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  • #1

Männliche Singles über 40 und Hotel Mama

Viele Single-Männer, auch teilweise über 40, haben gerade in ländlichen Bereichen noch einen relativ starken Bezug zum "Hotel Mama". Die Männer sind oft beruflich sehr erfolgreich, verdienen gut, sind auch attraktiv, aber wohnen räumlich sehr nahe an den Eltern, bzw. oft in der Einliegerwohnung der Eltern oder dem ausgebauten Dachgeschoss und lassen sich von Frau Mutter doch noch sehr bemuttern, d.h. Essen kochen, Wäsche machen, Wohnung putzen, die Blumen für den Balkon aussuchen, usw. Bei weiblichen Singles ist das viel weniger oft der Fall, d.h. die werden oft schon mit Anfang 20 flügge und selbständig, auch hier auf dem Land. Frage: Wieso schaffen hier viele Männer den Absprung nicht? Ist es nur Bequemlichkeit, oder was steckt dahinter? Gibt es hier einen "betroffenen" Mann, der mir das erklären kann? Viele dieser Männer beschweren sich darüber, dass sie keine Frau finden, aber glauben sie denn wirklich, dass sich hier eine Frau darauf einlässt?
 
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  • #2
Komisch, das kenne ich wirklich genau andersrum - nämlich, dass Frauen ständig mit ihrer Mutter telephonieren und recht häufig nach Hause fahren wollen.
 
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  • #3
Starke, zu starke Bindung zur Mutter und Bequemlichkeit. Schlimm für die neue Frau ist: Die Mama ist immer dabei - ob gedanklich, im Reden oder im Ratschlag geben. Und du kannst es als Frau der MAMA nie Recht machen, weil du ihr den Sohn weg nimmst.

Ich würde sagen Finger weg von solchen Männern, außer Frau steht auf ganz engen Familienanschluss.
 
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  • #4
An 1,
Ich, Fragestellerin, w, 41, meine hier nicht, dass man ab und zu mal zum Kaffeetrinken oder auch alle paar Wochen zum Sonntagsessen vorbei kommt, oder dass man einen normalen Kontakt mit den Eltern hält, auch ich telefoniere regelmäßig mit meiner Mutter und freue mich, wenn ich alle 8 Wochen ihren Apfelstrudel essen darf,

es geht hier um die Männer, die den Kontakt zur Mutter über das für mich empfundene Normalmaß aufrecht erhalten, z.B. Mann fährt nach der Arbeit fast täglich erst mal bei Muttern vorbei, und ißt hier, z.B.. Mann liefert die dreckige Wäsche bei Muttern ab und holt sie dann frisch gebügelt einen Tag später wieder ab, Muttern hat den Wohnungsschlüssel und kommt alle zwei Tage zum Blumengießen vorbei und putzt das Bad und die Wohnung, u.ä.

Solche Sohn - Mutter - Verbindungen meine ich
 
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Patrick38

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  • #5
Solche Männer sind bedauernswert. Viele werden von Mama derart verhätschelt, dass sie da gar nicht rauskommen. Bequemlichkeit kommt auch noch hinzu, andere wiederum nutzen die Eltern aus. Selbstständig ist jedenfalls keiner von ihnen - und eine Partnerschaft mit ihnen wahrscheinlich mehr als schwierig...
Was bin ich froh, dass ich mit Anfang 20 (direkt nach Abi und Bund) zuhause ausgezogen bis....

Allerdings muss ich #1 recht geben: Frauen, die jeden Tag zwei bis fünf Stunden mit Mama telefonieren und täglich zu ihr fahren, sind auch nicht besser.
 
  • #6
@#1
Schöner Konter.

Aber im Ernst. Ich habe so einen Tanguy auch im Freundeskreis und frage mich das auch. Ich wohne zwar auch noch wieder zu Hause, aber das hat andere Hintergründe und ich führe meinen Haushalt weitgehend alleine.

Ich denke, dass das z.T. auch an den Müttern liegt. Wenn die dem Sohnemann sein Leben lang den A.... hinterhergetragen haben und ihm selbst Wasser anbrennen würde, dann muss man sich nicht wundern.
 
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  • #7
Dass dies auf viele Männer in dem Alter zutrifft halte ich für ein Gerücht.
 
  • #8
Dazu passt folgende Pressemitteilung doch ganz gut.

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Pressemitteilung vom 31.03.2009 | 11:30
Pressefach: Statistisches Bundesamt
Söhne wohnen länger als Töchter im "Hotel Mama"

Wiesbaden - Junge Männer verlassen den elterlichen Haushalt später als ihre weiblichen Altersgenossinnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lebte im Jahr 2007 immer noch fast die Hälfte (46%) aller 24jährigen Männer im Elternhaus. Mit 30 Jahren wohnten 14% und mit 40 Jahren immerhin noch 4% der Männer als "lediges Kind" bei den Eltern.
Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa.

Von den jungen Frauen wohnte dagegen bereits mit 22 Jahren deutlich weniger als die Hälfte (42%) bei den Eltern, bei den 24jährigen Frauen waren es nur noch 27%. Mit 30 Jahren gehörten lediglich 5% und mit 40 Jahren nur noch 1% der Frauen als "lediges Kind" dem elterlichen Haushalt an.

Detaillierte Ergebnisse des Mikrozensus 2007 zu weiteren Themenfeldern wie zum Beispiel Haushaltsstrukturen und Lebensformen enthält die Fachserie 1, Reihe 3, die im Publikationsservice unter www.destatis.de/publikationen zum kostenlosen Download bereit steht.

Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=362309

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Ich selbst bin nicht betroffen, würde aber auf Bequemlichkeit als Grund tippen.

Ich glaube auch, dass das Verhältnis junger Frauen oft schwieriger zu den Eltern ist als das junger Männer. Deswegen ist bei uns der Druck nicht so groß, von zu Hause wegzukommen.

Die Bequemlichkeit erkaufen sich solche Männer dann mit größeren Schwierigkeiten bei der Anbahnung von Partnerschaften. Ich kann Frauen verstehen, die skeptisch werden, wenn ein 40-jähriger Mann noch nie eine eigene Wohnung hatte. Während des Studiums finde ich es völlig OK, noch bei den Eltern zu wohnen, wenn die Heimatstadt auch der Studienort ist.
 
  • #9
4% ist nicht gerade häufig -- und so erlebe ich das auch. Dass man während des Studiums bei seinen Eltern wohnt, finde ich absolut OK und danach ziehen doch nun wirklich die meisten aus. Insofern wird hier ein Thema diskutiert, das viel seltener ist, als es scheinen könnte.

Seltsam finde ich, dass immer von Mutterbindung gesprochen wird, obwohl die meisten Betroffenen wahrscheinlich bei ihren ELTERN leben und nicht nur bei ihren MÜTTERN. Hier, glaube ich, wird viel Bissigkeit an den Tag gelegt, anstatt offen von Eltern oder schlichtweg "zuhause" zu sprechen. Nichtsdestotrotz wünsche auch ich mir einen Mann, der einen eigenen Haushalt führt und selbständiges Leben gewohnt ist. Pauschal ausschließen würde ich noch oder wieder zuhauselebende Männer aber nicht, sondern mir schon die Gründe und Umstände anschauen.

Typische Gründe sind bestimmt Bequemlichkeit und Gewohnheit und eine gewisse Zufriedenheit und Bescheidenheit mit den vorhandenen Verhältnissen. Manche möchten vielleicht auch einfach nicht so gerne alleine wohnen und warten auf eine Beziehung, bis sie ausziehen -- genau das ist sicherlich einer der typischen Kritikpunkte aus Frauensicht, weil sie befürchten, die Männer würde eine Bedienung durch die andere ablösen wollen. Ob dies wirklich der Fall ist, sei dahingestellt.
 
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  • #10
an 8
von Bemutterung spricht man wahrscheinlich deshalb, weil ich noch nie von einem Vater gehört habe, der für die Söhne, resp. Töchter das Lieblingsessen kocht, die Wäsche macht und die Wohnung putzt :))
 
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Patobello

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  • #11
@ #3: So etwas gibt´s in Deutschland !?! Ich dachte, das sei italienischen Männern exklusiv vorbehalten.
 
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  • #12
Ich bin zwar sicher nicht immer Deiner Meinung mit Dir, Frederika, aber ich danke Dir für Deinen Beitrag. Ja, ich bin auch einer von denen da, die als "Ü-Vie" noch daheim leben. Bei mir ist ein Pachtvertrag, den ich von meinen Eltern "bekommen" habe, der Grund dafür. Ja, damals war ich in einer Notlage und bevor ich mit einer anderen Berufsausbildung fertig geworden und ausgezogen wäre, habe ich ihn also gerade noch "rechtzeitig" bekommen. Ich hatte vorher zwar einen eigenen Haushalt geführt; aber "hast ja lang genug auf unsere Kosten gelebt. Da liegt der Pachtvertrag, da... unterschreib'..." Da ich schliesslich lediglich juristisch daran gebunden war, hat es mir selbstverständlich etwa drei Jahre später einen Heidenspass gemacht, auf eine grossartige Möglichkeit, wenigstens für ein paar Jahre zusammen mit einem Freund nach Australien zu gehen, einfach so zu verzichten. Gottseidank hatte ich zusammen mit meinem südafrikanischen Freund ein Jahr vorher einen Aufenthalt geplant; ich bin heute noch froh darüber... Ich hätte später dort gerne eine Berufspilotenausbildung gemacht und wäre damit vor der Olympiade 2000 fertig geworden... Aber nein, nicht doch! Selbstverständlich hat es mir von Kindheit an bis heute ja immer Freude gemacht, nach Feierabend mich um meine Herde zu kümmern. Und immer war und ist es ein erheiterndes "Ehrenamt", natürlich auch an Sonn - und Feiertagen für eine billige Erzeugerpreisfunktion zum Wohle des Handels bzw. der Gesellschaft da zu sein. Ich weiis von einem mir bekannten gleichaltrigen Ehepaar, dass in einem der letzten guten Jahre ca 15000 € für Urlaubsreisen ausgegeben hatte, das etwa dem Doppelten und Dreifachen entspricht, was ich an jährlichen Subventionen für meinen Betrieb erhalte (Aber nun, ich bin ja Grossverdiener, mir macht es ja swelbstverständlich Spass, für umgerechnet etwa 2 € pro Stunde zu arbeiten). Sobald es aber darum geht, für einheimische Waren des täglichen Bedarfs mal etwas mehr hinzulegen, kommt sofort das Gejammere und Geheule. Ich kann es nicht mehr hören!! Selbstverständlich habe ich es nicht nötig, anderswohin zu ziehen, wo für mich bessere berufliche Möglichkeiten gegeben wären und ich meinen im Fernlehrgang erworbenen zweiten Beruf vielleicht doch hätte ausüben können. Das überlässt man doch gefälligst anderen , die ja selbständig von zu Hause ausgezogen sind. Bei bevorstehenden Entlassungen auch bei Anderen lange Zeit die gleiche Sch... (waren manchmal als Erste dran). Es gäbe noch manches Andere, was ich gerne dazu schreiben würde, aber das würde jetzt vielleicht doch zu weit gehen...Ach ja, von meinen älteren Geschwistern (fast durchwegs Damen)mal regelmässigere Hilfe zu erwarten? "Nein, wir haben keine Zeit..." Waren auch die Ersten, die mir durch die Blume Unselbständigkeit vorwarfen. Von meinem älteren Bruder dagegen kein Wort. Ist das nicht toll aus der Sicht eines Betroffenen? Als Mädchen hat man's manchmal leicht...
Darf ich jetzt mal davon ausgehen, dass Diejenigen, die hier über Andere urteilen, genau diejenigen Durchschnittsmenschen sind, die ja in Ihrer Jugend alle Freiheiten hatten und sich im Wesentlichen um nichts zu kümmern brauchten? Das sind natürlich auch genau die, bei Denen auch Leute wie ich ein schlechtes Image haben; von den Anderen, die genau wissen, wie so etwas auch sein kann, höre ich nämlich nicht ein einziges abfälliges Wort.
 
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  • #13
zico,m
Hotel Mama gibts bei mir nicht,hab auch kein Verständnis dafür---ausgenommen "Notlagen"
...mein nächster Verwandter 300km weg,da muß man sein Leben selbst in die Hand nehmen!
---soo lernt man die Eigenständigkeit,Waschen,Kochen Putzen und für den Lebensunterhalt zu sorgen-sprich arbeiten gehen.
 
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  • #14
Natürlich (@Frederika)geht es um ELTERN, aber meist ist doch bei "Jungs" zwischen 40 und 50 noch die klassische Rollenverteilung zuhause Usus gewesen, also Papa geht auf Arbeit ins mehr oder weniger feindliche Leben, Mama sorgt und tüttelt und hat ja "nur" Haus und Garten (und eventuell eine ganze Reihe angejahrter männlicher Familienmitglieder zu befriedigen....
Es gibt auch manche Gründe, ZWISCHENDURCH wieder zur Ursprungsfamilie zu ziehen bzw. den Kontakt zu intensivieren. Das ist hier in der Fragestellung wohl eher nicht gemeint.

Ich hatte einen Partner, der nicht nur, als wir uns kennen lernten, mit 43 ("der arme Bub arbeitet so viel")wie selbstverständlich seine Wäsche zu Muttern brachte (aber immerhin auch mal den Rasen mähte o.ä.), sondern der auch immer wieder sprang, auch an Weihnachten - die Eltern lebten am GLEICHEN Ort wie wir beide!! -, wenn Mama jammerte, sie würden sich "so allein" fühlen, wenn er nicht am 24.12. exakt "heim"käme (das hätte bei Achtung für die Eltern und deren Achtung für die Partnerschaft ja auch am 25.12. sein oder mal in einen gemeinsamen Abend dort, nur 3km weg, münden können..)
Als ich auf den 50. (!)Geburtstag eines seiner besten Freunde mit eingeladen war (er ist, wohlgemerkt, gut verdienend, Besitzer von zwei Eigentumswohnungen, die er vermietet hat, aber lebt mit nunmehr 53 immrnoch "zuhause"), dachte ich, ich bin im falschen Film: Das Büffet und die Gäste wurden in Mamas Küche gequetscht, und Mama schaute permanent vorbei, um "nach dem Rechten zu sehen"..., das schien besonders das Geburtstags-"KInd" und auch andere wenig zu stören - als entspannendes Zusammensein empfand ich's nicht..
Da bekam ich das leise Gefühl, dass es nicht NUR um Bequemlichkeit geht oder ähnliche Dinge, sondern dass da mögliche familiensystemische Verquastelungen da sind, die die Beteiligten kaum durchschauen, bis dahin, dass der Sohn eben seine Mutter symbolisch "heiratet", indem er sich selbst nirgendwann abnabelt und auch keine eigene Familie gründet - oder es durch intensives Freischwimmen KANN.
Wenn dem und den "Familiengeheimnissen" so ist, HAT der männliche Single eigentlich unser Mitgefühl verdient, allerdings wäre es auch SEINE (erwachsene)Entscheidung, es anders zu machen - und wenn um den Preis einer "Mama-Herzattacke" oder anderen manipulativen
Aussagen. Klingt schlimm, ist aber nicht böse gemeint und letztendlich realistisch.
Ich selbst habe mich aus einer manipulativen Mutter-Beziehung freizuschwimmen versucht, im Studium erstmal eine DRK-Ausbildung gemacht (gegen Protest), meine Wochenenden dann oft bei Nachtwachen in der Klinik verbracht und in Putzjobs (statt wie meine Kommiliton/innen "schwanzen" zu gehen)und so peu à peu meinen Führerschein z.B. damals selbst erarbeitet und manches andere auch.
Es war mir wichtig, aus der Schleife der Abhängigkeit und des Bestimmtwerdens rauszukommen.
War oft verdammt hart vor über 25 Jahren, das war auch für ein "Mädchen" schwer und nur mit eiserner Disziplin neben Scheinen und Prüfungen zu schaffen, zumal ich (Terminsachen) auch für einen Prof. noch Hiwi machte, allerdings mit dem Schlüssel zum Institut, so dass ich auch nachts mal ein paar Stunden dort arbeiten konnte..
Hart, aber voller reicher, lebendiger Erfahrungen, die mich viel gelehrt haben für alles Spätere.
Was einen Partner betrifft, hätte ich, so nett und sympathisch er sein mag, eher ein "Aber", wenn er noch nie versucht hat, für SICH klarzukommen, denn ich fürchte, da werden wir "Mädels" nicht nur an der Mama gemessen oder Mama gibt uns permanent Tipps, wie wir den "Buben" zu versorgen haben, sondern wir haben womöglich Verantwortlichkeiten, die nicht in das Jetzt-und Beziehungsleben gehören und als basso continuo ständig mitschwingen,und ich meine damit NICHT, dass ich mich als "Schwiegertochter" rausziehen würde/wollte und nicht für die älter werdenden Familienmitglieder dasein, aber es sind verschiedene Ebenen, und die sollten von ALLEN als solche geachtet werden: Kind und Eltern, Pubertierende und Eltern, Erwachsener und Eltern, Erwachsenene untereinander usw.
@ #11: Deine Worte sind klar, manchmal hart, und leider ist es so(siehst Du, da "beneide" ICH Dich fast um mehrere Geschwister, ich hatte "nur" EINEN, jüngeren Bruder, bin also ganz früh schon in die Verantwortlichkeiten gestiegen), dass ein Mensch sich -LEIDER- auch auf Geschwister wenig verlassen kann. (Aber das ist hier nicht Thema.)

Liebe Fragestellerin, mir geht's so, dass dennoch viele Fragen offen sind, aber ich wünsche Dir weitere konstruktive Beiträge und überhaupt alles Gute!
Ylva
 
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  • #15
@13 danke für den Beitrag, die Fragestellerin
 
  • #16
Zugegeben, ich war ein nestflüchter, aber trotzdem, finde ich, kommt es auf die situation an in der, das bei den eltern/mutter wohnen statt findet.

In vielen teilen asiens und auch afrika, ist es ganz normal, dass eine familie zusammen wohnt oder zumindest nah beieinander. Es gilt da zu unterscheiden ob sich die familie gegenseitig unterstützt als der sohn sich auch um die mutter kümmert und eine rolle als mann einnimmt oder ob er immer noch die rolle des sohnes hat und die führsorge in seine richtung eine sackgasse ist.

In afrika gibt es sogar einen spruch in der richtung "Ein sohn ist immer zuhause, eine tochter nur zu besuch." ( da sie zur familie des mannes zieht)

Es ist also rein die kalte natur unserer kultur, die daran etwas schlechtes findet und auch bei uns war es vor einem jahrhundert noch so, das die neue generation sich um die alte kümmert.
In ländlichen gegenden wohnen die familien auch noch unter einem dach oder zumindest am selben hof, man kann also sagen, es ist ein stadtphänomen.

Einer meiner verstorbenen großonkeln war in der hinsicht sicher ein schlechtes beispiel, fast nie gearbeitet, alkoholiker und bis zu seinem tod ca. 46-50 jahre alt, immer bei seiner mutter ( meine uroma) gewohnt. Aber ich denke hierbei handelt es sich um einen einzelfall und nicht die regel, was söhne betrifft, die noch zuhause wohnen.
 
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JoeRe

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  • #17
Wir hatten schon vor einiger Zeit so einen Thread. Ich glaube, es kommt auf den Einzelfall an.
Ich habe ganz glaubwürdig dargelegt, dass es in meinem Fall einfach Sinn gemacht hat, bei meinen Eltern für 9 Monate zu wohnen, obwohl ich alles andere als ein Nesthäckchen bin (Kurzform: Ich habe Wohnung in Frankfurt, wurde beruflich nach München geschickt, hatte Auswahl zwischen Hotel und Eltern, habe mich für zweiteres entschieden).
Genauso kann es andere Gründe geben.

Schlußendlich können doch die Frauen selbst beurteilen, warum der Mann noch bei Muttern wohnt, ob der Grund vernünftig ist, und ob man mit so einem Mann zusammen wohnen will. Ich selbst würde sicher meine Freiheit und meine Intimität vermissen. Außerdem gibt es eben die (berechtigte) Befürchtung, dass solche Männer nie selbstständig waren, und daher auch in einer Ehe nicht selbstständig werden -- wieso auch, wenn die Mutter durch die Ehefrau abgelöst wird?
Trotzdem kann es vernünftige Gründe geben, gerade bei finanziellen Engpässen. Es gibt hier wieder keinen Grund für Pauschalisierungen und soziologische Studien, wenn das betroffene Subjekt selbst gefragt werden kann.

Ach so, und vielleicht kann ich mal hier erwähnen, dass trotz eigener Wohnung und wiedergewonnener Distanz zum Elternhaus ich a) nicht selbst putze b) meine Hemden auch nicht bügle und c) sehr selten koche. Dazu gibt es Restaurants, Putzfrauen und Wäschereien, die das hervorragend gegen Entgeld erledigen. Aber keine dieser Anforderungen stelle ich an meine Beziehung.

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
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  • #18
"weibliche Singles...werden...mit Anfang 20 flügge und selbständig"

Ich würde sagen in den vielen Fällen sind sie dann eben keine Singles und ziehen sie zu ihrem älteren Freund oder suchen sich sehr schnell einen. In jedem Fall haben sie und brauchen oft die Möglichkeit sich aushalten zu lassen. Flügge ja, selbständig nein. Ein Mann hat diese Option idR gar nicht erst.

PS: Ich bin m, 36 und lebe seit ich 17 bin unabhängig von Elternhaus (und Staat).
 
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  • #19
@#12 (bin 11): ...na ja, also dass sind Selbstverständlichkeiten, die man eigentlich auch erwarten kann. Zwar lasse ich meine "Alten" zu hause noch schalten und walten, wie sie können. Derjenige aber, der für unseren landwirtschaftlichen Betrieb die wirtschaftliche und juristische Verantwortung hat, bin jedoch ich. Auch so lernt man Verantwortung, und zwar nicht nur für sich allein, sondern auch für andere. Gefragt wird da nicht immer...
@#13: Bei uns daheim war es leider nicht nur die klassische Rollenverteilung in dem Sinne, dass der Vater nur allein in seinem eigentlichen Beruf gearbeitet hatte, sondern auch wir Kinder nach unserem Schulbesuch selbstverständlich auf unserem elterlichen Hof mitarbeiten mussten. Und dass war ein hof , auf dem meine eltern infolge einer gesamtschuldnerischen Bürgschaft, mit der mein Vater einem Anderem, der ihm um Hilfe bat, beistehen wollte, sitzen geblieben sind. Der eigentliche Eigentümer ist bei einem Badeunfall in Oberbayern jämmerlich ertrunken (in einem kleinen Schlauchboot von einem Motorboot überfahren und er konnte nicht schwimmen...) und dessen Vater hinwiederum weigerte sich, die Verbindlichkeiten und den Betrieb seines Sohnes zu übernehmen. Dass ältere Geschwister oft früher in Verantwortlichkeiten stehen, mag stimmen; dass ich als Jüngster erst mit sieben Jahren arbeiten musste, war darin begründet, dass ich damals oft kränklich und schwächlich war. Für eine ausreichende Mechanisierung war lange Zeit kein Geld da und so mussten wir fünf Geschwister eben stärker ran... ich trage dafür bis heute am längsten die Verantwortung; in diesem Punkte hatten es letztendlich meine älteren Geschwister besser. Was Ihnen im Übrigen auch vergönnt sei... Nebenbei bemerkt erinnere ich mich an einen Sommer mit einer ferienbedingt knappen terminierung einer Baumassnahme, mit der es möglich wurde, auf einen Ein-Mann-Betreib umzustellen: automatische Schwemmentmistung unseres Stallgebäudes. Notwendig wurde das, weil zwei meiner älteren Geschwister an die Universität zum studieren gingen... Was soll ich da gross sagen: auch für uns Kinder war Arbeitsbeginn um ca 8.30 und Arbeitsende um ca 24.00. Wir hatten es gerade so geschafft und waren danach froh, wieder in der Schule zu sein (wir besuchten ein Gymnasium), da wir dann unsere Ruhe hatten ("Lieber acht Stunden Schule als gar kein Schlaf"). Unsere Klassenkameraden und sogar unsere Lehrer, die von unserer Situation wussten, hatten allerdings grosses Verständnis für uns, da wir total übermüdet waren...
Was die weiblichen Singles in Vergleich zu den männlichen auf dem Lande anbelangt, bringt es #17 deutlich auf dem Punkt. Als Mann könnte ich eine solche Frau auch nicht gebrauchen...
Noch einmal @Ylva: Auch ich habe eine ältere Schwester, deren späterer Werdegang an der Uni sich mit dem Deinigen nahezu deckt und daher glaube ich Dir auch. "Ich achte und respektiere Deine Leistung ! " (frei nach Alexandr Konstantinowitsch Shukow...)
Ja, ich weiss, meine Worte sind hart (mein Werdegang war es manchmal auch). Aber auch, wenn ich nicht unbedingt repräsentativ bin, glaube ich, dass sie zwischendurch mal notwendig waren, nachdem das mittlerweile nicht mehr der erste Thread zu diesem Thema ist...

Ich wünsche noch ein schönes Wochenende!

T(43)
 
E

excuse-me

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  • #20
@ 17
Aber hallo! Ich (w) bin mit 18 von zuhause aus und mit meinem "älteren Freund" zusammen gezogen. Ich habe uns beide größtenteils allein finanziert - er hatte gerade mit seiner Ausbildung begonnen - ich war gerade fertig und das war ein ziemlicher Spagat - es ist durchaus vorgekommen, dass der Kühlschrank in den letzten Tagen des Monats leer geblieben ist.
Ich hätte es bei Mutti auch leichter haben können - tse, "aushalten lassen" - wie bist du denn drauf!
 
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  • #21
"Die Männer sind oft beruflich sehr erfolgreich, verdienen gut, sind auch attraktiv, aber wohnen räumlich sehr nahe an den Eltern, bzw. oft in der Einliegerwohnung der Eltern oder dem ausgebauten Dachgeschoss und lassen sich von Frau Mutter doch noch sehr bemuttern, d.h. Essen kochen, Wäsche machen, Wohnung putzen, die Blumen für den Balkon aussuchen, usw."

Woher weißt Du, was bei diesen Männern zu Hause abläuft? Was gibt Dir die Gewissheit, daß er bekocht wird, seine Wäsche waschen läßt und auch unfähig ist, die Wohnung selber sauber zu halten. In den meisten Fällen ist es Klischee.
Überlege wie alt die Mütter der Männer Ü40 sind? Wieviele kümmern sich um die ältere Generation? In anderen Kulturkreisen ist es selbstverständlich, daß eine Familie über Generationen nahe beieinander wohnt und sich unterstützt. Dieses Ausziehen mit 18 ist doch eine neuartige Angewohnheit, mit der Selbstständigkeit verbunden wird, es aber gar nicht sein muß. Frauen verlassen oftmals früher die elterliche Wohnung, um dann beim Freund oder den Schwiegereltern einzuziehen. Also schau erst mal wirklich hinter die Kulissen, ehe hier schnell platten Vorurteilen nachgerannt wird.

PS.: Vielen Frauen würde es gut tun, wenn sie etwas länger der Mutter beim Kochen zugeschaut hätten. Dann könnten sie vermutlich kochen.

m/38, der seine 76jährige behinderte Mutter pflegt
 
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