Mir sind im Leben zwei Sorten Männer begegnet. Die Einen denken wie ich und gehen, wenn die Beziehung nicht mehr zu retten ist. Dafür gehen sie finanziell auch gerne ein paar Schritte zurück, aber sie sind frei und haben die Chance auf ein besseres Leben. Das Gefasel „wegen der Kinder“ dient nicht deren Wohl. Sie wachsen in einer zerrütteten Beziehung auf und lernen, dass Eltern sich nicht lieben und wertschätzen. Sie spielen Komödie und sind nicht ehrlich. Sie definieren ihre Beziehungsvorstellung nach dem Vorbild der Eltern. Kinder haben feine Antennen und sehen oft mehr, als ihre Eltern. Das weiß ich von meinen Kindern, die froh waren, als wir ausgezogen sind. So haben sie gelernt, dass es immer eine Lösung gibt.
Die andere Sorte kann sich nicht entscheiden, weil eine Entscheidung Entgültigkeit bedeutet. Sie leben die milde Form und begründen dies damit, dass sie Andere nicht verletzen wollen. Sie „leben getrennt“ und lassen sich jeden Tag an das eigene Scheitern erinnern. Sie sagen sich im selben Bett gute Nacht und denken dabei „ich tue es für meine Kinder“. Mit dieser guten Tat entschuldigen sie das eigene Unvermögen. Sie freuen sich, wenn sie beim Sport eine nette Frau kennen lernen, die sie mögen können. Das ist so schön unverbindlich, solange die Frau sich durch intensiveres kennen lernen nicht verliebt und solange ihnen eine Freundschaft genug ist. Leider ist Freundschaft meistens nicht genug. Sie wollen irgendwann mehr, obwohl sie die Voraussetzungen dafür nicht erfüllen. Dann steckst Du ratzfatz im großen Liebeskummer, weil er „wegen der Kinder“ leider nicht kann.
Es spricht nichts dagegen diesen Mann näher kennen zu lernen, wenn Du das illusionsfrei tun kannst. Bevor es mehr als „sich mögen“ wird, muss er sich äußern, ob er sich zu dir bekennt und seinen Kindern den Gefallen tut, dass sie die Achtung vor ihm wahren können. Wenn er das nicht tut, kannst Du davon ausgehen, dass seine Frau sich in einer glücklichen Beziehung mit ihm wähnt.