• #1

Lohnt sich ein Studium in meinem Alter?

Liebe Forumsmitglieder_innen,

lange war ich stille Mitleserin. Doch nun bitte ich um Einschätzung meiner Situation.

Ich bin Ende 30, verheiratet und Mutter von einem Baby und Kleinkind. Ich wollte immer Mode-Designerin werden, schlug aber meinen Eltern zuliebe einen anderen Weg ein, denn sie meinten, ich werde als M.-D. garantiert arbeitslos sein, da der Markt überlaufen ist. Also studierte ich etwas, was mir nach dem Studium nur einen Bürojob einbrachte, für den eine Ausbildung reicht.
Mit Anfang 30 flammte der Wunsch, M.-D. zu studieren, erneut auf. Wieder waren meine Eltern dagegen, zumal ich meine ganzen Ersparnisse aufbrauchen (50 k) und neben Studium viel arbeiten müsste, um über die Runden zu kommen.

Jetzt ist der Berufswunsch noch immer vorhanden, obwohl ich für mich nicht wirklich Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehe. Dank meines Mannes kommen wir super über die Runden, auch wo ich gerade nicht arbeite. Er ist von meinem Plan nicht so begeistert, würde aber mitmachen, sobald die Kids in der Kita und im KiGa sind. Dann wäre ich ca. 42. Da es in München nur Privat-Unis für M.-D. gibt, müsste ich mein Erspartes aufbrauchen, was ok wäre.

Aber lohnt es sich überhaupt? Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe? Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?

Vielen Dank im Voraus.
 
  • #2
Aber lohnt es sich überhaupt? Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe? Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?
Nein. Nein. Ja. Ja.
Wie wäre es, wenn Du Dich in diesem Fach autodidaktisch (weiter-)bildest? Du könntest dann in diesem Bereich tun und lassen, was Du möchtest, rein aus der Freude pur, ohne Zwang, und mit wahrscheinlich viel weniger Geldverbrauch.
ErwinM, 52
 
  • #3
Ehrliche Antwort? Lass es um Gottes Willen sein. Mode Design ist schon für junge Frauen ein zumeist brotloses Studium, du musst irrsinnig belastbar sein, mit extrem wenig Geld auskommen und bist doch nur ein schlecht bezahlter Hiwi. Woher ich das weiß? Ich habe eine Freundin, die das studiert hat und kenne 2 junge Frauen, die das studieren. Vergiss es. Um da nur ein kleines bisschen Erfolg zu haben musst du endlos ackern,was mit 2 kleinen Kindern illusorisch ist. Falls du mir nicht glauben willst, mach einfach mal ein Praktikum, gerne bei namhaften Designern.
 
  • #4
Also, ich finde, wenn jemand einen Traum hat, den er so lange mit sich schleppt, muss man ihn gut prüfen. In der CH muss man bis 65 arbeiten, also noch einige Jahre. Es gilt aber auch herauszufinden, w a s dich an diesem Traumberuf fasziniert. Sind es greifbare, konkrete Themen oder eher Stimmungen, das Umfeld...?
Mode Design ist tatsächlich ein hartes Pflaster und es kommt fast nur eine selbständige Tätigkeit in Frage. Wenn du das ausschliesst, bleibt das Studium ein Hobby. Falls du eine mutige, offene und risikofreudige Person bist, die sich gerne weiter entwickelt, würde ich den Traum mal konkreten anschauen. Vielleicht würdest du auch feststellen, dass die Ausbildung was anderes ist als dein Bild von deinem Traum. Konkretes machen und ausprobieren kann helfen beim entscheiden. Aber Geld wird es kosten egal was das Resultat sein wird. Dein Alter würde ich nicht in den Vordergrund stellen.
 
  • #5
Für M. D. brauchst Du kein Studium. Karl Lagerfeld hatte auch kein Studium. Hast Du eine Mappe, hast Du Kreationen, die du vorzeigen kannst? Dann investiere dein Geld lieber in eine eigene Marke und lasse die Teile in Süd ost Asie produzieren.
 
  • #6
Schwierig. Wir wäre es mit einem Bürojob bei einer Modefirma. Manche Firmen investieren in ihre Mitarbeiter auch wenn sie "aus einem anderen Bereich kommen".
 
  • #7
Wie wärs, wenn du dich mit einem Modegeschäft selbständig machst?

Einen Job mit Mitte 40 im Mode- Bereich ohne Berufserfahrung zu bekommen, stell ich mir sehr schwierig vor. Die Konkurrenz groß, entweder viele Jahre Berufserfahrung oder jung und kinderlos, dementsprechend flexibel. Warum sollte ein AG ausgerechnet dich auswählen?
 
  • #8
Ich wollte immer Mode-Designerin werden, schlug aber meinen Eltern zuliebe einen anderen Weg ein
Ich finde es immer total traurig, wenn Menschen sich so nach den Erwartungen anderer richten und sich nicht trauen, ihre Träume zu leben. Es gibt manche Erfahrungen, die man einfach in seinem Leben machen möchte, und dann finde ich, sollte man auf sein Herz hören, sonst wird da immer eine unerfüllte Sehnsucht bleiben.
Dank meines Mannes kommen wir super über die Runden, auch wo ich gerade nicht arbeite. Er ist von meinem Plan nicht so begeistert, würde aber mitmachen, sobald die Kids in der Kita und im KiGa sind.
Müsstest du denn von dem Job leben können und richtig Geld verdienen oder wäre dein Mann bereit, weiterhin dich und die Familie zu ernähren, während du Hausfrau bist und einen kleinen Nebenjob hast? Wie sind eure Pläne, erwartet er, dass du, wenn die Kinder älter sind, wieder richtig arbeitest, oder ist das deine Wahl und notfalls würde er auch alleine das Geld verdienen?
Aber lohnt es sich überhaupt? Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe?
Also ich kenne eine Modesdesignerin, sie hat in ihrer Jugend zuerst eine Schneiderlehre gemacht, weil das damals noch Voraussetzung für das Studium war, hat dann Modedesign studiert und nebenbei verschiedene Schneiderjobs für Kunden ausgeführt, war gut und wurde weiterempfohlen, hat sich so einen eigenen Kundenstamm aufgebaut. Nach dem Studium hätte sie irgendwelche schlechtbezahlten Praktika und Jobs machen müssen, um Erfahrung zu sammeln und reinzukommen, aber da sie schon ihren Kundenstamm hatte, hat sie sich selbständig gemacht und einerseits Nähaufträge für andere Firmen/Modedesigner ausgeführt und nebenbei ihre eigene Marke gegründet und eigene Sachen entworfen und vermarktet, jetzt hat sie eine große Werkstatt und mehrere Mitarbeiter und Praktikanten und lebt selbständig davon. Sie hat eine eigene Webseite, aber viel wichtiger in der Branche seien Kontakte und Empfehlungen, meinte sie, es sei ein kleiner Kreis und man kenne sich und gebe sich gegenseitig Aufträge. Es ist schon viel Arbeit, gerade als Selbständige gibt es auch viel Bürokratie zu tun, Einkauf, Verkauf, Rechnungen, Steuern, Webseite, Marketing ...

Was stellst du dir denn unter "Modedesign" vor, was hättest du gerne? Dass du das Studium machst und dich danach eine Firma einstellt und du den ganzen Tag am Schreibtisch kreativ Kleidung zeichnest? Ich glaube, so ist das selten.

Vielleicht kannst du erstmal ein Praktikum oder einen Volkshochschulkurs (Nähen/Zeichnen etc.) machen, wenn dich das Thema interessiert.
w27
 
  • #9
Du kannst bei der Uni, wo du studieren möchtest, bestimmt auch eine Studienberatung machen und dich genauer über das Studium und die Berufsperspektiven informieren. Und Kontakt zu Studenten suchen und ihnen Fragen stellen und sie nach ihren Einschätzungen fragen, bestimmt findest du auf der Webseite entsprechende Kontaktinformationen, eine studentische Studienberatung oder Fachschaft oder so was, vielleicht gibt es auch einen Tag der offenen Tür.

Du könntest auch Modedesigner suchen und sie nett fragen, ob du dich mit ihnen mal etwas über ihren Job unterhalten und ihnen ein paar Fragen stellen kannst. Meine Mutter (selbständige Goldschmiedin, die ihren Schmuck komplett selbst entworfen und gebaut und verkauft hat) hatte manchmal junge Leute, die nach Praktika gefragt haben, sie hat keine vergeben, aber ihnen gerne Fragen zum Beruf beantwortet, normalerweise machen Leute das gerne, wenn man persönlich nett fragt und sie nicht gerade super Stress haben. Also ich würde mich auf jeden Fall gut über den Beruf informieren, bevor ich ein Studium beginne.
w27
 
  • #10
Die Frage ist auch: Was genau möchtest du machen? Macht dir einfach das Entwerfen von Mode viel Spaß, magst du Aufträge ausführen oder hast du eine konkrete Vision für eine eigene Marke, möchtest du viel Geld verdienen?

Ich frage nur, weil heutzutage auch viele "Influencer"-Typen, die durch irgendwas auf YouTube erfolgreich geworden sind, ihre eigene Modelinie oder T-Shirts mit einem individuellen Aufdruck etc. verkaufen, ohne Studium und nichts, die machen trotzdem viel Geld damit. Das ist jetzt nicht unbedingt das, was ich unter Modedesign verstehe, daher: Kommt es dir auf den kreativen Prozess des Entwerfens an, interessiert dich auch die Produktion und Vermarktung, willst du einfach Geld mit Mode verdienen? Es gibt da ja viele Modelle und Richtungen ...
w27
 
  • #11
Also studierte ich etwas, was mir nach dem Studium nur einen Bürojob einbrachte, für den eine Ausbildung reicht.

Weiteres Studium : Ja! Modedesign: Nein!

Studiere etwas bodenständigs, was dich in die Position bringt, dass man dir zuhört und du mit deinen Modeentwürfen, bei großen Modefirmen, Termine bekommst.

Mein Tip: Mache einen weiteren Master (oder überhaupt erstmal einen, wenn du nur Bachelor bist!), der irgendwie in die Richtung etwas nützlichem für die Bekleidungsindustrie geht. Dann promiviere in dem Fach!

Parallel entwickelst du deine Entwürfe.

Wenn du fertig bist und als Frau Dr. rer. nat. (Beispiel), mit Kenntnissen die Produktion, oder die Vermarkung, die du gleich mit verkaufen kannst, um einen Termin bemühst, dann bekommst den auch!

Ich kenne Mediziner, die nicht als Ärzte und Ingenieure, die nicht in der Entwicklung arbeiten, aber der Titel öffnet Türen, für ihr Hobby, das sie zum Beruf gemacht haben. Einer meiner Cousins ist z.B. als promovierter Chemiker Öko-Bauer ;)

V.m51
 
  • #12
Hallo liebe FS, folgende Denkanstöße fallen mir dazu ein:
a) Lohnt sich ein Studium? Finanziell-materiell in deinem Fall höchstwahrscheinlich nicht.
Persönlich-immateriell? Höchstwahrscheinlich.
Also: Wie ist deine Gewichtung?
b) Du schleppst jetzt seit zwei Jahrzehnten einen unerfüllten Traum mit dir herum und lässt dich diesbezüglich immer noch von deinen Eltern kontrollieren. Warum?
c) Wenn der Traum immer wieder kommt, solltest du ihn vielleicht mal mit der Realität konfrontieren. In jedem Fall gewinnst du etwas: Du weißt, was du selbst kannst und willst (oder auch nicht).
d) Du hast ein Baby und ein kleines Kind. Die werden dich immer wieder ungeplant stark beanspruchen, auch in Kita/ Kindergarten und später in der Schule, z.B. durch Krankheiten. Generell beanspruchen Kinder viel Zeit und Aufmerksamkeit. Denk nur an solche Sachen wie Sport/ Freunde treffen, Vorlesen/ Hausaufgaben oder einfach Aufmerksamkeit/ Zeit verbringen. Wie hast du das mit deinem Mann geregelt? Habt ihr euch die Familienarbeitszeit geteilt? Trägst du zum Einkommen deutlich bei? Denn wenn er den Job macht und du die Kinder, wird es schwieriger, wenn auch nicht unmöglich, bei der Organisation. Oder du greifst dein Erspartes an und bezahlst davon einen flexiblen Babysitter.
e) Gibt es eine pragmatische Kombinationsmöglichkeit (wie die Schneiderlehre, die @Inanna vorgeschlagen hat)? Die Frauen, die ich kenne, welche das gemacht haben, konnten schuften wie verrückt, haben erst geschneidert, parallel Kontakte geknüpft und sich langsam ausgebaut. In jeder freien MInute gezeichnet.
f) Wie ist das bei dir? Hast du Entwürfe im Kopf, verfolgen dich deine Ideen, kannst du deiner Kreativität nicht entkommen? Führst du einen Skizzenblock? Hast du ein Auge für deine Umgebung? Kurz: Wie sieht es mit der künstlerischen Begabung überhaupt aus? Ist das ein echter Drang oder nur eine Projektionsfläche?
Womit ich wieder beim Anfang bin: Einfach ausprobieren.
 
  • #13
Weiteres Studium : Ja! Modedesign: Nein!

Studiere etwas bodenständigs, was dich in die Position bringt, dass man dir zuhört und du mit deinen Modeentwürfen, bei großen Modefirmen, Termine bekommst.

Mein Tip: Mache einen weiteren Master (oder überhaupt erstmal einen, wenn du nur Bachelor bist!), der irgendwie in die Richtung etwas nützlichem für die Bekleidungsindustrie geht. Dann promiviere in dem Fach!

Parallel entwickelst du deine Entwürfe.

Wenn du fertig bist und als Frau Dr. rer. nat. (Beispiel), mit Kenntnissen die Produktion, oder die Vermarkung, die du gleich mit verkaufen kannst, um einen Termin bemühst, dann bekommst den auch!

Ich kenne Mediziner, die nicht als Ärzte und Ingenieure, die nicht in der Entwicklung arbeiten, aber der Titel öffnet Türen, für ihr Hobby, das sie zum Beruf gemacht haben. Einer meiner Cousins ist z.B. als promovierter Chemiker Öko-Bauer ;)

V.m51
Ach Valmont, du bist echt süß ?. Ist das wirklich wahr, was du schreibst? Mit Doktortitel bekommt man Aufträge als Künstler und Modemacher?
Warum hast Du das uns nicht früher gesagt? Deshalb wollte keiner meine Bilder kaufen. Ich hätte schreiben sollen
Frau Dr. LVEB ?
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #14
Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe?
Ich würde es dann genau aus diesen beiden Gründen nicht empfehlen, wenn nicht:
Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?
Was ist Dein Traum? Modedesigner studieren oder Modedesignerin werden?
 
  • #15
Er ist von meinem Plan nicht so begeistert, würde aber mitmachen
Sagt er jetzt, weil keine Gefahr droht, dass in nächster Zeit was passiert.
Da Du 39 bist, willst Du also erstmal 3 Jahre mit Baby zuhause bleiben, wenn Du mit 42 anfangen willst zu studieren. Da kann er so eine vage Aussage machen, gelassen abwarten bis es soweit ist und sich dann positionieren, statt jetzt mit Dir 3 Jahre lang Streit zu haben.

Jetzt ist der Berufswunsch noch immer vorhanden, obwohl ich für mich nicht wirklich Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehe.
Das schätzt Du richtig ein.

Aber lohnt es sich überhaupt? Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt?
Nein und selbst 20 Jahre jünger wären Deine Chancen überschaubar auf dem Arbeitsmarkt. Eine Fruendin von mir 50+ hat dirket nach dem Abi Modedesign studiert und in dem Bereich nie einen Cent verdienen können, musste anderes machen, obwohl ihre Entwürfe nie schlecht waren - sie nähte und trug sie selber.

Es werden deutlich weniger Modedesigner gesucht als ausgebildet.
Also muss man links und rechts vom eigentlichen Plan gucken wie man mit Mode noch so Geld verdienen kann, z.B. als angestellte Verkäuferin in der Boutique einer Rich Lady, welche sich diese als Hobby gönnt, um ihren Geschmack zu zeigen, damit aber kein Geld verdienen muss. Da hast Du dann einkommesstarkes , anspruchsvolles Klientel zur Modeberatung - aber keine Designertätigkeit. Ausgebildete Modedesignerin als Verkäuferin macht sich da aber gut.
Die Frage ist, willst Du das und dafür studieren sowie Deine Ersparnisse aufbrauchen?

Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe?
Dann sieht es wirklich schlecht für Dich aus. Viele Modedesigner arbeiten garnicht als solche, sondern machen irgendein anderes Business ohne viel Eigenkapital mit Instagrammkanälen, im schwierigen Beratungsbereich, d.h. Dauerakquise von immer Kunden.

Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?
Ja, und eine Finanzfalle obendrein im Falle einer Trennung - keine Ersparnisse mehr, d.h. volle Abhängigkeit.

Wir wäre es mit einem Bürojob bei einer Modefirma.
Warum soll eine Modefirma jemanden einstellen, wenn sie für solche Jobs massenhaft junge Leute als geringbezahlte, hoch flexible Praktikanten bekommen können, die nicht pünktlich nach hause müssen wegen Kindern?
Einen schlechtbezahlten Bürojob hattte die FS doch schon vor der Kinderpause. Bei einer Modefirma ist so ein Job inhaltlich in keiner Weise anders als anderswo.
 
  • #16
Also, meine Freundin ist ganz am Ende ihres Studiums in der Abschlussprüfung durchgefallen. Danach war sie suizidal und hat in ihrem Zustand nicht die Kraft oder den Mut gehabt, den Ärzten, bei denen sie in Behandlung war, von der Nachholprüfung zu erzählen. Ebensowenig hatte sie in dieser Phase die Kraft, mit dem Prüfungsamt hinreichend zu kommunizieren und dem Amt zu sagen, was mit ihr los war. In ihrer Scham und in ihrem psychischen Zustand ist sie die Nachholprüfung kommentarlos nicht angetreten, statt sich krankschreiben zu lassen und die behandelnden Ärzte um ein dementsprechendes Schreiben für das Prüfungsamt zu bitten, was keine ehrenrührige oder illegale Bitte gewesen wäre. Denn sie war ja krank. Weil sie sich aber nicht krankschreiben ließ bzw. den Ärzten nichts von dieser Nachholprüfung gesagt hat, hatte sie ihr Recht verwirkt, die Prüfung später nochmal machen zu dürfen. Die Uni gab ihr am Ende einen Trostbachelor (sie hatte auf Staatsexamen studiert), was folgerichtig war, aber für sie, die bis kurz vor Abschluss des Staatsexamens gekommen war, in Anbetracht der bis dahin erbrachten Leistungen im Vergleich doch nur ein Trost war.

Sie hat das nie richtig verwunden und ihr Leben ist danach definitiv anders verlaufen, als sie sich das vorgestellt hatte. Eigentlich wollte sie als Gymnasiallehrerin arbeiten, aber der Weg war ihr ohne Staatsexamen versperrt. Mit Kindern hat es dann auch nicht geklappt (bis jetzt). Und jetzt ist sie an einem Punkt, wo sie sich mit 40 ernsthaft überlegt, ob sie nochmal studieren gehen solle, nur für sich. Ihr Mann sagt zwar, dass sie mit Studium doch nun auch nicht glücklicher wäre, aber m. M. n. kann er das nicht beurteilen, weil er sie erst nach dem Studium kennengelernt und selbst nicht studiert hat.
Ich möchte Dir also am Beispiel meiner Freundin sagen, dass es Dich wahrscheinlich Dein Leben lang irgendwie piesacken wird, wenn Du dieses MD-Studium nicht machst. Wenn Du Dir realistischer Weise einkalkulierst, dass es Dich einen Haufen Geld kosten wird, was Du wohl nie wieder siehst, und Dir auch einkalkulierst, dass das Dein Mann, wenn Du ernst damit machst, es vielleicht doch nicht mehr so locker sieht... dann mach.
 
  • #17
Aber lohnt es sich überhaupt? Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe? Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?
Ja, es wäre nur ein teures Hausfrauenhobby und damit völlig für die Tonne!

Kennst du überhaupt Leute, die das studiert haben? Hast du dich mit denen mal ausgetauscht???

Ich kenne eine Bekannte, die das in Deutschland und London studiert hat. Sie hat bis heute keinen ordentlichen Job gefunden. Immer nur befristet irgendwo im Ausland.

Die Modebranche ist jung und dynamisch. Mit Ende 40 als BERUFSEINSTEIGERIN OHNE JEGLICHE ERFAHRUNG bist du einfach zu alt für die Branche. Wärst du bereit, im Ausland zu arbeiten??? Mit zwei kleinen Kindern wohl kaum. Zudem: Eine Frau mit 2 kleinen Kindern stellt niemand gerne ein. Ständig krank, unflexibel, nicht belastbar usw.

LG w32
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
L

lorelai

Gast
  • #18
Ach weisst du, es gibt immer wieder Quereinsteiger die überraschen und in ihren 40ern Ihr Leben umkrempeln, in ihren 50ern nochmal neu durchstarten usw. usw.

Und ich vermute das wird auch noch in 10 Jahren noch immer an dir nagen weil hätte-wäre-wollte-könnte.

Mach es. Für Dich! Einfach dafür, dass du diesen Traum wenigstens mal anprobiert hast. Du kannst noch immer etwas eigenes aufbauen, ein kleines nachhaltiges Label für vegane faire ultrateuere T-shirts finden, plötzlich als Büroprofi deine Talente als Kontakterin in der Modebranche entdecken oder ein kleines eigenes Label auf Etsy entwerfen, spezisiert auf Totebags oder Handyhüllen oder Nigligees.... Oder aber du schmeisst das Studium nach einem Semester. Und auch das ist ok, denn du hast es dann wenigstens gelebt und ausprobiert. Denn nichts bereut man am Ende mehr, als das was man nicht gemacht hat.
 
  • #19
Ja, es wäre nur ein teures Hausfrauenhobby und damit völlig für die Tonne!
Naja, wenn das Studium der Lebenstraum ist, dann nicht für die Tonne, das Gelernte und die Erfahrungen kann einem ja keiner nehmen.

Würde dir denn das Studium reichen (weil dich die Inhalte so interessieren)? Oder musst du danach dann auch in dem Bereich arbeiten (verdient dein Mann genug für euch beide und gönnt dir das Studium um des Studiums willen?)? Eine Mitstudentin von mir hat mit 45 und erwachsenen Kindern ein Fach, das sie interessiert hat und nichts mit ihrer früheren Ausbildung zu tun hatte, vom Bachelor bis zum Master studiert und promoviert jetzt darin, arbeiten wird sie in der Wissenschaft wohl nicht, aber nachdem sie sich jahrelang um die Kinder gekümmert hatte, hat ihr gut verdienender Mann sie dabei unterstützt, sich ihren Traum zu erfüllen. Ein bisschen Geld hat sie sogar verdient, 450 Euro als studentische Hilfskraft.
w27
 
  • #20
Mit 20 hab ich mein Traumstudium gehabt, gegen starke Zweifel meiner Mutter. War toll, aber wirtschaftlich für die Tonne.
Hab danach "was Richtiges" als Ausbildung gemacht (so formulierte es damals der Recruiter) und nen guten Job bekommen, mit dem ich 10 Jahre haderte.
In den 10 Jahren schaute ich mich in meiner "eigentlichen" Branche weiter um und sah, dass das echt nichts ist, was ich will. Wissen ansammeln in jenem Studium war das Schönste, was ich je erlebt habe, aber die (kaum vorhandenen) Jobs danach wären einfach kacke bezahlt und hart umkämpft.

Jetzt mit meinen kleinen Kindern liebäugle ich auch noch mal mit einem.ganz anderen Studium, aber an normalen Unis gibt es sooo viele Studiengänge quasi kostenlos.
50.000€ für ein privates Studium lohnt sich nur, wenn man vorher schon sehen kann, dass ein Talent vorliegt und z.B. du schon jahrelang Designs entwirfst mit ungewöhnlichem Energieaufwand und Feuereifer.

Ich hab auch nebenberuflich (während 10 Jahren Haderns) etwas anderes privat studiert, aber die Kosten waren deutlich geringer und ich hatte sie übrig, ging auch zeitlich locker vom Hocker. Dass das jetzt kein hochkarätiger von Unternehmen gesuchter Studiengang war, kann man sich wohl denken ;)
Will damit sagen, solange du keinen Erfolgsdruck hast und deine Familie.es mitträgt, mach es doch. Nur erwarte hinterher keine Jobangebote...

W u40
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #21
Also, meine Freundin ist ganz am Ende ihres Studiums in der Abschlussprüfung durchgefallen. Danach war sie suizidal und hat in ihrem Zustand nicht die Kraft oder den Mut gehabt, den Ärzten, bei denen sie in Behandlung war, von der Nachholprüfung zu erzählen.
Für sie persönlich ohne Zweifel eine Katastrophe, aber sie wird vorher kaum problemlos studiert haben und war so für den Lehrerjob kaum psychisch stabil genug…
 
  • #22
50.000€ für ein privates Studium lohnt sich nur, wenn man vorher schon sehen kann, dass ein Talent vorliegt und
Richtig. Das lohnt sich nur, wenn du jetzt schon weißt, das man dich brauchen wird in dem Job.

Beispiel: Ein Bekannter von mir studierte nach seinem Bachelor in BWL an einer privaten Uni Hotelmanagement. Es war sehr teuer. Aber: Sein Vater war Besitzer einer renommierten Hotelkette und es war davor schon klar, dass er da miteinsteigen will. Sonst hätte er es nicht gemacht, da die Branche übersättigt ist. So etwas ist bei dir nicht der Fall.

Investiere das Geld doch lieber in deine Kinder. Schöne Urlaube, gute Schulen, tolle Ausflüge, Studium usw. LG w32
 
  • #23
Ganz ehrlich? Ich finde es normalerweise toll, wenn jemand seinen Traum leben will. Aber mit 40, zwei Kindern und ohne realistische Karrierechancen im Traumjob sehe ich das sehr kritisch. Dein Mann müsste dich durchfüttern und wäre jahrelang alleine für die Versorgung der Familie verantwortlich. Scheinbar begeistert ihn diese Aussicht nicht, was ich gut verstehe angesichts dessen, was er im Falle einer Scheidung abdrücken müsste.
Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?
Ja, das wäre es.
Wieso bildest du dich nicht in deinem bisherigen Beruf weiter? Das würde der ganzen Familie etwas bringen und wäre nicht so brotlos wie Modedesign.
Denk auch mal darüber nach: Du studierst tatsächlich noch, brauchst deine Ersparnisse auf und findest anschliessend keinen Job auf dem Gebiet. Wie würdest du dich fühlen, danach wieder im alten Job einsteigen zu müssen? Falls du nach so langer Abwesenheit überhaupt wieder eine gute Stelle findest.

Aber das alles ist nur meine persönliche Meinung. Schlussendlich müssen du und dein Mann diese Entscheidung treffen.
 
  • #24
Für sie persönlich ohne Zweifel eine Katastrophe, aber sie wird vorher kaum problemlos studiert haben und war so für den Lehrerjob kaum psychisch stabil genug…
Naja, das ist die Frage. Sie hat im Studium sehr viel nebenher gearbeitet, und zwar hat sie sehr erfolgreich Nachhilfe gegeben. Und sie hat sich in einer Beziehung aufgerieben. Man kann da sagen, die Prioritäten anders gesetzt. Im Vergleich war ich da strukturierter. Ich habe mir beispielsweise eine Art persönliches Archiv angelegt (ich habe es immer noch) und eine Zeit lang habe ich z.B. noch Niederländisch dazu gelernt, weil es eine Art Brücke zwischen Englisch und Deutsch ist, zumindest, was die alten Sprachstufen angeht. So habe ich mir Mittel- und Altenglisch erschlossen. Sie hat eine Zeit lang sehr viel Energie in ihren Freund gesteckt, aber letztlich ging es doch auseinander.
Als sie erlebt hat, wie ich im Referendariat mal auf dem Zahnfleisch ging, sagte sie mal selbst, dass sie das nicht könnte. Und jetzt stehe ich beruflich voll im Saft, ich habe 18 Klassen (ca. 360 Schüler), was ich mir im Referendariat nie hätte vorstellen können, dass das möglich sein kann ... und es läuft - weil ich eben die Fähigkeit habe, auch durch eine Phase des "Dreckfressens" hindurchzugehen und weil ich strukturiert arbeite. Ich kann warten, bis ich ernte. Sie betreibt nach wie vor erfolgreich Nachhilfe und muss da auch ranklotzen, aber halt auf andere Art und Weise und in 1-zu-1-Situationen. So etwas wie bis zu einer Deadline x Sätze Klassenarbeiten korrigiert haben zu müssen, das kennt sie nicht.
Sie hat mal gesagt, dass sie davon lebe, dass die Leute ihre Kinder überschätzen und auf Schulen stecken, wo sie nur mit ständiger Nachhilfe bestehen können.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #25
Sie hat im Studium sehr viel nebenher gearbeitet, und zwar hat sie sehr erfolgreich Nachhilfe gegeben. Und sie hat sich in einer Beziehung aufgerieben. Man kann da sagen, die Prioritäten anders gesetzt.
Das erscheint sicher. Ich stelle immer wieder fest, dass manche Studenten meinen, das ginge alles locker nebenbei. Wenn sie dann auf die Nase fallen, ist die Verwunderung groß.
Lehramt ist fachlich grundsätzlich oft etwas einfacher, dafür muss man psychisch stabil sein.
Als sie erlebt hat, wie ich im Referendariat mal auf dem Zahnfleisch ging, sagte sie mal selbst, dass sie das nicht könnte.
Ich hatte im Referendariat auch Kollegen, die persönlich klar überfordert waren. Das ist eben kein Zuckerschlecken und auch kein Nachhilfeunterricht.
Sie hat mal gesagt, dass sie davon lebe, dass die Leute ihre Kinder überschätzen und auf Schulen stecken, wo sie nur mit ständiger Nachhilfe bestehen können.
Dann hat sie ja ihre Berufung auch gefunden…
 
  • #26
Das Problem beim Mode-Design ist eher, dass Du später mal als technische Zeichnerin in einer Firma arbeitest. Ich habe eine Freundin, die das gemacht hat. 75 % der Modestudenten haben nach dem Studium einen anderen Weg eingeschlagen, weil es doch nicht so spannend war. Spannend ist es eher, wenn man sich dann mit einer Modelinie selbstständig macht, muss man aber volle Leidenschaft dafür haben und daneben kann man wenig anderes tun.
 
  • #27
Das erscheint sicher. Ich stelle immer wieder fest, dass manche Studenten meinen, das ginge alles locker nebenbei. Wenn sie dann auf die Nase fallen, ist die Verwunderung groß.
Ja. Wenn man es mit dem Studium ernstnimmt, dann ist das deutlich mehr als ein Vollzeitjob. Das muss die FS auch berücksichtigen. Bei einer privaten Akademie, so, wie ich das verstanden habe wegen der 50.000 EURO, kann sie dafür ziemlich sicher sein, dass sie bestehen wird. Das ist sozusagen im Kundenservice mit drin.
Lehramt ist fachlich grundsätzlich oft etwas einfacher, dafür muss man psychisch stabil sein.
Der erste Teil des Satzes ist ein nettes Vorurteil, was das höhere Lehramt betrifft, der zweite stimmt vollauf. Ein Staatsexamen I an einer Uni auf höheres Lehramt ist ein wissenschaftliches Lehramt - im Gegensatz zu einem Staatsexamen I an Pädagogischen Hochschulen, was in Kombination mit Staatsexamen II (also Referendariat) zu einem Lehramt an Grund-, Haupt- und Mittelschulen führt. Da das Staatsexamen I für höheres Lehramt an Gymnasien mehr als ein Master ist und auch damals schon deutlich mehr als ein Magister war, weil es schon bis zur Zwischenprüfung deutlich mehr ist als ein Bachelor und auch danach mehr verlangt und keine Abwahlmöglichkeiten bietet (<-- Deine Frage mit den Äpfeln und Birnen aus dem anderen Thread), ist es fachlich sogar schwieriger.

Dann hat sie ja ihre Berufung auch gefunden…
Wie man es nimmt. Sie sieht ihre Zwangslage immer deutlicher, weil die Zeit rennt, und da sehe ich eben auch eine Parallele zur FS. Wenn es nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen gegangen wäre (ich weiß: Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre), dann müsste sie sich von ihrem Mann nicht sagen lassen, dass sie ja auch mit Studium nicht glücklicher wäre als ohne. Die FS hat nun schon zweimal ihren Wunsch zurückgestellt. Wenn sie es ein drittes Mal macht, dann hat sie vermutlich ihre letzte Chance nicht ergriffen.
 
  • #28
Wow! Vielen Dank für die zahlreichen, sehr detaillierten Antworten, das Hinterfragen, aber vor allem für die Erfahrungen aus dem Bekannten- und Freundeskreis. Das hilft mir ungemein. Ich werde mir den gesamten Thread abspeichern und ihn immer wieder durchlesen, um mir zu vergegenwärtigen, was ich schon ahne, nämlich dass ich auf dem Arbeitsmarkt in dem Alter wohl keine Chance haben werde. Erst recht nicht mit zwei noch jungen Kindern.

Meine Eltern hatten früher einen extrem starken Einfluss auf mich, v. a. was das Studium angeht. Dieser dauerte auch noch an, als ich Anfang 30 war. Andererseits finde ich, sie waren und sind einfach Realisten, wohingegen ich oft unrealistische Träume habe, nämlich bspw. als Mode-Designerin für z. B. Trigema oder Kangaroos zu arbeiten.

Ich hatte Infoabende unserer Privat-Unis (in München gibt es kein M.-D. an der staatl. Uni oder Hochschule) besucht und auch online an Info-Veranstaltungen teilgenommen und war zu dem Entschluss gekommen, dass Mode-Design tatsächlich das Richtige für mich gewesen wäre. Aber nur, weil ich grundsätzlich gern studiert habe, sehr gut zeichnen kann, Detailarbeit liebe und viele kreative Ideen habe. Mein Ziel wäre auf jeden Fall, für ein Modehaus zu arbeiten, zu designen, zu nähen usw. usf. Doch ja, ich bin auch vom Alter her nicht mehr so ein Energiebündel wie früher, meine Nähkenntnisse sind bescheiden und viele Überstunden wären auch nicht drin.

Ich habe es geliebt, zu studieren, und stelle mir das M.-D.-Studium anstrengend, aber toll vor. Das Geld wäre mir dafür wirklich nicht zu schade. Aber ich möchte danach wahnsinnig gern in die Modeindustrie. Wenn es altersbedingt und mit zwei jungen Kindern kaum möglich ist, ist es ein k.o.-Kriterium für meinen Traum.

Außerdem habe ich Angst, dass mein Mann (Anfang 40) unzufrieden werden wird und es irgendwann satt hat, dass ich zum Spaß studiere, während er uns versorgt. Geplant ist auch, dass ich nach ca. 2 Jahren meinen alten Bürojob annehme. Dieser ist der Meinung meines Mannes nach gut bezahlt, aber er ermöglicht mir null, meine Kreativität auszuleben. Und gerade die lässt mich aufblühen.

Oder anders gesagt: Ich will meine Kreativität ausleben und wünsche mir Anerkennung mit meinen kreativen Entwürfen. Anerkennung in Form von Umsatz, in Form eines guten Gehalts.
 
  • #29
Hier wurde auch noch erwähnt, dass mein Mann seine Meinung in Zukunft durchaus ändern könnte. Das stimmt. Noch habe ich ihn nicht ganz davon überzeugen können, das Studium bald zu beginnen. Ich weiß aber, dass er mich glücklich sehen will. Deshalb nehme ich an, dass er sein Einverständnis geben wird. Und was dann? Was, wenn es ihn anfängt zu wurmen, dass ich an der Privat-Uni meine Zeit absitze, während er das Geld nach Hause bringt? Was, wenn es ihn nervt, dass daheim absolut nichts gemacht wird, außer meiner Studienpflichten? Und dann fürchte ich auch, dass ich vier Jahre in der Entwicklung unserer Kinder verpassen werde. Diese Zeit kriege ich nie wieder zurück.
 
  • #30
Aber lohnt es sich überhaupt? Hätte ich mit Ende 40 eine Chance auf dem Arbeitsmarkt? Oder müsste ich mich selbstständig machen, was ich nicht will, da ich überhaupt keine Unternehmerqualitäten habe? Oder wäre es nur ein teures Hausfrauenhobby?
Mit MD kenne ich mich persönlich nicht aus, ich glaube @Inanna* hat dir da ja ein paar super Hinweiss gegeben..

Die Frage ist mehr, willst du es machen für eine Karriere im MD oder für dich?

Denn nicht MD aber allgemein kann ich dir sagen, dass die Erfüllung eines so lang ersehnten Traumes auch ohne Karriere gut sein kann, bzw. Ernüchternd, was auch wichtig sein kann.

Ein Freund von mir wollte zB immer Helipilot sein, er war vorher Unternehmensberater. Er hat das auch innerhalb weniger Jahre erfolgreich durchgezogen, allerdings folgende Voraussetzungen:
1) sehr intelligent, also talentiert fuer den Job
2) er hat - wie du - alles aus eigener Tasche bezahlt
2) räumlich flexibel, ohne Kinder nun im Ausland einen Job

Für ihn war es ein Erfolg nicht nur auf privater Ebene. Sofern dir das aber nicht wichtig ist, sondern du bereit bist dein Geld lieber in privates zu investieren ohne wirtschaftliche Garantie dann kannst du es angehen…

Beispiel: Ein Bekannter von mir studierte nach seinem Bachelor in BWL an einer privaten Uni Hotelmanagement. Es war sehr teuer. Aber: Sein Vater war Besitzer einer renommierten Hotelkette und es war davor schon klar, dass er da miteinsteigen will. Sonst hätte er es nicht gemacht, da die Branche übersättigt ist. So etwas ist bei dir nicht der Fall.
Das wäre mir neu. Die Hotelbranche (insebsondere nach Corona) ist mitnichten übersättigt. Sie ist aber voll von wenig qualifizierten Arbeitern, und ein spezifisches Studium öffnet dir in der Hotelbranche alle Türen. Die wenigsten Absolventen von diesen Hotelfachschulen wollen allerdings in die Branche, weil sie schlecht bezahlt ist und anstrengende Arbeitszeiten bietet. Zudem muss man auch hier geographisch flexibel sein, wenn man nicht gerade einen Daddy in der Branche hat.
 
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