Mich wundert es nicht, dass es zu Krisen und Scheidungen in der Mitte des Lebens geradzu kommen MUSS -
- gleicht das Leben bis dahin doch einer Autobahn, auf der alle in eine Richtung drängen, möglichst auf der Überhol- und Gewinnerspur.
Ausbildung, Karriere, Geld verdienen, Partner abbekommen, Auto(s), Haus, Rasenmäher, Flachbild-Gotze, Kinder, 2 Urlaubsreisen im Jahr, Ausbildung der Kinder finanzieren....
All das lässt lässt verdammt wenig Zeit für die Beschäftigung mit sich selbst, geschweige denn eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Partner. Außerdem wäre/ist das anstrengend und wird nicht bezahlt.
So gesehen werden viele (häufig durch berufliche oder gesundheitliche Krisen) erst mit 45/50 zum ersten Mal "wach"... ;-)
Und die, die - ob freiwillig oder durch Krisen - vorher innehalten (müssen) und "Fahrt rausnehmen" und/oder nach Alternativen suchen? - Haben auf der Autostrada nichts zu suchen, werden ausgelacht und an den Rand gedrängt, müssen höllisch aufpassen, nicht übergemangelt zu werden.
Ich tippe, für einen gewahr werdenden Menschen sind Krisen unvermeidlich. Die Frage ist, wie man/frau mit ihnen umgeht?
Naja, und nach einem halben Leben auf der "Autobahn" - wen wundert es, wenn sehr viele Betroffene dann die dort eingeübten "Lösungsansätze" anwenden? Und die lauten eben - ersteres gerade bei Männern! - "Leiste" und "konsumiere/nimm".
= Neuer Artikel (neuer Mensch) - und alles wird gut?
Wohl kaum, denn damit ist die "Krisenarbeit" an sich selbst noch nicht geleistet. Und ich kenne jede Menge Menschen, die weigern sich standhaft bis zur Bahre, diese (herrlich bewußtseinserweiternde und Frieden mit sich und der Welt schaffende) MÜHSAME und schmerzhafte Arbeit anzugehen.
Verständlich, gehören dazu doch auch so unschöne Tatsachen, wie die eigene Unzulänglichkeit (Versagen), das Altern und den Tod anzuerkennen.
Da kaufen wir uns doch lieber was Schönes oder berauschen uns am Sex mit einer/m neuen PartnerIn, oder? ;-)