siri
#23 Vulpes
mein Mann hat mich zu einer Beratung begleitet. Wir lebten in einer scheinbar guten Ehe, nur ich hatte das Gefühl, daß etwas nicht (mehr) stimmt. Nach 10 Sitzungen bin ich mir etwas blöd vorgekommen, in allen Gesprächen war alles wunderbar! Von mir angesprochene kritische Punkete wurden vom Tisch gewischt.... unsere Therapeutin hat am Ende der Rechnung ein persönliches Schreiben beigefügt, in dem sie geschrieben hatte, daß sie uns für ein tolles Paar hält - und ich habe über meine blinkenden Alarmlämpchen ein rosarotes Tuch gebreitet.
Ein knappes jahr später habe ich herausgefunden, daß er seit Monaten eine Freundin hat und er hat mir, als ich ihn darauf angesprochen habe gesagt, er sei total verliebt - nicht in mich :-( .
= Ende einer guten? Ehe.
Im Nachhinein denke ich, daß die Therapie für ihn eher verunsichernd als hilfreich war.. Er hatte sich ab dieser Zeit nicht mehr sicher gefühlt und ist auf ein, ihm sicherer erscheinendes Boot umgestiegen.
Eine Beziehungsberatung hilft nicht allen Paaren, manchmal weckt sie schlafende Löwen....
Vermutlich waren wir nie ein "ideales Paar" (wenn es so etwas gibt), wir hatten nur Mechanismen entwickelt, die funktioniert hatten.
Heute tut es mir (schon wegen der Kinder) leid, daß diese Beziehung zerbrochen ist, andererseits fühle ich mich jetzt besser, als in der Ehe. Ich weiß nicht, ob ich ohne die Beratung und ohne die für mich schmerzhafte Trennung da wäre, wo ich jetzt bin und mich durchaus wohl fühle. Das Spiel "was wäre, wenn?", ist müßig. Es ist, wie es ist.