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  • #1

Lustkiller Leistungsdruck - wo ist das Spielerische geblieben?

Am liebsten erinnere ich, M, mich an die Experimentierphase meiner jüngeren Jahre, so bis Mitte, Ende 20 zurück. Am liebsten Anfang 20. Da haben auch die Mädels nicht viel nachgedacht. Es war einfach gut und aufregend, wie es war. Dann folgen Umfragen, "Ratgeber", "Aufklärung" - samt Leistungsdenken und Orgasmusansprüchen. Das, sowie das ganze Drumherum (irgendwann der mit Ende 20 einsetzende kollektive Wettlauf um Eheschließung, Zeugung, Eigenheim samt finanzieller Verpflichtungen und daraus resultierendem Druck) nagten ganz erheblich an meiner Libido. Mir fehlt das Spielerische, Leichte. Mag sein, dass unter genau der beschriebenen Schwere viele Partnerschaften scheitern? Ich weiß, als Mann sollte ich immer "wollen" und "können". Trotzdem: Wer - M wie W - kennt das Empfinden und wie geht ihr damit um?
 
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forever

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  • #2
Ich (35) glaube auch, dass wir zu oft über alles nachdenken. Wir lassen selten die Gefühle entscheiden. Früher war das das "Spielerische". Heute ist der Verstand oft stärker als das Herz. Und all die "Regeln", die von den von Dir erwähnten Ratgebern oder der uns umgebenden Gesellschaft (z.B. Freunde oder Familie) aufgestellt werden, blockieren uns ganz ungeheuerlich. Es hat lange gedauert, bis ich mir klar geworden bin, dass all die Wünsche und Pläne der Jugend jetzt nicht mehr meine sind. Vor gar nicht allzu langer Zeit war ich noch bereit ein "Rolemodel" zu erfüllen. Jetzt bin ich es nicht mehr. Ich denke auch sehr viel über alles nach. Aber ich darf dabei nicht aufhören auf meine Gefühle zu "hören".
 
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  • #3
Irgendwann haben die meisten genug vom Spielen und Experimentieren, wissen was sie wollen, suchen gezielt nach einem Partner der das erfüllen kann, eine dauerhafte Partnerschaft.

lg F.
 
  • #4
Ja, Leistungsgedanken, Orgasmusforderungen, Anspruchsdenken sind beim Liebesspiel absolut unangebracht. Zuneigung und Liebe sollten die Basis sein, Zärtlichkeit und Experimentierfreude gehören dazu und alles andere sollte sich spielerisch, leicht, liebevoll und ungezwungen ergeben.

Wenn das Liebesspiel verkrampft wird, erzwungen wird, Praktiken gefordert, Orgasmen verlangt, dann stimmt etwas nicht mit der Partnerschaft. Hier wurden durch Sexualisierung der Gesellschaft, insbesondere der Medien, und durch den Feminismus sicherlich Probleme erzeugt, die es früher einfach nicht gab.
 
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  • #5
zico,m
Wenn jeder das Anforderungsdenken weglassen würde,würden sich viel mehr Paare finden ohne das sie auf ihre eigenen Wünsche ganz verzichten müssten.Nur jeder Einzelne ist sowas von gesellschafftlich gesteuert,wie -bin mir zu Schade,hab besseres Verdient,ONS sind verpönt,"Opa" als Vater,Rasiert oder nicht----die vielen kleinen Glücksmomente zählen,nicht das schleichend verlierende Große!Warum sind wir hier,weil wir das wie #Fragesteller schon sagte verlernt haben und nicht mehr zulassen---Leider und Schade!Wer geht in reiferen Jahren noch unbeschwert durchs Leben-jeder möchte nur noch "Höhen"-ob Beruf,finanziell,Optik,Jugend,Familie,sexuell,gut situierte Partner(um nicht zu sagen Reiche)-eigentlich ist es meist nur noch Egoismus-da nimmt sich Frau und Mann überhaupt nichts!
 
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  • #6
Du solltest nicht nur fragen wo das spielerische geblieben ist sondern vorallem wo das liebevolle geblieben ist. Man kuschelt zusammen und streichelt sich und wie von alleine ergibt sich Geschlechtsverkehr ohne all die Probleme die Leute heutzutage damit haben. Erregung kommt für mich aus Liebe und Zuneigung. Ich wollte meinen Partner einfach spüren und habe es genossen. Liebe ist die beste Sextechnik von allen. Da stellt sich gar nicht die Frage nach absonderlichen Techniken wie blasen, lecken, rasieren und was weiß ich. Ich weiß nicht mal ob Orgasmen ohne Liebe möglich sind aber ich bin mir sicher dass sie ohne Liebe nicht so schön wären.

w, 51, verwitwet
 
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VirginiaWoolf

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  • #7
Lieber Fragesteller,
Du baust Dir selbst den Druck auf in Deinem vorletzten Satz " ... als Mann sollte ich immer "wollen" und "können" ... "
Nein, wie auch Frau nicht immer will und kann. Wenn Deine Partnerin Dich deswegen verlacht, dann stimmt sicher in der Partnerschaft etwas nicht.
Ansonsten ist es sicher das "Drumherum", wie Du es sagst, hohe berfuliche Anforderungen kommen noch dazu.
Wir lassen uns im Privaten (Freunde, Verwandte) wie von unserer Umwelt unter Druck setzen ("Gruppenzwang" ?). Und das belastet auch eine gute Partnerschaft.
Warum eigentlich?
Wir müssen einfach wieder lernen, uns fallen zu lassen, "entschleunigen", auch mal "NEIN" sagen, und...
Wir müssen wieder lernen, gelassener, sinnlicher zu werden, mit unserem Partner zärtlich und liebevoll zu sein, spielerisch zu experimentieren, um die Partnerschaft und das Liebesleben nicht zur Routine werden zu lassen.
Ich habe dafür kein Rezept, vielleicht einfach mal nicht an morgen denken.
Virginia
7E20CD34
 
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  • #8
Da stellt sich für mich die interessante Frage: Gehört Fellatio und Cunnilingus zu den Techniken, die "normal" in ein Sexleben gehören oder ist es doch "absonderlich", wie in Beitrag Nr. 5 beschrieben oder ist es eher für Experimentierfreudige gedacht?

Was meinen die Frauen, was meinen die Männer?
 
  • #9
@#7: Für mich gehören Fellatio und Cunnilingus zum normalen Repertoire und ich sehe darin nichts absonderliches. Den ganzen Körper zu erkunden, zu streicheln und zu küssen und die damit verbundene Erregung zum Vorspiel oder gar zur Befriedigung zu nutzen, halte ich für natürlich und gesund. Dass man dabei dann auch den Penis küsst und liebkost kommt eigentlich ganz von alleine beim zärtlichen Liebesspiel, ebenso dass Venushügel, Schamlippen und Klitoris verwöhnt werden.

Ich kann aber #5 insoweit nachvollziehen, als dass hier in etlichen Threads der Eindruck erweckt wird, solche Techniken würden im Mittelpunkt stehen und Vaginalverkehr wäre schon fast altbacken. Wenn ich lese, dass man in der ersten Nacht schon Cunnilingus praktizieren muss oder ein Liebesleben ohne Cunnilingus für bestimmte Männer nicht denkbar ist, dann finde ich schon, dass hier etwas überhöht wird. Die sexuelle Vereinigung ist die natürlichste und biologisch normalste Form von Verkehr. Wer das nicht als erfüllend und befriedigend empfindet, hat schon ein gewisses Problem.

Ich finde, #5 hat sehr schön beschrieben, dass Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeit die beste Basis für sexuelle Erregung darstellen und dann folgt die sexuelle Vereinigung wie von alleine. Für mich gehört zum Vorspiel aber durchaus auch die Einbeziehung des ganzen Körpers und die Anwendung manueller und oraler Stimulation dazu. Das halte ich ebenso für biologisch und sexualpsychologisch normal.
 
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VirginiaWoolf

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  • #10
Ich denke, das können wir hier nicht diskutieren, das würde am Thema vorbei gehen, jedes Paar wie es mag und glücklich ist.
Oralverkehr ist nichts Neues, wird schon im Kama Sutra - ca. 4 Jh. n. Chr. erwähnt.
Virginia
 
B

Berliner30

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  • #11
Ich sehe das ziemlich entspannt. Warum kann man den nicht auch als Erwachsener seinen Spieltrieb in einer Beziehung ausleben? Wer hier gerne experimentiert o.ä. wird sich beim Kennenlernen auch offener verhalten. Und daher denke ich, das man instinktiv ziemlich ähnliche Partner anzieht bzw. entdeckt.
Ein schüchterner wird vermutlich eher eine andere schüchterne anziehen und eine Treue Seele wird eher auf eine ebenso Treue Seele anziehend wirken.

Hier in Berlin gibt es viele Hochhäuser und daher reicht vielen eine gut eingerichtet Miet-Wohnung und daher sehe ich den Leistungsgedanken nicht so stark bzw. kritisch wie der Fragensteller.

Zur Ehe: ich würde nur eine Frau heiraten die ich wirklich Liebe und sie mich, daher finde ich diesen Punkt auch nichts als "Leistungsdruck".

Zeugung: nun ja es gibt mögliche Altersspannen in denen das geht und in anderen geht es nicht mehr. Daher muss man sich hier einfach den vorhandenen Gegebenheiten anpassen oder darauf verzichten. Ich sehe das auch nicht als Druck, sondern suche einene passende Frau und dieser Punkt ist mir sehr wichtig. Denkt sie anders (will keine Kinder), dann paßt es nicht wirklich gut. Ich sehe eigene Kinder als sehr Wertvoll an und daher ist das Wort "Leistungsdruck" in diesem Zusammenhang fehl platziert.
 
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