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  • #1

Menschen, die sich nicht bedanken oder entschuldigen können

Hallo liebes Forum,

ich (w30) bin beim Daten auf ein interessantes Phänomen gestoßen: Es gibt Menschen, die sich weder bedanken noch entschuldigen können. Wenn, dann tritt das immer gleichzeitig auf :-/

Tut man ihnen einen Gefallen, ist das selbstverständlich und wird nicht weiter kommentiert (z.B. sie irgendwo hin bringen, sie übernachten lassen, ihnen ein Essen bezahlen etc).

Begehen sie ein Versäumnis (zu spät kommen, sich nicht zurückmelden, Geburtstag vergessen etc.) wird keine Entschuldigung ausgesprochen, sondern sogar noch genervt darauf reagiert, dass man das Versäumnis angesprochen hat.

Umgekehrt wird Dank und Entschuldigung vom Gegenüber auch nur schwer akzeptiert, das heißt man muss sich bei einer eigenen Entschuldigung schon den Mund fusselig reden und hat nachher immer noch nicht das Gefühl, sie wäre angenommen worden.

Kennt ihr das Phänomen? Was steckt dahinter? Ich verstehe es nicht...
 
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  • #2
Ich verstehe es auch nicht wie man so sein kann. Was ich noch weniger verstehe ist, dass Männer die gute Manieren und höfliche Umgangsformen zeigen bzw. verinnerlicht haben oft von den Frauen als "zu nett" beurteilt und genau deswegen abgelehnt werden. Paradoxe Situation. Einerseits beschweren sie sich über solche Typen, andererseits laufen sie ihnen nach.

m.
 
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  • #3
Schlechte Erziehung. Fern halten von solchen Menschen im Beziehungs-/Freundschaftsleben!

"Bitte "und "Danke" sagen zu können ist meiner Meinung nach ein Grundstock zwischenmenschlichen Verhaltens. Ein Bedürfnis.
Mal die Tür aufhalten, mal ein nettes Wort beim Einkauf, im Straßenverkehr auch mal dem anderen Vorfahrt lassen, sich nicht aufregen, wenn man fies angegangen wird.
Höflich, sachlich und freundlich bleiben. Viele /gegenüber) sind dann total verdutzt. Und lernen ggf. daraus.
Und wenn es einer von zehnen ist und er es so weiter gibt. Schon ein Erfolg.

Gutmenschin;-)
 
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  • #4
Das ist leider Gang und Gäbe, denn vergleichend verhalten sich auch Internetkontakte so..

Warum soll man dem/der Anfragenden eine Nachricht und sei es eine von ElitePartner bereits vorgefertigte zukommen lassen. Ist doch völlig egal. Dafür hat er/sie keinen Gedanken. Was auch im Forum schon desöfteren entsprechend bestätigend kritisiert wurde.

Warum soll man einen laufenden Kontakt mit einer Mail beenden. Ist doch völlig egal. Der Andere wird schon merken, dass er irgendwann wie ein alter schäbiger Mantel irgendwo hängengelassen wurde.

Höflich verhalten? Warum sollte man das ? Ist doch überflüssig! Stimmt's!

Ich werde diese negativen Verhaltensweisen - und damit meine ich alle in den Thread genannten verletzenden Möglichkeiten - niemals annehmen - auch wenn man mich deshalb für blöd hält. So what....
 
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  • #5
Super Beiträge da über mir, gerade erst gesehen! ;)

Ich glaube auch, dass das defintiv zu den Dingen gehört, die man entweder gelernt hat bzw. einem beigebracht wurden oder eben auch nicht.

Ein Beispiel. Ich war die letzten Jahre meiner Schulzeit bis hin zum Abitur nie wirklich besonders gut, gut ich habe auch nicht viel für die Schule getan, kurzum ich hatte nie wirklich große Erfolgserlebnisse in der Zeit, in der sie vielleicht sogar sehr wichtig sind. Mittlerweile studier ich und immer wieder in letzter Zeit, ob jetzt in Vorlesungen oder Tutorien, kam dann Lob von den Professoren. Im Nachhinein hat mich das ganz arg gefreut oder freut mich noch immer, aber Tatsache war erstmal, dass ich keinen blassen Schimmer gehabt habe, wie ich damit umgehen muss. Eigentlich wirklich absurd. Worauf ich raus möchte, wenn man etwas nicht gelernt hat, aus welchem Grund auch immer, dann kann man es auch nicht anwenden.

Den anderen wesentlichen Punkt hast Du ja selbst bereits angesprochen: Die Selbstverständlichkeit der Dinge.
Wer etwas für selbstverständlich hält wird sich kaum bedanken, wird sich womöglich sogar darüber ärgern, dass Jemand Dank dafür erwartet. Ich würde an der Stelle einfach mal behaupten, dass es vielen von uns, mich eingeschlossen, in vielerlei Hinsicht auch viel zu gut geht. Da verliert man schnell mal die Fähigkeit etwas wertzuschätzen.

Was Entschuldigungen angeht: Erstmal super, dass Du zu einer Entschuldigung in der Lage bist (wenn ich das richtig aus Deinem Text herausgezogen hab)! ;)
Viele Menschen sind ziemlich unversöhnlich, zumindest ist das meine Erfahrung. Das wiederum liegt wahrscheinlich an ebenso weit verbreitetem Stolz bzw an Sturheit ;) Das ist leider auch ein Teufelskreis, zumindest glaube ich das mittlerweile. Wer unversöhnlich ist schadet sich selbst am allermeisten. Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt von einer ganz anderen Ebene rede, breche ich hier mal lieber ab ;)
 
  • #6
Das ist ein Ergebnis der Erziehung. Meine Mutter hat mich schon sehr früh gelernt „danke schön“ zu sagen. Wenn wir im Geschäft eine Süßigkeit bekommen haben und ich das nicht selber gesagt habe, hat meine Mutter immer gefragt: „Und was sagst Du jetzt?“ Es ist für mich eine selbstverständlich danke und bitte zu sagen.

Ich habe es heute schon hier im Forum gepostet: Gute Manieren sind wie ein Maßanzug, damit sieht man immer gut aus!
 
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  • #7
Ich habe Probleme mit Bitte und Danke, weil das meiste für mich Selbstverständlichkeiten sind - wobei ich viel mehr für andere tu' als diese für mich. Ich kann performen, es strengt mich nicht an, ich ahbe offene Augen für die Probleme anderer, ich helfe gern und es ist mir unangenehm, wenn andere dann so ein Gewese drum machen. Das verunsichert mich eher und hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich eine zuwendungsfreie Kindheit hatte.

Allerdings kann ich mich entschuldigen, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Das tu' ich auch - nordisch kurz und knapp, aber ehrlich gemeint. Wenn dann jemand erwartet, dass ich mich endlos winde und auf Knien rutsche, sitzt er falsch rum auf dem Pferd - mach' ich nicht. Ich sage, was ich dazu zu sagen habe. Mit Mund fusselig reden, macht man aus einer klaren Entschuldigung ein wischiwaschi.
 
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  • #8
Sich nicht bedanken oder nicht entschuldigen können ist eine große menschliche Schwäche!
Diese Charaktereigenschaft ist und bleibt eine TUGEND.
"Danke" und "Entschuldige bitte" ist Standard bei normal gebildeten Menschen.
 
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  • #9
Es ist leider so, wie der erste Beitrag verdeutlicht hat. Frauen stehen nicht auf nette und zuvorkommende Männer-es sei denn, sie bezahlen die Männer für ihre Dienste. Da ich als Callboy arbeite, mache ich diese Erfahrung laufend.
Eine Frau will in ihrem normalen Leben nicht nett behandelt werden, wenn sie nach einem Mann Ausschau hält. An was das liegt, weiss ich nicht. Aus diesem Grund ist es dann überflüssig, sich darüber zu beschweren, wenn daraufhin keine Freundlichkeit von den Männern mehr zurückkommt.
 
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  • #10
Ich habe mich damit auch schon beschäftigt, und zwar weil es mich persönlich betrifft!

Ich glaube es war die falsche Erziehung, dafür hasse ich meine Eltern auch. Ich tat mich immer schwer und tue es auch heute noch, in Anwesenheit meiner Eltern plus fremden Leuten ein "Danke" über die Lippen zu bringen, weil meine Eltern mir immer verboten hatten, den Mund in Anwensenheit anderer Leute aufzumachen und ich sonst was auf den Hinterkopf bekam und mit bösen Blicken gestraft wurde oder bloß gestellt wurde, ja auch bei einem "Danke". Meine Eltern haben auch zugegeben, dass sie mich anders erziehen wollten, als "der verschobene Rest" da draußen. Ich bin dadurch auch sehr verklemmt geworden in manchen Dingen.

Das hatte auch schon zur Ursache, dass ich in Beziehungen und bei Geschenken aus Rührung kein Danke über die Lippen bringen konnte. Es ist gewiss nicht böse gemeint, im Gegenteil. Ich bin einfach aus Überraschung und Freundlichkeit so derart blockiert, dass es mir die Sprache verschlägt und ich gar nichts mehr sagen kann. Es nervt mich selber und ich arbeite daran. Zumal es ab gewissem Alter solangsam auffällig wird.

Wenn ich alleine bin unter fremden Menschen ist ein "Dankeschön" oder "Bittschön" oder "Entschuldigung" kein Problem und Standard bei mir, aber ich brauche Ruhe und keine Beobachtung und mir dürfen die Menschen nicht zu nahe stehen.
 
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  • #11
Als Ursache denke ich neben der erwähnten Frage der Erziehung vor allem an das Tghema Kontrolliert Lust: wer um Entschuldigung bittet ist ebenso wie beim Danke-Sagen auf die "Gnade" des anderen angewiesen, dies auch entgegenzunehmen.
 
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  • #12
Das ist ein Ergebnis der Erziehung. Meine Mutter hat mich schon sehr früh gelernt „danke schön“ zu sagen.
Na, ich glaube nicht, dass das mit Erziehung zu tun hat. Ich wurde nämlich nicht so erzogen, kann es aber trotzdem.
Meine Mutter ist so ein Mensch, der das Wort "Entschuldigung" im Leben nicht über die Lippen bringt, höchstens in ironischer Form.
Der Grund für so etwas kann ein extremer Mangel an Selbstreflektion sein. Manche Menschen halten sich für perfekt oder für Opfer, die im Leben schon zuviel Ungerechtigkeiten einstecken mussten, um auf die Idee zu kommen, dass sie selbst auch ungerecht sein können. Falls doch, dann können sie eben nichts dafür, weil die Umstände sie so gemacht haben. Wieso sollten sie sich dafür entschuldigen, sie sind schließlich die Opfer. Das ist die Haltung dahinter!
Sich bedanken oder entschuldigen können, ist eine Haltung oder sollte jedenfalls mehr sein als eine eingeübte Floskel. Man merkt es auch bei Kindern schnell, ob das "Danke" natürlich ist oder nur aufgesagt wird wie ein heruntergeleiertes Gedicht, das man auswendig gelernt hat.
 
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  • #13
Das Verhalten hat sicherlich verschiedene Gründe, aber ich beobachte auch eine Abnahme der Manieren und bin inzwischen erstaunt, wenn es doch mal kommt.
Leider färbt es auf mich ab und ich lasse auch nach in der freundlichen Zugewandtheit.
Im Kontakt mit Männern sind manche Frauen inzwischen so sehr darauf bedacht Oberhand zu gewinnen, dass sie denken es sei Ausdruck von Macht keine Zugeständnisse zu machen.
Es ist einfach wenig geschmeidig.
 
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  • #14
Solche Leute kenne bzw. kannte ich auch, die wurden in den letzten Jahren aber alle gnadenlos aus dem Freundeskreis ausgeholzt - meistens ein grenzenloser Egoismus solcher Personen gepaart mit einer schlechten Kinderstube. Selbst schuld wenn man Leuten sowas durchgehen lässt, sowas wird von mir nur mit eiskalter Verachtung gestraft.
 
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  • #15
Das Verhalten hat sicherlich verschiedene Gründe, aber ich beobachte auch eine Abnahme der Manieren und bin inzwischen erstaunt, wenn es doch mal kommt.
.

Und das alltäglich. Traurig!!
Ich entferne mich zwar ein wenig von der Frage, aber dieses Verhalten findet sich inzwischen überall.

Ich erlebe es bei Regen auf der Straße. Man bekommt fast den Schirm eines Anderen in die Augen, dann wird von jenem fast gemotzt "Warum nehmen sie nicht ihren Kopf weg. Sie sehen doch, dass ich mit einem Schirm komme."
Ich lasse die Tür nicht einfach hinter mir zufallen, sondern halte sie einen Moment. Die Person geht wortlos durch. Ist für sie offensichtlich so selbstverständlich, dass es kein "Danke" oder ein Lächeln wert ist.
Im Supermarkt werden Wagen mitten im Weg stehen gelassen.. Oder Mann/Frau drückt sich wortlos neben einem mit Gewalt durch. Oder nimmt das Platzmachen natürlich wortlos in Anspruch.

Ach, traurigerweise läßt es sich viel weiter fortführen..... So üblich scheint es geworden sein. Wodurch hat sich das so krass gewandelt?

Ich komme mir schon oft ziemlich blöd vor und bin inzwischen schon Total überrascht, ja, fast verblüfft, wenn ich ein nettes Verhalten erlebe.
 
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  • #16
Solche Leute kenne bzw. kannte ich auch, die wurden in den letzten Jahren aber alle gnadenlos aus dem Freundeskreis ausgeholzt - meistens ein grenzenloser Egoismus solcher Personen gepaart mit einer schlechten Kinderstube. Selbst schuld wenn man Leuten sowas durchgehen lässt, sowas wird von mir nur mit eiskalter Verachtung gestraft.

Diese Aussage ist wohl sehr abhängig davon bei was ein "Nicht-Bedanken" oder ein "Sich-Nicht-Entschuldigen" war oder immer ist. Weiss ich mein Gegenüber nicht zu nehmen, da ich es kaum kenne und über etwaige Hintergründe seiner Legende wenig bis nichts weiss, werde ich damit anders umgehen, als wenn sich Beziehungen - in welcher Art und Weise auch immer - sich über Jahre entwickelt haben, und man einfach über bestimmte Defizite des anderen weiss.
Vielleicht entwickeln sich dann von vorne herein unterbewusst wenige bis keine Sympathien, und der Mensch verschwindet "sang- und klanglos" aus dem Leben?
w38
 
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  • #17
Ich habe es im umgekehrten Fall schon erlebt, dass ich wegen meiner Höflichkeit - ich sage sowohl "Bitte" wie auch "Danke", und zwar relativ oft - von anderen Personen angesehen wurde, als käme ich von einem anderen Planeten. Das ist kein Scherz. Eine neue junge Arbeitskollegin sah mich mit offenem Mund und sprachlos an. Ich kam mir mit einem Mal richtig doof vor.

Einige Zeit später sagte sie mir mal, dass ich in unserem Amt die einzige wäre, die sich auch mal bedanken würde. Das hätte sie bei keinem anderen Kollegen erlebt.

Nicht verstehen kann ich übrigens, wenn Männer behaupten, Frauen wollten von Männern nicht nett behandelt werden. So äußert sich auch einer in diesem Thread. Ich freue mich, wenn Männer nett und höflich zu mir sind. So selbstverständlich ist das heutzutage leider nicht mehr. Also weiß ich freundliche Gesten besonders zu schätzen.
 
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  • #18
Nicht verstehen kann ich übrigens, wenn Männer behaupten, Frauen wollten von Männern nicht nett behandelt werden. So äußert sich auch einer in diesem Thread. Ich freue mich, wenn Männer nett und höflich zu mir sind. So selbstverständlich ist das heutzutage leider nicht mehr. Also weiß ich freundliche Gesten besonders zu schätzen.

Ich kann nicht verstehen, weshalb Frauen welche schlecht behandelt werden, trotzdem auf diese Männer stehen. Wenn du denkst, dass der Charakter bei den meisten Frauen was zählt, liegst du falsch.
Die Scheidungs-und Trennraten sprechen hier eine klare Sprache. Wenn die Frau das Gefühl vermittelt, dass sie auf äussere Werte steht, dann entwickeln die Männer die Meinung, dass ihr Verhalten nicht mehr nett, sondern zweckmässig sein muss.
Deshalb fehlt dann ein erwartetes Danke für die Frau.
 
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  • #19
.....ja die angesprochene Thematik hier kenne ich nur zu gut aus einer sehr angeschlagenen Beziehung , in der sich mein Partner einfach auch nie entschuldigt geschweige dann wirklich ein sieht was er falsch gemacht hat !
Viel schlimmer ist dann noch alles ab zu wenden was es an Fehlern offensichtlich gibt & einfach den Spieß um zu drehen - Schuld ist man dann selber , weil ...weil weil .....es ist zum verrückt werden !
 
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