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  • #1

Meine Frau hat mich nach 22 Jahren Ehe von heute auf morgen verlassen. Warum?

In unserer letzten Nacht zusammen hatten wir so gar noch Sex. Am nächsten Abend kam sie dann etwas früher von der Arbeit nach Hause um mir zu gestehen, dass ihr die Decke aufs Haupt fällt und sie unbedingt was anderes zu erleben habe. Nach einem etwa 1/2 stündigen Gespräch hat sie dann das nötigste zusammen gepackt , mir einen Kuss gegeben "I am sorry, I reall didn't want to hurt you!" und fuhr fort. Sie meint, wir hätten schon so vieles zusammen erlebt und das die letzen Jahre nur noch Routine waren. Wir reisen viel (immer noch), haben einen guten Freundeskreis, gehen gerne Essen (wenn auch nicht mehr so oft wie früher). Wir leben zwischen zwei Ländern und haben eigentlich diesen temporären Tapentenwechsel immer sehr genossen. Ich bin 52 Jahre alt und meine Frau 48. Sie ist bei einem Arbeitskollegen "untergekommen". Sie möchte den Kontakt zu mir unbedingt behalten aber nicht zurückkommen. Sie möchte nicht das irgend jemand davon erfährt. Ist das irrational, Menopause oder was?
 
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  • #2
Mit 48 zählt eine Frau zu den Schwervermittelbareren.

Wer würde sich freiwillig und ohne Not mit der Aussicht auf langjährige Einsamkeit trennen wollen? Ich vermute also mal, dass der "Kollege" "zufällig" "später" doch noch zu einem Gefährten mutieren wird. Selbstverständlich hat sich dich nicht für einen anderen verlassen, das hat sich dann NACH der Trennung so ergeben... (höre ich ständig in meinem Umfeld diese Argumantation... ) Jaja, und klar: Ihr könntet doch gerne "gute Freunde" bleiben, es läge nicht an dir...

Aber unabhängig davon: Irgendwie ganz bezeichnend fand ich gestern einen Dialog in einem Tatort: Da fand es sogar die studierende Tochter ganz normal, dass sich Eltern nach 20 Jahren doch auch trennen können. Wohl, weil sich Beziehungen einfach "verbrauchen", Entwicklungen stattfinden, Begierden und Sehnsüchte, Langeweile aufkommen u.s.w..

Ich fürchte mittlerweile beinahe, an der Idee von einer lebenslangen Partnerschaft festhalten zu wollen, MUSS angesichts von Lebenserwartung und Wegwerfmentalität unserer Zeit beinahe zwangsläufig in Ent-täuschung münden?

Als selbst eher zur Symbiose neigender Mensch neige ich zu Investitionen (und zahle dabei eher drauf) und kann mit Trennungen nicht gut um. Folge: Ich traue mich gar nicht mehr, mich einzulassen!

Als ideenreicher Mann um 50 lebt es sich allerdings auch ohne Frau ganz gut, wenn nicht deutlich entspannter!

Wenn du´s nicht lassen kannst: In deiner Altersgruppe sind die Frauen fast unvermittelbar. Du hättest bei Bedarf also Auswahl noch und nöcher. Vielleicht auch Gelegenheit für dich, dich bei den 40jährigen umzuschauen?

Bist vermutlich ja nicht ohne Grund bei EP angekommen?
 
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  • #3
#1 ist das dein Ernst? In welcher Welt lebst du? Du schreibst: "Ich traue mich gar nicht mehr, mich einzulassen!" Das ist kein Wunder, das ist das Resultat aller deiner Fehleinschätzungen!

<MOD: Angriffe entfernt>
 
  • #4
Nun, ich würde sagen das ist egoistisch und ganz schön mies, andersrum lebt sie auch nur einmal.

Das das ganze komplett ohne Vorwarnungen in ihrem Verhalten ablief ist schwer Vorstellbar, aber dann wiederum merkt man ja auch nicht immer alle Schwankungen, oder kann die gar richtig deuten.

Wenn sie mehr erleben will, dann soll sie doch, aber entziehe ihr dann Deine Nähe und Unterstützung. Wer einfach geht weils langweilig is, der soll auch sehen das er alleine klar kommt. Dir würde es doch nur Schmerzen bringen!?
 
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  • #5
Warum?

Hat sie dir doch gesagt: Sie will raus aus der Routine. Was Neues erleben. Einfach mal neue, unbekannte Eindrücke gewinnen. Leben! Aufregung und Prickeln spüren. (Kann gut sein, dass sie diesen Schritt im Altersheim bedauern wird.)

Ich bin grundsätzlich ein Verfechter von Langzeitbeziehungen, mir mittlerweile aber gar nicht mehr so sicher, ob das realistisch ist.

Denn: Was, wenn die Verliebtheit vorbei, das Haus gebaut, die Kinder gezeugt, die Weltreise gemacht, der Gartenteich angelegt ist/sind?! WAS DANN?

Was, wenn die gemeinsamen Ziele erreicht und die Leidenschaft zwangsläufig dabei abgenommen hat?

Zum 100. Mal zum Griechen essen gehen? Noch ne Reise? Zum x. Mal in die Kiste? `N neues Sofa, `n Geländewagen kaufen?

Genau dann gehen doch viele Beziehungen an der Routine (man kennt sich in- und auswendig, Konsumgüter wirken nicht lange nach / der Langeweile, dem Mangel an gemeinsamen Aufgaben und Zielen) zu Grunde. Nicht wenige legen noch einmal eine zweite Familie oder wenigstens eine neue Bezeihung auf.

Was soll man auch sonst großartig machen?

Bedenke: Vor 200 Jahren waren viele einfach "auf", kaputtgearbeitet. Da hatte man mit schweren Krankheiten und Sterben (einander pflegen) genug zu tun und kam so gar nicht in den Genuss "langweilender Routine".

Nun gilt es halt, die verlängerte Lebenserwartung irgendwie mit Sinn und Lebensfreude zu füllen?

Gar nicht so einfach! ;-)

Mitunter fühle ich tatsächlich mit Ende 40 schon so etwas wie "Lebensmüdigkeit". Vieles gesehen, vieles gemacht, um mich herum laufen immer die selben "Filme" (mit immer den selben Dialogen) und Scharmützel (und langweilien mich zu Tode), die Begeisterung und die Aufregung der ersten Liebe, des ersten Moppeds, Kindes etc. ist eben nicht beliebig reproduzierbar und auch Jobs und Aufgabenstellungen lassen sich nicht mehr beliebig wechseln... ;-)
 
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  • #6
Habe EP wirklich nur zufällig gefunden, da ich mich mit der uns Männern wirklich komplizierten Materie Klimakterium, Wechseljahre, auseinander setzen wollte. Ich wäre zur zeit überhaupt nicht in der Lage an eine andere Frau zu denken. Ich liebe meine Frau noch immer! Würde sie jetzt an der Türe klingeln, würde ich nur fragen: "Coffee or tea?" (Meine Frau is British).
 
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  • #7
Es sind immer wieder die ganz einfachen Dinge - allen Theorien und Weisheiten zum Trotz: Es sind Gefühle und nur Gefühle!

Die hat Deine Frau nicht mehr gehabt. Ihr hattet sie aber mal beide füreinander.

Rational gesehen ist die Liebe zwar wenig förderlich für Freunde, Bekannte, Kollegen, aber ein geniales Aushebelkonzept zur Bereitschaft der Paarung und Fortpflanzung, die keine Alleingänge oder Gruppen erlauben, will der Nachwuchs ja gesichert sein. Geht die Liebe dann von hinnen, entwickelt der Mensch sich neu und findet viele sachliche Begründungen für schwindende Gefühle...
Warum sonst leiden die Verlassenen, nehmen ab, bekommen Schwierigkeiten mit der Immunabwehr, vielleicht weil sie ihren biologischen Auftrag erfüllt haben und jetzt kein Grund mehr besteht, gesundheitliche Wappnung zu betreiben mit einem neuen Partner, der/die nicht mehr fortpflanzungsfähig ist? Rational gesehen ist das "Übrigbleiben" der Anfang vom Ende, ungesund.., da hat die Natur kein Mittel - und das mag Gründe haben.

Eine amerikanische Studie will vor einigen Jahren herausgefunden haben, dass sehr gefühlsbetonte Menschen, die auch libidös sehr ausgeprägt sind, weniger Aussicht auf eine lebenslange Partnerschaft haben-, im Ggs. dazu die diesbezüglich unausgeprägteren, eher geselligen Partner, eine höhere. Letztere sind auch zahlreicher bei den Erfolgsgeschichten in den Partnervermittlungen zu finden. Gefühlsbetonter sind auch die bedauernswerten Männer, die nach jungen Frauen Ausschau halten, weil ihr Motor noch so läuft wie mit 20, da such mal in den Erfolgsstorys nach, wirst nix finden. Gefühle: Warum schiebt meine sehr hübsche Nachbarin (ende 30) ihren Mann liebevoll im Rollstuhl (MS) , führt eine Vorzeige-Ehe und dass schon seit vielen Jahren - und warum verlässt meine eher weniger attraktive Arbeitskollegin ihren Mann, weil sie seine Krampfadern nicht mehr sehen kann? Ich glaube einfach nicht an die ganzen Theorien, wer was wie falsch gemacht hat. Auch wenn Gefühle am FALSCH scheitern können, ist das passiert, macht man sich in der Selbstreflexion nur noch mehr Probleme mit Dingen, die gar nicht mehr existieren.
 
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  • #8
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass Männer nie wissen warum sie verlassen wurden!

Die Gründe die sie Dir schildert sind nichts weiter als die Symptome eines tiefer liegenden Konflikts, der wohl seit geraumer Zeit zwischen euch brodelte. Aber Du hast nichts bemerkt, wolltest nicht bemerken, dass sie ihren Abgang bereits geplant hatte!

Vielleicht tendierdest Du dazu Konflikte unter den Teppisch zu kehren, zugunsten einer schleimigen Harmonie.

Nun ist sie weg. Wenn Du sie zurück haben möchtest hilft nur noch ein offenes Gespräch. Wenn sie Dich nicht mehr liebt, wird es vergebens sein.

Wenn der Arbeitskollege der Grund für ihren Wechsel ist, dann lass sie ziehen. Liebe kann man nicht erzwingen. Respektiere ihre Entscheidung auch wenn es für Dich schmerzlich ist. Bleibe fair bei der Auseinanderdividierung eurer Verhältnisse, dann wirst Du diese Lebensphase mit einem guten Gewissen beenden können.
 
  • #9
@9

Vll. liegt es auch daran, das Partner die nen warmen Wechsel vorhaben, den Partner auch gern im Unwissen belassen und die wahrgenommenen Verhaltensänderungen auf alles mögliche zurückzuführen sind.
 
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  • #10
Mich erstaunt, dass Aussagen, wie in #1 nicht zu mehr Empörung führen. Was soll sich eigentlich ein Mann hier denken, der online eine 48 oder 48+ Frau kennenlernt: Oh was für ein edles Restexemplar! <MOD>
 
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  • #11
@ 10 Sobald ein Partner sich mit dem Gedanken trägt den anderen zu verlassen, sendet er, zunächst sehr subtil und verschwommen Signale aus, die im Laufe der Zeit an Deutlichkeit zunehmen und für den zu verlassenden Partner zu einer unübersehbaren Bedrohung mutieren.

Dieser Prozess der sich über Wochen und Monate hinweg vollzieht, manchmal auch über Jahre, zieht sich wie ein roter Faden durch alle von Trennung betroffenen Paarbeziehungen.

Wenn die Trennung tatsächlich ausgesprochen ist, sind die zuvor wahrgenommenen Verhaltensänderungen des Partners, reflektierend sehr wohl als Indiz für sein Vorhaben zu werten.
 
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  • #12
Gib ihr einfach die Auszeit, die sie braucht. Sie möchte nicht, dass jemand davon erfährt... D. h. doch, sie ist sich selbst noch nicht sicher und muss über die Entscheidung nachdenken. Sie will raus aus der Routine... hat sie Dir gesagt, was sie möchte? Vielleicht habt ihr ja gemeinsame Ideen, Ziele, die ihr noch verwirklichen wollt, wozu ihr aber nie gekommen seid...

Auch wenn sie sagt, sie will den Kontakt zu Dir halten: ich würde ihn erst einmal abbrechen und sie bitten, dass ihr Euch nach einer gewissen Zeit (1 oder 2 Monate oder noch länger) nochmal trefft und die Entscheidung besprecht und überlegt, was ihr beide noch erwartet.

@1: Deine Bemerkung zu schwer vermittelbaren Frauen ist absolut daneben. Eine selbstbewusste Frau um die 50 kann sehr gut und noch viel besser alleine ohne dieses Anhängsel Mann, der ja doch nur eine Versorgerin sucht und bestenfalls noch fürs Bett taugt. Dies ist ja reine Selbstüberschätzung, als wenn wir Frauen nur darauf warten, an einen Mann vermittelt zu werden.

w, 43
 
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  • #13
Sobald ein Partner sich mit dem Gedanken trägt den anderen zu verlassen, sendet er Signale aus, die hast du leider übersehen.

Lass ihr einfach Zeit, noch ist nicht aller Tage Abend.

@1 Der Satz über die Vermittelbarkeit von Frauen um die 50 ist in diesem Zusammenhang völlig überflüssig, unangebracht und wird hier nur viele Frauen verletzen.
 
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  • #14
Lieber FS, auch ich glaube nicht, dass eine Frau nach 22 Jahren ihren Mann von heute auf morgen einfach so verlässt, sondern sie wird ihre Unzufriedenheit vorher kommuniziert haben, und entweder hast Du sie nicht ernst genommen oder nicht hingehört. Vielleicht nimmst Du Dir jetzt mal die Zeit, über all das nachzudenken, was sie in den letzten Monaten/Jahren zu Eurer Beziehung und Euem Leben geäussert hat. Ganz sicher wird Dir dann doch mal was einfallen, das Dich schon viel früher hätte alarmieren müssen.

Übrigens kann auch ein objektiv abwechslungsreiches Leben zur Routine werden, sofern die Abwechslungen/Tapetenwechsel immer in derselben, voraussehbaren Schiene ablaufen. Wenn man z.B. zwanzigmal jeweils im Februar pünktlich auf die Malediven geflogen ist, ist das zum Schluss genauso spannend wie der sonntägliche Ausflug in den Schrebergarten von X. Ich weiss, das klingt undankbar, aber es ist leider so.

w57
 
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  • #15
Wie dem auch sei:

Mindestens 50% der Beziehungen enden über kurz oder lang in Trennung (nicht selten plus warmen Wechsel). Auch Kinder und Immobilien stellen keinen Hindernisgrund dar.

2/3 der Trennungen gingen bisher von Frauen aus (wir dürfen gespannt sein, ob die Änderung des Unterhaltsrechts hier eine Verschiebung bewirken wird?).

(Fakten, die in der Verliebtsheitsphase gerne und glücklicherweise verdrängt werden, sonst würden vermutlich noch weniger Kinder geboren?)

Der Fragesteller ist also alles andere als ein Einzelfall.

Im Gegenteil: 22 Jahre sind doch eine lange Zeit! Da habt ihr lange durchgehalten.

Für mich als Realist stellt sich die Frage also eher umgekehrt: Wie habt ihr es geschafft, das eure Beziehung immerhin so lange gehalten hat?
 
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  • #16
Sei froh, dass sie sich verlassen hat und nicht du, nur weil sie nicht mehr will, aus dem Haus ziehen musst. Versuche deine finanziellen Dinge zu regeln, zu deinem Vorteil - denn immerhin ist sie gegangen und wollte nicht mehr!

@16. Es wäre zu schön und vor allem wünschenswert, dass das neue Unterhaltsrecht etwas ändern würde. Doch leider urteilen die Richter nach wie vor pro Frau - also ist für diese Frauen in den meisten Fällen leider noch immer alles super - und der Trottel ist wie seit Jahren der Mann!!!
 
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  • #17
Ich habe meinem Mann mindestens 10 Jahre lange gesagt, dass ich ihn verlassen werde, wenn sich unser langweiliges leben nicht ändern wird. 2 x bin ich kurzfristig ausgezogen und habe mich wieder bequatschen lassen. Als ich dann endgültig ausgezogen bin und mir eine eigene Wohnung genommen habe und beim Anwalt war, hat er auch bemängelt, dass das so Knall auf Fall war und warum ich ihn so vor vollendete Tatsachen stelle. Er hat es einfach verdrängt, was ich ihm über all die Jahre gesagt habe.
Lieber FS: Schau doch mal ganz selbstkritisch in eure Vergangenheit. Ich bin mir sicher, dass da schon einige Indizien sind, die eine Trennung angekündigt haben.

Natürlich hat es auch etwas mit den Wechseljahren zu tun, aber anders als Männer glauben. Es ist keine Stimmungsschwankung sondern die Reife und Einsicht, dass das Leben endlich ist und dass man für die nächsten 20 oder 30 Jahre noch einmal planen muss. Ich habe mir kurz vor meiner Trennung immer wieder gesagt: willst du SO noch weitere 30 Jahre leben? Nein! Dazu ist mir mein Leben zu kostbar. Nach den Wechseljahren ist die Familiengründung meist abgeschlossen, die Kunder sind groß, die Pflicht als Mutter und Hausfrau endet. Nun möchte frau ihre restlichen Jahre noch ausfüllen. Schön, wenn man das mit einem Partner machen kann. Wenn dieser aber nur noch vor dem TV oder PC hockt, dann sucht sich frau eine Alternative. Sie beginnt ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen.

@1: Wie kommst du auf die Idee, dass Frauen in diesem Alter schwerer zu vermitteln sind als Männer? Kann ich nicht bestätigen. Die Frauen in meinem Bekanntenkreis sind zumindest flotter und besser drauf als die Singlemänner mit Ü50. An den Möglichkeiten, einen neuen Partner zu finden fehlt es mir nicht - wohl aber an der geeigneten Auswahl an Männern. Frauen Ü 50 werden sehr wählerisch - mit recht, es geht um unsere besten Jahre.
 
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  • #18
Als der Fragestellende:
Antwort auf#18.
Das ist doch auch eine grobe Generalisierung des Mannes aus Sicht der Frau:
Er liegt auf dem Sofa mit seiner Flasche Bier und schaut Fernsehen oder eben
unterhält sich den ganzen Abend lieber mit seinem Computer. In unserem Fall war es
wohl eher umgekehrt. Meine Frau kommt gewöhnlich um 21:00 nach Hause. Sie hatte eine Streßvollen Tag, den sie versucht mit diversen „power work outs“ nach der Arbeit, also von ca. 18:30 bis 20:30 'abzuarbeiten'. Nachdem sie zu Hause ist, setzt sie sich vor den Computer mit einer guten Flasche Chardonnay. Zum Essen gehen ist es nun sowieso, in mehr als nur einer Hinsicht, zu spät. Morgens steht sie früh auf um im wieder dann im Internet alle möglichen Horoskope abzugleichen. Samstags ist der Tag, an dem alle mögliche Beauty Center besucht werden um verzweifelt gegen das Alter oder das Älter werden anzukämpfen. Ich sage ihr immer wieder, daß ich sie so toll finde wie sie ist und ich sie auch überhaupt nicht anders haben will. Sie ist rundum die eine Frau mit der ich immer alt werden wollte und auch immer noch alte werden will. All dieses habe ich gerne hingenommen, in dem Glauben, daß es sie irgendwie glücklich macht. Hier, und wirklich hier lag ich falsch! Wirkliche Toleranz gebiert aus Liebe. Ich liebe meine Frau
 
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  • #19
Dann kämpfe, gib nicht auf. Wenn du dir tagelang den Kopf dusslig machst um die Gründe zu suchen wirst du nicht weiter kommen. Suche den Dialog, spreche mit Fachleuten darüber. Alleine wirst du das nicht hinkriegen. Dein Hilferuf hier im Forum ist sehr eindeutig.

Was mir übrigens auffällt ist, dass sie sehr wahrscheinlich einen großen Druck (Gesellschaft oder Job) spürt und nicht so recht damit zurecht kommt.Da bist du leider auf der Strecke geblieben, weil sich ihr Interesse in eine andere Richtung bewegt hat und du es nicht hast kommen sehen.

Doch genauso wie du es ganz klar am Anfang formulierst, ist es meiner Meinung nach die menschliche Krise mitten im Leben zu stehen und etwas Neues erleben zu wollen, ohne das Alte herzugeben. Vielleicht würde eine Paarberatung helfen?

Viel Glück
 
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  • #20
Deine Frau ist in der Krise - und somit nicht zurechnungsfähig! sie meint sie hat etwas verpasst - die Welt ist noch so bunt und schön - und sexy mit anderen Männern, warum also die Zeit mit dir vertrödeln. Dich kennst sie ja schon in- und auswendig! Diese Frau holst du nicht mehr zurück. Denn dann müsste sie ihre Fehler bzw. ihr derzeitiges Fehlverhalten ja eingestehen. Sie kann ihr Alter nicht akzeptieren und meint jetzt, durch diese ganzen Aktivitäten ihre Jugend zurück holen zu können. Schwachsinn!
 
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  • #21
[mod]

@FS: Lass dich von solchen Beiträgen lieber nicht unnötig gegen deine Frau aufbringen. Kleiner Tipp, um dir mehr Gewissheit über deine momentane Situation zu verschaffen: Signalisiere ihr deine Bereitschaft, zusammen mit ihr an einer Paartherapie teilzunehmen, um eure Beziehung noch einmal gemeinsam aufzuarbeiten und festzustellen, was schiefgelaufen ist (und ob man sie vielleicht neu entfachen kann). Lehnt sie das eher ab, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass sie bereits die Aussicht auf eine Beziehung mit jemand anderem hat, von dem sie sich das erhofft, was sie bei dir vermisste. Du selbst jedoch solltest auf jeden Fall darüber nachdenken, dich einem Therapeuten anzuvertrauen, denn so eine Trennung ist schwer zu verarbeiten - vor allem, wenn man sie (ob nun aus Blindheit oder nicht) nicht kommen sah. Jemand, der dazu ausgebildet ist, Menschen dabei zu helfen, ihre Gedanken zu ordnen, ist in der Situation Gold wert. Man denkt immer, diese Aufgabe sollten eher Freunde und Verwandte übernehmen. Das ist aber Quatsch. Die belastet man damit nur unnötig - und oft geht ihre gut gemeinte "Hilfe" nur nach hinten los.
 
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  • #22
@22: Guter Rat - und ich weiß, dass das mit dem Therapeuten, gerade wenn es den Mann unverhofft trifft, funktioniert! Schmerzhaft ist es so oder so. Doch langfristig wird es dir helfen, Abstand zu gewinnen, dich selbst zu analysieren und wieder frei im Kopf zu werden.
Deshalb habe ich aber auch so bestimmt davon geschrieben, dass sie sich ihre Fehler nicht eingestehen wird, weil ich im Bekanntenkreis aus genau das so erleben musste. Gruß 21
 
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  • #23
Lieber Fragesteller,
Ihr hattet meiner Meinung nach gar keine Beziehung. Ihr habt nur zufällig in der gleichen wohnung gewohnt und im gleichen Bett geschlafen.
Mir ist nicht klar, wieso sie nochmal mit Dir geschlafen hat, bevor sie sich verabschiedet hat. Vielleicht hat sie das immer gemacht, um dich zu beruhigen, dass alles ok wäre?

Wenn eine Frau grundsätzlich erst um 21 Uhr abends nach Hause kommt, ist etwas faul. Übrigens auch, wenn ein Mann immer erst so spät nach Hause kommt.
Sie hat auch am WE keine Zeit für Dich und Eure Partnerschaft gehabt wegen angeblicher Beautytermine.
Der Verdacht liegt nahe, dass sie mit ihrem sogenannten Kollegen schon lange ein Verhältnis hat. Sie haben dann nach der Arbeit noch ein Schäferstündchen gehabt und Du dachtest, sie kommt frisch geduscht vom Sport....

Wie steht sie denn finanziell da? Lebte sie auf Deine Kosten oder finanzierte sie den Lebensstandard und die Reisen selber?
Wie stünde sie finanziell im Falle einer Scheidung da?
Ich würde unverzüglich alle Konten für sie sperren und die Scheidung einreichen. Sie hat Dich verlassen, sie hat einen anderen Mann und Du sollst auf sie warten, falls es mit dem Kollegen nicht klappt.
Selber schuld, wenn Du das tust.

Wenn sie zu dir zurückkommen will, soll sie das als geschiedene Frau tun.
Wenn sie als Freundin mit Dir essen geht und zum Sex und zur Übernachtung zu Dir kommt, darf sie auch ausmahmsweise mal über Nacht bleiben. Ansonsten muss sie in ihre eigene Wohnung.
Hast Du es so nötig, dass Du Dich so behandeln lässt?
Du findest sicher eine Frau, die jeden Tag ein paar Stunden mit Dir verbringen möchte. Wenn es denn eine Britin sein muss, findest Du sicher auch eine, die Englisch spricht.
 
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  • #24
Mir geht es ähnlich, nach 22 Ehejahren. Im Dezember sagte mir meine Frau "plötzlich", dass sie nicht mehr mit mir zusammenleben könnte. Mich traf es aus "heiterem" Himmel. Natürlich hatte es schon öfter Streit gegeben, auch mit der Androhung eines Auszugs, beiderseits, aber für mich war es immer die "normale Härte" bei einem älteren Paar. Leider hat mein Frau ein Elefantengedächtnis, im Gegensatz zu mir. Für mich war nach 14 Tagen immer wieder alles in Ordnung. Bei meiner Frau offensichtlich nicht - was ich nicht registriert hatte. Außerdem hatte ich als Selbständiger geschäftliche Probleme und dachte, solange ich das Geschäft am Leben halte, ist alles in Ordnung - das sei im Moment die erste Priorität: finanzielles überleben. Falsch gedacht! Auf dem Höhepunkt der Krise war auch meine Ehe aus Sicht meiner Frau auf dem Höhepunkt der Krise. Jedenfalls konnte ich sie zu einer Ehetherapie überreden, von mir mit einem Termin versehen: Nach 6 Monaten entscheiden wir dann endgültig! Nächster Fehler von mir: Setze Deiner Frau nie ein Ultimatum. Nach 3 Monaten meinte der Ehetherapeut, mit mir die Sitzungen alleine weiter führen zu wollen, da meine Frau immer ruhiger und entspannter wurde, ihre Freiheit (u.a. keinen Sex) genoss, während ich im aggressiver und unzufriedener wurde. In den letzten 3 Monaten verlief dann wieder alles sehr nett und ich dachte, dass wir auf dem Weg der Besserung seien. Wieder eine Täuschung. Meine Frau meinte nur: "Nur weil wir nicht streiten, läuft es automatisch besser zwischen uns. Ich lass mich nur einfach nicht mehr auf einen Streit ein. ich wollte Dein Herz fühlen und das fühlte ich nicht. Ich spürte nur Dein kopforientiertes strategisches Handeln mit dem Ziel, mich zu halten!" Damit erklärte sie nach 26 Jahren, und davon 22 Ehejahren, das endgültige Aus. Jetzt suche ich eine Wohnung und ziehe erstmal aus.

Was sind meine Empfehlung an Dich, aus meinen Fehlern abgeleitet: Reflektiere Dein eigenes Verhalten. Wahrscheinlich warst Du genauso blind wie ich. Und jetzt der wichtigste und schwierigste Schritt, an dem ich gerade arbeitet: "Akzeptiere die Trennung!" Je mehr Du Deine Frau zurückhaben willst, desto weniger wird es gelingen. Je mehr ich mich angepasst habe, auf sie eingegangen bin, Kommunikationstrainings gemacht habe, d.h. mich "verbogen" habe, desto mehr hat sie sich erpresst, unter Druck gesetzt und eingeschüchtert gefühlt.

Als auch ich ihr vor 2 Tagen eingestand: "Ja, es ist aus, ich gebe auf! Ich sehe, dass Deine Gefühle so sind und ich nichts dagegen mehr machen kann!" waren sie und ich erleichtert. Wir führten ein langes Gespräch, in dem meine Frau zum ersten Mal fast 2 Stunden ihre Gefühle schilderte. Dazu hatte ich sie früher immer wieder aufgefordert doch hatte sie es nie gemacht. Sie fühlte sich von mir nicht ernst genommen, da ich immer sofort Lösungen parat hatte. Wie weinten bei diesem Gespräch häufig und am nächsten Morgen meinte meine Frau, dass wir uns jetzt eigentlich gar nicht mehr trennen müssten!" Jetzt wollte ich aber bei der Trennung bleiben, da wir so viele Fehler in der Vergangenheit gemacht hatten, aus denen wir beide erstmal lernen müssen. Bleiben wir zusammen, fallen wir wahrscheinlich bald in die alten Muster zurück und es ist schlimmmer als je zuvor.

Akzeptiere die Trennung und halte eine freundliche Distanz zu Deiner Frau: keine Freundschaft, möglichst keine Kontakte. Zeige ihr, dass Du alleine klarkommst und keine Schuldzuweisungen sowie Jammern. Versuche einsichtig und nachhaltig still an Deinen Fehlern zu arbeiten. Das ist zumindest meine Strategie. Ich drücke Dir und mir die Daumen für ein besseres Leben; sei es mit der alten Partnerin, einer neuen oder auch alleine.
 
  • #25
Ich habe meinem Mann mindestens 10 Jahre lange gesagt, dass ich ihn verlassen werde, wenn sich unser langweiliges leben nicht ändern wird. 2 x bin ich kurzfristig ausgezogen und habe mich wieder bequatschen lassen. Als ich dann endgültig ausgezogen bin und mir eine eigene Wohnung genommen habe und beim Anwalt war, hat er auch bemängelt, dass das so Knall auf Fall war und warum ich ihn so vor vollendete Tatsachen stelle. Er hat es einfach verdrängt, was ich ihm über all die Jahre gesagt habe.
Lieber FS: Schau doch mal ganz selbstkritisch in eure Vergangenheit. Ich bin mir sicher, dass da schon einige Indizien sind, die eine Trennung angekündigt haben.

Natürlich hat es auch etwas mit den Wechseljahren zu tun, aber anders als Männer glauben. Es ist keine Stimmungsschwankung sondern die Reife und Einsicht, dass das Leben endlich ist und dass man für die nächsten 20 oder 30 Jahre noch einmal planen muss. Ich habe mir kurz vor meiner Trennung immer wieder gesagt: willst du SO noch weitere 30 Jahre leben? Nein! Dazu ist mir mein Leben zu kostbar. Nach den Wechseljahren ist die Familiengründung meist abgeschlossen, die Kunder sind groß, die Pflicht als Mutter und Hausfrau endet. Nun möchte frau ihre restlichen Jahre noch ausfüllen. Schön, wenn man das mit einem Partner machen kann. Wenn dieser aber nur noch vor dem TV oder PC hockt, dann sucht sich frau eine Alternative. Sie beginnt ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen.

@1: Wie kommst du auf die Idee, dass Frauen in diesem Alter schwerer zu vermitteln sind als Männer? Kann ich nicht bestätigen. Die Frauen in meinem Bekanntenkreis sind zumindest flotter und besser drauf als die Singlemänner mit Ü50. An den Möglichkeiten, einen neuen Partner zu finden fehlt es mir nicht - wohl aber an der geeigneten Auswahl an Männern. Frauen Ü 50 werden sehr wählerisch - mit recht, es geht um unsere besten Jahre.
Besser hätte ich es nicht sagen können!

Genauso war es bei mir auch. Man sagt es immer wieder ganz deutlich aber es wird von den Herren verdrängt und sie daddeln weiter am PC und glotzen TV.
Und eines Tages zieht die Frau die Konsequenz, weil man mehr ist als ein Dekoobjekt, und geht.
Und dann fällt der Mann aus allen Wolken und hat von nichts gewusst.
 
  • #26
In unserer letzten Nacht zusammen hatten wir so gar noch Sex.
Am nächsten Abend kam sie dann etwas früher von der Arbeit nach Hause
gehen gerne Essen (wenn auch nicht mehr so oft wie früher)
Ich denke, es gibt tatsächlich sehr romantisch veranlagte Menschen. Ein Stück weit ist das sicher „irrational“. Da genügt es dann nicht, einfach ein guter, verlässlicher Partner zu sein. Sie suchen die Liebe, in sich selbst, zu anderen.

Dein Fehler mag tatsächlich gewesen sein, ein wenig ZU verlässlich gewesen zu sein, zu wenig Ansatzpunkte für starke Emotionen geliefert zu haben. Das lässt sich kaum in rationale Argumente übertragen, man kann kaum etwas sagen wie „du hättest mich besser ab und zu ein bisschen eifersüchtig machen sollen“ oder „warum hast du nie nachgebohrt, warum ich ständig so spät nachhause komme“.

Ich habe Frauen in diesem Alter als sehr sinnlich, sehr emotional kennengelernt. Es ist vielleicht bezeichnend für dich, dass du das gleich mal auf die Menopause schiebst…

Ob sie jetzt schon eine Affäre hat oder noch nicht, ist letztlich recht egal. Sie will wahrscheinlich wieder ein Leben mit starker Emotion leben. Gerade der letzte Sex mit dir zeigt, dass es nicht an einem Fehlverhalten deinerseits lag, dass du „nur“ diese Emotionen nicht mehr liefern konntest. Sie wird sich den Schritt lange überlegt haben.

Deine einzige Chance, sie zurückzugewinnen sehe ich darin, dass du dich zunächst emotional abnabelst, unabhängig, vielleicht körperlich attraktiver, interessanter wirst. Solltest du sie dann irgendwann wiedertreffen, müsste sie sich ganz neu in dich verlieben können…
 
  • #27
Leute, der Thread ist 11 Jahre alt ...
 
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