"mit Medikamenten eingestellt" verstehe ich jetzt mal so, dass du dadurch genauso normal dein Leben und deinen Alltag meisterst wie Menschen ohne diese Krankheit. Warum willst du sie dann gleich zu Anfang zum Thema machen? Eine Krankheit die dein gegenüber weder belasten noch beeinträchtigen wird, die interessiert doch keinen. Dinge die dich und dein Leben wirklich ausmachen sind da viel relevanter, die solltest du zum Gesprächsthema machen.
Natürlich kommt es darauf an, wie du sonst mit deiner Krankheit umgehst.
Gehörst du zu der Gruppe Menschen, die ihre Krankheit als wichtigen Teil ihres Lebens sehen und um die sich vieles dreht (und seien es nur regelmäßige Erwähnung in Gesprächen), oder gehörst du zu denen, die im Alltag gar nicht darüber nachdenken, dass sie ja "krank" sind.
Es gibt nämlich Menschen die haben so eine Krankheit und ihr Umfeld bekommt es gar nicht mit.
Andere dagegen reden sehr gerne und oft darüber, machen sie teilweise sogar zu ihrem Hauptlebensmittelpunkt, um den sich alles dreht. Es vergeht kaum ein Tag wo die Krankheit nicht mindestens einmal zur Sprache kommt, und sei es nur eine kleine Bemerkung in einem Nebensatz, weil es gerade zum Thema paßt, hauptsache jeder wird regelmäßig daran erinnert ("ja, das habe ich früher auch oft gemacht, geht heute nicht mehr wegen meiner Medikamente" oder "das Tagesgericht hört sich ja lecker an, aber das darf ich leider nicht mehr essen, ich nehm dann mal...").
Erstere hat jeder in seinem Umfeld, weiß es meistens gar nicht.
Zweitere kennt auch jeder und ist mehr oder weniger genervt von ihnen. Diese Menschen, die in Gesprächen gerne über ihre Krankheit erzählen (man meint bei manchen Leuten, sie möchten sich gegenseitig übertrumpfen dabei, kaum erwähnt einer seine "Gebrechen" nehmen sie das zum Anlass auch gleich über ihre "Probleme" zu berichten).
Wenn du zu der Gruppe gehörst, für die eine Krankheit ein wichtiger Teil ihres Lebens ist und ein Partner damit rechnen darf, dass er damit öfters konfontiert wird, dann solltest du es tasächlich frühzeitig erwähnen, damit er weiß was ihn erwartet. Das erste Date halte ich aber für zu früh, denn wenn man im Real Life sich mit jemandem das erste Mal unterhält, dann erzählt man doch auch nicht sofort so etwas.
Ich habe selber so eine Krankheit, niemand merkt es mir an, und ich rede auch nicht darüber.
Es gibt interessantere Gesprächsthemen, und ich möchte als Mensch wahrgenommen werden, nicht als Kranke. Nur, wenn jemand es mal durch Zufall mitbekommt, wie ich z.B. Medikamente nehme, und nachfragt, dann erkläre ich es einmal kurz und fertig.
Entsprechend verfahre ich auch mit neuen Partnern. Bisher war noch keiner darüber sauer, dass ich es ihm nicht schon früher gesagt habe, und weggelaufen ist deswegen auch noch keiner.
Wahrscheinlich, weil sie mich lange genug vorher als "normal" kennengelernt haben und mich deshalb, auch nachdem ich sie aufgeklärt habe, überhaupt nicht als Kranke wahrnehmen.
w, 45