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  • #1

Mein Mann will eine Auszeit, wie lasse ich ihn los?

Hallo ihr alle.
Unsere Ehe (fast 10 Jahre verheiratet, 15 Jahre ein Paar) hatte Höhen und Tiefen und ich habe oft genörgelt was mir gefehlt hat. Aber im Rückblick war es nicht so schlimm. Vielleicht sehe ich das aber auch nur im Moment so. Mein Mann wurde vergangenes Jahr sehr krank (psychisch) und ging für 3 Monate auf Reha. Danach war ich ziemlich euphorisch und dachte mir ich steh ihm bei und will mit ihm gemeinsam alles durchstehen wenn er wieder zurück kommt, er hat mir sehr gefehlt. Nur er wollte dann nicht, er wollte nur seine Zeit für sich. Das wiederum machte mich sehr skeptisch und ich sah nur noch rot vor Eifersucht, es könnte eine andere Frau geben. Ich weiß bisher nicht ob es diese Frau nicht doch gibt, aber eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. Das ist er nicht! Leider habe ich ihn damit schon ständig genervt und unter Druck gesetzt. Und ich denke jetzt nach 9 Monate Krise und vielen Streitereien hätte er mir das irgendwann auch einmal gesagt. Die Reha ist nun 9 Monate her und ich wollte schon in dieser Zeit immer wissen wo er denn ist. Er ist quasi kein Wochenende mehr daheim, weil er ja Zeit für sich braucht. Wir haben zwei Kinder, die im Moment sozusagen nur noch eine Mutter haben. Obwohl ich weiß, dass seine Kinder das wichtigste in seinem Leben sind. Das sagt er auch immer wieder.

Jetzt möchte er eine Auszeit. Und will ausziehen. Ich denke das ist im Moment auch der einzige richtige Weg. Aber mir fällt das sehr sehr schwer. Auch wenn ich ihn nicht anrufen kann und nicht weiß ob es ihm gut geht oder nicht. Oft habe ich auch Panik er könnte sich etwas antun. Aber er will ganz alleine (hat dies auch so seinen Eltern so kommuniziert) für sich sein. Ich muss das akzeptieren, sonst verliere ich ihn endgültig. Ich habe auch vor langer Zeit einen Fehler gemacht und habe ihn betrogen, was mir unendlich leid tut. Er sagt, dies ist für ihn immer noch eine offene Wunde. Das versteh ich. Leider kann mein Mann seine Gefühle nicht zeigen (auch nicht dass er mich mag oder liebt - ich war mir seiner Liebe nie sicher) und ich brauche das wie die Luft zum Atmen. Dann ist dies leider passiert. Ich habe mich oft alleine gefühlt, obwohl ich es wahrscheinlich eigentlich gar nicht war.

Hat vielleicht jemand etwas ähnliches durchgemacht? oder weiß jemand einen Rat wie ich ihn nicht mehr unter Druck setzte und wie er wieder zu mir zurück kommt. Unsere Verbundenheit ist immer noch sehr groß, das spühre ich einfach. Vielleicht kann mich jemand motivieren hoffnungsvoll zu sein. Ich bin leider auch der ungeduldigste Mensch unter Gottes Sonne! Danke schon mal fürs Lesen und für die Ratschläge..........
 
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  • #2
Ich kann den Mann verstehen. Manche Menschen, insbesondere Frauen, können sich einfach nicht vorstellen, daß jemand einfach nur ALLEIN sein will, da kommt dann sofort die Unterstellung, daß es eine andere Frau geben muß. Und genau dieser Verdacht treibt den Mann dann erst recht weg, weil er sich nicht ernst genommen fühlt. Nicht in seinem Wunsch nach Abstand, und nicht in seiner Treue.
 
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  • #3
Hier die FS:

Danke, für deine Einschätzung. Aber glaubst du (ich nehme an du bist auch ein Mann), dass er dann auch erkennt dass man sich in etwas verrennen kann ? Ich sehe ja dass ich ihn mit meinem Misstrauen echt genervt habe, aber er hat auch nie ein Wort zur Aufklärung oder ähnliches gesagt. Wenn er es einfach klipp und klar gesagt hätte, hätte ich ihm vertraut. Wenn man ständig im Ungewissen tappt, dann blüht die Phantasie, dann ist Misstrauen natürlich vorprogrammiert. Denkst du wenn man dann ALLEINE ist kann man auch erkennen, was man auch aufgeben würde? Würde mich freuen wenn du mir nochmal deine Meinung dazu schreiben könntest.
 
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  • #4
Liebe FS,
ich denke, Du solltest Dich mit dem Gedanken anfreunden, dass er nicht zurück kommt. Er ist seit 9 Monaten aus der Reha zurück und hat gesehen, im Miteinander schafft er es nicht, gesund zu werden - also geht er und verschafft sich so den benötigten Freiraum.
Ich selber habe schwere Depressionen und es macht mich wahnsinnig, wenn ich eine schlechte Phase habe und jemand hämmert ständig auf mir rum. Deine Ungeduld und seine Erkrankung sind maximal inkompatibel zueinander.

Ich habe mich nach der Reha 2 Jahre in einer Beziehung abgekämpft, mich wahrhaftig bemüht, das alles wieder hinzubekommen, wieder in die Beziehung einzusteigen. Es hat nicht geklappt. Als ich ausgezogen bin, war mir klar, dass ich nie wieder zurückgehen werde. Wer ist dieser Situation und mit der Erkrankung geht, gibt sich geschlagen und kämpft nicht mehr.
Mein Mann war genauso drauf wie Du und dachte "das wird schon wieder". Nein wurde es nicht. Ich habe mich für ihn auch unerreichbar gemacht, das Telefon auf lautlos gestellt, damit mich seine Anrufe nicht quälen, zuletzt seine Nummern geblockt, nicht geöffnet, wenn er vor der Tür stand.

Ach ja, mein Mann ist auch fremdgegangen und hat mir dadurch jede Sicherheit im Leben genommen. Ich konnte ihm nicht mehr vertrauen, habe eine Panikstörung bekommen. Es gab für mich nie einen anderen, auch heute 8 Jahre nach der Trennung nicht. Es wird nie wieder einen anderen geben, weil ich niemandem mehr vertrauen kann. Aber im Alleinsein habe ich ein bisschen Frieden gefunden. Gönn wenigstens das Deinem Mann.

Wenn Dein Mann Dir seine Zuneigung nicht zeigen kann und Du das wie die Luft zum atmen brauchst, bis hin, dass Du es Dir beim fremdgehen holst, dann such Dir doch einen andern Mann, der Dir das gibtt. Lass' Deinen Mann in Ruhe, das ist seine Lebensversicherung und wenn es gut für ihn läuft, kann er vielleicht in ein paar Monaten ein bisschen für die Kinder da sein.

Ich finde es unfassbar, dass Du aktiv daran mitgewirkt hast, sein Leben in Trümmer zu legen und hier dann so ein "Liebes"drama abziehst. Selbst wenn da eine ander Frau wäre, bist Du die Letzte, die sich dazu irgendwie zu äußern hat. Das ist keine Liebe sondern Besitzstreben und Kontrollwut.

Ich glaube aber nicht, dass es eine andere Frau gibt. Wer wirklich Depressionen hat, kann das garnicht. Der ist froh, wenn er Teile von sich selber findet.
 
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  • #5
Ich glaube nicht, dass es Dir nur so vorkam, allein zu sein.. Lass Dir nur nicht noch ein schlechtes Gewissen einreden! Schließlich hat Dein Mann Dich auch für die Reha und jetzt bereits seit 9 Monaten danach mit der Verantwortung für die Kinder und mit Dir selbst im Stich gelassen! Psychische Erkrankung (bin selbst depressiv und weiß, wovon ich spreche ) ist dafür kein Entschuldigungsgrund. Er scheint jetzt auf einem typischen Nach- Reha - "Ich denke nur noch an mich"-Trip unterwegs zu sein. Das ist sein gutes Recht, aber Dein Recht ist, Dir dies nicht anzutun.
 
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  • #6
Danke #3.
Ganz so wie du das beschreibst ist dies allerdings bei uns nicht. Natürlich habe ich Fehler gemacht und habe ihn betrogen. Dies liegt aber schon 7 Jahre zurück und wir haben das damals oft genug besprochen und (ich dachte) auch aufgearbeitet, die Umstände wie es dazu kam sind sicher mir zuzurechnen. Es war keine Affaire, sondern eine absolut einmalige Sache in einer schwachen Stunde in der mir Zuneigung gut tat.
Die Krankheit kam viel später und ist sicher nicht allein wegen des Betruges gekommen. Da gab es schon noch ein paar andere Dinge die ihn schwer belastet haben. In dieser Zeit war ich immer für ihn da und wir haben viel geredet. Das tat ihm gut, das weiß ich. Nur in der Reha muss irgendetwas passiert sein, was ihn so verändert hat.
Ich hätte ihm mehr Zeit lassen solle.. Aber wenn man seinen Alltag lebt und dann kommt jemand aus einer anderen "Welt" zurück, dann ist das nicht sofort zu verstehen.
Es gab auf beiden Seiten viele Verletzungen und Schmerzen.
Aber ist es nicht so, dass jeder auch einmal Fehler machen kann? Nur, auch wenn man depressiv ist kann man versuchen an sich zu arbeiten. Oder ist damit auch alles entschuldigt was man zu anderen sagt und wie man andere verletzt? Er hat nicht nur mich mit aller Gewalt zurück gestoßen, sondern auch seine Eltern, seine Geschwister und seine Freunde.
Es ist auch sicher nicht so dass ich eine "Kontrollwut" habe oder Besitzstreben. Die ersten 2-3 Monate war ich sicher schon sehr "wissbegierig" aber das habe ich schon abgelegt. Ich lasse ihm schon seine Freiräume und ich rufe ihn auch schon lange nicht mehr an, wenn er einfach verschwindet und mir, den Kindern, seinen Eltern oder seinen Freunden nicht sagt wo er ist und wann er zurück kommt. Nur ist es so, dass er krank ist und wir einfach ab und an wissen möchten wie es ihm geht oder ob er überhaupt noch am Leben ist. Wenn einem ein Mensch etwas bedeutet ist das dann nicht selbstverständlich wenn man sich sorgt?
Sicher ist diese Krankheit furchtbar und man kann als "gesunder" Mensch sicher nicht 1 zu 1 nachvollziehen wie es in einem depressiven Menschen ausszieht. Aber hat dieser Mensch dann gar keine Verantwortung mehr? Ist er frei von allem?
Versteh mich nicht falsch, ich kenne deine Situtation nicht. Wenn du für dich entschieden hast, alleine zu leben und glücklich bist, dann ist das gut so.
Nur hat mich mein Mann auch oft angelogen und das Vertrauen ist schon auch bei mir schwer.
Ich denke, wenn Gefühle füreinander hat sollte man schon versuchen zu kämpfen. Wenn er klar sagen kann NEIN das will ich nicht mehr, muss ich dies sicher akzeptieren. Nur möchte ich von meinem Partner dass er sich ehrlich auch selbstreflektiert und in Ruhe darüber nachdenkt. Diese Ruhe lasse ich ihm jetzt. Ich liebe ihn einfach und vermisse ihn. Auch wenn er jetzt ein anderer ist. Ich hoffe doch, dass es einen Menschen gibt der dies auch aus meiner Sicht vielleicht verstehen kann.
 
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  • #7
Ich würde ihn ausziehen lassen. Man muss zuerst mit sich selbst leben und klarkommen, bevor man mit einem anderen leben kann. Ob es eine andere Frau gibt, die ihn stützt, ist dabei eigentlich egal.
 
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  • #8
Er scheint jetzt auf einem typischen Nach- Reha - "Ich denke nur noch an mich"-Trip unterwegs zu sein. Das ist sein gutes Recht, aber Dein Recht ist, Dir dies nicht anzutun.

Ja, das stimmt. Das sagt er auch immer wieder "Ich denke jetzt nur noch an mich". Wenn du auch in einer ähnlicher Situation bist oder warst, was denkst du, bekommt man dann auch wieder einen realistischeren Blick auf sein Leben? Freue ich sehr von einem Betroffenen seine Erfahrung zu hören.
 
  • #9
Mit deiner Eifersucht, deinem unter Druick setzen hast du ihn doch förmlich aus dem haus getrieben. Lass ihn ziehen. w52
 
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  • #10
Bei der ganzen Problematik verstehe ich nicht, warum du und dein Mann euch nicht gemeinsam prof. Hilfe gesucht habt, um mit der ganzen Situation umzugehen. Deine Zeilen lesen sich wie die eines jungen Mädchen, aber nicht die wie die einer klaren und erwachsenen Frau. Ich lese sehr viel Egozentrik bei dir und wenig verstehen, was mit deinem Mann eigentlich los ist. Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Spiegelung, wie du bei mir ankommst. Ich kann mich auch irren.

Was denkst du darüber, dir auch prof. Hilfe zu holen, um alles zu verarbeiten. Lass deinen Mann in Ruhe, respektiere seinen Willen. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo du bei dir schauen musst, warum du so panisch reagierst, soviel Misstrauen usw. und so wenig Verständnis und Wissen über eine psychische Erkrankung hast. Das Wissen hättest du dir längst aneignen können. In der Regel werden ja die Ehepartner in die Therapie/Reha mit einbezogen.

Es gibt ein Sprichtwort: Wer wirklich liebt, lässt los. Ist es Liebe, kommt sie zurück.

w 50
 
  • #11
Liebe FS,

du möchtest einen Rat. "wie" du ihn gehen lassen kannst. Praktisch hast du das ja schon, denn du musst bereits seit einiger Zeit den Haushalt allein schmeißen und dich allein um eure Kinder kümmern.
Haben dich deine Kinder schon einmal gefragt, was mit Papa los ist und wo er ist und warum er nicht zurück kommt und was aus euch wird?
Vielleicht hilft es dir, "loszulassen", wenn du dir vorstellst, wie deine Kinder dir diese Fragen stellen - und dann suchst du eine Antwort darauf. Wie würdest du es ihnen erklären? Und die Suche nach diesen Antworten für deine Kinder wird dir, denke ich, helfen loszulassen, denn loszulassen bedeutet, dass du eine Antwort auf diese und andere noch unbeantwortete Fragen findest. Hast du diese Antworten, wirst du wissen, wie es weitergehen kann.
 
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  • #12
Bei der ganzen Problematik verstehe ich nicht, warum du und dein Mann euch nicht gemeinsam prof. Hilfe gesucht habt, um mit der ganzen Situation umzugehen. Deine Zeilen lesen sich wie die eines jungen Mädchen, aber nicht die wie die einer klaren und erwachsenen Frau. Ich lese sehr viel Egozentrik bei dir und wenig verstehen, was mit deinem Mann eigentlich los ist. Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Spiegelung, wie du bei mir ankommst. Ich kann mich auch irren.

Was denkst du darüber, dir auch prof. Hilfe zu holen, um alles zu verarbeiten. Lass deinen Mann in Ruhe, respektiere seinen Willen. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo du bei dir schauen musst, warum du so panisch reagierst, soviel Misstrauen usw. und so wenig Verständnis und Wissen über eine psychische Erkrankung hast. Das Wissen hättest du dir längst aneignen können. In der Regel werden ja die Ehepartner in die Therapie/Reha mit einbezogen.

Es gibt ein Sprichtwort: Wer wirklich liebt, lässt los. Ist es Liebe, kommt sie zurück.

w 50

Das habe ich vielleicht nicht erwähnt. Natürlich habe ich mich über das Krankheitsbild informiert und einige Bücher gelesen. Ich wollte auch bei der Reha in einem Gespräch mit eingebunden werden, was aber von der Klinik nicht gewünscht wurde. Kann ich akzeptieren. Eine Ehetherapie wollte er auch nicht, habe ich auch akzeptiert. Ich wollte um unsere Ehe kämpfen, macht das nicht jeder der jemand liebt? Könnt ihr einfach so sagen ok, will er nicht, abgehakt?

Ja, er hat mich auch alleine gelassen, mit dem gesamten Alltag (Haus, Kinder; Garten, Haushalt) den ich zu 100% alleine übernehme (ich bin auch berufstätig). Aber das mache ich gerne wenn es ihm Ruhe gibt und ihm hilft. Das ist nicht erst seit der Reha so sondern auch schon lange Zeit vorher.
Ich habe seit langem ein ständig schlechtes Gewissen wegen meines Fehltritts und wünsche mir Vergebung. Egozentrik kann ich hier bei mir eigentlich nicht sehen.
Ich versuche zu verstehen und ich lasse ihn schon länger in Ruhe und versuche da zu sein wenn er Reden will. Aber ich dränge ihn schon lange nicht mehr zu irgendetwas.

Ich habe gehofft hier im Forum ein wenig Motivation zu bekommen um es zu akteptieren dass er seine Auszeit sucht und vielleicht Hoffnung zu bekommen, dass es auch wieder werden kann. Die Entscheidung liegt nicht bei mir, sondern bei ihm, und ich werde oder muss sie akzeptieren. Das ist klar, wenn auch schwer. Also vielleicht ist hier auch jemand, der mich ein wenig verstehen kann.......?
 
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  • #13
Nur in der Reha muss irgendetwas passiert sein, was ihn so verändert hat.
#3: Wahrscheinlich war es die: neue Erfahrung, dass er seine Ruhe hat, nichts muss, nicht bedrängt wird, nicht funktionieren muss.

Nur, auch wenn man depressiv ist kann man versuchen an sich zu arbeiten. Oder ist damit auch alles entschuldigt was man zu anderen sagt und wie man andere verletzt?
Ich glaube, er arbeitet schwer an sich, sonst wäre er nicht gegangen. Es ist nur ein anderes arbeiten, als Du es Dir wünschst. Du meinst mit an sich arbeiten, er soll auf seinem alten Platz in der Familie wieder funktionieren und er arbeitet, indem er ausprobiert, was er in dieser Lebensphase tun muss, damit es ihm besser geht.
Durch die Krankheit ist nichts zu entschuldigen, was man anderen für ein Leid zufügt, man kann es nur erklären und dafür sorgen, es nicht zu wiederholen. Weggehen ist da durchaus eine Lösung. So ein radikaler Schnitt ist oft für alle Beteiligten das Beste und setzt den Verletzungen ein Ende.

Es ist auch sicher nicht so dass ich eine "Kontrollwut" habe oder Besitzstreben.
Du kommst sehr drängend rüber und dieses Drängende empfinde ich lesend aus der Distanz, selber völlig unbeteiligt schwer zu ertragen. Insoweit habe ich eine Vorstellung, wie es ist, wenn er in Deiner Reichweite ist. Da ist "gutgemeinte Fürsorge" erdrosselnd.

Nur ist es so, dass er krank ist und wir einfach ab und an wissen möchten wie es ihm geht oder ob er überhaupt noch am Leben ist.
Er kann Eure Sorgen nicht wahrnehmen und daher nicht darauf reagieren - das macht die Erkrankung. Du wirst schon wissen, warum Du Dir solche Gedanken machst. Er ist wahrscheinlich mehr mit "überleben" als mit leben beschäftigt. Da kann er sich leider nicht auch noch um Eure Sorgen kümmern, denn das erstere ist schon schwer genug.

Aber hat dieser Mensch dann gar keine Verantwortung mehr? Ist er frei von allem?
In erster Linie hat er Selbstverantwortung, denn die nimmt ihm keiner ab. Verantwortung für andere kann er zu diesem Zeitpunkt nicht übernehmen. So wie Du die Sache schilderst, klingt das für mich nach Suizidgefahr, d.h. Lebensgefahr. Würdest Du diese Frage jemanden stellen, der wegen einer Erkrankung in Lebensgefahr ist, wenn es nicht gerade eine Depression wäre (Sterbequote 15%)?

Wenn du für dich entschieden hast, alleine zu leben und glücklich bist, dann ist das gut so.
Danke und vollkommen richtig. Und genauso hat Dein Mann das für sich entschieden, weil er das gemeinsame Leben im Moment nicht mehr kann. Die Krankheit hindert ihn.
Ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dir das alles anders wünschst und dass Du es anders brauchst - er sicherlich auch. Was nützt es, wenn es nicht geht.
 
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  • #14
Dein Mann hat dich in seine Krankheit nicht eingebunden. Ich finde es schlimm, das die Klinik es ablehnte, ein Paargespräch mit euch zu führen - du wolltest ihm helfen. und das wurde von den Profis mit Füßen getreten. ( Auch für den Fall dass diese Profis meinten, die Ehe schade deinem Mann - dieses Gespräch hatten sie führen müssen unddann im Sinne einer Mediation in Richtung Trennung!!!) Die habe essich viel zu einfach gemacht.
Im Moment sehe ich es nicht, dass sich dein Mann auch nur eine Sekunde für die Kinder da ist. Da sein für Kinder ist keine Propaganda - also ein Wort - dasein sind Taten. Hat er ihnen Adventsgeschenke gesucht ? Wird er den Nikolausstiefel füllen ?? Geht er mit zum Eislaufen?

Dein Mann lässt dich als Helfen-Wollende, als Mutter, als Hausfrau, als Ehepartnerin hängen. Vielleicht wäre es gut, wenn du dir einen Redepartner suchst um aus deiner Wut die bei so einem Verhalten entstehen muss rauszukommen. Ich weiss nur nicht, welche Berufsgruppe so ein Redepartner sein könnte- Hausarzt ? Mütterkur ? Pfarrer ?
Du schreibst du hast Fehler in der Ehe gemacht. Gut - Fehler macht jeder Mensch ! Du hast aber auch hart gearbeitet, um die Fehler auszubügeln ! Geh da etwas nachsichtiger mit dir um und wirf dir deine Fehler nicht noch nach Jahren vor. Vielleicht hat er auch mit zum Fehler beigetragen, aber nicht an der Aufarbeitung mitgemacht - so lese ich zwischen den Zeilen. W
 
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  • #15
Ich habe gehofft hier im Forum ein wenig Motivation zu bekommen um es zu akteptieren dass er seine Auszeit sucht und vielleicht Hoffnung zu bekommen, dass es auch wieder werden kann. Die Entscheidung liegt nicht bei mir, sondern bei ihm, und ich werde oder muss sie akzeptieren. Das ist klar, wenn auch schwer. Also vielleicht ist hier auch jemand, der mich ein wenig verstehen kann.......?

Liebe FS,

ich glaube, hier können dich viele verstehen, aber du liest es nur nicht so, weil du dich selber nicht verstehst.

Hut ab vor deiner Leistung, Kinder, Haushalt, Job alles zu 100% alleine. Wann glaubst du, bekommst du psychische Probleme bzw. einen Born Qut? Hast du keine Angst davor? Hältst du es wirklich für psychisch gesund, sich komplett aufzugeben, nur damit der Partner Ruhe hat, weil er so krank ist?

Nimm es als Chance für dich und deine Kinder, denn du musst ihnen auch Vorbild sein, dein Leben auch ohne Mann, dazu ein psychisch Kranker, meistern zu können. Denke auch mal an dich, denn das tust du nicht. Alles dreht sich um deinen Mann, schon immer. Merkst du das nicht? Wo bist du, wo bleibst du?

Ich sage es dir jetzt knallhart, hole dir selber prof. Hilfe, mache eine Therapie für dich alleine, um alles zu verstehen, warum, weshalb und nehme es als Geschenk deines Mannes an, dass er eine Auszeit will, denn nur so kannst du anfangen, über dich selber nachzudenken, ob du weiter so leben willst, nur für Familie, Kinder, Job funktionieren willst.

Du bist nicht nur Mutter, Angestellte, sondern auch Ehefrau mit Rechten und nicht nur Pflichten.

Respektiere den Wunsch deines Mannes, hole dir Hilfe, wie du das am besten den Kindern erklären kannst, denn letztendlich kennen sie euch ja als Team kaum. Dein Mann hat seine Vaterrolle schlecht ausgefüllt. Willst du das weiter so haben?

Ich habe Mitgefühl für dich, meine Zeilen sollen dich nicht verletzten, aber nur du kannst dein Leben glücklich machen. Dein Mann nicht!

w 50
 
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  • #16
Liebe Forenschreiberin,
ich kann Dir glaube ich ganz genau sagen, was in deinem Mann vorgeht, da ich mich in der selben Situation befinde wie er. Auch ich habe meine Frau immer geliebt, ohne es ihr großartig zeigen zu können( wie so viele andere Männer auch). Auch bei mir kam dann in einer beruflich sehr angespannten Situation ein anderer Mann der meiner Frau " Zuneigung" geschenkt hat, und ihr den Bauch gepinselt hat. Sie hat mich dann auch in einem " schwachen " Moment einmal betrogen. Wir haben auch viel geredet und einen Neuanfang gewagt. Aber ohne dass es mir immer klar war, habe ich ihr innerlich die Enttäuschung und den Vertrauensverlust nie wirklich verziehen, obwohl das auch schon viele Jahre her ist. Irgendwann wenn einem das wirklich bewusst wird, dass dies so ist wird man depressiv, da man die Situation nicht mehr wirklich gut handhaben kann. Dies ist deinem Mann auch auf der Reha so richtig klargeworden. In seiner Brust schlagen jetzt ( wie bei mir auch ) 2 Herzen. Das eine Herz sagt: Ich habe eine Frau die ich liebe und mit der ich Kinder habe, wir haben das eigentlich geklärt, und wir wollten zusammenbleiben. Das andere Herz sagt: Die dumme Nuss hat mich beschissen, nur weil ihr so ein anderer Lackaffe Honig ums Maul geschmiert hat. Das habe ich ihr eigentlich nie verziehen und werde es ihr nie wirklich verzeihen können.
Er erkennt, wenn er auf sein 2. Herz hört, eine Ehe mit Kindern auflösen muss, die doch schon über viele Jahre läuft.
Wenn er aber auf sein 1. Herz hört, weiß er, dass er immer mit dem Makel leben muss, und das eigentlich nicht kann und will. Ein Teufelskreis für ihn.............der depressiv macht !!!!!
Er nimmt jetzt eine Auszeit, um zu testen wie weh ihm die Trennung tut. Ist sie schmerzhafter als der Vertrauensbruch von damals, kommt er zurück. Ist sie nicht schmerzhafter hast Du deinen Mann wohl gesehen. Diese Trennung müsste ich eigentlich auch machen, habe aber Angst davor, und sie ist mit Kindern und Haus halt auch nicht einfach so zu machen.
Ihr hättet diese ganzen Probleme nicht, wenn du damals halt nicht aus Dummheit deine Beine breit gemacht hättest. Dies kannst Du halt leider ( wie meine Frau ) nicht mehr ändern, auch wenn es dir noch so leid tut. Man sollte halt erst denken und dann vög.....
 
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  • #17
Lieber Nr. #15

ich verstehe absolut die Verletzlichkeit und die Enttäuschung die aus deinen Zeilen zu lesen ist.
ICh denke dass jeder Mensch einen Betrug solcher Art nicht so leicht weg stecken kann.
Wahrscheinlich aber sehen das Männer ein wenig anders wie Frauen.......... keine Ahnung. Ich glaube da ist bei Männern auch immer ein Stück verletzter Stolz dabei, ein anderer hat "Ihr" Revier betreten. Kein Thema, alles schlimm.

Nur ich für meinen Teil (habe auch betrogen) kann aus tiefstem Herzen sagen, dass ich nicht in so eine Situation gekommen wäre, wenn ich mich nicht einsam. verlassen und sehr allein gefühlt hätte. Ist keine Entschuldigung, aber so ganz 100% unschuldig ist der andere Partner nicht. Denn wenn eine Beziehung funktioniert und jeder ist glücklich passiert das nicht. Zumindest nicht wenn man kein notorischer Fremdgänger ist.

Es kann passieren! JEDEM! Deshalb rate ich der FS auch nicht immer die alleinige Schuld bei sich zu suchen. Hat er dich denn vor der Depression glücklich gemacht? Vor dem Fremdgehen?
so wie du das schilderst, reisst du dir sein damals den "A..." auf um es ihm Recht zu machen.
Wenn er vielleicht mal ausgezogen ist, dann sieht er vielleicht doch was er an dir hat. Kein Kochen, Putzen, Kinderbetreuung mehr...... das ist ihm vielleicht gar nicht bewusst was das so alles bedeutet. Aber nur deswegen würde ich ihn auch nicht zurück kommen. Ich an deiner Stelle würde mir schon auch mal überlegen ob mir dieser Mann denn überhaupt gut tut?
Schlechtes Gewissen hin oder her! Wenn man nicht verzeihen kann, sollte man es auch sagen und nicht die Beziehung zu einer Qual für alle machen!
 
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  • #18
Der Beitrag von Gast 15 ist nicht hilfreich. Erstens ist es ziemlicher Quatsch zu schreiben durch einen Seitensprung des anderen Ehepartners wird der andere depressiv. Was hier völlig unter den Tisch fällt ist der Anteil, den der nicht-fremdgehende ehepartner am Seitensprung hatte.

Gast 15 liest auch nicht, dass die Schreiberin sich - nach Jahren und nach Aufarbeitungarbeit von ihr - immer noch Vorwürfe macht. Liebe Schreiberin - es gibt auch Schuldgefühle OHNE Schuld, und diese Schuldgefühle scheinen mir bei dir vorhanden zu sein. Geh da raus - und überleg dir nicht, wie du deinen Mann loslassen kannst, sondern wie du dir selbst hehlfen kannst.

Gast 15 plädiert dafür, sich immer auf einem kleinen Fehlverhalten des anderen 'Ehepartners ausruhen zu können. Es ist unmännlich, in einer Ehe zu bleiben, wenn Mann den Seitensprung nicht verkraften kann. Es ist unmännlich, eine gute Ehe in der das Seitensprungthema aufgearbeitet wurde danach einfach in den Müll zu treten. Fragestellerin, lass dich nicht von solch jammerlappigen Geschwätzt herabziehen - du wuppst schon viel, bürde dir keine Schuld auf die du gar nicht hattest !
 
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  • #19
Ja schon klar.............
Nur weil man viel beruflichen Stress hatte ,den man sich auch macht um der Familie was bieten zu können, und weinig Zeit, hat man eine Mitschuld, wenn man betrogen wird, weil sich die Frau dann ja so einsam und verlassen fühlt.
Da kann ich doch nur lachen!
Beim Betrug hat nur einer Schuld, und das ist derjenige, der betrügt.
Alles andere ist doch nur Schönrederei.
 
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  • #20
Der Beitrag von Gast 15 ist nicht hilfreich. Erstens ist es ziemlicher Quatsch zu schreiben durch einen Seitensprung des anderen Ehepartners wird der andere depressiv. Was hier völlig unter den Tisch fällt ist der Anteil, den der nicht-fremdgehende ehepartner am Seitensprung hatte.

Gast 15 liest auch nicht, dass die Schreiberin sich - nach Jahren und nach Aufarbeitungarbeit von ihr - immer noch Vorwürfe macht. Liebe Schreiberin - es gibt auch Schuldgefühle OHNE Schuld, und diese Schuldgefühle scheinen mir bei dir vorhanden zu sein. Geh da raus - und überleg dir nicht, wie du deinen Mann loslassen kannst, sondern wie du dir selbst hehlfen kannst.

Gast 15 plädiert dafür, sich immer auf einem kleinen Fehlverhalten des anderen 'Ehepartners ausruhen zu können. Es ist unmännlich, in einer Ehe zu bleiben, wenn Mann den Seitensprung nicht verkraften kann. Es ist unmännlich, eine gute Ehe in der das Seitensprungthema aufgearbeitet wurde danach einfach in den Müll zu treten. Fragestellerin, lass dich nicht von solch jammerlappigen Geschwätzt herabziehen - du wuppst schon viel, bürde dir keine Schuld auf die du gar nicht hattest !

Hier die FS:

Vielen Dank #17. Ich habe die letzten Tage immer wieder diese verschiedenen Meinungen hier gelesen. Und ja sie haben wir wirklich geholfen. Ich muss auch auf mich schauen! Damit ich auch für die Kinder da sein kann. Damit ich das alles schaffe. Wenn mein Mann erkennen sollte, dass es doch nicht alles so schlimm war oder er vielleicht erkennt dass ich doch immer für ihn da war, in guten und in schlechten Zeiten. Werde ich hoffentlich auch so klar denken können und mir einmal überlegen was ICH möchte, was MIR gut tut. Unabhängig von ihm. Ich weiß nicht ob ein Neuanfang möglich ist, wenn man eine so lange Vergangenheit hat. Man ist sich nach so einer Krankheit so vertraut und doch unendlich fremd. Verzeihen ist das Schlüsselwort! UND der Wille es nochmal bei 0 neu anzugehen.
Aber dafür muss jeder sich selber sehen und in sich hineinhören was man möchte und was einem gut tut. Es geht immer weiter! Mit einem Ende einer Ehe ist das Leben auch nicht vorbei.

Ich werde sehen wann und ob er zurück kommt und dann hoffe ich dass auch er mit mir sprechen will und ehrlich alle Karten endlich auf den Tisch legt. Denn was er denkt, fühlt oder macht weiß ich schon lange nicht mehr. Aber gut, jeder braucht jetzt Zeit.
Wir werden sehen was die Zukunft bringt.
 
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  • #21
Zu Gast 17:

Es ist doch kein Quatsch, dass der betrogene Partner durch einen Seitensprung depressiv werden kann.
Das ist wissenschaftlich bewiesen.

Ich würde mal empfehlen Seitensprung mit Depression oder posttraumatischer Belastungsstörung zu googeln.

Da findet man viele Treffer die das bestätigen.
Alles nur Quatsch??????????????????

Glaube ich nicht.
 
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  • #22
Ich glaube eher, bei dir, der FS, stehen die Verlustängste im Vordergrund, die Eifersucht und die Sucht, ihn zu kontrollieren, zu wissen, was macht er ohne mich, das Gefühl, dass du das nicht aushalten kannst, wenn er jetzt die Auszeit will und aus der Wohnung auszieht, du ihn nicht mehr unter Kontrolle hat. Er ist durch seine psychische Erkrankung eine riesige Belastung für dich, jeder, der psychisch krank ist, ist das für die Angehörigen, und der Kranke selbst ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er sich nicht mehr um die Angehörigen kümmert. Und Du warst dann eine Belastung für ihn durch dein Klammern und ihm keine Lust lassen, das kann man nicht aushalten. Das sage ich dir als Frau, weil ich einen Mann hatte, der so eifersüchtig war, er verfolgte mich heimlich, um herauszufinden, was ich mache, rief mich 20 mal am Tag an, hat mir ständig misstraut, sogar im Supermarkt hätte ich andere Männer angeschaut, also immer war was, obwohl nie was war und ich ihn geliebt habe. Aber er hat mich vor lauter Eifersucht und Kontrollsucht als Mensch gar nicht mehr wahrgenommen. Das hält keiner aus, glaub mir. Du hast Recht, Du musst ihm jetzt die Auszeit geben, Du musst ihn loslassen, auch wenn es noch so schwer ist.
 
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