Schwierig...
Eigentlich ein guter Ansatz, sich Hilfe zu suchen. Ich persönlich bin eher ein Fan der Einzeltherapie. Meine Erfahrung: Mein Expartner befand sich, als wir uns vor 14 Jahren kennen lernten, bereits seit drei Jahren in einer Psychoanalyse, er hatte ein - für mich nachvollziehbares großes Paket auf der Seele, dass er angehen wollte. Nach ca. einem weiteren Jahr wurde diese Behandlung beendet.
Die gemeinsamen Jahre waren weiter geprägt von Krankheitsschüben in Form von plötzlichen Schwindelattacken, Bauchschmerzen, Allergieschüben, schwere Neurodermitis, etc, die ihn auch schon in seiner Kinder- und Jugendzeit zu schaffen machten. Es war offensichtlich, dass er sein Paket in irgendeiner Form weiter mit sich trug. Helfen konnte ich ihm leider nicht, im Gegenteil, jegliche Gespräche in diese Richtung wurden oft mit dem Hinweis, dass ich psychisch nicht belastbar wäre und dringend eine Therapie machen müsse abgeblockt.
Vor etwas mehr als zweieinhalb Jahren begann er eine neue Einzeltherapie, weil seine Krankheitsschübe immer engmaschiger wurden, nach einigen Monaten wechselte er bei seinem Therapeuten in eine von dem angebotene Gruppentherapie. Die Krankheitsschübe wurden nicht besser. Nach einem guten halben Jahr dort stand er Anfang 2012 plötzlich eines Morgens vor mir und erklärte, ihm wäre in seiner Gruppentherapie bewusst geworden, dass ich die Ursache seiner Erkrankungen wäre, er sich daher sofort trennen muss.
Nach sechs Wochen hatte er über das Internet eine neue Freundin, die er binnen eines Jahres geheiratet hat. (Sie ist Krankenschwester.)
Was ich damit sagen will, es kann alles passieren. Ihr kennt Euch noch nicht jahrelang, und lebt auch nicht zusammen. Ich habe mich damals dafür entschieden, ihm gern zur Seite zu stehen. Aber ich habe über die Jahre versäumt, auf mich aufzupassen. Und das ist genauso wichtig.
Wenn Sie Dir sehr wichtig ist, dann unterstütze sie doch. Biete ihr Dein Ohr, wenn sie mag, aber sei nicht sauer, wenn sie nicht unbedingt über ihre Erfahrungen aus den Stunden berichtet. Und gleichzeitig pass auf Dich auf, und habe den Mut für Dich zu sorgen, wenn es sich nachhaltig nicht mehr gut anfühlt.
Alles Gute für Euch