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Dein Mann ist schon recht weit entfernt von dir und euer - weiterhin (!) - harmonischer Umgang miteinander überdeckt das gravierende Problem, welches dir nun schlaflose Nächte bereitet. So zumindest stellt sich die Situation aus meiner Sicht dar, die auf deiner Schilderung beruht. Wäre es nicht an der Zeit, deinen Mann aus seinem Blindflug zu holen und ihn zu einem ganz offenen Gespräch zu bitten? In diesem Gespräch bleiben Beschwichtigungen wie "ich bin durcheinander" (dann soll er sich asap gedanklich sortieren), "du hast nichts getan " (doch, ihr beide habt euch aus den Augen verloren) und "ich will dir nicht wehtun" (doch, er tut dies, weil er alles haben will) außen vor. Redet mal ganz unharmonischen Klartext, das schafft zumindest Nähe und ein Bewusstsein für den Ernst der Situation. Godots Tipp, dich als verführerische Hüterin des Heimes zu gebahren, bringt dich kein Stück weiter. Du bist in deiner Verzweiflung leider nicht in der Lage, einer Affäre, mit der er auch noch eine mentale Ebene zu teilen scheint, die Anziehungskraft zu nehmen. Deshalb setze auf eure lange Verbundenheit und Kenntnis voneinander und finde im offenem Dialog heraus, warum er sich mit dem Gedanken trägt, euch zu verlassen. Vielleicht findet ihr auf diese Weise zu der Erkenntnis, dass sich die Hinwendung zueinander doch noch lohnt. Körperliche Nähe würde ich mir an deiner Stelle verbitten - ich war auch einmal in der Lage deines Mannes und habe meinen damaligen Partner vor der Trennung gut und lange umarmen können, weil er mir leid tat und ich die Vertrautheit nicht loslassen wollte. Begehrt habe ich dabei in Gedanken den anderen - tue dir das nicht an, das ist die maximale Erniedrigung für dein Ego.