Vor ein paar Wochen hat sich meine Freundin nach vier Monaten sehr intensiver Zeit von mir getrennt. Wir lebten ein unterschiedliches Leben, sind unterschiedlich geprägt. Ich, als der deutlich ältere, bin konservativ erzogen, habe ein beruflich unsichere Umgebung, brachte zahlreiche Baustellen in die Beziehung ein, spreche eine andere Sprache. Sie ist ein Schmetterling, braucht Platz, Luft, aber Anerkennung, Aufmerksamkeit...wir beide brauchten Liebe.
Leider kippte das Ganze. Sie sah zuletzt nur noch das Trennende, die Unterschiede...vorbei waren die Gedanken an die wunderbare Zeit alleine, die wir uns schenkten...von nun an standen wieder Feiern, Weggehen, Spaß haben hoch im Kurs..
Auch ich stellte mir die Frage nach dem Kämpfen.
Meine Antwort habe ich unabhängig von den Erfolgsaussichten und ihrem Empfinden beantwortet.
Ich will um Sie kämpfen, weil ich Liebe für sie empfinde. Zwar laufe ich dabei Gefahr, dass sie dieses Gefühl nicht erwidert. Doch bin ich es mir und der wunderbare gemeinsamen Zeit schuldig.
Und meine Hoffnung stirbst zuletzt.
Auch wenn ich ständig an sie denken muss, zeigen mir mein Stolz, meine Selbstachtung deutliche Grenzen des Handelns auf. Gerne schickte ich Ihr Botschaften, wie sehr ich sie vermisse, gerne vernähm' ich ihre Stimme, um so zu hören, dass es ihr gut geht. Wie wohltuend wäre eine Berührung ihrer Haut oder der süße Geruch ihrer Gegenwart?
Hier bin ich (leider) hart zu mir selbst...verordne mir Facebook-Verbot, WhatsApp-Kommunikationssperre, verbanne weitestgehend Erinnerungen in eine Kiste, schließe sie ab und lege den Schlüssel an einen sicheren Ort, so dass ich vielleicht irgendwann einmal ihn wieder hervorholen und die Gefühle reaktivieren kann.
So bleibt mein Kampf trotz meiner überschwänglichen Sehnsüchte wohl dosiert, dass es kein Krampf wird, der einengt.