• #31
Montessori Schulen sind ja eh etwas spezieller, anti-autoritär und ohne richtigen Lehrplan. Ob der Sohn da was verpasst, sei dahin gestellt.
Vielleicht sieht der Vater, dass diese Art Schule ein Fehler war, und bereitet einen Wechsel vor.
Was machen Vater und Sohn denn an diesen Tagen? Einfach nur rumhängen oder etwas wovon das Kind profitiert?
 
  • #32
Frag deinen Partner doch einfach ob er mit dir über seine Motivation reden möchte.
Er wird Gründe haben, die ihn zu dieser Entscheidung veranlassen.
Als Grundschullehrer kennt die Konsequenzen seines Handelns.
Wenn du seine Gründe kennst, könnt ihr vielleicht gemeinsam nach Lösungen suchen, wenn er deine Hilfe befürwortet.
Ansonsten halte dich raus. Solange er seinem Kind nicht schadet, bleib auf Abstand.
Wenn ihr eine vertrauensvolle Beziehung habt, wird er von selber das Bedürfnis verspüren mit dir zu reden.
Hast du selber Kinder?
 
  • #33
Grundsätzlich finde ich, dass du dich aus Erziehungsangelegenheiten seines Kindes raushalten solltest, so sie dich nicht direkt betreffen.

Im konkreten Fall würde ich aber schon mal nachfragen, warum er seinen Sohn zu Hause lässt, wenn dieser gar nicht krank ist. Du kannst ihm auch gerne einmal deine Sicht schildern. Dabei würde ich es dann aber belassen.
 
  • #34
Ich würde mich eher fragen, warum ein Mann in dem Alter so ein junges Kind hat, dazu noch so früh pensioniert ist, meistens hat das ja gesundheitliche Gründe Für mich als Frau, die a bissel älter ist als du, käme so ein Mann nicht in Frage.
die Fragestellerin ist selbst pensioniert und den Mann findet sie super, also ist es völlig irrelevant ob der Mann dieser Frau für Wildblume ein potentieller Partner wäre.
Der Sohn ist eher noch jung, hat einen Schicksalsschlag hinter sich, muss sich in der neuen Schule eingewöhnen und sein Papa hat eine Neue...

...
endlich jemand der das Kind dabei sieht.
Ich denke du solltest wirklich wenn du es ernst meinst versuchen mit beiden einzeln ins Gespräch zu kommen.
Mit dem Mann, was er für eine Lösung hat, dass es dem Kind mal besser geht.
Mit dem Sohn erstmal Kontakt aufnehmen.
Hast du schonmal darüber nach gedacht, das deine Anwesenheit vielleicht auch ein Grund ist für seine Schulunlust?
Wenn er in der Schule ist, seit ihr zwei Pensionäre alleine zu Hause. Er hat sicher Angst seinen Vater an dich zu verlieren.
Besser wäre es er hätte das Gefühl dich zu gewinnen.
Willst du dich überhaupt mit so einem kleinen Mann beschäftigen?
WAs ist den euer Lebensplan ? Wie geht es euch beiden Erwachsenen mit der abgeschlossenen Berufsphase und parallel einem so kleinem Kind?
Seit ihr gesund seelisch und körperlich?
 
H

HeidiBerlin

Gast
  • #35
Das musst Du schon näher beschreiben, was eigentlich mit dem Jungen los ist. Ich persönlich finde das so, wie der Vater das handhabt nicht gut. Könnt ihr das nicht mal bei einem gemütlichen Essen zu zweit ansprechen? Ich finde, das ist jetzt kein Einmischen, der Vater ist ja auch Lehrer. Und es ist eine private Montessori-Schule, damit kenne ich mich nicht aus. Mein Sohn ging in eine Integrationsklasse weil er Stotterer war/ist und auch noch Tourrette hat. Die Lehrer wären mir aber ganz schön aufs Dach gestiegen, wenn ich ihn zu Hause gelassen hätte, wenn er keine Lust darauf hätte. Regelmäßige Schulgang ist wichtig! Also, was ist denn mit dem Jungen, wird er vielleicht gemobbt? Und fühle Dich bloß nicht als Ersatzmama! :)
 
  • #36
Allenfalls könnte man ganz vorsichtig beim Vater des Kindes das Thema drauf bringen. In etwa so: "Richtig ist das ja nicht ..." Aber das wäre auch schon das höchste der Gefühle. Dafür kennt ihr euch auch noch nicht lang genug.

Liebe Fs,
ich rate Dir genauso NICHT das Gespräch anzufangen. Das ist ein Musterbeispiel, wie man ein konstruktives Gespräch eben Nicht führt... mit einer Abwertung "das ist nicht richtig" (wie Du das machst) zu beginnen.

Ich rate Dir zu ich-Botschaften und objektiver Beschreibung, etwa "ich habe gesehen, dass der Sohn jede Woche mehrere Tage in der Schule fehlt. Ich wundere mich darüber, dass... / Ich befürchte, dass... / Es fühlt sich für mich... an.

Du bist als Pensionistin in Deinem jungen Alter wahrscheinlich in einer privilegierten Position. Recht jung ohne Alterszipperlein, privat krankenversichert, viel Freizeit, unabhängig, weit überdurchschnittliche "Rente".

Es ist für Dich natürlich schön, einen Partner mit ähnlicher Freizeit und vielleicht ähnlicher Pensionshöhe zu haben.

Problematisch ist aber schon, dass er eben recht jung erwerbsgemindert ist, also erhebliche (!) gesundheitliche Belastungen vorliegen müssen. Die Gesundheit wird sich sicher auf eine Partnerschaft auswirken.

Der Sohn scheint weniger selbständig als andere Kinder in seinem Alter. Andere 7-Jährige besuchen schließlich von Montag bis Freitag außer Haus tagsüber die Schule, viele nehmen an der Nachmittagsbetreuung sowie am Wochenende am Fussballcamp teil.
Der Sohn wird mit Deinem Partner mehr Zeit verbringen als andere 7-Jährige mit ihren Vätern

Das ist nun Wert neutral festgestellt. Was Du daraus machst...
Manche finden den Familienanschluss mit dem noch recht kleinen Kind gut. Manche bevorzugen Paarzeiten ohne Kind, Erwachsenenaktivitäten und die Freiheit und Unabhängigkeit. Das ist letztendlich eine Einstellungssache
 
  • #37
Liebe Ladyjane,
aufgrund der Hinweise hier habe ich mal in Deine anderen Beiträge geguckt. Also sicher bist Du Dir ja keineswegs mit diesem Lehrer.
hat einen siebenjährigen Sohn, mit dem ich mich gut verstehe.
Wenn Du dem Kind nicht ein weiteres Verlustproblem zufügen willst, dann freunde Dich nicht mit dem Sohn an. Vielleicht bist Du bald wieder weg und er hat gerade begonnen, Dich in sein Herz zu schließen und Dir zu vertrauen.

Und misch Dich nicht ein bei den beiden, was die Schule angeht. Es ist doch noch gar nicht raus, dass Du bleiben willst.

Das ist nicht doof gemeint, aber mir tut der Junge einfach leid. Er sollte nicht das Gefühl bekommen, dass er doch noch Hoffnung auf eine Mutterfigur haben sollte.
 
  • #38
Liebe FS, eigentlich wird ein Kind nur noch zurückgestellt wenn etwas Gravierendes vorliegt. Daher ist davon auszugehen, dass er bereits vorher nicht gesund war. Nicht regelmäßig zur Schule zu gehen verstärkt sein Vermeidungsverhalten. Vielleicht hat er auch eine posttraumatische Belastungsstörung. Bestimmt wäre eine Therapie hilfreich. Meinem Sohn geht es ähnlich und er schafft es zur Zeit nicht die Schule zu bewältigen. Im Normalfall wird die Schule aber dafür sorgen, dass etwas in die Wege geleitet wird . So ist unser System. Bevor du dich aber einmischst mache dir erst mal klar ob Du dich langfristig in diese Familie investieren möchtest. Nichts ist schlimmer für ein Kind mit traumatischen Erlebnissen als Instabilität. Er braucht Sicherheit und noch mal Sicherheit. Bestimmt hat er Verlustängste und findet es nicht cool dass sein Vater mit neuer Freundin sein Leben genießt während er in die Schule geht. Wenn du als junge Rentnerin dein Leben genießen und Spaß haben möchtest dann hak diese Beziehung ab. Weil unkompliziert wird das bestimmt nicht. Vater und Sohn brauchen eine empathische Frau, die bereit ist in ein noch junges Kind zu investieren und Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Auch das kann sehr erfüllend sein. Du musst nur die richtige Person dafür sein.
 
  • #39
allerdings hat mir eine befreundete Lehrerin erzählt, dass es heute nicht mehr so streng mit der Schulpflicht genommen wird...
Das kommt sehr auf die Schule an. Bei uns wird erst mit den Schülern und Eltern geredet, wenn Schüler oft fehlen, unabhängig davon, ob "e" oder "ue", und dann wird Bußgeld verhängt bzw. eine Attestpflicht erlassen, wenn sich volljährige Schüler zu oft selbst entschuldigt haben. Mit dem Bußgeld habe ich gute Erfahr. gemacht, aber ich spreche gerade auch von den Schülern der Berufsvorbereitung, die ein spezielles Kaliber sind und schon so oft durch den Rost gefallen sind, dass die Berufsvorbereitung die letzte Station im Schulsystem ist. Zweimal habe ich es miterlebt, dass Schüler, die ihr Bußgeld partout nicht bezahlt haben, zwei Wochen Jugendarrest bekommen haben - das war eindrucksvoll auch für den Rest der Klasse. Abgesehen davon gibt es einen gewissen Prozentsatz an Fehlzeiten, der nicht überschritten werden darf, sonst keine Zulassung zur Abschlusspr.
Zurück zur FS: Wir wissen nicht, was der Junge erlebt hat. Vlt. hat man ihn damals, als seine Mutter starb, irgendwohin anders gebracht (zur Oma?) und als er wiederkam, war die Mutter tot/ weg? Wenn er jetzt irgendwohin alleine (= ohne Stiefmama und Papa) hingehen soll (-->Schule), dann hat er vielleicht Angst, dass wieder jemand fehlt, wenn er wiederkommt?
Es kann sein, dass er momentan nicht mehr Schultage pro Woche "packt", dass sich das aber mit der Zeit ändert. Vlt. ist es mit den Lehrern so abgesprochen, dass man ihn die ersten Wochen nicht drängt und dann auf einen regelmäßigeren Schulbesuch hinarbeitet. Das könnte man schaffen, indem ein Elternteil oder ein sonstiger vertrauenwürdiger Begleiter (aus Sicht des Kindes vertrauenswürdig!) immer in die Schule mitginge und sich in Absprache mit den Lehrern während der Schulzeit in der Nähe aufhielte (in einem Aufenthaltsraum oder so) - also so, wie eine Eingewöhnung in den Kindergarten vorgenommen wird. Auch wenn der Junge "schon" sieben Jahre alt ist, so muss man eventuell Methoden für jüngere Kinder anwenden und ihn also "entwicklungsgerecht" behandeln. Die Einschulung ist ein Ablösungsprozess, der bei den meisten Kindern schon durch die Kindergartenzeit vorbereitet wurde. Möglicherweise war der Junge nicht im Kindergarten oder der Besuch des Kindergartens wurde abgebrochen, als die Mutter starb. In dem Fall sollte man ganz gelassen mehrere Schritte zurück machen und die Einschulung eben so langsam angehen, wie man das entwicklungsgerecht tun muss. Im Idealfall würde auch der Vater den Lernstoff in Zusammenarbeit mit den Lehrern zu Hause aufarbeiten. Denn wenn das Kind merkt, dass es nicht so leicht versteht wie die anderen, verstärkt sich das Problem.
Fakt ist, dass die 1. Klasse genauso wichtig ist wie die letzte Klasse. Und ja, es stimmt, was @justemoi sagt: Der Junge braucht Sicherheit u. Verlässlichkeit und die FS muss sich dahingehend kritisch hinterfragen.
 
  • #40

....nun, wir kennen die Hintergründe nicht. Vielleicht möchte dieser Mann für sein Kind in vollem Umfange da sein.

Vielleicht hat das Kind aber auch sehr feine Antennen und spürt, dass die Frau an Papas Seite etwas durch den Wind, eine Unruhe in die Zweiergemeinschaft bringt. Kinder spüren, ob eine Liebe aufrichtig ist, oder nicht.

Liebe FS, ich habe das Gefühl, du brauchst eine besondere Form von Aufmerksamkeit, oder Ablenkungsmanöver.
Aktuell wäre es sinnvoller, deine Liebschaften zu sortieren und zu schauen, ob du im Herzen wirklich frei und diesem Mann mit Kind aufrichtig zugetan bist. Du solltest deine Angelegenheiten nicht durch die Aufmerksamkeit auf das Kind, kompensieren, sondern diese lösen.
 
  • #41
Ich frage Euch deshalb um Eueren Rat: Wenn er weiterhin seinen Sohn so häufig zu Hause läßt, soll ich ihn darauf ansprechen, oder, um meine /unsere gute Beziehung nicht zu gefährden, mich lieber ganz aus der Erziehung seines Kindes heraus halten?

Ich rate dazu, ihn nicht darauf anzusprechen, denn ich glaube nicht, dass ein solches Gespräch fruchtbar wäre; wahrscheinlich würden Sie nur auf Unverständnis bzw. auf taube Ohren stoßen. Ich bin der Auffassung, dass dieses Fehlverhalten (d.h. die Missachtung der Schulpflicht) nur ein Symptom für ein tieferliegendes Problem sein dürfte. Ich würde mir an Ihrer Stelle lieber überlegen, ob Sie mit einem Menschen zusammensein wollen, der die geltenden Gesetze (= die Schulpflicht) sowie seine Sorgfaltspflicht als Vater (= die Durchsetzung der Schulpflicht) dergestalt missachtet. Wer sein Kind auf eine Montessori-Schule schickt, ist politisch wahrscheinlich linksaußen und somit tendenziell für Vernunftargumente ebenso wie für Argumente, die für eine Durchsetzung von law and order fordern, eher nicht zugänglich.
 
  • #42
Wer sein Kind auf eine Montessori-Schule schickt, ist politisch wahrscheinlich linksaußen und somit tendenziell für Vernunftargumente ebenso wie für Argumente, die für eine Durchsetzung von law and order fordern, eher nicht zugänglich.

Mit Verlaub gesagt, selten so etwas Unqualifiziertes gelesen. Schubladendenken nutzt in dem Fall nichts.... . Es gibt im Übrigen auch staatliche Schulen (weitgehend Grundschulen), die nach Montessori-Pädagogik unterrichten. Den Kindern, die diese Schulen besuchen, per se zu unterstellen, dass die Eltern aus einem „linken Umfeld“ kommen ist schon sehr pauschalisierend. An der Montessori-Schule (staatlich) an der ich wöchentlich 2 Stunden unterrichte, liegt in einem sehr ländlichen Umfeld, da treffen die Attribute in keiner Weise zu. Bevor man sich zu solchen Statements herablässt, erst mal die Hausaufgaben machen und schauen, was Montessori-Pädagogik überhaupt ist ;)
 
  • #44
Den Kindern, die diese Schulen besuchen, per se zu unterstellen, dass die Eltern aus einem „linken Umfeld“ kommen ist schon sehr pauschalisierend.
Wer von uns – Sie oder ich – hier unzuläßig pauschalisiert hat, ließe sich wohl diskutieren. Hätten Sie meinen Text genau gelesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich drei abschwächende Wörter in ein- und denselben Satz eingebaut habe: "wahrscheinlich", "tendenziell", "eher". Das ist eben genau nicht pauschalisierend. Pauschalisierend sind Sie! Und eine typische Lehrerin, denn Sie maßen sich an, erwachsenen Menschen "Hausaufgaben" erteilen zu wollen… – aber nein, ich will nicht pauschalisieren so wie Sie: Ich weiß, zum Glück sind längst nicht alle Lehrerinnen und Lehrer so!
 
  • #45
Wer von uns – Sie oder ich – hier unzuläßig pauschalisiert hat, ließe sich wohl diskutieren. Hätten Sie meinen Text genau gelesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich drei abschwächende Wörter in ein- und denselben Satz eingebaut habe: "wahrscheinlich", "tendenziell", "eher". Das ist eben genau nicht pauschalisierend. Pauschalisierend sind Sie! Und eine typische Lehrerin, denn Sie maßen sich an, erwachsenen Menschen "Hausaufgaben" erteilen zu wollen… – aber nein, ich will nicht pauschalisieren so wie Sie: Ich weiß, zum Glück sind längst nicht alle Lehrerinnen und Lehrer so!

Ihre abschwächenden Worte sind mir durchaus aufgefallen ;), aber das ändert nichts an ihrer geistigen Haltung gegenüber Montessori-Schulen, die hier deutlich geworden ist. Getroffene Hunde bellen immer besonders laut. Die „Spielregeln“ in Montessori-Klassen sind im Übrigen recht scharf, das hat alles nichts mit Laisser-faire zu tun, wie das möglicherweise manche Menschen annehmen. Das Prinzip liegt ja u.a. darin, dass sich die Kinder die Reihenfolge der Aufgaben selbst aussuchen können, der Tages-/Wochenplan aber in jedem Fall erfüllt sein muss. Die Klassen sind jahrgangsgemischt, so dass die älteren Kinder den Jüngeren ggf. helfen können. Diese Art des Lernens erfordert ein Höchstmaß an Selbstdisziplin, weil es in der Klasse auch entsprechend leise sein muss - dass das nicht für jedes Kind geeignet ist, sollte man sich als Eltern bewusst sein. Mit etwas gutem Willen und Durchhaltevermögen, sollte es aber möglich sein, sich dieser Art des Lernens anzupassen ;) .... und ja, ich bin übrigens keine Frau :)
 
  • #46
Hätten Sie meinen Text genau gelesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich drei abschwächende Wörter in ein- und denselben Satz eingebaut habe: "wahrscheinlich", "tendenziell", "eher". Das ist eben genau nicht pauschalisierend.

Mein analoger Text.
Wer Leute, die ihre Kinder auf die Montessori-Schule geben als tendenziell linksaußen wertet, ist höchstwahrscheinlich tendenziell rechtsaußen veranlagt.
Jemand, der rechtsaußen veranlagt ist, verortet tendenziell alles ab der Mitte als linksaußen. Gleicher Abstand.

Tendenziell, eher, wahrscheinlich sehr wohl eine pauschale Abwertung. Der Gebrauch des Wortes typisch.

Und eine typische Lehrerin, denn Sie maßen sich an, erwachsenen Menschen "Hausaufgaben" erteilen zu wollen…

Der eher rechtslastige Ton des Herrn Professors bestätigt höchstwahrscheinlich das selbst kolportierte Klischee.

Ich bitte, das Gegengewicht stehen zu lassen. Danke.

M, 54
 
  • #47
Der Junge ist mit seinem Hintergrund und seinem Verweigerungsverhalten ein Fall für den Kinder- und Jugendpsychologen. Vielleicht muss auch eine Schulbegleitung ran, denn wenn das in der ersten Klasse schon so losgeht, ist abzusehen, dass das nicht unbedingt besser wird, je älter er wird und das Thema ignoriert wird.

Ernsthaft ? Also ich habe ja nun für Kinderpsychologie keine Ahnung... aber ich finde um die heutigen Kinder wird viel zu viel Gewese gemacht.

Ja das Kind hat seine Mutter mit vier Jahren verloren... das ist sicher sehr schlimm aber wie bewusst nimmt ein Kind sowas überhaupt wahr?

Allerdings ist das ja nun auch schon wieder 3 Jahre her, er hat also bereits die Hälfte seines Lebens ohne Mutter verbracht.

Ich finde es unabhängig davon einfach grundsätzlich falsch, Kinder zu sehr in Watte zu packen.
Was sollen sie dann fürs Leben lernen, wenn sie nie lernen, sich durchzusetzen und Erfolge zu erzielen auch gegen innere Widrigkeiten anzukämpfen?

Dem Kind einzureden es sei krank und müsse zum Psychologen führt doch letztendlich nur dazu, dass es sich immer wieder auf diese Position beruft und eben versagt und sich zurückzieht, statt sich durchzukämpfen.

Nicht schlimm genug, dass es keine Mutter hat, dann bekommt es auch noch diesen Psycho-Stempel aufgedrückt.

Ich denke an meine eigene Kindheit, ich bin nie gern in den Kindergarten oder in die Schule gegangen, als ich klein war, ich war sehr schüchtern mit einer überbehütenden Mutter.

Ich war sehr sensibel mochte manche Kinder nicht, schlichtweg der einzige Grund, warum ich nicht gern ging.

Ich habe das gerade mit meiner Freundin diskutiert, bei ihr war es noch viel schlimmer, ohne dass irgendwelche ernsthaften Gründe vorlagen, wir hatten schlichtweg keinen Bock.

Hätte mich meine Mutter zu Hause gelassen so wie ich wollte und hätte ich das entscheiden können, hätte ich heute wohl keinen Schulabschluss.

Aber ich denke glücklicherweise war man damals nicht so zimperlich mit den Kindern und es war überhaupt keine Option, nicht zu gehen, sofern man nicht wirklich krank war.
So lernt man eine gewisse Arbeitseinstellung.

Ich mache auch heute keine Kasse und gehe jeden Tag brav zur Arbeit, sofern ich nicht wirklich krank bin, egal ob ich Lust dazu habe oder nicht.

Viel problematischer finde ich hier eher das Vorbild des Vaters, der offenbar ja recht ungewöhnlicherweise bereits mit 50 Jahren pensioniert ist.

Liebe Fragestellerin, sind das auch 'psychische Gründe' oder 'Überforderung ' warum er nicht arbeiten geht?

Ich denke dann imittiert das Kind einfach nur seinen Vater und hat kein Einsehen, warum es "arbeiten" gehen soll und etwas Unangenehmes tun soll, wenn der Vater, der offensichtlich nicht erkennbar krank ist, auch zu Hause bleiben darf.

Mein Problem wäre hier eigentlich die Einstellung des Vaters.
 
  • #48
Ja das Kind hat seine Mutter mit vier Jahren verloren... das ist sicher sehr schlimm aber wie bewusst nimmt ein Kind sowas überhaupt wahr?

Allerdings ist das ja nun auch schon wieder 3 Jahre her, er hat also bereits die Hälfte seines Lebens ohne Mutter verbracht.

Kleinkinder selbst Säulinge nehmen viel wahr. Schwerste psychische Störungen wie Borderline werden in diesem Alter geprägt.

Wurde der Vater durch den Tod der Mutter traumatisiert und konnte, dass nicht erfolgreich bewältigen, entfaltet sein Trauma ebenfalls ungute Wirkung auf seinen Sohn.

Auch bestimmte z.T. destruktive Glaubenssätze werden im jungen Alter geprägt. Z.B. falsche Scham, dass kann dann zu solchen Aussagen führen:

dann bekommt es auch noch diesen Psycho-Stempel aufgedrückt.

Niemand bekommt einen Psychostempel aufgedrückt. Entweder es besteht Behandlungsbedarf oder nicht.

Einiges spricht für die Möglichkeit eines Behandlungsbedarfs. Eine gute Psychotherapie stempelt niemanden ab sondern hilft. Je früher und je schneller umso besser.

Viel problematischer finde ich hier eher das Vorbild des Vaters, der offenbar ja recht ungewöhnlicherweise bereits mit 50 Jahren pensioniert ist.

Liebe Fragestellerin, sind das auch 'psychische Gründe' oder 'Überforderung ' warum er nicht arbeiten geht?

Ich denke dann imittiert das Kind einfach nur seinen Vater und hat kein Einsehen, warum es "arbeiten" gehen soll und etwas Unangenehmes tun soll, wenn der Vater, der offensichtlich nicht erkennbar krank ist, auch zu Hause bleiben darf.

Mein Problem wäre hier eigentlich die des Vaters.

Tja das könnte @Ladyjane vielleicht beantworten. Die Kombination Trauma und die besonders hohe Reizüberflutung im Lehrerberuf könnten tatsächlich der Grund für eine Frühpensionierung sein.

Bei denkbaren physischen statt psychischen Ursachen sollte der Lehrer noch weniger in der Lage sein sich um seinen Sohn zu kümmern und nebenbei noch auf Freiersfüssen zu wandeln.

Vielleicht kann ja @Aries als Experte noch etwas beitragen.
 
  • #49
Das der Sohn nicht die ganze Woche in der Schule verbringt, sondern meistens die ersten 3 Tage, dann auch krank fühlt, läuft gerade einmal seit 4 Wochen, seit seiner Einschulung und diese war bei dem Kind sogar erst am 1. Oktober. Ab da, fragte schon die FSin, ob sie handeln und einschreiten muss.
Ich finde jetzt, solange es sich nicht abzeichnet, dass dies ein Dauerzustand werden soll und wird, noch erträglich, wobei sich die FSin nicht mehr meldet, ob sie mit ihrem Freund, über dessen Gründe gesprochen hat, warum er so und nicht anders vorgeht(?), dass Kind und er sich so verhalten. Auch ist das Kind, ein Jahr älter, als seine Mitschüler, weil es 1 Jahr, bei regulärer Schulpflicht, zurück gestellt wurde. Sie weiß nichts genaues über die Situation bzw. hat nichts dazu geschrieben, nur dass das Kind halt da ist, wenn sie zu Besuch bei ihm weilt.
Das Kind kann traumatisiert sein, autistisch veranlagt, von seinen Mitschülern gemobbt, verträumt, verhaltensauffällig, was auch immer sein. Ob die Privatschule mit eingebunden ist in die Entscheidung des Vaters oder er einfach nur zu nachgiebig, weiß ich auch nicht. Auch nicht, weiß ich, ob das Kind jetzt zwischenzeitlich eine Woche später, doch den Wunsch verspürt, die restlichen Tage in die Schule zu gehen.
Es wäre schön, die FSin würde sich nochmal melden, was ihr Freund und das Kind auf ihre Fragen geantwortet haben. Am letzten Wochenende hatte sie Zeit dazu, hier vorzufühlen, sofern sie es wollte.
 
  • #50
Ja das Kind hat seine Mutter mit vier Jahren verloren... das ist sicher sehr schlimm aber wie bewusst nimmt ein Kind sowas überhaupt wahr?
Ich habe mit 2 Jahren wahr genommen das mein Vater weg war, wenn auch nicht gestorben.
Da jeder damals dachte, dass ich ja zu klein bin, wurde das Thema viel zu spät angegangen.
Kinder die da nichts schlimmes erleben, benutzen ihre Erinnerungen um zu lernen, wer etwas erlebt erinnert sich auch daran...egal wie alt.

Ich hätte im Fall der FS automatisch gefragt warum.
Da kommt es im Allgemeinen zu einem Austausch.
 
Top