Männer, warum tut Ihr das? Dies halte ich für eine falsche Fragestellung, weil es austauschbar ist, Männer wie Frauen handeln so.
Lernte man jemanden kennen, der einem am ersten Abend gleich signalisierte, dass eine schnelle Annäherung begehrt wird, liess man sich nicht lumpen und kam insoweit entgegen.
Lernte man jemanden kennen, der einem gut gefiel in Richtung Perspektivhaftigkeit, hatte man alle Zeit der Welt, die sukzessive Annäherung zu geniessen und das Knistern zu hören, während man sich ausserhalb/vor der Sexualität langsam kennenlernte.
Während man sich im 1. Fall sagte, ob ich es nun bin oder der nächste, dann besser ich, mir tut es auch ganz gut und vielleicht ergibt sich ja währenddessen ein starkes Gefühl der Annäherung oder einer gemeinsamen Sprache,
wollte man im 2. Fall die zunächst einsetzenden Emotionen ausschöpfen und vielleicht auch der Basis durch Zurückhaltung ein bisschen mehr Wert verschaffen, dem Gegenüber mehr Achtung signalieren etc. pp.. Letztlich landet man auch irgendwann dort, wo man im ersten Fall gleich war, nur hat man hier vielleicht schon einen Anfang für eine geistig-seelische Beziehung gesetzt, so dass als schön empfundene Sexualität gleich eine andere Bedeutung hat.
Wenn beide schnell ins Bett wollen, so ist es genauso gut, als wenn sie sich ein bisschen Zeit lassen - in beiden Situation hat man eh noch die rosarote Brille auf.
Entscheidend ist m. E. viel mehr, das man den Beginn einer Beziehung nicht einem gefüllten Regal gleichsetzt, sondern einem leeren Regal, welches man in Verlaufe einer Beziehung langsam auffüllt mit den gemeinsamen Etappen und überwundenen Probleme auf dem Wege sich festzuhalten und gleichzeitig frei zu lassen.
Und insofern spielt Sexualität längerfristig schon eine entscheidende Rolle einer gemeinsamen Sprache, die man gerne teilt und die auch ein starkes Stabilitätsmoment darstellt.
Als ein menschliche Sauerei empfinde ich es jedoch auch, wenn man - was hier vielleicht gemeint war - so tut als ob, um es aus eigenen Egogründen der gelungenen Eroberung schnell zum Äussersten kommt lässt, damit die Eroberung und der eigene Erfolg, das Ziel, erledigt ist, um dann abzuschwirren nach dem Motto: "man sieht sich" oder so etwas, während der Gegenpart womöglich gerade in den Zustand der emotionalen Wallungen geriet und so etwas wie Verliebtsein ausmacht.
Übrigens, jede Fallkonstellation ist anders gestrickt.