes erholst du dich, verdrängst vieles und dann beginnst du praktisch neu. Keine Sorge, das schwächt sich mir der Zeit ab. Alles Gute für dich🍀
 
  • #3
und Morgens gehe ich gefühlt kaputt vor lauter Herzschmerz.
Ja liebe Lea, dass war bei mir auch immer so. Morgens muss der Kreislauf erst wieder in Schwung kommen, die Hormone angekurbelt werden etc. Mir persönlich hilft es, wenn ich morgens (am WE) zum Sport gehe. Das pusht mich dann erst mal richtig und macht mich fit für den Tag. Treibst Du Sport?
Ich möchte so gerne wieder Morgens aufwachen und mich einfach auf den Tag freuen…
Das wird wieder - ganz sicher!
Alles Gute Dir.
W, 53
 
  • #4
Das kenne ich leider auch. Manchmal habe ich nachts auch noch von glücklichen Beziehungszeiten mit dem Ex geträumt; dann hat mich der morgendliche Realitätsschock immer besonders aus der Bahn geworfen.

Mir hat geholfen, dem Schmerz kurz freien Lauf zu lassen - also zB zehn Minuten heftig ins Kissen zu weinen - und mich dann aber zu zwingen, aufzustehen und etwas anderes zu machen. Am besten eine Runde an die frische Luft, Sport oder eine Yoga-Einheit, die gezielt auf den Hormonhaushalt einwirkt und hilft, die innere Balance wieder herzustellen. Vielleicht auch eine gute Freundin treffen, wenn dir danach ist, oder ein Tierheim besuchen und mit einem lieben Hund eine Runde spazieren gehen.

Und mach dir immer wieder bewusst, dass es nicht das Ende der Welt ist und vorübergehen wird, so unmöglich einem das in der ersten akuten Liebeskummerphase auch erscheint. Du schaffst das!

Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

W, 30
 
  • #5
Nein, war bei mir umgekehrt. Immer Abends wehmütig und dann morgens: ein neuer Tag beginnt und man überdenkt die Sachen usw. Da war ich dann oft froh doch Nichts abends zu schreiben oder so.

Gruß w38
 
  • #6
Allerdings verstehe ich beispielsweise nicht, dass ich Abends teilweise denke, ja wahrscheinlich ist es gut das er sich getrennt hat, nun kann ich mein Leben leben wie ich es möchte
Beschäftige dich mit der Macht der Gedanken, sie führen uns! Wir leben adäquat so, wie wir denken! Gedanken kann man steuern, wenn man dazu nur genug trainiert ist! Jeder Gedanke von uns hinterlässt irgendwelche Spuren. Deshalb sollte man sich Gedanken über seine emotionale Wahrnehmung machen, um so negative Grübeleien abzustellen. Denke das nicht nur abends, dass es gut ist, das er sich getrennt hat und du dein Leben jetzt leben kannst wie du es möchtest, sondern morgens und den ganzen Tag, dann bist du ganz schnell befreit vom Liebeskummer!
 
  • #7
Deine Lösung wäre: Nicht darüber nachzudenken, was Du verloren hast, sondern Dir aufzuschreiben, was Du gewonnen hast: Mehr Zeit, Dich selbst....

Bei mir hat der Schmerz exakt 1 Woche gedauert, weil ich mich ganz schnell wieder gefunden habe und glücklich war, endlich wieder ich selbst sein zu dürfen. (Das ging natürlich nur mit Vorerfahrung von schon anderen Trennungen voraus).

Bei mir war es einfach so: Das bisschen Zärtlichkeit und Sex was man in Beziehungen zurückbekommt, dafür muss man jahrelang in Beziehung ackern, sich täglich jemandem widmen und war danach immer noch unbefriedigt. Das kostete mich Zeit und Geld. Es schien mir also nicht vorteilhaft, so viel in eine Beziehung zu investieren, wenn man Wochen und Monate mal für bisschen Intimität kämpfen muss. Die Logik hat am Ende gesiegt.

Was ich machte: Vom ersten Trennungstag an mich sehr intensiv um meine Bedürfnisse gekümmert, so dass da kein Mangel entstand und man wieder zurück wollte. Du brauchst körperliche Nähe, Streicheleinheiten, jemand, der Dich lieb hat. Hol Dir mal wieder eine herzliche Umarmung von den Eltern oder den Freunden, die Du vernachlässigt hast. Das tut gut.
Männer stürzen sich gerne in Sex und Prostitution.

Zweitens: Ich habe mir jeden Tag ein gutes Essen gegönnt. Drittens: Ich habe das Geld, das ich sonst in Beziehungen verwendet hätte, dafür benutzt, mir selbst mal ein paar schöne Sachen zu kaufen. Egal, was es war, einfach als Belohnung.

Viertens: Ich habe mir viel Entspannung und Wellness gegönnt. Vielleicht sogar eine erotische Massage buchen, damit Du in Deinen körperlichen Bedürfnissen mal gestillt bist und merkst, es gibt auch noch anderes in der Welt, und nicht von dem einen Mann abhängig bist.
 
  • #9
Ein Psychater verschreibt meines Wissens nur Medikamente , ich würde daher eine Psychotherapie vorschlagen. Niedrig schwellige Angebote wären Beratungen bei der Caritas oder Diakonie oder Seelsorgeangebote bei Kirchen.
Im Oktober 21 beschreibst du dich als Langzeitsingle, wie kannst du dann zwei Jahre in einer Beziehung gewesen sein?
Ich denke es ist wichtig eine Balance zwischen trauern und trotzdem sich nicht isolieren zu finden . Auch wenn du morgens tieftraurig bist geh trotzdem zur Arbeit . Das wird dich ablenken . Triff dich mit Freundinnen, bleib nicht alleine.
Versuch deinem Leben eine neue Ausrichtung zu geben , plane etwas worauf du dich freust.
Weder ein Partner noch Kinder sind ein Allheilmittel. Versuche zu heilen denn dann ist die Wahrscheinlichkeit am größten ebenfalls auf einen stabilen Partner zu stoßen. Denn wenn du nicht an dir arbeitest und mit einem falschen Partner Familie gründet wird dein Leben sehr schwierig und kompliziert und du hast eine Menge Verantwortung und musst funktionieren.
 
  • #10
Liebe Lea, es tut mir sehr leid, dass du gerade das durchmachen musst. Liebeskummer ist einfach furchtbar! Es kommen aber wieder bessere Tage und du wirst wieder glücklich, auch wenn du es dir gerade nicht vorstellen kannst. Denk jetzt in kleinen Schritten: Wie meistere ich den heutigen Tag? Dann den nächsten. Bis es leichter läuft. Alles Gute für dich!
 
  • #11
Liebe Lea,
vielleicht machst du eine depressive Episode durch und erleidest das damit in der Regel verbundene typische Morgentief. Im Laufe des Tages verbessert sich der Zustand und am Abend geht es den Meisten mit diesen Syptomen besser oder gut. Bis zum nächsten Morgen... Ich würde mir ärztlichen/ therapeutischen Rat suchen. Alles Gute.
W53
 
  • #12
Ihr Lieben,

vielleicht ist hier ja einer von euch ebenfalls frisch getrennt. Geht oder ging es euch auch so, dass der Liebeskummer Morgens nach dem aufwachen am schlimmsten ist?

Es macht ja auch total Sinn. Das Gehirn wird während des Schlafs nicht belastet und am Morgen wird man mit der Realität konfrontiert.

Allerdings verstehe ich beispielsweise nicht, dass ich Abends teilweise denke, ja wahrscheinlich ist es gut das er sich getrennt hat, nun kann ich mein Leben leben wie ich es möchte und Morgens gehe ich gefühlt kaputt vor lauter Herzschmerz. Ich möchte so gerne wieder Morgens aufwachen und mich einfach auf den Tag freuen…
Es ist doch vollkommen gleich zu welcher Tageszeit man den Liebeskummer mehr und zu welcher man ihn weniger spürt.
Getriggert werden kann sehr starker Liebeskummer auch zur Mittagszeit, wenn man einen Song hört der einen an eine bestimmte Situation mit dem Ex erinnert.
Es gibt viele Menschen die den Liebeskummer besonders abends spüren, wenn sie alleine ohne Partner im Bett liegen.
Morgens steht man auf und geht zur Arbeit, zur Schule, zur Uni. Wer hat da schon Zeit in Liebeskummer zu schwelgen.
So hart es auch ist - durch diese Zeit muss man alleine durch und es geht vorbei, auch wenn man es am Anfang nicht für möglich hält.
 
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  • #13
Deine Lösung wäre: Nicht darüber nachzudenken, was Du verloren hast, sondern Dir aufzuschreiben, was Du gewonnen hast: Mehr Zeit, Dich selbst....

Bei mir hat der Schmerz exakt 1 Woche gedauert, weil ich mich ganz schnell wieder gefunden habe und glücklich war, endlich wieder ich selbst sein zu dürfen. (Das ging natürlich nur mit Vorerfahrung von schon anderen Trennungen voraus).

Bei mir war es einfach so: Das bisschen Zärtlichkeit und Sex was man in Beziehungen zurückbekommt, dafür muss man jahrelang in Beziehung ackern, sich täglich jemandem widmen und war danach immer noch unbefriedigt. Das kostete mich Zeit und Geld. Es schien mir also nicht vorteilhaft, so viel in eine Beziehung zu investieren, wenn man Wochen und Monate mal für bisschen Intimität kämpfen muss. Die Logik hat am Ende gesiegt.

Was ich machte: Vom ersten Trennungstag an mich sehr intensiv um meine Bedürfnisse gekümmert, so dass da kein Mangel entstand und man wieder zurück wollte. Du brauchst körperliche Nähe, Streicheleinheiten, jemand, der Dich lieb hat. Hol Dir mal wieder eine herzliche Umarmung von den Eltern oder den Freunden, die Du vernachlässigt hast. Das tut gut.
Männer stürzen sich gerne in Sex und Prostitution.

Zweitens: Ich habe mir jeden Tag ein gutes Essen gegönnt. Drittens: Ich habe das Geld, das ich sonst in Beziehungen verwendet hätte, dafür benutzt, mir selbst mal ein paar schöne Sachen zu kaufen. Egal, was es war, einfach als Belohnung.

Viertens: Ich habe mir viel Entspannung und Wellness gegönnt. Vielleicht sogar eine erotische Massage buchen, damit Du in Deinen körperlichen Bedürfnissen mal gestillt bist und merkst, es gibt auch noch anderes in der Welt, und nicht von dem einen Mann abhängig bist.
Eine Woche Liebeskummer - na da war ja nicht viel Liebe vorhanden. Aber bei vielen scheinen Seele und Herz sehr verkümmert oder ganz zu fehlen, in unserer ex und hopp Gesellschaft leider immer öfter der Fall.
Wenn man einen Menschen richtig tief geliebt hat, dann verschwindet der Kummer nicht innerhalb einer Woche nach der Trennung.
Wenn man aber schon die 5. oder 6. schiefgegangene Beziehung verarbeitet und man sich immer den Nächstbesten als Partner rausgesucht hat, dann fehlt natürlich die Tiefe. Warum soll es dann besonders weh tun. Normal ist das nicht, sondern eine Ausprägung der heutigen kranken Gesellschaft.
 
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  • #14
durch diese Zeit muss man alleine durch und es geht vorbei,
Nein man muss nicht alleine durch. Insbesondere dann nicht, wenn es eben nicht vorbei geht.
Es ist doch vollkommen gleich zu welcher Tageszeit man den Liebeskummer mehr und zu welcher man ihn weniger spürt.
Nein. Wie @Clara69 schrieb, gibt es das typische Morgentief einer depressiven Episode.
Das schließt natürlich nicht aus, dass auch untertags der Kummer getriggert werden kann.
Wenn man jedoch sehr regelmäßig jeden Morgen dieses Tief durchlebt, kann das ein Anzeichen einer solchen Episode sein.
 
  • #15
Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure Beiträge. Ich bin bereits auf der Suche nach Hilfe. Allerdings stellt sich das als sehr schwierig dar. Therapeuten sind alle voll ausgebucht. Selbst die Wartelisten sind teilweise für die nächsten zwei Jahre voll mit wartenden Menschen.

Einen Termin beim Psychiater habe ich nach viel Telefonierei ergattern können.

Depressive Episoden sind vermutlich ein Teil des Liebeskummers. Wobei ich sagen muss der Begriff „Liebeskummer“ klingt oft so niedlich und verspielt. Den Schmerz den ich verspüre hat leider nichts mit Niedlichkeit zu tun.

Aktuell kann ich mir nicht im Ansatz vorstellen je wieder mit einem anderen Mann zu schlafen geschweige den zu lieben.

Zudem bin ich leider nur von Menschen in glücklichen Beziehungen umgeben die nie in ihrem Leben eine Trennung durchleben mussten bzw die nie unter Liebeskummer litten. Das macht die Sache aktuell nicht leicht. Man wünscht sich in dieser Situation jemanden der aktuell das selbe durchlebt. Mir ist natürlich bewusst dass das Leben nun mal so läuft.
 
  • #16
Ihr Lieben,

vielleicht ist hier ja einer von euch ebenfalls frisch getrennt. Geht oder ging es euch auch so, dass der Liebeskummer Morgens nach dem aufwachen am schlimmsten ist?

Es macht ja auch total Sinn. Das Gehirn wird während des Schlafs nicht belastet und am Morgen wird man mit der Realität konfrontiert.

Allerdings verstehe ich beispielsweise nicht, dass ich Abends teilweise denke, ja wahrscheinlich ist es gut das er sich getrennt hat, nun kann ich mein Leben leben wie ich es möchte und Morgens gehe ich gefühlt kaputt vor lauter Herzschmerz. Ich möchte so gerne wieder Morgens aufwachen und mich einfach auf den Tag freuen…
Oh ja, das verstehe ich. In schlimmen Phasen oder nach traumatischen Erfahrungen kann es sich durchaus gleich morgens nach dem Aufwachen am härtesten anfühlen. Wie du sagtest, man fühlt sich direkt "mit der Realität konfrontiert". Ich denke hilfreich könnte sein, dass du dir eine "angenehme" Morgenroutine aussuchst, mit der du idealerweise sobald wie möglich nach dem Aufwachen startest. Also nicht unbedingt länger liegen bleiben, um in den negativen Gefühlen und Gedanken zu schwelgen. Etwas nehmen, das dich "angenehm" ablenkt: z.B. gechillte, upbeat Musik im Hintergrund laufen lassen, dir einen leckeren Kaffee oder Tee zubereiten, und ein paar Zeilen lesen oder browsen (Themen die dich inspirieren), Affirmationen und positiven Self-talk verwenden. Am Anfang wird sich das alles womöglich etwas paradox anfühlen, aber du wirst sehen, das Gehirn passt sich an und reagiert positiv auf solche Routinen und äußeren Stimuli.
 
  • #17
Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure Beiträge. Ich bin bereits auf der Suche nach Hilfe. Allerdings stellt sich das als sehr schwierig dar. Therapeuten sind alle voll ausgebucht. Selbst die Wartelisten sind teilweise für die nächsten zwei Jahre voll mit wartenden Menschen.

Einen Termin beim Psychiater habe ich nach viel Telefonierei ergattern können.

Depressive Episoden sind vermutlich ein Teil des Liebeskummers. Wobei ich sagen muss der Begriff „Liebeskummer“ klingt oft so niedlich und verspielt. Den Schmerz den ich verspüre hat leider nichts mit Niedlichkeit zu tun.

Aktuell kann ich mir nicht im Ansatz vorstellen je wieder mit einem anderen Mann zu schlafen geschweige den zu lieben.
Das tut mir sehr leid für Dich. Ich glaube aber, dass das vollkommen natürliche Gefühle sind. Wenn ich Liebeskummer hatte, habe ich auch immer gedacht, ich würde niemals wieder einen Mann so lieben, wie eben diesen... Ich kann Dir versichern: dem ist nicht so 🥰
Zudem bin ich leider nur von Menschen in glücklichen Beziehungen umgeben die nie in ihrem Leben eine Trennung durchleben mussten bzw die nie unter Liebeskummer litten.
Ja, auch das kann ich sehr gut nachempfinden. Mehr als "Kopf hoch" kann ich Dir leider erst mal auch gar nicht raten.
Alles Liebe
W, 53
 
  • #18
Depressive Episoden sind vermutlich ein Teil des Liebeskummers. Wobei ich sagen muss der Begriff „Liebeskummer“ klingt oft so niedlich und verspielt. Den Schmerz den ich verspüre hat leider nichts mit Niedlichkeit zu tun.

Aktuell kann ich mir nicht im Ansatz vorstellen je wieder mit einem anderen Mann zu schlafen geschweige den zu lieben.
Das ist vollkommen normal. Soll es Dir bei Liebeskummer prima gehen? Ich finde nicht, dass "Liebeskummer" banal klingt. Es ist ein natürlicher Prozess. Trifft jeden mal und auch öfters im Leben und kann auch mal länger dauern, zwei Jahre vielleicht. Aber nach zwei Wochen eine Therapie? Ich denke mal, Therapeuten haben wichtigeres zu tun.
Du schaffst das auch so. Viel Glück.
 
  • #19
Ihr Lieben,

vielleicht ist hier ja einer von euch ebenfalls frisch getrennt. Geht oder ging es euch auch so, dass der Liebeskummer Morgens nach dem aufwachen am schlimmsten ist?

Es macht ja auch total Sinn. Das Gehirn wird während des Schlafs nicht belastet und am Morgen wird man mit der Realität konfrontiert.

Allerdings verstehe ich beispielsweise nicht, dass ich Abends teilweise denke, ja wahrscheinlich ist es gut das er sich getrennt hat, nun kann ich mein Leben leben wie ich es möchte und Morgens gehe ich gefühlt kaputt vor lauter Herzschmerz. Ich möchte so gerne wieder Morgens aufwachen und mich einfach auf den Tag freuen…
Oh jeh, das kenne ich.
Hatte vor drei Jahren auf Parship jemanden kennengelernt, ich war noch neu im OD. Er hielt mich hin. Bis ich erkannte: das wird nix.
Daraus folgte der schlimmste Liebeskummer meines Lebens, ich weinte schon im Schlaf, wenn ich morgens erwachte, weinte ich.

Mein Glück war, dass mich ein anderer Mann anschrieb, der mich die nächsten drei Monate auf Trab hielt. Ich hab es dankbar angenommen, weil ich wusste, das ist meine Chance, den anderen zu vergessen.

Tipp kann ich dir leider keinen geben, eines ist aber sicher, man geht aus so einer Erfahrung gestärkt hervor.
Alles Liebe für dich.
 
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  • #21
Wie kommst du auf "zwei Wochen"?
Das ist vollkommen normal. Soll es Dir bei Liebeskummer prima gehen?
Manchmal ist es eben nicht normal.
Auch wenn es einem bei Liebeskummer grundsätzlich nicht prima geht. Es gibt eine "normale" Trauer und es gibt Depression.
Das eine ist normal, das andere eine Erkrankung.
 
  • #23
vielleicht ist hier ja einer von euch ebenfalls frisch getrennt.
Ein Psychater verschreibt meines Wissens nur Medikamente , ich würde daher eine Psychotherapie vorschlagen. Niedrig schwellige Angebote wären Beratungen bei der Caritas oder Diakonie oder Seelsorgeangebote bei Kirchen.
Ich bin bereits auf der Suche nach Hilfe. Allerdings stellt sich das als sehr schwierig dar. Therapeuten sind alle voll ausgebucht. Selbst die Wartelisten sind teilweise für die nächsten zwei Jahre voll mit wartenden Menschen.

Einen Termin beim Psychiater habe ich nach viel Telefonierei ergattern können.
Aber nach zwei Wochen eine Therapie? Ich denke mal, Therapeuten haben wichtigeres zu tun.
Ich kann bei dem Thema nicht mitreden, weil ich nie Liebeskummer hatte, aber in meiner Vorstellung ist das nicht unbedingt ein Grund, zum Therapeuten oder Psychiater zu gehen. Klar, es ist etwas Trauriges, Schmerzvolles, aber dann ist man halt mal eine Weile traurig und fühlt den Schmerz.

Ich kenne es überhaupt nicht so, dass man bei jedem traurigen oder unangenehmen Erlebnis oder Gefühl gleich zum Therapeuten geht -- gehört das nicht auch irgendwie einfach zum Leben dazu? Und was soll der Therapeut denn hier machen? Die Beziehung kann er auch nicht zurück bringen und es hat ja Gründe gehabt, warum sie nicht mehr existiert, also wird das schon alles seine Richtigkeit haben und du solltest nicht für immer traurig deswegen sein. Klar kann man jetzt in einer Therapie alles mögliche analysieren -- wahrscheinlich weinst du gar nicht um den anderen Menschen, sondern um dich selbst und die Hoffnungen, die du an diese Beziehung geknüpft hast --, aber das kannst du ja im Prinzip auch für dich selbst ergründen.
Bestimmt schadet eine Therapie nicht, aber ist sie nötig? Es ist normal, dass Kummer und Schmerz auch mal eine Weile andauern und man dann nicht jeden Tag lustig drauf ist. Wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre. Immerhin zeigt deine Trauer, dass dir die Beziehung was bedeutet hat. Und es ist doch gut, intensiv und bedeutungsvoll zu leben.
w28
 
  • #24
Geht oder ging es euch auch so, dass der Liebeskummer Morgens nach dem aufwachen am schlimmsten ist?
Kenn ich. Ging mir genauso.
Am Anfang noch mit Erwachen am frühen Morgen zwischen 4 und 5 Uhr.
Aber es wird weniger mit der Zeit. Bei mir war die Zeit gefühlt ziemlich lang.

Was mir geholfen hat, war Yoga in verschiedenen Stilen. Da ist man im Körper, gerät in den Flow und übt aktiv das Loslassen.

Bei mir hat das sehr geholfen, aber ich bin auch schon vorher der Yoga-Typ gewesen. Vielleicht ist das bei jemand anderem das Laufen oder sonst etwas.

Ich habe alle Orte nacheinander abgegrast, die zentral für diese Beziehung waren. Im Guten wie im schlechten.
Dort habe ich mich bewusst auf den Ort eingelassen, seine Schwingung gefühlt, durchdacht was genau hier war und habe dann bewusst innerlich losgelassen. Manchmal war ich auch mehrfach an einem solchen Ort.

Mit der Zeit verblassen die Erinnerungen und die Orte haben ihre Magie verloren. Sie kamen mir dann richtig profan und unbedeutend vor.
Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass ich tagelang nicht mehr an ihn gedacht habe, ohne dass ich es groß bemerkt habe. Ab das wusste ich, dass ich über den Berg bin. Vorher war das anders und ich musste mich konzentrieren nicht an ihn zu denken.

Vielleicht hat ein Therapeut auch eine Art Rezept, das er dir geben kann. Aber wenn die Wartezeit so lang ist, dann werde lieber selber aktiv. Sei kreativ und probiere was dir hilft. Verarbeiten musst du es eh alleine.
Kopf hoch, du schaffst das!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #25
Ihr Lieben,

ich danke euch für eure Tipps. Ich setze bereits einiges um.

Leider habe ich momentan das Gefühl, dass es jeden Tag schlimmer statt besser wird. Vermutlich da umso mehr Zeit vergeht, das ganze immer realer wird. Ich weiß es nicht. Aber wie es ja überall beschrieben wird, es ist wirklich das fieseste Gefühl was es gibt!!!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn das jemand noch nie erleben musste, sich nicht vorstellen kann wie schmerzvoll es ist.
 
  • #26
Liebe @Lea25,
das Verarbeiten ist nunmal kein kontinuierlicher Prozess. Der erste Schritt ist das Zulassen vom Schmerz und vielleicht dauert es, bis Du den Boden erreicht hast.
Bei mir war es so, dass ich Wochen später nochmal richtig rein gegangen bin. Zwei Tage lang hat so weh getan, dass ich dachte, ich werde einfach nie wieder einen Mann rein lassen, die schönen Momente wiegen den Kummer nicht auf.
Dann waren die zwei Tage vorbei und danach wurde es wesentlich besser. Du DARFST traurig sein darüber, dass er weg ist, er hatte Bedeutung in Deinem Leben!! Stell es Dir vor, wie einen Entzug - irgendwann ist er vorbei.
 
  • #27
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn das jemand noch nie erleben musste, sich nicht vorstellen kann wie schmerzvoll es ist.
Da musst du alleine durchgehen, das ist wie bei jeder Krankheit, begreife die Wirklichkeit, die jetzt für dich da ist, sie ist eine wichtige Lektion, schaue auf dich und nach vorn.

Dazu fällt mir das Gelassenheitszitat, des württembergischen Prälat und Theosoph Friedrich Christoph Oetinger (1702- 1782) ein, es geht dabei um Gelassenheit, Mut und Weisheit, vielleicht hilft es dir.

Gib mir die Kraft, mit Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
 
  • #28
Das Verarbeiten ist nunmal kein kontinuierlicher Prozess. Der erste Schritt ist das Zulassen vom Schmerz und vielleicht dauert es, bis Du den Boden erreicht hast.

Kann ich bestätigen. Bei meiner schmerzhaftesten Trennung kam der absolute Tiefpunkt erst nach drei Monaten. Aber der, so schlimm er auch war (endete mit Aufwachen auf der Intensivstation an Weihnachten), war dann zugleich auch der Wendepunkt - ab da konnte es wirklich nur noch aufwärts gehen.

Im Nachhinein weiß ich jedoch, dass ich zu dieser Zeit dringend therapeutische Hilfe gebraucht hätte. Aber mit 21 und in der Annahme, die Liebe meines Lebens verloren zu haben, erschien mir meine Reaktion normal und als etwas, womit ich selber irgendwie klarkommen musste. Wäre fast schiefgegangen, und hab ich erst Jahre später richtig aufgearbeitet.

Also ja, es ist kein linearer Prozess. Es kann bei dir noch "nur normaler Liebeskummer" sein, wobei ich damit definitiv nichts verniedlichen möchte! Es kann aber auch noch ernster sein. Wenn deine Gedanken sehr, sehr düster werden und du daran denkst, sie in die Tat umzusetzen, hole dir Hilfe. Lieber einmal zu früh als zu spät.

Fühl dich gedrückt!

W, 30
 
  • #29
Dieses Phänomen ist offenbar schon länger bekannt…

Das verlassene Mägdlein (E. Mörike)

Früh, wann die Hähne krähn,
Eh die Sternlein verschwinden,
Muss ich am Herde stehn,
Muss Feuer zünden.

Schön ist der Flammen Schein,
Es springen die Funken;
Ich schaue so drein,
In Leid versunken.

Plötzlich, da kommt es mir,
Treuloser Knabe,
Dass ich die Nacht von dir
Geträumet habe.

Träne auf Träne dann
Stürzet hernieder;
So kommt der Tag heran -
O ging er wieder!
 
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